Nach 6 Jahren wieder SMITE – Hilfe, das Spiel erschlägt mich einfach

Nach 6 Jahren wieder SMITE – Hilfe, das Spiel erschlägt mich einfach

Nach Jahren hat sich MeinMMO-Dämon Cortyn wieder an SMITE gewagt. Das Spiel ist jetzt deutlich chaotischer – aber macht es noch Spaß?

SMITE und ich. Wir waren mal gute Freunde. Ich konnte mit League of Legends wenig anfangen, DOTA hat mich nie gereizt und die „nahe Perspektive“ von SMITE war ansprechend. Man war einfach viel näher an den coolen Charakteren dran, alles fühlte sich so nach mehr Action an.

Jahrelang habe ich das Spiel aus dem Blick verloren und jetzt mit einem ehemaligen SMITE-Mitstreiter wieder angefangen.

Ob der Wiedereinstieg gelingt, ob sich SMITE lohnt und was die negativsten Entwicklungen des MOBAs der letzten Jahre sind, will ich hier beschreiben.

Götter werden zu komplex – Halbe Romane als Beschreibung

SMITE kränkelt an einem Problem, das sich – auf den ersten Blick – über die Jahre nur verschlimmert hat. Auch jetzt noch veröffentlicht SMITE immer wieder neue Götter und muss daher stets frische und unverbrauchte Ideen aufwarten.

Das ist aber gar nicht so einfach. Denn irgendwann hat man einfach alle sinnvollen Arten von Fähigkeiten für Charaktere in ein Spiel gebracht.

SMITE löst das Problem auf die anstrengendste Art und Weise: Übertriebene Komplexität. Anstatt nur 4 Fähigkeiten und einen passiven Effekt zu besitzen, haben die neuen Götter oft Skills, die sich nochmal in mehrere kleine Unter-Skills aufteilen.

So kann die noch recht frische „Göttin“, Morgan Le Fay aus der Artus-Saga, einen Schadenszauber sprechen, der gleich drei unterschiedliche Varianten und sekundäre Effekte hat. Einen Furcht-Effekt, einen herbeigerufenen Klon oder ein Verlangsamungs-Feld.

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Der zweite Zauber ist nicht einfach nur ein Feuer-Geschoss, das einen DoT auf dem Feind hinterlässt, sondern gibt auch noch einen Speedboost und wird durch normale Angriffe immer wieder erneuert.

Selbst das Ultimate hat enorm viele Komponenten. Jeder Zauber von Morgan Le Fay belegt Feinde mit verschiedenen Runen, die dann vom Ultimate aufgezehrt werden können. Jede so verschlungene Rune erhöht die Breite der Ultimate-Geschosse.

Stellt man diese neuen Götter den alten gegenüber, dann wird diese gesteigerte Komplexität sofort offensichtlich. Die Fähigkeiten-Texte sind kürzer, die Effekte eindeutiger und klarer, denn sie haben nicht drölf unterschiedliche Zusatzfaktoren.

Das heißt nicht, dass die neuen Götter keinen Spaß machen. Ich habe mich sofort in Morgan Le Fay verliebt, als ich sie verstanden hatte. Es heißt lediglich, dass man als Wiedereinsteiger oder Neuling nicht nur alle neuen Götter auswendig lernen muss, sondern diese Götter auch noch viel komplexer sind, was das Problem nur verstärkt.

Bei einigen Fähigkeitsbeschreibungen erwarten mich ganze „Wall of Texts“ bei denen ich mir denke: „Beim Olymp, ich will doch nur ein Spiel spielen“. Viele der neuen Fähigkeiten wirken so überladen und mit so vielen Feinheiten versehen, dass es schlicht keinen Freude macht, sie überhaupt lernen zu wollen.

Spielmodi wie „Assault“, bei dem man einen zufälligen Gott angeboten bekommt, sind nahezu unmöglich. „Mal kurz die Fähigkeiten überfliegen“ ist schlicht nicht mehr möglich, denn bis ich das getan habe, sind die ersten 5 Minuten einer Partie bereits verstrichen.

Nein, der Wiedereinstieg in SMITE ist relativ hart und unangenehm. Es brauchte Stunden, um langsam wieder „in den Flow“ zu kommen und selbst nach einer Woche habe ich bei so manch einem Gott noch keine Ahnung, womit er mich sofort zerhackstückeln wird.

Aber immerhin macht es Spaß – und dagegen kann ich schwer andiskutieren.

Doch komplette Neulinge müssten 118 Götter lernen, das ist, ähnlich wie beim Konkurrent LoL, eine riesige, abschreckende Barriere.

