Hood: Outlaws & Legends macht richtig Spaß, hat aber 2 große Schwächen

Hood: Outlaws & Legends macht richtig Spaß, hat aber 2 große Schwächen

Am 7. Mai startete das neue PvP-Spiel Hood: Outlaws & Legends in den Early Access. MeinMMO-Redakteur Alexander Leitsch hat das Spiel gestern ausprobiert. Obwohl es ihm auf Anhieb viel Spaß gemacht hat, gibt es jedoch zwei große Kritikpunkte, die unbedingt angegangen werden müssen.

Was ist Hood? In diesem neuen PvEvP-Spiel geht es darum, dass zwei rivalisierende Banden aus je 4 Spielern versuchen, dem Staat einen Schatz zu klauen und ihn ins eigene Dorf zu bringen, ebenso wie Robin Hood damals in den Sagen die Reichen bestohlen hat.

Konkret müssen die Spieler dem Sheriff, einem starken NPC, den Schlüssel zur Schatzkammer klauen, die Schatzkammer finden und öffnen und dann den Schatz zu einem Ort bringen, von dem aus dieser Abtransportiert wird. Dabei stören jedoch viele NPCs und natürlich auch das gegnerische Spieler-Team.

Wie ist das Spiel? Ich habe inzwischen knapp 5 Stunden mit dem Spiel verbracht und dabei viele lustige Runden erlebt. Besonders die rasante Action mit dem Kampfsystem und die vielen strategischen Möglichkeiten rund um Capture-Points und die verschiedenen Aufgaben im Spiel haben mich beeindruckt.

Doch leider habe ich auch auf Anhieb 2 große Schwächen ausgemacht, an denen die Entwickler unbedingt schrauben sollten. Aber der Reihe nach.

Eine Video-Vorstellung zu Hood könnt ihr euch auch bei unseren Kollegen von der GameStar anschauen:

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Völlige Überforderung am Anfang, steile Lernkurve in Match 3

Wie verläuft der Einstieg in Hood? Hood startet mit einem Tutorial, das ihr abschließen müsst und nicht überspringen könnt. Dabei lernt ihr die wichtigsten Basics, wie das Ausschalten von Feinden und die generellen Gameplay-Mechaniken rund um Schlüssel und Schatztruhe.

Richtig cool dabei ist, dass ihr zwischendurch in die Rolle von allen 4 spielbaren Charakteren schlüpft:

  • Robin ist ein Bogenschütze und kann Feinde mit einem voll aufgeladenen Kopfschuss sofort töten
  • Marianne ist die Jägerin und kann sich unsichtbar machen und Feinde direkt meucheln
  • Tooke ist Mystiker und kann Verbündete heilen
  • John ist der Nahkämpfer und kann sich für eine gewisse Zeit richtig tanky machen

In einem Match kann es sinnvoll sein, jeden Charakter einmal einzusetzen, da jeder spezielle Boni bringt. John beispielsweise kann Tore mit roher Gewalt anheben, während Robin besonders gut für Übersicht sorgen kann. Allerdings ist es auch möglich, dass alle 4 Teammitglieder den gleichen Charakter nutzen.

Hood Charaktere
Das sind die 4 spielbaren Charaktere.

Das erste Match: In meine erste Runde bin ich zusammen mit 3 Freunden im Voice-Chat gestartet und wir spielten natürlich alle einen anderen Charakter. Als Waldläufer/Jäger-Main in MMORPGs habe ich selbstverständlich Robin als Charakter gewählt.

Wir alle hatten zu diesem Zeitpunkt keine Erfahrung mit dem Spiel. Entsprechend chaotisch lief die erste Runde.

Einer meiner Freunde, der den Mystiker Tooke spielte, rannte direkt los und verprügelte den ersten Dorfbewohner, den er sah. Daraufhin schlug das ganze Dorf Alarm und wir mussten erstmal sämtliche NPCs verprügeln, statt uns vorsichtig in Richtung Burg zu schleichen. Das war mit Abstand das dümmste, was wir den Abend über gemacht haben.

Denn während wir noch mit den NPCs kämpften, war das gegnerische Team längst in der Burg und stahl dem Sheriff bereits den Schlüssel, was bei uns für Panik sorgte.

Hood Outlaws & Legends Tor
Lasst euch im Spiel nicht von dem Tor zerquetschen.

