Mirage: Arcane Warfare ist das nächste Opfer der Europäischen Datenschutzverordnung

Mirage: Arcane Warfare ist das nächste Opfer der Europäischen Datenschutzverordnung

Die neu eingeführte EU-Datenschutz-Grundverordnung DSGVO zieht immer weitere Kreise im Bereich der Onlinespiele. Nun musste auch Mirage: Arcane Warfare angeblich deswegen eingestellt werden.

Die Torn Banner Studios haben ihr Online-Actionspiel Mirage: Arcane Warfare von Steam entfernt. Die Server schließen bald.

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Ein weiteres Spiel wird abgeschaltet

Warum wurde das Spiel von Steam entfernt? Die Entwickler können sich die Anpassungen an die neue Regulierung nicht leisten. Mirage hatte schon länger mit schwindenden Spielerzahlen zu kämpfen und das Team sieht einfach keine Möglichkeit, die Kosten für die Anpassungen an die DSGVO für Mirage aufzubringen.

Von Steam ist das Spiel bereits verschwunden. Es ist nicht mehr möglich, Mirage: Arcane Warfare über Steam zu kaufen. Wer das Spiel allerdings schon besitzt, der kann noch bis zum bitteren Ende weiterspielen.

Die Server werden in wenigen Tagen abgeschaltet. Die Torn Banner Studios geben bekannt, dass die Server des Onlinespiels am 31. Mai abgeschaltet werden.

Was passiert mit Chivalry: Medieval Warfare? Der Vorgänger von Mirage läuft deutlich besser, weswegen es sich hier auch “lohnt”, die Kosten für die Anpassungen an die DSGVO aufzubringen. Daher könnt ihr Chivalry: Medieval Warfare wie gewohnt weiterspielen.

Mirage: Arcane Warfare ist nicht das einzige Onlinespiel, das wegen der DSGVO abgeschaltet werden muss.

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Thomas Riehle

Leute Fakt ist, als das Spiel vor einem Jahr released wurde, stand die DSGVO schon. Der Publisher hat damals die Entscheidung getroffen, das Spiel wie es ist zu veröffentlichen, wissend dass es ab 25.5.18 (der Termin steht auch schon lange – schließlich war man sich der Problematik der Umsetzung bewusst) nicht mehr den Bestimmungen entspricht.

Mich nervt hier eher die Unverfrorenheit, wie der Verbraucher durch die Industrie verarscht wird und da ists unerheblich ob kleine Firma oder große (die Großen haben hier auch schwer nachzuarbeiten)

Psycheater

Meiner Meinung nach einer unnötigsten Gesetzesentwürfe der letzten Jahre. Wer denkt sich sowas nur immer aus?!?

MCPO

Suchen sie doch mal etwas genauer, es gibt da gewisse Infos, woher dieses Gesetz kommt und wem es wirklich nützt.

N0ma

Wie ich weiter oben schon schrieb, was das alles bedeuten wird kann noch keiner absehen. Grad wird ja Google FB und Co von unserem guten Max Schrems auf mehrere Milliarden verklagt. Es könnte durchaus sein das einige Geschäftsmodelle noch komplett zusammenbrechen werden. Zum Beispiel Android.

Denis Hock

Ehrlich gesagt, ist dieser Gesetzesentwurf unnötig es dient nur dazu kleine Firmen wieder etwas druck zu machen oder sie ganz zu entfernen. Firmen wie Facebook, Google passiert nichts oder kaufen sich daraus. Dieser Entwurf macht den Arbeitern nur das Leben schwer, aber die Leute die dafür verantwortlich sind fragen keinen von uns nach Erlaubnis, und wissen nicht wie viel Arbeit dies für kleinere Firmen ist…
Wie blöd und Arrogant können die Gesetzgeber sein, man sieht doch das Leute vorm Parlament protestieren und die Gründe dafür kennt man. Und nehmen Änderungen da vor wo sie keiner benötigt, dass Menschen nur depressiv macht und es nur zu mehr Protesten führt.
Da spielt wohl wieder das Einkommen eine große rolle.
Als nächstes kommt noch dieser Gesetzesentwurf, dass man neben dem Internet die einzelnen Seiten bezahlen muss, Youtube Pack, Gaming Pack.
“Zahle nun 30€ und erhalte Zugang zu Steam, Battle .net und etlichen anderen Spiele Anbietern”