Das Spiel an sich – Packend wie damals

Wenn man die ersten Stunden und das Rückkehr-Chaos überstanden hat, dann entfaltet SMITE schnell wieder den spaßigen Gameplay-Loop, der schon damals so toll für mich war.

Die 3rd-Person-Perspektive hinter den Göttern passt noch immer fantastisch und sorgt dafür, dass sich SMITE manchmal eher wie ein Action-Spiel anfühlt. Nahezu jeder Angriff ist ein Skill-Shot, ein festes Anvisieren von Feinden gibt es nur in ganz wenigen Ausnahmen.

Damit fühlt sich SMITE auch jetzt noch immer aktiver an als andere MOBAs.

Ein Geständnis muss ich aber noch machen: Ich kann mit dem Conquest-Modus nichts anfangen. Das ist der „klassische“ Moba-Modus mit 3 Lanes und einer Aufstellung von 5 vs 5. Ich habe viel mehr Spaß an den kleineren Maps, wie Joust oder Siege, bei dem nur jeweils 6 oder 8 Spieler mitspielen.

Die Partien dauern da auch nicht so lange und es ist nicht so schlimm, wenn man „komplett überfahren“ wird – immerhin ist die Schmach in 10 bis 15 Minuten vorbei.

Smite Neith God Small

Doch wenn es läuft, die Koordination mit dem Team stimmt und auch ein bisschen Glück mitspielt, dann macht SMITE einfach richtig Laune. Es ist actiongeladen, aufregend und nicht selten kam es zu coolen „Comeback“-Momenten, bei denen eine Niederlage noch in einen Sieg gewandelt werden konnte.

Obwohl ich mich in HotS sehr daran gewöhnt hatte, dass man Items nicht mehr kaufen muss (da gibt es schlicht keine), ging das in SMITE gleich wieder leicht von der Hand. Praktisch: Seit damals hat sich viel getan und sämtliche Götter haben inzwischen empfohlene Item-Sets, die sich für den Start eignen. Besser noch: Man kann sich eigene Kauf-Listen für jeden Gott und jede Göttin einzeln erstellen.

Es dauerte gar nicht lange, da hatte ich mir für meine Göttinnen-Truppe aus Scylla, Serqet, Bastet, Morgan Le Fay und Amaterasu schon alles eingestellt, wie es sein sollte.

Ja, SMITE macht Laune. Ich hatte es über die Jahre fast vergessen.

Skins, die mich zum Lachen bringen

Wenn ich SMITE allerdings eines hoch anrechnen muss, dann ist es die Vielfalt und Kreativität bei den Skins.

Das ist aber auch irgendwie das Schöne bei SMITE. Dort gibt es keine legendären Franchise-Helden wie in Heroes of the Storm, bei denen man besonders rücksichtsvoll umgehen muss. Die Entwickler können sich vollkommen austoben und das tun sie auch.

Selbst für Anime-Skins ist man sich nicht zu schade – und das feiere ich.

Wenn ich als übertrieben bunte Katzen-Göttin Bastet auf den Feind zurenne, die ihr Ultimate mit „Kitty-Cat, nyaaaan!“ abfeuert, muss ich grinsen.

Wenn Amaterasu im besten Maid-Outfit mit Tsundere-Persönlichkeit ihre Team-Mitglieder mit einem „I-It’s not that I like you or anything, baka!“ lobt, zucken meine Mundwinkel aufwärts.

Einige Skins sind natürlich auch eine Spur „drüber“. Wenn ich Jormungandr als riesengroße Meme-Katze durch die Map hüpfen sehe, ist das für mich dann doch etwas zu abgedreht. Aber hey – die Skins muss ich ja nicht kaufen.

SMITE Alberner Skin Jormungandr
Jormungandr als riesige Meme-Katze. Albern oder genial?

Gleichzeitig ist SMITE aber auch deutlich frecher als andere MOBAs, was vor allem an den Stimmen der Götter liegt. Wenn der Bienen-Gott „Ah Muzen-Cab“ die Gegner damit verspottet, dass er „ihre Mutter bestäubt hat“, bin ich mir sehr sicher, dass andere Spiele solche Sätze schon längst gestrichen hätten.

Nein, keine Frage. Wenn SMITE eines kann, dann jede Menge Skins entwerfen, die mich förmlich dazu nötigen, Geld ausgeben zu wollen.

Ganz davon ab, dass SMITE sogar absurde Götter wie C’thulhu dabei hat.

Das ist ja aber auch das Schöne an SMITE. Da man so nah am Geschehen ist, sieht man viel mehr von den Charakteren und den Skins. Das fühlt sich einfach besser an als bei anderen MOBAs, wo der eigene Charakter nur ein kleiner Punkt auf dem großen Bildschirm ist.

