In einem großen Event wie der Overwatch League zu spielen, ist ein Traum vieler Gamer. Einer, der es geschafft hat, ist Hyung-seok “Bischu” Kim vom Team Los Angeles Gladiators. In einem Interview mit Invenglobal erzählt er, wie es dazu kam – und wie es ihm vorher ging. Und die Situation vorher sah gar nicht so rosig aus.
Mit der Overwatch League hat Blizzard in diesem Jahr ein gigantisches Spektakel für den E-Sport auf die Beine gestellt. Mit einer eigenen Arena und Spielern aus der ganzen Welt bietet die Spieleschmiede fast ein halbes Jahr lang Unterhaltung.
Um bei der Overwatch League mitspielen zu können, müssen die Spieler zu den Besten gehören. Jeder Spieler wird von einem Team für ein Jahr unter Vertrag genommen – klar, dass die Besitzer dann auch Qualität sicherstellen wollen.
Einer der Spieler in der League ist Hyung-seok (“Aaron”) “Bischu” Kim, der Tank/Flex-Spieler der Los Angeles Gladiators. In einem ausführlichen Interview mit Invenglobal erzählt er von seiner Vergangenheit und wie er es schließlich in die Liga geschafft hat. Wir haben die interessantesten Punkte für Euch zusammengefasst.
“Bevor ich zu den LA Gladiators kam, hatte ich 80$ auf der Bank.”
Bevor Bischu mit Overwatch anfing, war er ein League-of-Legends-Streamer. Während seiner Highschool-Zeit hat er in seiner Freizeit gestreamt, aber nie wirklich darüber nachgedacht, in einem Team zu spielen. Solo-Spiele und Streams waren ihm wichtiger.
Es nagte allerdings die Frage an ihm, ob er wirklich mit dem Streamen der Spiele sein Geld verdienen will und wie seine Zukunft aussähe. Er kam schließlich zu der Entscheidung, dass er lieber für sein Geld spielen will. Er ging also nicht aufs College, wie es seine Eltern vorgesehen hatten, sondern fing an, Overwatch zu spielen und zog dazu wohl aufs Gradewohl nach LA, um bei einem Profi-Team unterzukommen.
Aus dem letzten Drecksloch in die Liga
Mit Ersparnissen aus seiner Zeit als LoL-Spieler schlug er sich in Korea Town in Los Angeles durch. Er war zu stolz, um seine Eltern um Hilfe zu fragen, und zehrte von seinen schwindenden Erpsarnissen
Bischu lebte da in der letzten Absteige, einem Drecksloch, wie er sagt. Er war mit den Nerven am Ende, ernährte sich von “shitty meals” und wartete tagtäglich auf den Anruf eines Pro-Teams. Kurz bevor er mangels Geld schließlich nach Korea hätte zurückkehren müssen, kam schließlich der erlösende Anruf der LA Gladiators. Zu diesem Zeitpunkt hatte er noch 80 Dollar auf dem Konto.
Das war für ihn die Erlösung: er musste nicht nach Korea, nicht zurück aufs College, nicht mit der Frage leben “Was wäre gewesen, wenn …?”
“Es ist erniedrigend, wenn du verlierst. Du enttäuscht deine Fans – das darf nicht passieren!”
Mit dem Vertrag in der Tasche ging es schließlich bergauf. Pro-Gamer zu sein, heißt aber auch Arbeit. Viel Arbeit sogar. Bischu: “Wer nicht hart trainiert, der hält nicht lange durch.” Dennoch weiß Bischu, dass er nun in der OWL spielt, weil er es verdient hat. Er hat sich diesen Traum erfüllt.
Als Profi darf einem allerdings auch eine Niederlage niemals egal sein. Wer selbstgefällig wird, der hat schon verloren – und wenn man sich nicht darum schert, dass man verliert, fehlt der Gedanke, der einen Pro ausmacht.
Bischu bezweifelt, dass ein Pro jemals resigniert. Profispieler sind über den Punkt eines Amateurs hinaus, der eine Niederlage einfach wegsteckt. Sie spielen, weil sie es hassen, zu verlieren. Besonders in der Overwatch League geht es um viel mehr – und immer mehr der Spieler beginnen, das zu begreifen.