Scaver

Das ist Blödsinn was Du schreibst. Für Unternehmen die sich bisher an das deutsche Datenschutzrecht gehalten haben gibt es kaum Mehraufwand und Mehrkosten durch die DSGVO.
Ich komme aus dem öffentlichen Dienst und muss sagen, die DSGVO ist absolut notwendig. In vielen Ländern der EU gibt es kaum so etwas wie gesetzlich geregelten Datenschutz… und wenn, kümmert sich darum niemand.
Die DSGVO nimmt nicht nur Unternehmen in die Pflicht, sondern auch die Mitgliedsstaaten. Am Ende stärken sie die Rechte der EU Bürger und das nicht nur im eigenen Land, sondern in der ganzen EU!

Und dein Beispiel zur den Internet Paketen ist auch Blödsinn. Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde auf EU Ebene eben die Netzneutralität (wenn auch mit Ausnahmen) so gesichert, dass so etwas eben rechtlich unmöglich ist!

Zudem… die Gesetze der EU, also die vom EU Parlament kommen, müssen von den Mitgliedsstaaten ratifiziert werden und das einstimmig. Sprich jeder Mitgliedsstaat muss zustimmen.

Und EU Verordnungen von der EU Kommission gelten nur in den Bereichen, in denen die Kommission zuständig ist. Und die Zuständigkeit hat die Kommission auch einstimmig durch alle Mitgliedsstaaten erhalten.
Und die Mitgliedsstaaten haben dies vorher ebenfalls ratifiziert, sprich in DE haben die gewählten Volksvertreter darüber im Bundestag abgestimmt und in Mehrheit dafür gestimmt.

Ectheltawar

Sorry, was ein Blödsinn! Eventuell mal eingehend mit dem DSVGO beschäftigen. Ich bin Mitarbeiter einer eher kleinen Firma und der Mehraufwand ist nicht abzustreiten. Darüber hinaus bleiben viele Fragen offen. Als Beispiel mal Visitenkarten, bis heute in meinem Bereich etwas absolut übliches, leider nur schwerlich mit dem DSVGO zu vereinbaren. Gerade der Vertrieb muss drastisch umdenken, da vieles, wie man bisher gearbeitet hat, nunmehr Abmahnbar wäre. Es gibt einige Dinge die durchaus einen Mehraufwand darstellen im Vergleich zum Stand davor. Als Schlagwort sei hier mal das “Verarbeitungsverzeichnis” erwähnt. Mal mit beschäftigen und dann von “kein Mehraufwand” sprechen.

Schlimmer noch als kleine Firmen, trifft es aber Vereine. Ich bin seit einigen Jahren ehrenamtlicher Vorstand eines Pfadfindervereins. Seit Jahren kämpfen wir damit nicht genug Ehrenamtliche Leiter zu finden um die Arbeit besser zu verteilen. Neue Leiter haben wir keine, aber enorm mehr Arbeit für alle um dem DSVGO nachzukommen. Aktuell haben wir alles im Netz entfernen müssen, oder abschalten und trotzdem wissen wir nicht, wie wir das zeitlich schaffen sollen, alles nach DSVGO zu machen. Das reine abschalten reicht da ja nicht, nach aktuellem Stand müssten wir den Stamm auflösen, da es einfach viel zeit kostet das Verarbeitungsverzeichnis aufzubauen und zu pflegen.

Ich will hier nicht über die Notwendigkeit von mehr Datenschutz sprechen. Aber zu behaupten das es kein Mehraufwand ist, der kleine Firmen und vor allem ehrenamtliche Vereine trifft ist Schwachsinn.

