Das Roccat Syn Pro Air im Praxis-Test
Bisher haben wir euch die allgemeinen Daten und Fakten des Syn Pro Air vorgestellt. Doch wie sieht es in der Praxis mit Klang, Tragekomfort und dem Mikrofon aus?
Komfort
Das gefällt uns: Die Ohrmuscheln lassen sich neigen und drehen und können sich dadurch gut an den menschlichen Kopf anpassen. Auf diese Weise sitzt das Gaming-Headset auch bei längeren Sessions durchaus bequem. Das Polster am Kopfbügel ist dick genug, sodass man den harten Kunststoff des Bügels nicht am Kopf spürt. Die Ohren werden gut von den Polstern umschlossen.
Das Headset sitzt außerdem stabil und sicher auf dem Kopf und selbst wenn wir den Kopf schnell bewegen, bleibt das Headset auf dem Kopf sitzen.
Mit seinen 286 Gramm ist das Headset sehr leicht geraten. Sitzt das Headset erst einmal bequem, dann spürt man es kaum noch auf dem Kopf.
Die atmungsaktiven Textilbezüge mit Memory Foam sehen nicht nur gut aus, sondern liegen auch angenehm an den Ohren an. Im Sommer sind sie auch deutlich besser fürs Zocken geeignet als Kunstleder-Ohrpolster.
Das ist weniger gelungen: Schade ist, dass Roccat beim Syn Pro Air nicht auf ein elastisches Kopfband wie bei der hauseigenen Roccat ELO-Serie setzt. Die ELO-Serie sitzt im direkten Vergleich bequemer.
Auch die Weite des Headsets ist etwas kurz geraten. Personen, die einen großen Kopf haben, bei denen drückt das Headset leicht und zwar dort, wo der Bügel auf dem Kopf ansetzt. Das ist nach einiger Zeit deutlich spürbar und der Druck unangenehm.
Personen mit kleinem Kopf hatten hingegen keine Probleme mit der Ergonomie. Insgesamt fehlt dem Headset Spielraum für verschiedene Kopfgrößen.
Klangqualität
Mit 15 Hz – 20.000 Hz versucht Roccat alle Frequenzen abzudecken, die das menschliche Ohr wahrnehmen kann. Unter 10 Hz nehmen wir nichts wahr, über 20.000 Hz hören wir auch nichts mehr.
Das gefällt uns: Das Roccat Syn Pro Air bietet insgesamt einen runden, neutralen Klang in seiner Preiskategorie. Mit den Equalizern kann man den Klang noch weiter anpassen, büßt dann jedoch auch den neutralen Klang ein.
Vor allem ist das Gerät nicht so basslastig, sodass auch leise Geräusche klar im Klang zu verorten sind. Auf diese Weise lassen sich auch Schritte oder Geräusche in einem Shooter wie Apex Legend gut einordnen und wir wissen sofort, aus welcher Richtung Schritte oder Schüsse kommen. Mit „Superhuman Hearing“ lassen sich die Frequenzen für Schritte noch etwas verstärken.
Durch den neutralen Klang lässt sich das Headset auch durchaus für Filme oder für Musik nutzen. Mit dem Equalizer lässt sich der Klang zusätzlich anpassen.
Das ist weniger gelungen: 3D-Audio ist beim Syn Pro Air ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite bekommt ihr das Gefühl, von Klang und Bombast umgeben zu sein. Auf der anderen Seite leidet darunter vor allem die Ortbarkeit. Zwar rummst und knallt es überall, die Schritte eurer Gegner sind aber kaum noch deutlich aus dem Klang herauszuhören. Bei Singleplayer-Spielen eine gute Sache, im kompetitiven Multiplayer ziemlich hinderlich.
Ein ähnliches Problem hat auch „Superhuman Hearing“: Schritte und andere Geräusche sind zwar deutlich besser hörbar, dafür werden andere Geräusche in den Hintergrund gedrängt.