“Ihr seid nicht gut. Ihr müsst besser sein als die besten.”
Bischu gibt sich deshalb die größte Mühe, die Fans der LA Gladiators nicht zu enttäuschen. “Nichts ist vergleichbar mit dem Gefühl, als ich auf der Bühne war und die Fans meinen Namen skandierten. Ich glaube nicht, dass ich diesen Moment jemals vergessen kann.” Dementsprechend hart ist es auch, wenn man den Erwartungen nicht gerecht werden kann.
Für ihn ist genau das der Ansporn, weiterzumachen und der Grund, warum er diesen Job liebt. Nacheiferern rät er deswegen auch: “Seid niemals selbstgefällig, seid immer kritisch, Ihr seid nicht gut. Ihr müsst besser sein als die besten.”
Das volle Interview könnt Ihr auf Englisch auf Invenglobal nachlesen.
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sonst hätte er echt zurück ins College gemusst um einen echten Beruf zu lernen? WTF?! Das würde ich auch niiiieeeemals machen wollen. 😉 Wat ne Wurst der Typ.
„Hyung-seok (“Aaron”) “Bischu” Kim“
Namensflexibilität oder wie?! xD
Und bei welcher Airline er 80$ für n Flugticket nach Korea bezahlt hätte, wüsste Ich auch noch gern 😉
Nette Geschichte, aber eben nur ne Geschichte
Mami, Papi …. ICH WILL NACH HAUSE!
Ich denke, die Option war, dass er die Eltern um Geld für einen Heimflug gebeten hätte, um dann halt so als “Gescheiterter” zurückzukommen – der sich dann ewig anhören darf: “Ich hab’s dir doch gleich gesagt.”
Ich halte das durchaus für plausibel.
Hyung-seok Kim ist sein bürgerlicher Name, Bischu sein Gamername und Aaron hat er sich in Amerika genannt, weil wohl niemand Hyung-soek aussprechen konnte im Team ;P
Kann Ich verstehen 😉
Aber eine Frage: wie spielt es sich als blinder Warlock? ;-P
Och, ein gutes Headset ersetzt die Augen.
Nur beim Tippen Banane manchmal Pech wenn man nicht schreibt was man Pfauenauge.
xD xD xD
Made my Day. Danke
aus dem letztem drecksloch… hatte noch 80 dollar aufm konto, hätte seine eltern um hilfe bitten können doch war zu fein dazu… sorry aber da gibts menschen denen es weit schlechter geht und die nicht ihre eltern um hilfe bitten können. aber blizzard hat mal wieder ein leben gerettet.
Hätte er eben nicht. Die Eltern wollen das eben nicht weshalb er erst dann Geld bekommen hätte, wenn er sagt, ich kann nicht mehr und komme nun nach Hause und tue wie ihr sagt.
Da hat er noch mal Glück gehabt. Das Problem an der Sache ist es kann auch genauso gut wieder so werden. ESport ist noch schnelllebiger als andere Sportarten. Wie lange ist die durchschnittliche Prime eines eSportlers? Ich schätze mal mehr als 5 Jahre werden es nicht sein. Habe auch noch von keinem Spitzenesportler gehört der noch mit 30 in der absoluten Weltspitze mitmischt wie z.B. ein Gianluigi Buffon mit 38.
Oder ein Tony Parker der als neuer Roleplayer immernoch enorm wertvoll für sein Team ist.
Wenn die nicht das richtige Gerüst in ihrer erfolgreichen Zeit aufbauen sacken sie genauso wieder ab. Da kann man nur hoffen das sie ein stabiles Umfeld haben und dieses nicht nur die Dollarzeichen in den Augen hat.
“– und wie es ihm vorher ging. Und die Situation war gar nicht so riesig.” Meint ihr “rosig”?
je mehr ich von dieser Overwatch League lese, desto mehr kommt es mir so vor, als wäre vieles künstlich aufgebauscht. Ein paar Lebensgeschichten hier, ein paar kleine Skandale dort. Als würde man versuchen allem eine gewisse Relevanz zu geben. In keinem anderen Spiel habe ich so viele Nichtigkeiten gelesen, die in der OW-League eine “fette Story” sind.
