LawBreakers Chef: Ich werde versuchen, weniger ein Arsch zu sein

Der Online-Shooter LawBreakers (PS4, PC) läuft nicht gut, aber der Chef Cliff Bleszinski will es nicht scheitern sehen. Er glaubt an den langfristigen Erfolg, nennt Warframe als Vorbild, gesteht aber Schwierigkeiten ein.

Clifford Michael Bleszinski wurde 2009 von IGN zu den 100 bedeutendsten Spiele-Entwicklern aller Zeiten gewählt. Seine große Zeit hatte er bei Epic Games. Da war er an „Unreal“ beteiligt und hat später das Lead-Design bei „Gears of War“ übernommen. Statt in der bequemen Rolle zu bleiben, hat er sich 2012 von Epic Games zurückgezogen und 2014 das Studio „Boss Key Production“ aufgemacht.

Vorbild Warframe: Schwacher Start, auf lange Sicht Erfolg

Dort arbeitete er an LawBreakers, an einem kompetitiven Shooter für PS4 und PC. Der ist im August erschienen, hat gute Bewertungen bekommen, aber hatte Schwierigkeiten, ein Publikum zu finden: Es spielen einfach zu wenig Leute Lawbreakers. Das geht sogar so weit, dass Spieler in Teilen der Welt keine Partien mehr finden.

LawBreakers Overcharge Mode

Im Interview mit GameSpot sagt Bleszinski: Auch wenn die Spielerzahlen niedrig sind, hat er die Hoffnung noch nicht verloren. Er glaubt, man könne ehemalige Spieler zurückholen und neue gewinnen. Vorbild ist hier Warframe, das niedrig gestartet ist, mit der Zeit aber seinen Erfolg fand.

Bleszinski sagt, die niedrigen Spielerzahlen hätten ihn gedemütigt – jetzt will er Lawbreakers verändern, ausbauen und versuchen, weniger ein Arsch zu sein.

Mit zu wenig Content gestartet

Als Fehler nennt er:

  • Es hätte nicht geholfen, ausgerechnet in der Destiny-Zeit zu starten
  • Außerdem will er sich jetzt weniger wie ein Arsch benehmen, wenn er mit Leuten online redet
  • Aktuell kommt nicht rüber, wie aufregend es ist, Lawbreakers zu spielen
  • Man hätte mit einem Team Deathmatch starten sollen
  • Durch das kleine und neue Team im Studio ist Lawbreakers vielleicht zu klein ausgefallen – er hätte den Launch verschieben oder “stressiger” zum Team sein müssen
lawbreakers 01

Lawbreakers braucht Spieler

LawBreakers wollte nie den Vergleich mit Overwatch. Während Overwatch eher bunt und freundlich ist, sollte LawBreakers „edgy“ sein – etwas kantiger, etwas gewagter. Bleszinski wollte nicht dieselben Archetypen wie in jedem Spiel haben, sondern wollte einen Shooter für Shooter-Spieler erschaffen.

Aktuell ist der größte Fluch von Lawbreakers die niedrige Spielerzahl auf dem PC. Das wird durch Steam publik und Leute schrecken davor zurück, Lawbreakers zu kaufen.

Bleszinski will aber alles dafür tun, das Spiel zu retten. Man will die Marketing-Strategie ändern, das Logo austauschen, stellt Sales in Aussicht. Aktuell braucht man vor allem Spieler, um zu garantieren, dass jeder Matches findet, Bleszinski verspricht Lawbreakers zu verändern und anzupassen: Es ist ein Marathon und kein Sprint.

LawBreakers Fraktionen

LawBreakers: Das richtige Spiel zur falschen Zeit

Mein MMO meint: Es ist sicher schwer für einen so erfolgreichen Mann, seine Fehler öffentlich einzugestehen. Für Außenstehende sind die Probleme von LawBreakers wohl klarer zu sehen: Es ist das richtige Spiel zur falschen Zeit. Als LawBreakers 2014 entwickelt wurde, war’s sicher eine coole Idee, einen kompetitiven Shooter zu entwickeln – heute in 2017 ist die Idee nicht mehr so prickelnd. LawBreakers läuft gegen den aktuellen Zeitgeist, der alles zugänglicher machen will.

LawBreakers versucht klar die “Hier ist nicht Casual – hier zählt nur Skill. Wir sind ein Shooter für Shooter-Spieler”-Zielgruppe anzusprechen. LawBreakers ist schon ein bisschen elitär.