Mikrofon
Das gefällt uns: Das Mikrofon bietet im Voice Chat eine vernünftige Qualität. Wir sind für unsere Mitspieler klar verständlich. Das Mikro ist klar, laut und bietet einen vernünftigen Bass. Auf diese Weise klingen wir ziemlich natürlich.
Das Mikrofon ist sowohl hochklappbar als auch abnehmbar.
Das ist weniger gelungen: Der USB-Dongle limitiert die Übertragung des Mikrofons. Insgesamt klingt das Mikrofon so, als habe man mit einem Messer die Frequenzen in den Höhen und Tiefen rasiert, damit die Übertragung über Funk noch funktioniert. Wer das Headset für Tonaufnahmen oder einen Podcast verwenden möchte, sollte sich daher lieber ein anderes Headset oder zumindest ein externes Mikrofon kaufen.
Verbindungsqualität und Akkulaufzeit
Das gefällt uns: In den meisten Fällen klappt die Verbindung zwischen USB-Dongle und Gaming-Headset problemlos. Alternativ kann man das Gaming-Headset auch über das beiliegende USB-C-Kabel betreiben.
Zwei positive Aspekte des Headsets sind sowohl die Akkulaufzeit als auch die gute Reichweite. Wir können problemlos eine dicke Wand oder zwei Räume weiter die Wäsche aufhängen und können hören, was am PC geschieht und auch mit unseren Kumpels reden.
Die Akkulaufzeit kann uns ebenfalls überzeugen. Das Headset lässt sich mit einer Akkuladung problemlos 2 oder 3 Tage am Stück nutzen, bevor der Akku schlapp macht. Wenn wir die RGB-Beleuchtung abschalten, hält der Akku sogar noch etwas länger.
Fazit: Gutes Gaming-Headset mit unnötiger Beleuchtung
Für wen ist das Headset geeignet? Vor allem User mit kleinerem Kopf können sich das Headset ansehen, denn hier sitzt das Headset auch dank geringem Gewicht sehr angenehm und leicht. Das Mikrofon ist ebenfalls eine gute Lösung für die meisten Gamer, die nicht unbedingt Aufnahmen oder Podcasts machen wollen. Der neutrale Klang dürfte sowohl Gamern als auch Usern gefallen, die auch mal Musik hören oder Filme gucken wollen.
Vor allem für große Köpfe bietet das Headset zu wenig Spielraum. Ein dynamisches Kopfband hätte der Ergonomie sicher gutgetan, den Druck auf große Köpfe zu entlasten.
Die UVP von 149,99 Euro finden wir zu hoch angesetzt, da wir für das Geld bereits starke Konkurrenz bekommen können. Konkurrenz, die ähnlich viel oder sogar mehr Leistung für einen ähnlichen Preis bietet.
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Welche Alternativen gibt es? Für 150 Euro bekommt ihr mit dem Turtle Beach Stealth 700, dem SteelSeries Arctis 7 und auch dem Astro A20 V2 genauso gute oder sogar noch bessere Geräte für den gleichen Preis.
Das Turtle Beach Stealth 700 bietet euch im direkten Vergleich eine noch bessere Klangqualität und ein besseres Mikrofon an. Vor allem die Verarbeitung kann beim Stealth 700 deutlich mehr überzeugen.
Das SteelSeries Arctis 7 bietet euch eine deutlich ausgereiftere Software und ein dynamisches Kopfband, wodurch das Headset angenehmer zu tragen ist. Außerdem bekommt ihr beim Arctis 7 (P/X) an der PS5 oder Xbox noch zusätzliche Funktionen. Beim Syn Pro Air handelt es sich nämlich vorwiegend um ein PC-Headset.
Das Astro A20 V2 bietet ähnliche Stärken wie das Roccat Syn Pro Air, ist mit 120 Euro jedoch etwas günstiger als das Roccat-Gerät.