Denis Hock

Vielen dank für diese Ausführliche Antwort.
Das Internet ist so groß, aus meiner Sicht gibt es keinen richtigen Datenschutz. Trotz Datenschutz wird man von Betrügern angerufen, Fake Profilen angeschrieben, mit Fake Werbungen überschüttet. Daran wird sich in Zukunft auch nichts ändern.
Gestern als ich ein Spiel im EA ausführte bekam ich eine neue Lizenzbedingung. Die Entwickler werden gefordert sich der DSGVO anzupassen für große Firmen mit Dutzenden Arbeitern ist das überhaupt kein Problem, doch für kleinere Firmen ist das viel Arbeit sie müssen sich Personen anheuern die sich damit befassen.
Eine Zeitfrist wird vorgelegt bis dahin sollte alles angepasst sein, sonst drohen Geldstrafen ???
Normalerweise sollte man solche kleinen Firmen bei der Änderung unterstützen, stattdessen droht man ihnen ?

Nookiezilla

Mich würden die Kosten interessieren.

NurEinLeser

Kann man nicht verallgemeinern.
Dabei treten zu viele verschiedene Faktoren in Relation zu einander das es durchaus sein kann das der Aufwand sich nicht lohnt.

Nimm mal ein blödes Rechenbeispiel :
Die laufenden monatlichen Kosten der Server würden € 1.000, da niemand mehr was an dem Spiel tut, niemand Support leistet, oder sonnst irgendwas zu tun wäre, wären das die einzigen anfallenden Kosten.
Das Spiel selbst bringt jetzt aber monatlich z.B. € 1.500 ein.
Sind zwar “nur” €500, die dann wiederum noch versteuert werden müssen etc. aber es ist Gewinn.
Müsste man jetzt alles wieder konform erstellen würden z.B. €5.000 anfallen, so müssten (sieht man wieder von Steuern etc. ab) das Spiel jetzt 10 Monate lang weiterlaufen wie bisher um diese Kosten überhaupt abzudecken.
Kommt auch nur ein User auf die Idee er hätte Fragen, müsste irgendetwas widerrufen, irgendwas widersprechen oder was auch immer entstehen wieder neue Kosten die es auszugleichen gilt.

Das Gesetzt an sich ist mal wieder typisch “nicht nachgedacht, aber für für gut befunden” wie so viele andere auch.
Dabei geht es nicht darum das es länger bekannt gewesen wäre, denn selbst das bedeutet nicht das es auch wirklich dann zum genannten Zeitpunkt so durchgeführt wird und nichts zwischenzeitlich geändert.
Große Unternehmen interessiert das relativ wenig, weil die genügend in der Hinterhand haben um sich das leisten zu können und das entsprechende Personal sowieso bezahlt werden muss, zumal die Einnahmen mit diesen Daten eine ganz andere Dimension sind als bei kleinen Firmen.

Bei letzteren sitzt die Kohle nicht so locker und da können 5.000 oder 10.000 Euro Investition durchaus schon eine horrende Summe sein, vor allem weil es nicht dabei bleiben muss.

Hinzu kommt die Sache mit den ach so beliebten Abmahnanwälten.
Diese stürzen sich besonders gerne auf kleine Unternehmen weil diese einfacher abzukassieren sind. Ein kleiner Fehler, ein unwissender Passus oder was auch immer, und selbst wenn diese Firmen im recht sind, kann sie allein schon die Abmahnung an sich in Kosten stürzen die sie nicht bewältigen können. Und selbst wenn sie dann vor Gericht Recht bekommen sitzen sie auf den Kosten, welche nämlich nicht alle von irgendwelchen Rechtschutzversicherungen oder der Gegenseite übernommen wird.

Aber all das sind wieder die Gründe die niemanden interessiert, denn grade die kleinen Unternehmen sind nicht die die dafür gesorgt haben das sowas überhaupt umgesetzt wird, sondern die großen die damit wirklich Kohle verdient haben und die wiederum interessiert es nicht, weil der Gewinn immer noch den Kosten obwiegt wenn sie es ändern.

