Der YouTuber und Streamer Aydan sprach auf Twitter über eine traurige Taktik von Profi-Spielern & Content Creators bei Call of Duty: Warzone. Um eine bessere Chance bei Turnieren zu haben, ziehen sie ihre K/D runter.
Was ist das für eine Taktik? Wenn große Streamer und bekannte CoD-Spieler bei einem großen Turnier der Call of Duty: Warzone mitspielen wollen, dürfen sie sich zwar die besten Waffen der Warzone mitnehmen, doch oft nicht mit ihrem bevorzugten Team in den Kampf ziehen.
Prominente Warzoner wie “Nickmercs” oder “Vikkstar123” treten hier als Team-Führer auf und bekommen zufällig Kameraden zugelost. Die Teams werden dabei nicht komplett random ausgewürfelt, sondern es wird ein möglichst faires Feld zusammengestellt. So kommen Spieler mit einer eher niedrigen K/D (das Verhältnis Kills zu Tode) zusammen mit Soldaten, die über eine starke und hohe K/D verfügen. Diese Mechanik nennt sich “K/D-Cap”.
Der YouTuber und Twitch-Streamer “Aydan” bemerkte, dass die K/D vieler Leute in letzter Zeit “substanziell” gesunken sei – auch bei großen Content Creators. Weiter sagt er auf Twitter: “Es ist irgendwie traurig zu sehen, dass Leute das machen, nur um bessere Team-Kameraden für K/D-Cap-Turniere zu bekommen.”
Aydan geht davon aus, dass die Profis ihre K/D absichtlich runterschrauben, um bei den Turnieren besser dazustehen.
Warum ist das so ein Problem? Hier treffen gleich zwei Mechaniken aufeinander, die beide für unfaire Verhältnisse in Turnieren sorgen können.
Auf der einen Seite kommen Spieler, die eigentlich eine hohe K/D aufweisen und zu den Top-Playern der Warzone gehören, bei den Turnieren ebenfalls mit absoluten Warzone-Größen zusammen. Die K/D-Cap-Mechanik wird so komplett ausgehebelt und die besten Spieler haben die Chance, auch mit anderen Top-Spielern zusammen zu kommen.
Doch es beeinflusst auch die Matches der laufenden Turniere. Während eines solchen Turniers spielen die Teilnehmer öffentliche Matches und ihre Platzierung und Kills zählen für das Turnier.
Analysen vermuten, dass die Warzone ein Skill-basiertes Match-Making verwendet, um Spieler auf einem ähnlichen Skill-Level miteinander zu matchen. Drücken die Profis also ihre K/D nach unten, sind womöglich auch die Turnier-relevanten Matches mit schwächeren Gegnern bestückt.
Beide Faktoren machen das “Reverse-Boosting” für Turniere absolut ehrenlos und unfair. Hier geht es oft um mehrere 10.000 Dollar und Preis-Pools in 100.000-Dollar-Dimensionen. Bei einem Warzone-Wettbewerb mit dem Partner “Vikkstar123” Anfang September schütteten die Veranstalter insgesamt 210.000 Dollar aus.
Was sagen andere Profis dazu? Einige bekannte Warzone-Spieler & -Streamer meldeten sich unter dem Tweet zu Wort:
Buncha lil rats. Do anything for some cheese! Stay focused tho big A, keep slayin’
— FaZe Nickmercs (@NICKMERCS) October 4, 2020
So sagt Nickmercs auf Twitter: “Diese kleinen Ratten. Die machen alles für ein bisschen Käse” und verurteilte diese “Taktik” damit hart. Der frühere CoD-Profi “TeePee” geht in eine andere Richtung und sagt, dass das System nicht gut für Warzone-Turniere geeignet ist:
I get what kd caps are supposed to do, but all it did was favor people who solo squad and wager regularly. Doesn’t work well for wz tournaments imo
— Tyler Polchow (@TylerTeeP) October 4, 2020
TeePee auf Twitter: “Ich verstehe, was K/D-Cap eigentlich machen sollen. Aber alles, was sie wirklich tun, ist Leute bevorzugen, die Solo in Squads spielen und hohes Risiko eingehen. Funktioniert nicht für Warzone-Turniere, meiner Meinung nach.”
Bei den Wettbewerben geht es oft um eine Menge Geld und ein gutes Team ist die halbe Miete in der Warzone. Sollten die Anschuldigungen stimmen, ist das Schummeln auf höchstem Niveau – nur, dass es niemand wirklich überprüfen kann. Cheater im Match kann man wenigstens melden und die Entwickler haben schon insgesamt 200.000 Schummlern das Handwerk gelegt.
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Einfache Lösung: Rangsystem. Wer bei Turnieren etc spielt, spielt ranked matches. Wer da gerne verliert, sinkt im Rang und darf nicht mitspielen. Für Casuals bleibts dann bei „Quickplay“ ohne diese Ränge. Funktioniert sonst auch bei anderen Spielen.
Das hört sich aber ehrlich gesagt ziemlich aufwendig an. Hier zählt doch nur die K/D aus der Warzone nehme ich an?
Um dort meine K/D zu verschlechtern, brauch es ziemlich viel Zeit, weil ich muss ja nach jedem Tod immer mehrere Minuten warten bis das nächste Match startet, damit ich erneut absichtlich sterben kann?
Wenn deine Mitspieler dir dabei helfen und so gut sind dass sie den Großteil alleine regeln können um dich nach jedem Tod wiederzubeleben, sollte man pro Spiel schon auf 10-20 Tode kommen können.
Wenn man Mitspieler hat, die bei so ner Taktik mitmachen…
Lässt das Spiel einfach über Nacht laufen und konfigurierst Maus bzw Controller und am nächsten Tag ist die KD niedriger. Du kannst auch einfach so schlecht spielen wie ich, dann ist die KD automatisch schlecht.