Wieso denkst du denn, das ist eine “fette Story?”
Das ist einfach eine Geschichte aus der OW League. Aber die ist doch nicht “fett.”
Auf das “fett” muss man jetzt kein Fokus legen. War eher so salopp gesagt.
Es ist halt viel “Personality-Drama” drumrum. Das ist aber typisch für den eSport.
Das ist was anderes als bei “typischen Gaming-News”, weil die Sportler und ihre Geschichten in den Vordergrund rücken – und nicht das Spiel selbst.
Das hast du auch bei Spielen, die stark “Twitch-lastig” sind: Da sind dann die Streamer Gegenstand der Berichterstattung.
Aber ich glaube das ist jetzt kein Phänomen von Overwatch sondern von eSport. Wenn man schaut: Bei LoL ist die Berichterstattung ähnlich auf den entsprechenden Seiten. Da ist auch ein gewisser Personen-Fokus auf die Spieler.
In Korea, bei Inven, machen sie während eines LoL-Turniers jeden Tag zig Interviews mit den Spielern, weil das die Stars der Partien da sind.
Die Sache ist vielleicht hier, dass Overwatch eher in den “normalen Gaming-Medien” ist als es LoL. Muss man mal gucken, vielleicht legt sich das wieder.
Es ist auf jeden Fall eine Wahrnehmung, die völlig richtig ist: Es wird über die Overwatch League anders berichtet als über andere Games.
genauso wie “ich liebe dich”
=P
Da denke ich mir zwei Dinge.
1. Ja hassen zu verlieren tuen viele. Allerdings gehört das leider beim PvP dazu. Es kann immer nur einer gewinnen.
2. Vielleicht sollten das mehr sehen aber wie Assassination Classroom so schön zeigt, es kann nicht immer klappen wie geplant. Man sollte immer eine zweite Klinge als Back-up haben.
der vergleich mit ac is genial
#Weebs
Zu 2. werfe ich mal “No Backup Plans” in den Raum.
Tja. Genau solche Sachen verstehe ich nicht. Warum sucht man sich keinen Job, um sich über Wasser zu halten. Und sei es nur halbtags zu den Zeiten, in denen der eigene Stream sowiso kaum Zuschauer hat weil die in der Schule/Arbeit sind. Da hofft man lieber verzweifelt auf einen Anruf und lässt zu, dass man im letzten Drecksloch von Müll lebt.
Die sind halt erst Anfang 20 – ich denke, das ist für viele in dem Alter auch echt weit weg “Such dir nen Job.” Die kommen da ja aus Schule/Elternhaus – ich kann mir vorstellen, das ist dann schon eine seltsame Situation.
Das ist, glaube ich, so ein Alter, wo die Entwicklung weit auseinandergeht. Zwischen Leuten, die früh in den Beruf gehen und früh selbstständig sind, und Leuten, die länger in der Schule oder bei den Eltern bleiben/versorgt werden.
vor ner woche hab ich erst im radio gehört.. so was ähnliches wie “heutzutage ist der durchschnittliche erwachsene bereits 24 oder älter” ^^
echt krass….
sprich.. mit 23 wirst du allgemein noch als “heranwachsender” gesehen^^
Das kann ich so mit “süßen” 19 Jahren unterzeichnen. Studiere selbst und befinde mich trotzdem noch in einem komischen Mix aus Teenager und Erwachsenen. Da spielen logisches Denken und emotionales Handeln teilweise noch sehr sark zusammen.
Ich lass mir sehr stark zeit bei sowass. Das ist meiner Meinugn nach sehr wichtig. ich bin 21 und fange erst in 1,5 jahren an zu studieren, wenn ich einen Platz bekomme natürlich. Sonst habe ich eine abgeschlossene Ausbildung und kann arbeiten.