Und es ist auch nicht nur “mal eben” eine kleine QAnpassung der AGBS etc.; das ist nur das was wir sehen.

Aber das wiederum will niemand einsehen.
Ist wie im alltäglichen Verkaufsleben.
Die Leute sehen nur da Online alles billiger ist. Das die kleinen Ladengeschäfte im vergleich zu Ketten viel zu Teuer sind und und und.
Die Punkte die dahinter stecken, das Onlinehändler ganz andere und viel geringere Kosten haben, das Online und Ketten bessere Preise bekommen weil sie von ein und dem selben Produkt mehr einkaufen als der kleine Laden um die Ecke etc.; das sieht alles niemand, bzw interessiert nicht, weil es nur darum geht das “online/Kette ist billiger”.

Es sind die kleinen Punkte über die niemand wirklich bescheid weis, was für ein Aufwand, bzw Kosten dafür erforderlich sind und man sieht nur das Endergebnis, welches sogar eigentlich gar keinen Nutzen hat.
Bestes Beispiel ist hier die Sache mit dem Diesel.
Vor Jahren als “saubere” alternative zum Benziner angepriesen, jetzt auf einmal so umweltschädlich und es müssen Fahrverbote her, am besten die ganze Autoindustrie wieder neu Ankurbeln damit es denen wieder besser geht um dann auf einmal, wenn das vorbei ist wieder über die Benziner herzuziehen die auf einmal ja auch so umweltschädlich sind. Waren sie vorher auch, nur das die Bemessensgrundlage dafür nicht gegeben war. Aktuell preist man E-Autos an, welche natürlich auf so aus dem nichts entstehen und die so umweltfreundlich sind das heute schon gewisse Leute darüber meckern das der Reifenabrieb ja doch nicht so Gesund sei und SUVs ja viel umweltfeindlicher wären als kleinere Autos, weil weniger Reifenabrieb.

Der Fakt ist einfach : die Großen interessierts nicht, die Kleinen sind die Leidtragenden und denen auch noch einen Vorwurf zu machen und von denen Transparenz zu fordern ist vollkommen fehl am Platz. Denn die sind die die ausbaden dürfen was die Großen noch reicher gemacht hat und jetzt auf einmal so Schlecht ist.

Comp4ny

Die Personendaten sind durchaus eine Geldquelle.
Datenhandel mit Personen Daten ist ein lukratives Geschäft.

Je kompletter ein Datensatz ist, desto mehr Geld gibt es.

Comp4ny

Ich verstehe folgendes nicht: Das Spiel muss eingestellt werden, weil sie sich nicht “leisten können” einfach ihren Datenschutz nach der neuen Verordnung einzustellen?

Also dass es schlecht ums Spiel steht ist bekannt…. aber WAS ZUM Heck … haben Manuelle Anpassungen der AGBs / Datenschutz-Texte mit Kosten zu tun?! o_O

Klingt für mich eher “Das Spiel läuft so schlecht, perfekte “Ausrede” um es einzustellen”.

survivalspezi

Dann bist du dir nicht bewusst was das neue Gesetzt bewirkt! Ich arbeite als Administrator in einer mittelgroßen Firma und die Ausmaße sind mehr als nur ein paar AGBs. Es muss eine korrekte Abfolge für alles mögliche dokumentiert werden: Wer verarbeitet Daten wie? Wann und wo werden sie verarbeitet? Wie werden sie gespeichert? Wie werden dann Daten innerhalb der Firma übertragen? Welche Standards werden verwendet?… und und und! Das mal eben nicht in 2 Wochen erledigt, sondern bedarf Monate vorarbeit, die sich einfach viele Firmen nicht leisten können/wollen.

