Roccat Kone XP im Test: Kann die beste Gaming-Maus noch besser werden?

Roccat Kone XP im Test: Kann die beste Gaming-Maus noch besser werden?

Gewicht, Ergonomie und Handling

Gewicht: Der erste wirklich spürbare Unterschied ist das Gewicht, denn das hat Roccat bei seiner Kone XP reduziert: Während die Kone AIMO Remastered 121 Gramm auf die Waage bringt, wiegt die Kone XP nur 100 Gramm. Das sieht nach wenig aus, ist aber für eine Gaming-Maus eine gewaltige Änderung, die man auch im Alltag spürt.

Ich spiele vorzugsweise mit schweren Mäusen und neben der Kone Aimo zocke ich auch gern mit der Logitech G502 Hero. Die beiden Mäuse sind mit rund 120 Gramm sehr schwer. Da ich selten große Bewegungen vornehme, ist das Gewicht für mich ideal.

Roccat reduziert nun das Gewicht bei der Kone XP auf 100 Gramm. Dadurch fühlt sich die Maus nicht mehr wie ein “Klotz” an und liegt leichter in der Hand. Die 20 Gramm weniger spüre ich immer dann, wenn ich die Maus neu positioniere und dafür hochhebe, oder wenn ich weite Strecken auf dem Mauspad zurücklege. In meinen Augen eine sinnvolle Verbesserung im Vergleich zur Kone AIMO Remastered.

Roccat Kone XP im Vergleich mit Mäusen
Von links nach rechts: Razer Basilisk Ultimate, Roccat Kone XP, Roccat Kone AIMO Remastered, Logitech G502 Hero.

Grip und Handling: Roccat setzt wie bei der AIMO Remastered wieder auf ein ähnliches Material beim Gehäuse. Das Material bietet genügend Grip und wird nicht rutschig.

Schmutz lässt sich ähnlich wie bei der AIMO Remastered leicht abwischen. Roccat hat hier eine gute Eigenschaft der Kone AIMO Remastered beibehalten.

Ein deutlicher Fortschritt für das allgemeine Handling ist das Mauskabel der Kone XP. Bei der AIMO Remastered konnte das Kabel durchaus stören oder doofe Knoten bilden. Das Phantomflex-Kabel der Kone XP löst das Problem deutlich besser und das Kabel ist kaum spürbar. Das Kabel der G 502 Hero ist im Vergleich ebenfalls deutlich widerspenstiger.

Ergonomie: Roccat hat die Ergonomie der Kone XP im Vergleich zur Kone AIMO Remastered verändert. Das ist vor allem deswegen für mich überraschend, weil die Kone AIMO Remastered in meinen Augen eine unübertroffene Ergonomie geboten hatte.

In der Praxis lassen sich auch schnell mehrere Unterschiede zwischen Kone XP und AIMO Remastered feststellen: Während bei mir mit großen Händen (Hand, ca. 19 cm) die Maus gut anliegt, ist meiner Freundin (Hand, ca. 15 cm) die Maus zum Greifen zu eng und auf Dauer unbequem. Die Hand liegt deutlich kompakter auf der Oberfläche und hat deutlich weniger Platz als bei der Kone AIMO Remastered. Dadurch liegt die Hand auf der AIMO Remastered bequemer, da die Finger hier mehr Platz bekommen.

Dass uns die Kone XP kleiner vorkommt als die AIMO Remastered, lässt sich übrigens auch nachmessen: An ihrer breitesten Stelle misst die Kone XP knapp 8 cm, die Kone AIMO Remastered bietet hier 8,5 cm. Im Vergleich dazu ist die Razer Basilisk Ultimate noch etwas kleiner (7,6 cm). Im Vergleich zur Basilisk Ultimate und zur Kone XP liegen sowohl die G 502 Hero als auch die Kone AIMO Remastered besser in der Hand.

Zusätzlich ist auffällig, dass die AIMO Remastered etwas höher ist und damit mehr Spielraum für die Handwölbung gibt.

Ebenfalls eine nicht ganz geglückte Entscheidung sind die Tasten an der linken Maustaste. Ich kann die Tasten mit dem linken Zeigefinger problemlos erreichen, meine Freundin muss sich strecken, wenn sie die Tasten nutzen möchte. Ähnliche Probleme gab es bereits bei der Rival 5 von SteelSeries, wo die Daumentasten zu weit vorn platziert sind.

Mit großen Händen lässt sich die Maus problemlos sowohl im Palm-Grip als auch im Claw-Grip nutzen. Für mich sind alle Tasten problemlos zu erreichen und dank der geriffelten Seitenhülle bietet die Maus genügend Grip.

Roccat Kone AIMO Remastered (links) und Roccat Kone XP (rechts).

Die Maustasten und Mausrad

Wie sind die Maustasten? Die Klicks der Roccat Kone XP wirken knackig und präzise. Die optischen Switches bieten einen spürbaren Druckpunkt, wenn ich die Maustasten drücke. Das “Klicken” der Tasten klingt jedoch sehr hohl und dumpf im Vergleich zu anderen Mäusen. Ähnlich hohl klingen übrigens auch die Kone Pro und die Burst von Roccat. Meine Freundin findet die Klicks der Kone XP auch deutlich unangenehmer als bei der Kone AIMO Remastered. 

Wie ist das Mausrad? Mein größter Kritikpunkt an der Kone AIMO Remastered war immer das Mausrad. Denn das fühlt sich schwammig und wenig präzise an und gibt mir immer das Gefühl, durch die Texte zu schwimmen.

