Das Online-Kartenspiel Hearthstone ist obenauf. In der Entwicklungsphase war das nicht immer so. So sei es am schwersten gewesen, die führenden Köpfe bei Blizzard selbst vom Game zu überzeugen. Außerdem gab es nach einem eher misslungenen Port von Starcraft auf den N64 lange Vorbehalte gegen andere Plattformen bei Blizzard.
Holy Shit – Das hat funktioniert!
In einem Interview von Chris Metzen mit Polygon über den Werdegang Blizzards ist auch ein Kapitel dem Kartenspiel Hearthstone gewidmet, das für riesige Zuschauerzahlen bei Twitch sorgt und mittlerweile 20 Millionen Spieler hat. Das sei so nicht geplant gewesen, wie Chris Metzen, sagt: „Wir haben nicht mit einem erdumspannenden Erfolg gerechnet. Es war nur ein kleines Ding, das wir mit viel Liebe gemacht haben. Aber Holy Shit, es hat funktioniert!“
Hearthstone sei vom Team 5 bei Blizzard entwickelt worden. Team 1 kümmere sich um Starcraft, Team 2 um die World of Warcraft und Team 3 widme sich der Diablo-Franchise. Team 4 hatte es mit Titan zu tun, dem geplanten Next-Gen-MMORPG, und das „Team 5“ – deutlich kleiner als die anderen – wollte etwas entwickeln, das aus der Blizzard-Begeisterung für Magic: The Gathering entstand.
Das habe man, erzählt Metzen, gerade zu den noch beschaulichen Anfangszeiten von Blizzard geradezu exzessiv gespielt. Die Firma wurde dann größer, als Starcraft in Asien einschlug, und später nochmal, als sich World of Warcraft zu dem Giganten entwickelte, den wir heute alle kennen.
„Was zur Hölle macht Ihr da eigentlich?
Als die Idee von Hearthstone entstand und im mittlerweile gewachsenen Blizzard die Runde machte, sei das Projekt nicht überall mit offenen Armen aufgenommen worden: „Ich kann wirklich nicht sagen, dass jeder hier begeistert von dem Projekt war. Manche fragten, was zur Hölle wir da eigentlich machen – und warum nur?“ Man habe den Kollegen mit Worten nie vermitteln können, was der Reiz von Hearthstone sei. Erst als es in einem spielbaren Zustand die Runde machte, verstummten die Kritiker.
Hearthstone, das war klar, würde sich gut auf den neuen Plattformen für Spiele, auf iPhone und Android machen. Doch dagegen gab es bei Blizzard anfangs Vorbehalte, die in der Geschichte der Firma begründet seien. In 2000 habe man Starcraft aufs N64 portiert, das sei nicht so gut gelaufen. Danach habe man sich lange von allem ferngehalten, das nicht mit Maus und Tastatur spielbar sei.
Hearthstone auf Android, iPad und iPhone auch Zugeständnis an die neue Welt
Mittlerweile habe man aber die Zeichen der Zeit erkannt und sich wieder geöffnet: „Bei mir zuhause findet das meiste Gaming mittlerweile auf Tablets statt. Ich krieg sie kaum noch aus den Händen meiner Kinder. Wir sind sehr versierte Entwickler für den PC. Aber so wie sich die Welt verändert hat, müssen wir aufgeschlossen sein, was das Richtige für unsere Spiele ist.“
Diesem Umdenken bei Blizzard verdankt Hearthstone wohl auch seinen Port auf den iPad und den bevorstehenden auf iPhone und Android. Mit einer Ankündigung dafür wird zur Blizzcon in der 2. Novemberwoche gerechnet.
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Diablo 3 ist doch auch für Konsolen erschienen, und das recht erfolgreich.
Ein schnelles RTS Spiel für ne Konsole zu bringen ist auch irgendwie naja, was man sich dabei wohl gedacht hat.
Mal sehen ob HS es irgendwann auf eine Konsole schafft (Xbox wohl eher nicht).
Man muss ja unfassbar viel Gewinn einfahren bei dem kleinen Team.
Bin gespannt was Blizzard nach Hearthstone und Heroes of the Storm aus dem Hut zaubert.
Jau, Diablo 3 auf den Konsolen nennt Metzen auch noch als Zeichen dafür, dass man sich bei Blizzard wieder öffnet und neue Wege sucht. Der “alte” Weg war im Prinzip Titan – das “Richtige” zu machen, das “Konservative”, das Bewähte, das “Alte” in XL – davon hat man sich jetzt getrennt und öffnet sich wieder – mit so Sachen wie Hearthstone auf Tablet oder D3 auf Konsolen.
Ich bin auch gespannt, was Blizz macht. Sie sagen jetzt – im Vorfeld von WoD natürlich auch erwartbar-, dass sie jetzt noch stärker an WoW glauben als je zuvor und da Großes mit vorhaben.
Viele spekulieren ja auf WoW 2. Aber ich glaube da in den nächsten Jahren nicht dran. Sie werden sich jetzt erstmal darauf konzentrieren, ihre alten (WoW, Diablo, Starcraft) und neuen (Hearthstone, Heroes of the Storm) Franchises konzentrieren, bevor sie etwas ganz neues starten.
Warcraft 4 ist ein Traum von mir. Aber sie werden wohl erst die Starcraft Trilogie zu Ende bringen und das dannn eine Weile ruhen lassen, bevor sie den nächsten RTS-Titel rausbringen. Dürfte auch Storytechnisch schwierig werden, wo es doch im gleichen Universum wie WoW spielt. Vlt in der Vergangenheit oder der fernen Zukunft (vor allem Vergangenheit fänd ich schade). Oder man schafft mit WC4 große Veränderungen und auf der dann neu geschaffenen Bühne spielt WoW 2 dann weiter… 🙂