Comp4ny

Hmm okay.
Aber ich denke kaum dass es erst “seit gestern” bekannt ist dass diese Änderung kommt wenn so viele Leute einen mit ihren E-Mails vollspammen dass sie nun eine neue Datenschutzverordnung haben.

survivalspezi

Nein, das ist schon deutlich länger bekannt. Nur wurde das in vielen Firmen verschoben bis eine endgültige Bestätigung gab. Meistens um kurzfristig Kosten zu sparen und nicht unnötig Personal einzustellen. Die meisten denken das ist mal so nebenbei gemacht…

Nur mal so als Auszug:”Die neuen Verpflichtungen der DSGVO erschöpfen sich jedoch nicht in der Feststellung einer Rechtsgrundlage. Über das Dokumentieren von Einwilligungen hinaus müssen Unternehmen mit 250 oder mehr Mitarbeitern ein umfangreiches Verzeichnis aller dort stattfindenden Datenverarbeitungsvorgänge führen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann diese Pflicht sogar für kleinere Unternehmen gelten.

Zwar macht die Verordnung keine Vorgaben dazu, wie ein solches Verzeichnis auszusehen hat, es ist aber ratsam, dieses im Zweifel eher zu detailliert zu führen. Zu jedem Datenverarbeitungsvorgang sollte festgehalten werden, auf welcher Rechtsgrundlage er durchgeführt wird, welche Art personenbezogener Daten zu welchem Zweck verarbeitet werden, auf welche Art und Weise sie gesammelt wurden und wie lange sie aufbewahrt werden.”

Scaver

Die endgültige Bestätigung gab es schon vor 2 Jahren, als die DSGVO in Kraft getreten ist. In der Übergangsfrist ist sie nur nicht einklagbar, da die Unternehmen ja Zeit brauchen, diese umzusetzen.
An der DSGVO konnte auch in der Übergangsfrist nichts mehr geändert werden.
Einige Unternehmen hatten nur gehofft, dass die DSGVO noch vor Ablauf der Übergangsfrist wieder gekippt wird. Nur das war halt nichts! Denn hier wurde mal etwas für die Bürger getan und die Lobbys haben es nicht geschafft, dies zu verhindern!

Scaver

Bekannt ist es lange. Das Gesetz gilt seit 2016 und bis jetzt galt eine Übergangsfrist von 2 Jahren.
Die DSGVO ist also nicht erst jetzt in Kraft getreten, das ist sie schon vor 2 Jahren. Bisher konnte sich nur keiner darauf berufen bzw. klagen, ergo war noch niemand zur Umsetzung gezwungen.
Aber man kennt es ja, viele warten bis zur letzten Minute.

N0ma

Darum gehts aber nicht. Es müssen einfach Sachen umprogrammiert werden für das DSGVO und dafür ist kein Geld da anscheinend.

Scaver

Es muss nicht nur etwas umprogrammiert werden. JEDES Unternehmen, welches seine Ware oder Dienstleistung an Kunden in der EU richtet, muss einen EU Datenschutzbeauftragten haben. Dieser muss namentlich benannt sein und dient als Ansprechpartner der EU Datenschutzorgane. So jemand muss bezahlt werden. Und da dieser jemand im Ernstfall sogar haftbar gemacht werden kann, lassen sich diese das extrem gut bezahlen, von Versicherungen etc. mal ganz abgesehen.

Für Deutsche Unternehmen ist das nichts neues. Datenschutzbeauftragte sah das deutsche Datenschutzrecht auch vor. Aber in vielen anderen EU Ländern eben nicht.

Und da kommt noch mehr. Ist auch nur eines von mehreren Bausteinen.
Aber ich finde es richtig, denn es dient dem Bürger. Und es ist ein Gesetz pro Bürger/Kunde und nicht pro Unternehmen, sondern eher gegen die Unternehmen, die Datenschutz bisher nicht so ernst genommen haben und daher ihren Sitz lieber in einem EU Land mit geringerem Datenschutz angesiedelt haben (das ist nämlich neben den Steuern der zweit häufigste Grund für die Wahl des EU Hauptsitzes).

Erzkanzler

Hat jemand mal geschaut was das für einen Publisher bedeuten würde?