Als weitere Alternativen kämen auch das Logitech G Pro X und das Razer BlackShark V2 infrage. Für den Preis von 150 Euro hat das Roccat Syn Pro Air insgesamt einen schweren Stand. Und falls ihr bei Roccat bleiben wollt: Mit dem Roccat Elo 7.1 Air bekommt ihr ein Wireless-Gerät bereits für rund 100 Euro und sogar mit verstellbarem Kopfband.
Die besten Gaming-Headsets, die ihr kaufen könnt
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Ich hatte damals als es neu raus kam das Roccat Kave, welches ich mittlerweile sehr vermisse. Es war wirklich ein sehr gutes Headset, danach hatte ich immer wieder verschiedene andere Headsets und am Anfang diesen Jahres das Roccat Air 7.1 …. Das hat sich nach einem billigen Plastikbomber angefühlt. Ich war schon erschrocken was man da für 100€ bekam. Auch der Ton war wirklich mies. Und das hier sieht nicht sehr viel besser aus. Ich selber werde mir nächstes Jahr das Virtuoso xt anschauen
Möchte an dieser Stelle einfach mal das Xbox Wireless Headset wärmstens empfehlen. Kostet 100€, hat ein zumindest brauchbares Mikrofon, der Ton allerdings ist für den Preis wirklich phänomenal (Firmware Update muss dafür aber unbedingt installiert werden). Die Verarbeitung und Platzierung der Regler/Buttons imho ebenfalls überzeugend, zumindest für mich 😉
“und ein gutes Mikrofon”
Das möchte ich anzweifeln.
Das einzige gute kabellose (nicht professionelle) Mikrofon das mir bisher untergekommen ist, ist das AntLion ModMic Wireles.
Alle anderen hören sich an als würde eine Ziege in einen Blechnapf pinkeln.
Und genau das ist auch der Grund, warum ich auf kabelgebundene Kopfhörer und Mikro setze und nicht auf so einen völlig überteuerten, RGB-beleuchteten Plastik-Müll mit garantierter Sollbruchstelle.
Ich hatte in meiner bisherigen Online-Gamer-“Karriere” zahllose Headsets, angefangen mit dem Sidewinder GameVoice Pro von Microsoft, Plantronics, Medusa 5.1, Logitech G35 um nur einige aufzuzählen.
Alle waren nach spätestens 2 Jahren nicht mehr zu gebrauchen da entweder das Kunstleder anfing abzublättern, die Kabelfernbedienung einen Wackler hatte (mehrfach) oder Ohrmuscheln über oder unter den Gelenken abgebrochen sind (mehrfach).
Und ich möchte bemerken, dass ich mit meinen Sachen pfleglich umgehe.
Seit mehreren Jahren habe ich einen Beyerdynamic DT 770 Pro 250 Ohm und ein AntLion ModMic V4 die zuerst an einer SoundblasterX G5 und aktuell an einer SoundblasterX G6 hängen.
Klanglich kommt da kaum ein Gamingheadset ran und wenn, dann meist zu einem überhöhten Preis.
Da der DT 770 Pro ein vollwertiger Hi-Fi Kopfhörer ist, macht er sich natürlich auch wunderbar am AV-Verstärker um abends die Nachbarn zu schonen wenn mal wieder ein Action-Kracher über den TV flimmert oder man einfach mal laut Musik genießen möchte.
So ein Gaming-Müll kommt mir jedenfalls nicht mehr ins Haus.
Na endlich mal einer mit Sinn und Verstand, im Gegensatz zumn Autor der den Roccat Müll auch noch ne 7 gibt. Klangtechnisch können alle Gaming Headsets einpacken, das einfach nur armselig wenn man mal gescheite Kopfhörer hatte. Dann noch komplett aus Plastik und nicht austauschbare Ohrmuscheln, das Ding kannst nach nem heißen Sommer in die Tonne treten, wenn man leicht schwitzt. Generell sollte man von Gaming Audio Hardware die Finger lassen und lieber von Firmen kaufen die wissen was sie mache. Also nen Standalone Mic von Shure/Rhode/Sennheise oder ModMic und gute Kopfhörer ab 200€ von Beyer/Sennheiser/AKG/ etc.