Pokémon GO: Ist das Anti-Cheat-System zu hart?

Pokémon GO: Ist das Anti-Cheat-System zu hart?

Das Anti-Cheat-System bei Pokémon GO macht Ärger und bannt unschuldige Spieler.

Das “Augmented Reality”-Spiel Pokémon GO kämpft gegen Cheater, die sich im Spiel unfaire Vorteile verschaffen. Mit Cheats und Bots, die einen falschen Standort vorgeben, modifizieren einige Spieler das Mobile-Game. Dadurch kann man mit deutlich mehr Arenen, PokéStops und wilden Pokémon interagieren, ohne dass man sich von der Stelle bewegt. Durch dieses unfaire Verhalten im Spiel fühlen sich die “legitimen” Spieler benachteiligt und Niantic entwickelte ein System gegen die Cheater. Das neue Anti-Cheat-System ist allerdings noch nicht ganz ausgereift, wie man im Fall von Jimmy Derocher sehen kann.

Diese Route sollte den Erfolg bringen

In vielen Videospielen gibt es Gruppen von Spielern, die besonders effizient spielen möchten, um das meiste aus einem Spiel herauszuholen. Jimmy Derocher könnte man als Hardcore-“Pokémon GO”-Spieler bezeichnen, denn er sucht nach (legitimen) Wegen, mit denen man die meisten Erfahrungspunkte in kürzester Zeit bekommt. Bei einem seiner Abenteuer wollte er beweisen, dass es möglich ist, 1 Millionen Erfahrungspunkte an nur einem Tag zu bekommen. Dafür hatte er sich eine spezielle Lauf-Route ausgesucht:

Pokemon GO

Derocher sagt: “Wir haben Lock-Module an 10 PokéStops angebracht, die auf einer Strecke von 0,2 Meilen verteilt sind. Die Strecke wurde von anderen Spielern Jimmy’s Loop (Jimmy’s Kreislauf) genannt. Der Plan war es, diese Strecke immer wieder abzulaufen.” Mit dieser Strecke wollte er beweisen, dass man 1 Millionen Erfahrungspunkte bei Pokémon GO auch ohne zu cheaten bekommen kann – und das innerhalb von 24 Stunden. Um zu beweisen, dass er die Erfahrungspunkte legitim verdient, hatte er sogar einen Live-Stream auf Twitch.TV eingerichtet. Nachdem sich das Ereignis herumgesprochen hatte, erschienen hunderte Menschen im Stream-Chat und wollten das Abenteuer miterleben.

Der Anfang des Events lief nach Plan und Jimmy Derocher bekam mehrere Hunderttausend Erfahrungspunkte durch das Fangen von wilden Pokémon, das Interagieren mit PokéStops oder durch taktische Weiterentwicklungen von Pokémon. Nach circa 13 Stunden brach der Erfolg schlagartig ab.

1 Millionen Erfahrungspunkte am Tag sind zu viel

Es war auf einmal unmöglich, wilde Pokémon zu fangen. Egal, welchen Ball er auch auf die Pokémon warf, jedes Pokémon floh aus der Begegnung. Der Grund dafür ist das Anti-Cheat-System von Pokémon GO. Nachdem Derocher etwa 600.000 Erfahrungspunkte gesammelt hatte, erteilte ihm das Spiel einen so genannten “Soft-Ban”. Ein Soft-Ban hält ungefähr für 24 Stunden an und verwehrt Spielern in dieser Zeit die “normale Menge” an Erfahrungspunkten. Wenn es überhaupt Erfahrungspunkte für eine Aktion im Spiel gibt, dann sind die Punkte dafür deutlich reduziert. Meist wird ein Soft-Ban aktiv, wenn das Anti-Cheat-System einen Spieler entdeckt, der mehr Erfahrungspunkte als “eigentlich möglich” bekommt.

Derocher wusste von dem Soft-Ban-Prinzip und wollte schon im Vorfeld eine Lösung zusammen mit Niantic finden, damit sein Account davon nicht betroffen wird. Per Twitter wandte er sich an den Niantic CEO John Hanke und fragte nach einer Ausnahme-Regel für seinen Spieler-Account. Dort bekam er aber keine Antwort.

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Als Hardcore-Spieler wollte er dem Team von Pokémon GO zeigen, dass das System gegen die Cheater auch schlecht für Spieler ist, die legitim spielen. Bots sind viel effizienter als Spieler und verdienen mehr Erfahrungspunkte als Hardcore-Spieler. Der Soft-Ban fühlt sich nach Aussage von Derocher willkürlich an und verletzt mehr Spieler, als Niantic sich vorgestellt hat. Zwar wurde sein Million-XP-Run frühzeitig unterbrochen, trotzdem hat er Geld gesammelt, dass er für wohltätige Zwecke spenden wird. Mit einer App namens Charity Miles hat er durch die zurückgelegte Distanz Geld generiert. Auch die Zuschauer auf Twitch.TV spendeten Geld für die Charity-Aktion des Streams.

Übrigens gab Derocher nicht auf, nachdem er den Soft-Ban im Spiel bekommen hat. Die Zuschauer im Stream fanden es unterhaltsam, dass er trotz des Bans weiterspielte und nach etwa 1,5 Stunden nur 25.000 Erfahrungspunkte bekam.

Quelle(n): Kotaku
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Eumel Power

Bis Level 20 hat das Spiel noch Spaß gemacht. Danach hat es mit den ursprünglichen Pokemon spielen nichts mehr gemein gehabt. 1000 Taubsis und Rattfratz musste ich bisher noch in keinen Teil fangen um meine Pokemon stärker werden zu lassen

Jasmin Wagner

Mal sehen wann Niantic den Mut aufbringt und sagt “Unser Spiel macht kein Spaß”

KristallFire

Bisher läuft noch ganz gut. Bin lvl 25, gebe kein Geld aus.

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