Man darf sich nicht immer auf eine Sache fokussieren wie die person im Artikel. Man sollte immer einen Plan B haben und selbst wenn dieser Plan Teilzeitjob heißt.
ich selbst habe vor 2 Jahren überlegt mich stark auf gaming zu konzentrieren, aber zum einen ist es wirklich ultra schwer in die obere Elite zu gelangen. Das erfordert sehr viel Arbeit und vor allem durchhaltevermögen.
Man kann es meiner Meinung nach sehr gut mit Buchautoren vergleichen. Buchautoren stecken immer wieder sehr viele Rückschläge ein. Solltet ihr mal Interesse haben, der liebe George R.R. Martin hat da die ,,Traumlieder” Bücher geschrieben.
Och, ich würd mal sagen, das ist doch gerade das gute an der Zeit ^^ (bin selbst auch 19). Du hast, rechtlich gesehen, alle Freiheiten aber noch nicht all zu viele Pflichten weil du noch Azubi oder Student bist, ggf. bei den Eltern wohnst und dich auch sonst um nicht all zu viel zu kümmern hast. Als Auszubildender verdiene ich mein eigenes Geld, hab aber noch die Wünsche eines Teenagers und kann mir die dann auch entsprechend erfüllen 😉
ich weiß genau was du meinst! = )
allerdings is das bei mir jetzt gute 7, 8 jahre her.. das war dann die zeit nach der fachoberschule; wo es dann in richtung “arbeiten” anfangen ging ^^
bin jetzt 26, wohne seit ca 4-5 jahren nicht mehr zu hause; sprich ich bin erst nach der ausbildung ausgezogen…
fühle mich immer “noch nicht richtig” erwachsen, auch wenn immer mehr pflichten und herausforderungen daherkommen… denen man sich selbst stellen muss ;D …es führt kein weg dran vorbei;
ich finde aber auch… das “erwachsen werden” an sich.. darf auch nicht ‘zu schnell’ gehen,
gerade in der heutigen zeit… wo man so spät und in so wenigen dingen “wirklich selbstständig” is ^^
Ich bin eh dafür Volljährigkeit wieder erst mit 21 zuzulassen.
Wozu? Ist alles nur eine Sache des Charakters und Verhaltens.
Sehe ich keinen Grund zu, wie dh schon sagte, ist das alles eine Sache der Individuellen Reife und was würdest du denn damit überhaupt erreichen wollen? Mit 16 darf man Alkohol trinken, mit 16 darf man schon Motorrad fahren und sogar schon den Autoführerschein anfangen. Das einzige, womit du vielleicht eine künstliche Barriere aufbauen könntest wäre bei sowas wie der Geschäftsfähigkeit und bis länger als 12 Uhr nachts in Clubs zu gehen aber wäre das nicht nur hinderlich? Heutzutage kommen die meisten Leute mit spätestens 18 aus der Schule, nur verhältnismäßig wenig mit 19 oder 17, kommt aber auch vor und da ist es ja nun sogar aktuell schon so dass die dann mit dem Studium warten müssen bis sie 18 sind. Imo ist hat daher ein Schuljahr überspringen schon fast etwas von einer Strafe. Und auf der anderen Seite, willst du jemandem, der jetzt 18, 19, 20 ist und schon eigenes Geld verdient und vielleicht sogar schon eine eigene Wohnung hat, entweder allein, mit Freunden oder sogar mit einem festen Partner, noch künstlich an die Eltern binden indem diese bei größeren Geschäften dabei sein müssen oder noch einen “Muttizettel” ausfüllen müssen? Momentan geht die gesellschaftliche Tendenz doch eher dazu, früher erwachsen zu werden, da würde mich mal interessieren, warum man erst drei Jahre später volljährig werden sollte 🙂
kann man drüber denken wie man will,
einerseits würd ich’s auch begrüßen
auf der anderen seite finde ich.. sollte man dinge wie führerschein etc, auf jeden fall ab 18 schon haben dürfen
bzw 16 eben die “kleineren”
Aber wenn es wirklich so war, wie er es beschreibt. Hätte es schon längst Klick gemacht haben. Ich bin selbst erst Anfang 20, soweit wäre es bei mir aber nie gekommen.????
Naja, gut für ihn, dass er es doch geschafft hat.