Allerdings waren wir auch von der Karte dermaßen erschlagen, dass wir trotz großer leuchtender Hinweise, wo sich gerade der Schlüssel befindet, nicht wirklich zu den Gegnern aufschließen konnten. Im Eifer des Gefechts ließ unser John zudem das Tor zu früh fallen, was unsere Marianne kurzerhand köpfte. Dumm gelaufen!

Glücklicherweise gibt es einen Respawn-Timer von wenigen Sekunden und verschiedene Spawn-Punkte auf der Karte, die man erobern kann. Die haben wir übrigens erst so richtig in Runde 3 wahrgenommen, zuvor respawnten wir immer in dem Dorf am untersten Ende der Karte.

Bei unseren Bemühungen irgendwie über die Karte zu der feindlichen Spielergruppe zu kommen, zogen wir die Aufmerksamkeit dutzender NPCs auf uns, die nach und nach unsere Gruppe auseinandernahmen. Ich habe noch irgendwie die Gegner erreicht und sogar einen Kill hingelegt, aber dann war die Runde 1 auch schon verloren.

Steile Lernkurve und richtig viel Spaß durch actionreiche Kämpfe

Wie liefen die nächsten Runden? Immer besser. Wir errungen in Match 2 einen Sieg – allerdings einen dreckigen.

Zum Ende einer Runde muss man mit einer Seilwinde den Schatz auf das eigene Boot bringen. Blöd nur, wenn man genau dabei getötet wird. Denn so konnten wir direkt die Seilwinde nutzen und so den Schatz stehlen, den die Gegner uns quasi brachten.

Je länger wir spielten, desto mehr fingen wir an Taktiken zu entwickeln und gemeinsam und mit einem Plan über die Karte zu laufen. Wir eroberten die Spawn-Punkte oder schafften es zuerst den Schlüssel zu klauen.

Eines der wichtigsten Learnings für uns war, dass man den Schatz immer in der Nähe seines ursprünglichen Respawn-Punktes abgeben sollte. Denn selbst wenn die Feinde dann alle anderen Eroberung punkte kontrollieren, hat man noch immer einen recht kurzen Laufweg.

Hood Outlaws & Legends Map
Jede Map bietet verschiedene Capture-Points und Orte, an denen man den Schatz sichern kann.

Wie laufen die Kämpfe ab? Hood setzt auf ein sehr actionreiches Kampfsystem. Ihr müsst also mit euren Angriffen genau zielen. Zudem gibt es die Möglichkeit zu blocken und mit einem Sprung auszuweichen.

Durch die vielen NPCs und die anderen Spieler geht es zwischenzeitlich richtig actionreich und chaotisch zu. Wer jedoch möchte, kann durch das Meucheln von Marianne oder die Headshots von Robin eher heimlich und taktisch an die Sache herangehen. Beides funktioniert problemlos.

Wird das Gameplay nicht irgendwann vorhersehbar? Möglich, wobei ich nach 5 Stunden und etwa 10 Spielrunden sagen kann, das die Entwickler sich zumindest ein paar Gedanken gemacht haben:

  • Es gibt verschiedene Maps, die teilweise sehr unterschiedlich aufgebaut sind
  • In jedem Match läuft der Sheriff, dem man den Schlüssel stehlen muss, einen anderen Weg
  • Die Schatzkammer befindet sich immer an einem anderen Ort

Das sorgte insgesamt schon für viel Abwechslung in den ersten Runden Hood. Mehr zum Thema Abwechslung im Spiel erfahrt ihr in unserem Entwickler-Interview: In Hood: Outlaws and Legends laufen Raubzüge nicht so wie geplant – Und das ist gut.

Große Probleme im Matchmaking und der Balance

Was war nicht so gut bei Hood? Schon in meinem ersten Match ist mir das miese Matchmaking aufgefallen. Wir waren zu viert unterwegs und hatten alle die Stufe 2, die man automatisch erreicht, wenn man das Tutorial verlässt. In Runde 1 jedoch trafen wir auf Spieler der Stufen 37, 20, 14 und 2. Kein Wunder also, dass wir hoffnungslos untergegangen sind.

Denn mit höheren Stufen schaltet man neue Talente für die spielbaren Charaktere frei. Deshalb ist es gleich doppelt ärgerlich, wenn erfahrene Spieler direkt mit Anfängern zusammengeworfen werden.