Belohnungssysteme, die dich mit Müll zuwerfen

Was mich jedoch komplett auf die Palme gebracht hat, war die Fülle an unterschiedlichen Belohnungs- und Shop-Systemen und irgendwelchen Events, die alle gleichzeitig stattfinden.

Alleine im Hauptmenü kann ich so viele unterschiedliche Dinge anklicken:

  • Store
  • Battle Pass: Transformers
  • Esports & Live Streams
  • Yulefest
  • Odyssey: Perilous Seas
  • Vault

Jeder der genannten Punkte hat mehrere Untermenüs mit zahlreichen Buttons und weiteren Erklärungen, noch mehr Untermenüs und irgendwelchen Systemen, die alle miteinander verzahnt sind.

Es ist erschlagend. Es ist so viel, dass man sich nach 5 Minuten denkt: Lasst mich doch einfach mit dem ganzen Mist in Ruhe und einfach spielen.

Da hilft es auch wenig, dass jedes dieser Untermenüs seitenlange Erklärungen mit Dutzenden Popups und ineinander verzahnten Kauf-Angeboten hat.

Das wird auch nach einem Match nicht besser. Nach jeder Runde ploppen 1-7 Freischaltungen für irgendeinen Unsinn auf, der nicht einmal klar ersichtlich ist, weil die Texturen der Freischaltungen nicht laden. Da fühl ich mich wie in einem Mobile-Game, das mich immer wieder mit irgendwelchen „tollen“ Boni belohnt, damit ich bloß am Ball bleibe. Was wirklich Nützliches oder Schönes war bisher nicht dabei.

Hier wäre „Weniger ist mehr“ echt angenehm. Vielleicht ist das aber auch ein Problem, das langjährige SMITE-Spieler nicht haben, die nach und nach mit der Einführung dieser Events und Belohnungssysteme vertraut gemacht wurden.

Für mich wirkte es komplett erschlagend, sodass ich einen Bogen um die ganzen Menüs und zahlreichen Untermenüs mache, in die ich wohl fast so viel Zeit stecken müsste, wie in das Begreifen der neuen Götter.

SMITE Werbung schauen
Werbung schauen im Spiel – irgendwie die nächste Ebene von “nervig”.

Besonders absurd: Es gab sogar einen Button „Unlock Free Rewards“, bei dem ich mir allen ernstes 50 Werbe-Clips in SMITE anschauen soll. Gut, dachte ich mir. Was sollte mich daran hindern, die Clips einfach während des Wartens auf ein Spiel laufen zu lassen? „Deine Würde“, meinte ein Freund im Discord. Stimmt irgendwie.

Trotzdem: SMITE macht richtig Laune

Zusammengefasst ist SMITE in den letzten Jahren deutlich größer geworden. Leider nicht nur in Hinblick auf die spielbaren Charaktere, sondern auch in Bezug auf das ganze „Drumherum“. Das Menü wirkt überladen, die unzähligen Freischaltungen nerven eher, als dass sie sich belohnend anfühlen.

Doch als Ganzes gefällt SMITE. Die zahlreichen unterschiedliche Maps, die vielen Spielmodi und die Vielfalt der Götter macht Laune. Besonders mit ein oder zwei Freunden entwickelt SMITE noch immer die gleiche Sog- und Suchtwirkung wie vor einigen Jahren.

Ich habe dem MOBA auf jeden Fall wieder deutlich mehr Zeit in meinem Termin-Kalender eingeräumt.

Eine Göttin hat SMITE sogar mal umbenannt – weil das sonst richtig Probleme gegeben hätte.

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4 Kommentare
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Tinnakka

Ich spiele nach 6 Jahren wieder Smite. Jetzt nach 3 Wochen finde ich mich wieder zurecht. Es gibt sogar einen kleinen Anreiz durch Erfolge die man sammeln kann. Da ich mit 61 nicht mehr so fit bin gegen Youngster ( PvP ) spiele ich nur Arena gegen Bots. Auch dort kann man sich kleine Erfolgserlebnisse holen und ist nicht den toxischen Kommentaren “schlechter Verlierer” ausgeliefert. MIR muss es Spaß machen und das tut es momentan.

Schön, dass es nicht nur mir so geht. 😀 Die Skins sind geil, aber ich habe es früher echt mehr und lieber gespielt, weil ich das Gefühl habe Heute teilweise echt aufgeschmissen zu sein. 🙁

SecurityDog

Letztens auch mal wieder reingeschaut und ich steig nicht mehr durch. Nach 2 Matches direkt wieder deinstalliert.

Alzucard

Der Einstieg in Smite ist so unheimlich nervig. Wenn ich das z.B mit LoL vergleihce das UI in LoL ist so viel besser.

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