Das Problem: Gerade die “Elite” will in einem Spiel gut sein, das jeder kennt und über das viele reden. Der Top-Spieler in einem Spiel mit kleiner Spieler-Basis zu sein, ist nicht attraktiv. Deshalb ist die Situation für LawBreakers besonders ungünstig.

LawBreakers Gun Gameplay Überkopf

Das neue Spiele-Umfeld für Games wie LawBreakers mit Twitch und einer eSport-Szene sorgt dafür, dass große Spiele immer noch größer werden, während kleine Spiele unter dem Radar bleiben. Populäre Spiele ziehen populäre Streamer an, die bringen neue Spieler mit. Wenn das ausbleibt, hat ein Spiel wie LawBreakers ein Problem.


Quelle(n): GameSpot
Deine Meinung? Diskutiere mit uns!
0
Gefällt mir!
Kommentar-Regeln von MeinMMO
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
9 Kommentare
Neueste
Älteste Meisten Abstimmungen
Inline Feedback
Alle Kommentare anzeigen
dRyK

Ich würde es ja gerne spielen, aber leider ist mein PC nicht mehr Spieletauglich. Spare mir gerade Geld zusammen für ein neues Setup, danach kann wieder losgedaddelt werden. 😀

Theojin

Bei den ganzen MOBAs und Shootern würde ich mir die meisten nichtmal anschauen, wenn sie kostenlos wären, selbst Videos würde ich da teilweise schon als Zeitverschwendung sehen. Es gibt die Platzhirsche, alles andere ist mehr oder minder toxisch und läuft unter “ferner liefen”, bis gar nichts mehr läuft.
So ist das einfach, wenn man ein Genre totnudelt, siehe MMOs.

Deswegen freue ich mich beispielsweise wesentlich mehr auf ein Elex, als auf die nächsten 50 MOBAs und/oder kompetitiven Teamshooter/-brawler, was weiß ich, unter was für Bezeichnungen die alle laufen.

Ich hab mir Overwatch zum Anfang gekauft, mal angespielt, kurz ruhen lassen, nochmal angespielt, in meinen Perso geguckt, gesehen, daß ich seit 1994 volljährig bin und das Spiel seitdem nicht mehr angefaßt. Die meisten Spiele in diesen Bereichen sind einfach viel zu sehr auf die jugendliche Zielgruppe zugeschnitten ( wobei die, die ich da kenne, kaum was zocken, was über dümmliche Abzockmobilspiele hinaus geht ).

Aber der Vorgang ist, wie in der News beschrieben, halt eine selbsterfüllende Prophezeiung, wenig Spieler, wird publik, keine neuen Spieler, alte springen auch noch ab, gar keine Spieler mehr. Wenn der Chef dann in seiner Außendarstellung vielleicht noch wie ein nerdiger Trump rüberkommt ( er hat ja selber gesagt, er will kein Arsch mehr sein ), dann sorgt das alles nicht dafür, daß man den Schalter nochmal umlegen kann. Und gegen all diese Sachen kann auch kein 500 Mann starkes Entwicklerteam angehen. An den Gesetzen des Marktes können die eben auch nichts ändern.

tobi

Ich liebe das Spiel. Es hat bei mir zwar erst nach der zweiten Betaphase klick gemacht, dann aber richtig.

Das Problem ist, dass die Meisten Lawbreakers nicht instant raffen – es etwas Zeit braucht bis man rein kommt. Man wird nicht sofort belohnt nur weil man ein DoubleJump gemeistert hat. Zusätzlich sind die Menschen, die immer Spiele frühzeitig verlassen ein wahnsinniger Katalysator. Lawbreakers war angezählt, aber die Leaver haben ihm das Genick gebrochen. Wenn man fast jedes Match verliert, weil 60% der Spieler einfach rausgehen und das Team hängen lassen ist dies ein grosser fuck up und die Kids von heute können das nicht ertragen das sie für eine Banalität nicht belohnt wurden.