Auch in den Runden danach trafen wir auf Feinde der Stufen 20, 30 und sogar 45. Um dem ganzen ein bisschen Kontext zu geben: Nach 5 Stunden bin ich auf Stufe 19, ein Kollege levelte durch mehr Kills und Schlüsseleroberungen jedoch etwas schneller. Trotzdem werden diese Spieler mindestens 8 Stunden auf dem Konto gehabt haben, während es für uns die allererste Runde war.

Hood Matchmaking Runde 1
So sah unser erstes Match aus.

Das zweite große Manko für mich ist die Balance. Das betrifft vor allem den Charakter John, der durch das Öffnen der Tore super wertvoll für das Team ist und gleichzeitig durch seine Ultimative Fähigkeit vorübergehend nahezu unkillbar wird.

Hier allerdings sehe ich die Hoffnung, dass die Entwickler schnell eingreifen.

Matches ohne Voice machen weniger Spaß: Nach meinen ersten Runden mit Freunden im Voice habe ich inzwischen auch 3 Matches ohne sie gespielt. Und die haben mir kaum Spaß gemacht.

Denn die präzisen Absprachen, wer wohin geht und wo sich die Gegner befinden, lassen sich zwar theoretisch mit den Ingame-Markierungen durchführen, was aber viel zu selten von meinen Mitspielern genutzt wurde. Alle 3 Runden waren irgendwie lieblos und hätte ich nur so gespielt, wäre ich von Hood wohl nicht so begeistert gewesen.

Hier muss ich gestehen, dass das nicht unbedingt ein Problem ist, dass Hood: Outlaws & Legends für sich exklusiv hat. Auch in anderen PvP-Spielen sind Absprachen wichtig. Aber gerade hier, wo man auch mit Schleichen und Hinterhalten arbeiten kann, hab ich die fehlende Kommunikation sofort bemerkt.

Wenn ihr also Hood spielen möchtet, empfehle ich euch es mit einer guten Gruppe im Voice zu tun.

Fazit: Ein großer Spaß, obwohl man noch Probleme merkt

Nach rund 5 Stunden Spielzeit kann ich sagen, dass mir Hood: Outlaws & Legends richtig viel Spaß gemacht hat. Selten lief ein Einstieg so chaotisch und hat gleichzeitig so sehr motiviert, es beim nächsten Mal besser zu machen. Ich persönlich liebe einfach das Setting, die wunderschöne Grafik und diese Vorstellung, dass ich von den Reichen stehle und es den Armen gebe. Robin Hood ist halt eine sehr ikonische Figur, die noch heute die Phantasie beflügelt.

Überzeugen konnte mich Hood vor allem durch die actionreichen Kämpfe und die wunderschöne Grafik. Die Schlösser und Umgebungen sehen einfach unglaublich schön aus.

Klare Schwächen hat das Spiel meiner Meinung nach derzeit im Matchmaking und in der Balance der Klassen. Zudem berichtet mein Kollege Benedict Grothaus von Problemen in der Verbindung zum Spiel, vor allem wenn man selbst der Host ist. Das konnte ich jedoch persönlich nicht bestätigen.

Persönlich sehe ich mich Hood jedoch vor allem mit meinen Freunden zusammen spielen. Alleine konnten mich die Matches nicht so fesseln, weil die Absprachen und Strategien nicht klar wurden. Die knapp 30 Euro, die Hood auf Steam kostet, waren es mir aber jetzt schon Wert.

Alexander Leitsch

MMORPG-Experte bei MeinMMO

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Torsten Stegemann

Na, haben wir das Spiel auch tatsächlich selbst gespielt oder nur irgendwo einen englischen Text durch einen Übersetzer gejagt? 😉

In Hood Outlaws & Legends kommt nirgendwo der Name „Nahm“ vor. Er lautet sowohl in der englischen als auch deutschen Version „Tooke“.

Man könnte also fast vermuten, dass hier ganz schlecht recherchiert wurde, sofern man das Verb „to take“ einfach in der Vergangenheitsform übersetzt hat:

he/she/it took(e) = er/sie/es nahm

Hmmmm, ein Schelm, wer dabei Böses denkt…

Irina Moritz

Du kannst dich gerne selbst überzeugen. Hier ist der Stream von Alex: https://www.twitch.tv/videos/1014397626

Torsten Stegemann

Oh je, das ist ja dann tatsächlich noch peinlicher als vermutet. Es wäre doch ein Leichtes gewesen, die SpielStation oder die XKiste mal schnell für eine Minute anzuschmeißen, um die Namen der Charaktere zu recherchieren, als irgendeinen Kram auf Google zusammenzusuchen. Na ja, was soll’s. Beim nächsten Mal wird sicherlich gewissenhafter gearbeitet, vermute ich. ?