Bei der Kone XP setzt man nun auf das neue Roccat Krystal 4D Wheel. Das Mausrad unterscheidet in den Funktionen nicht in den Funktionen der Kone AIMO Remastered. Es handelt sich um ein 4-Wege-Mausrad, ihr könnt das Mausrad zum Scrollen nutzen oder nach links und rechts bewegen.

Die Verbesserung steckt aber im Detail. Denn das Mausrad hat eine spürbare Rasterung, was eine deutlich präzisere Steuerung zulässt. Außerdem braucht es mehr Kraft das Mausrad zu bewegen als bei der Kone AIMO Remastered. Ein zufälliges Drehen ist nicht mehr möglich. Das ist insgesamt ungewohnt, aber ein großer Fortschritt zum Vorgänger, wo das Mausrad der große Schwachpunkt gewesen ist.

Roccat Kone XP frontal
Roccat Kone XP von vorne.

Sensor

Roccat verbaut in der Kone XP den Owl-Eye-Sensor mit maximal 19.000 DPI. Der Owl-Eye-Sensor basiert auf dem PMW 3370 von Pix-Art und gehört zu den aktuellen besten Sensoren mit einer geringen Fehlerquote. Der Sensor der Kone AIMO Remastered bot hier noch 16.000 DPI.

Fazit 

Für wen ist die Maus geeignet? Wer nach einer gut verarbeiteten und vielfältigen Gaming-Maus sucht, der bekommt mit der Kone XP einen gelungenen, wenn auch nicht perfekten Nachfolger der Kone AIMO Remastered. Durch die vielen Tasten eignet sich die Maus für verschiedene Genres.

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Welche Alternativen gibt es?

  • Logitech G502 Hero ist ein sehr guter Allrounder mit wenigen nennenswerten Schwächen. Ihr könnt ebenfalls das Gewicht austauschen und bekommt ein schlichteres Design. Mit dem Lightspeed-Modell gibt es auch eine Wireless-Variante der Maus.
  • Roccat Kone Aimo Remastered: Der Vorgänger mit seiner hervorragenden Ergonomie, schicker Beleuchtung und einem präzisen Sensor. Das Gewicht lässt sich bei dieser Maus nicht ändern und einen besonderen Sniper-Button gibt es ebenfalls nicht. 
  • Razer Basilisk: Die oft als Klon der G502 bezeichnete Gaming-Maus bietet euch eine gute Ergonomie. Als Ultimate-Modell bekommt ihr sogar Wireless-Funktion für einen hohen Aufpreis. Mittlerweile ist auch mit der Basilisk V3 eine Neuauflage der Maus erschienen.
  • SteelSeries Rival 5: Ebenfalls ein guter Allrounder mit vielen Funktionen und schickem Design. Die Ergonomie ist für kleine Hände jedoch nicht optimal gelöst. Den Test zur Rival 5 könnt ihr auf MeinMMO lesen.

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Fazit & Bewertung
Roccats Kone XP hat die schwere Aufgabe, die Kone AIMO Remastered zu beerben und das glückt ihr nicht vollständig.

Auf der einen Seite hat Roccat die alten Schwächen der Kone AIMO Remastered konsequent ausgebügelt. Das nervige Mausrad ist erst einmal Geschichte und das Phantomflex-Kabel fühlt sich deutlich wertiger an als das alte Kabel. Die 20 Gramm weniger spürt man ebenfalls.

Auf der anderen Seite hat Roccat jedoch genau das verändert, wofür ich meine Kone AIMO Remastered so liebe und das ist die Ergonomie. Die Maus fühlt sich immer noch bequem an und die zusätzlichen Tasten sind in einigen Spielen ebenfalls hilfreich, aber ich würde die Ergonomie nicht mehr als perfekt bezeichnen.

Bei der Kone AIMO Remastered hatte Roccat ein Meisterstück abgeliefert, denn die Maus passte einfach in jede Hand. In meine große Hand und auch in die kleine Hand meiner Freundin. Wie einen runden Kieselstein, den man gerne in der Hand hat und der sich in die Hand schmiegt.

Bei der Kone XP ist das jetzt anders: Die Kone XP ist insgesamt etwas kleiner und bietet mehr Tasten, dadurch passt sie aber nicht mehr in jede Hand und das ist echt schade. Roccat orientiert sich hier stärker an der Razer Basilisk, denn die wiegt ebenfalls rund 100 Gramm, ist noch etwas kleiner als die Kone XP.

Roccat hat zwar keine perfekte Maus abgeliefert, aber eine Gaming-Maus, die mir richtig gut gefällt und sicher in meiner großen Hand liegt. Solltet ihr nach einer modernen Gaming-Maus mit vielen Funktionen und guter Verarbeitung suchen, dann macht ihr mit der Kone XP nichts falsch.
8
Empfehlenswert Ø Userwertung: 0
Ergonomie
7
Oberfläche und Verarbeitung
8
Genauigkeit/Sensor
9
Gleitfähigkeit
8
Tasten und Mausrad
8
Software
7
Pro
  • weiches, griffiges Material
  • einzigartiges Design
  • 15 Tasten zum programmieren
  • Beleuchtung kompatibel zu anderen Roccat-Geräten
  • "klickige" Maustasten
  • flexibles und langes Mauskabel (1,8 m)
  • angenehmes Gewicht (100 Gramm)
  • Oberflächen leicht zu reinigen
Contra
  • Zwischenräume der Maus verschmutzen leicht
  • Ergonomie für kleine Hände bedingt geeignet
  • unübersichtliche Software (Roccat Swarm)
  • Zusatztasten für Zeigefinger schwer erreichbar
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