Ich finde, dass Spiel ist nicht zur falschen Zeit erschienen. Das Problem sind die Spieler und die Mentalität dieser. Ein gutes Beispiel ist Destiny 2 – man bekommt in dem Spiel Belohnungen dafür das man belohnt wurde. Alle paar Sekunden fällt einem ein Item in den Schoß und die Endorphine sprudeln – die ganze Zeit. Verdammt, man kann 70% der Kampagnen Missionen von A nach B durchlaufen ohne einen Gegner töten zu müssen (bekommt am Ende aber dennoch ein Item 😉 ) Same Story in den Strikes. Ich mag Destiny 2, ein cooles, sehr schönes Spiel keine Frage. Aber man sieht hier für welche Art von “Spieler” und für welchen “Zeitgeist” diese beiden Titel entwickelt wurden. Und das hat nix mit elitärem Gehabe zu tun, 90% der Menschen sind einfach zufrieden mit einfacher, Mainstream Kost. Leider. Ob das Musik, Film oder TV ist. Hauptsache leicht verdaulich und ich kann mich gut fühlen dabei und bekomme noch eine Leckerli das ich partizipiert habe.

Gerd Schuhmann

Also ich denke Lawbreakers wär 2014 erfolgreicher gewesen als heute.

Das, was du sagst: Mit dem Endorphin-Rausch. Das ist ja genau richtig. Die Zugänglichkeit und die Belohnungsfrequenz sind in den Spielen heute viel höher als noch vor ein paar Jahren.

Corbenian

Du meinst vor OW und noch vor der Übersättigung im Shooter Genre durch CoD Teil 200 und BF Episode 123?

Wann begreifen die Entwickler wieder, dass man sich selbst treu bleiben sollte und nicht nur Trends hinterherjagen sollte?

Momentan gibt es nur Shooter und Mobas, oder halt Shooter-Mobas. RTS? Ist gerade nicht hipp genug. RPG? Neeee, zu kompliziert. Lieber vercasualisieren und zusammen mit Adventures in einen Pott werfen.

Solange, bis jemand ein gutes RTS raushaut und einen Hype-Nerv trifft 😉 dann kommt die nächste RTS-Schwemme wie damals in den 1990ern und frühen 2000ern.

Gerd Schuhmann

Ich glaub halt – Overwatch ist wie LoL.

Die Leute spielen das und werden besser und bauen ihren Account aus und dann fällt es ihnen schwer, von da wegzugehen, weil sie schon so viel Zeit da investiert haben und das Spiel ihnen eigentlich alles gibt.

Es ist die Frage, ob neben LoL noch so viel Platz ist. Und so sehe ich das bei Overwatch auch.

Das sind jetzt beides keine Spiele, in denen ich wahnsinnig viel Zeit verbracht habe, aber wenn man sich damit beschäftigt, ist das echt ein Trend. Manche Leute brauchen seit 1 Jahr kein anderes Spiel als Overwatch …

Mit Destiny und WoW ist es ja auch ähnlich: Wer das spielt, der spielt dann für eine Zeit “NUR” das – wobei es bei den Spielen halt zu Content-Pausen kommt, wo Leute doch mal aufwachen, sich die Augen reiben und gucken, was es sonst noch gibt.

Solche Games ziehen einfach Spieler aus dem Pool von “frei verfügbaren Zockern, auf der Suche nach was Neuem” raus. Und ich glaube als Lawbreakers kam, war dieser Pool grade ziemlich leer. Auf das Spiel hat einfach keiner gewartet.

maledicus

Denke du triffst da einen punkt. Nicht zu vergessen das es mit Titanfall 2 auch noch den etwas anderen shooter bereits gibt der stetig seit seinem release immer etwas mehr spieler bekommen hat.

Der markt scheint vorerst gesättigt. Der umstiegswille ist klein.

Gruß.

Insane

Paragon als MOBA Shooter.

Guybrush Threepwood

Was ich an Overwatch liebe ist das es so zugänglich ist. Von Buttonclick auf “Spielen” an vergehen kaum 30 Sekunden und schon ist man in einem Spiel. Es ist perfekt um eine Runde zwischendurch zu spielen aber auch perfekt wenn man sich auf eine Liga konzentrieren will. Man hat ausgewogene Karten, Skins und das Gameplay ist einfach und unglaublich variabel durch die vielen unterschiedlichen Helden. Rein optisch spricht mich Lawbreakers mehr an aber bei Overwatch weiss ich nicht nur was ich bekomme sondern auch das ich immer absolute Blzzard top Qualität bekomme.

Passwort vergessen

Bitte gib Deinen Benutzernamen oder Deine Email-Adresse ein. Du erhälst einen Link, um ein neues Passwort per Email zu erstellen.

9
0
Sag uns Deine Meinungx