Soweit ich das mal überflogen habe, geht es ja letztlich rein um die Nutzerdaten:

[zitat]Dierse Verordnung enthält Vorschriften zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten und zum freien Verkehr solcher Daten[/zitat]

Ich mag da etwas blauäugig sein, und man möge mich gerne korrigieren, aber solang ein Unternehmen meine Daten nicht eh schon gewerbsmäßig “missbraucht” hat, sollte es doch nicht so sonderlich schwer sein, die Vorgaben zu erfüllen? Vielleicht kann da ja mal einer nachfragen? So ein investigatives Online-Portal? Hmm? *zwinker*

Zord

Hab auch das Gefühl das die DSGVO nur ein Vorwand ist um Spiele, die eh im sterben liegen, abzuschalten und die Schuld anderen in die Schuhe zu schieben. Vermute mal auch ohne die Verordnung hätte keines von den abgeschalteten Spielen noch das Jahr 2019 erlebt.

TestP

“Ich mag da etwas blauäugig sein, und man möge mich gerne korrigieren,
aber solang ein Unternehmen meine Daten nicht eh schon gewerbsmäßig
“missbraucht” hat, sollte es doch nicht so sonderlich schwer sein, die
Vorgaben zu erfüllen?”

Doch, ist es. Ich habe damit derzeit zu tun. Wir handeln nicht mit Daten, trotzdem hat man Bürokratie ohne Ende. Zumal das Gesetz sich in Teilen widerspricht.

MfG

Erzkanzler

Aber ist das wirklich kostenintensiv oder ist man nur zu “gezig” sich mit der Materie zu beschäftigen?

TestP

Ja, es ist kostenintensiv, sehr sogar. Du brauchst sehr viel Manpower, die du zum bedrucktes Papier produzieren brauchst.

MfG

Erzkanzler

Na gut, aber ist ja nicht so, dass DSGVO nun aus heiterem Himmel kommt… da hätt man sich schon drauf vorbereiten können. Mirage: Arcane Warfare ist also nicht Opfer der DSGVO sondern von kurzsichtigem Management seitens des Unternehmens. Ist in meinen Augen dann schon ne andere Hausnummer.

Ich hab in letzter Zeit so viel mit Menschen zu tun die sich drüber aufregen (Oooooh ich bekomm so viele Mails… das is vooooll blöd! Dummes Gesetz!) *headdesk* das ich da etwas sensibilisiert bin 😛

Hunes Awikdes

In diesem Fall könnte es Vorwand sein.

Aber mittelständische Unternehmen, private Webseitenbetreiber, Vereine und Co sind gerade sehr am schwitzen.
Für die, die denken, dass mit diesem Gesetz endlich ihre privaten und persönlichen Daten in der EU endlich sicher sind, die scheinen auch zu denken, dass sie die richtigen Politiker und Regierung gewählt haben…

Große Konzerne haben damit eher weniger Probleme, die haben das Gesetzt ja teilweise mitentwickelt, z.B. wie so auch manch’ “unbekannter” Fahrzeughersteller, der an einem Teststand und an den Gesetzentwürfe in der EU mitgewirkt haben und immer noch mitwirken.

Das Darknet ist nichts, gegen das Darkcommerce.

derdon

Gerade kleine Unternehmen die nicht mal schnell jemanden einstellen können haben mit der DSGVO große
Probleme, ich kenne ein paar die jetzt erstmal ihre HP inaktiv gestellt haben nur um den Abmahnanwälten aus der Schußbahn zu gehen.

N0ma

Das kommt noch dazu. Es gibt derzeit noch keine Kenntnis wie eine 100% abmahnsichere Seite auszusehen hat.