Axl

»Wir alle hatten zu diesem Zeitpunkt keine Erfahrung mit dem Spiel. Entsprechend chaotisch lief die erste Runde.
Einer meiner Freunde, der den Mystiker Nahm spielte, rannte direkt los und verprügelte den ersten Dorfbewohner, den er sah. Daraufhin schlug das ganze Dorf Alarm und wir mussten erstmal sämtliche NPCs verprügeln, statt uns vorsichtig in Richtung Burg zu schleichen.«

Dabei lernt man doch genau das im Tutorial, dass man eben nicht losrennt und offen den erstbesten Gegner umhaut.

Aber Nahm? Also bei mir heißt der Gute Tooke.

Das Matchmaking ist aber echt das größte Problem und ich raffe nicht, wie sowas immer wieder passieren kann.

Nein

Wie fandest du die Wachen?

Ich hab öfter die beta spielen dürfen und die matches liefen wie folgt ab :

Man ruht rein, der ein oder andere stirbt oder lockt die wachen weg > fertig.

Das war gefühlt jedes Match so, daß extrahieren war dafür recht spannend, leider sind die Gegner immer mit range gestartet und haben Pfeile reingehämmert ^.^

McPhil

Macht schon Spaß aber ich glaube nicht, dass ich mehr als 50 Stunden reinstecken werde.

User

Hab nen Refund dafür angefordert. Eigentlich ganz nett aber dem Game wird bald die Luft ausgehen hab ich das Gefühl. Zu wenig unlocks, die Maps sehen zwar gut aus aber fühlen sich alle gleich an, schlechte Balance und wenig Grund taktisch vorzugehen. Glaube Free 2 play würde dem Game gut tun anstatt 30 Euro dafür zu verlangen.

Chucky

Es macht Spaß. Aber 50 euro ist es mir leider nicht wert. Daher hab ichs zurück gegeben. Für 15-20 Euro würde ichs mir holen.

Axl

50€?
Dann hast du aber das Paket mit dem Jahrespass geholt.
Das Base Game kostet 30€.

Chucky

wäre dennoch zu teuer.

TJ

War mega gespannt auf das Game. Der Zwang mit 4 Leuten zu spielen hat es für mich leider gekillt. Ich will einfach auch alleine oder mit 1-2 Kollegen was machen können und nicht immer gezwungen sein ein oder mehrere Randoms in die Lobby zu kriegen.

Interessant aber dadurch leider für mich komplett uninteressant geworden….Schade.

Nora

Ich fand bis jetzt John am unnötigsten, Tore kann man fast immer umgehen in der gleichen Zeit die John für das öffnen braucht und sonst kann er Nahkampf und eine mittelmäßige Granate. Das hat Brucher Tuck auch nur in besser und kann dann noch Heilen.

Nico

John ist nicht nur durch seine ultimate zu stark, ich finde einfach das er viel zu mobil ist für ein Riese mit 2hand hammer, wie oft und vorallem in welcher Frequenz er zuschlägt und gleich wieder rennt ist viel zu heftig.

Der Stärkste character ist aber Bruder Took, sobald der ein höheres level hat ist der nahezu unsterblich, er hat dann selfheal pro hit, heal granate + ultimate heal.

Marianne find ich z.b. viel zu schwach. Ihre talente sind ok, aber ihre einzige Stärke sind die meuchelkills, steht das gegnerische Team aber clever und gut zusammen dann kann eine Marianne wenig machen. Ihre Skills sind mit abstand die schlechtesten von allen 4 Characteren, die Ultimate kann man Marianne immer sehen und das sogar wirklich zu gut, und die Rauchgranate ist halt auch ein witz, da kriegste kein Meuchelmord hin weil die dann im rauch blind reinschlagen und dich dann auch treffen.

FInd auch doof das man einige champs mehrmals nehmen kann. Ich hab nicht selten gegen 2x took, 1 john, 1 robin, oder 2x john, 1 took und 1 robin gespielt.

Nora

Marianne spiel ich immer als Lurker und zum Tappen mein Team muss dann zwar 3 vs 4 Spielen aber dafür braucht das andere Team bei jedem Tod die drei bis vierfache Zeit zum respawnen und dann fang ich die auch noch ab so schafft mein Team je nach Map 3-5 Kurbelpunkte pro Gegnerwipe.

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