Das meinte irgendeiner unserer tollen Politiker letztens auch dazu “wir werden erst in 2 Jahren wissen was das Gesetz bedeutet”

obermacker

Deutschland hatte schon seit Jahren einen gewissen Standard was Datenschutz angeht und da muss ich sagen, es kommt viel drauf an wer sich mit der Materie beschäftigt, wer der Datenschutzbeauftragte im Unternehmen ist und wie ernst er seinen Posten in der Vergangenheit genommen hat.
Wir hatten, trotz aktueller Schließung das Glück das unser Chef uns vor ewigen Jahren die QM Zertifizierung aufgedrückt hatte. Die Zertifizierung haben wir zwar vor ein paar Jahren dann wieder aufgegeben aber die Prozesse blieben erhalten so dass uns die dsgvo im Prinzip nicht groß schikaniert hat und wir ziemlich gelassen waren.
Abkassieren tun im Moment externe Datenschutzexperten die Ihre Dienste nervösen Unternehmern feilbieten. Auch Softwarehäuser die jetzt mit wichtigen Updates um die Ecke kommen und alles schnell, schnell installiert haben wollen lassen sich das gut bezahlen. Wenn Du da keinen kühlen Kopf bewahrst, dann zahlst Du Dich dumm und dämlich. Buchhaltungssoftware, Archiv- & Backupsoftware, jeder hat irgendein anderes Update das ohne Hilfe (weil Datenbankanpassungen durch Entwickler) gegen den Datenschutz laufen soll.

Und ungelogen, auch externe Programmierer lassen sich die Anpassung von AGB, Datenschutz und Impressum zurzeit richtig gut entlohnen.

Aber im Grunde ist, wer bisher ehrlich mit seinen Kundendaten umgegangen ist, Mitarbeiter vernünftig schult und seine IT im Griff hat eh schon auf der sicheren Seite. Die Behörden sind bis 2019 wohl eh ausgelastet und selbst wenn die was finden wird man erstmal fleißig klagen können.
Wirklich Angst habe ich um durch eine Werbeagentur betreute Seiten die ausschließlich online Geld verdienen. Da habe ich festgestellt, diese Agenturen dürfen nicht viel kosten und die machen manchmal Sachen die nicht abgesprochen wurden. Ich mein so Momente, wenn Dein Werbeblocker auf Deiner eigenen Seite mehr findet als er sollte. Wer solche im Haus hat sollte dringend aufpassen.

Um auf die Kosten zurück zu kommen, es kostet Manpower, es kostet Motivation, es kostet Zeit die an anderer Stelle fehlt. Externe Schulungen zum Thema dsgvo kosten zwar nicht mehr als jede andere Schulung zum Thema Sicherheit und Arbeitsschutz aber auch die Ausbilder vor Ort können im Moment noch gar nicht 100% sagen was wirklich geht und was nicht (Stand letzte Woche Dienstag!). Das aufzudröseln, abzuwägen und umzusetzen kostet Personal. Und je breitgefächerter Du Deine Leute im Unternehmen einsetzt, desto höher die Kosten weil desto mehr bleibt liegen.

Meine Meinung.

N0ma

“Mitarbeiter vernünftig schult und seine IT im Griff hat eh schon auf der sicheren Seite”
Nein ist er nicht, wie immer gehts erstmal um den Schein. Beispiel du brauchst eine Datenschutzseite, ob du das einhälst kontrolliert erstmal eh keiner. Nur du musst halt die Seite erstellen mit einem bestimmten Inhalt.

obermacker

Entschuldige, ich hab da meinen Text am Ende nur zusammengefasst, war blöd.

Aber um für @Erzkanzler mal eine Zahl zu sagen, die erste Abmahnung ist auf ratgeberrecht.eu öffentlich und der Anwalt meint 7.500€ als Jahreswert für die ordnungsgemäße Einhaltung der DSGVO.

N0ma

Es gab früher schon besondere “deutsche” Vorschriften für Webshops.Die Sachen da reinzuprogrammieren ist durchaus Aufwand, falls es da kein fertiges Paket gibt. Das gleiche gilt letztlich auch hierfür. Das mag nicht riesig sein, aber wenn kein Budget für Programmierung da ist wars das halt.

Erzkanzler

Aber bei Webshops war das weeeeeeit weg von existensbredohenden Kosten 🙂

N0ma

Ja weil mans da schon vorher wusste. Wie gesagt die Kosten sind nicht extrem hoch, aber es sind halt Kosten. Grade alte Sachen lässt man gerne laufen solange noch wenigstens ne schwarze 0 rauskommt.

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