3 Spiele, die mich 2021 komplett überrascht haben

3 Spiele, die mich 2021 komplett überrascht haben

MeinMMO-Dämon Cortyn stellt euch 3 Spiele vor, die ihr 2021 vielleicht übersehen habt – und die deutlich besser sind als ursprünglich gedacht.

Das MMORPG-Jahr 2021 sollte eigentlich recht schön werden – wurde es dann aber nicht. Das hat viele Spieler dazu gebracht, ihre Fühler einfach mal nach anderen Spielen auszustrecken. Auch ich hatte durch die andauernde Content-Armut in World of Warcraft jede Menge Zeit, um mich Spielen zu widmen, für die ich sonst wohl keine Zeit gehabt hätte.

Zu meiner großen Freude waren all diese Spiele richtige Glücksgriffe. Besonders drei Spiele sind mir dabei in bester Erinnerung geblieben. Ich kann sie jedem nur ans Herz legen, der zwischen den Jahren ein wenig Zeit hat und ein wenig durch und durch gute Unterhaltung sucht. Nicht jedes dieser drei Spiele ist für jeden Spielertyp geeignet – aber sie alle bieten eine einzigartige Erfahrung.

Tales of Arise – Ein grandioses Klischee-JRPG

JRPGs waren das Genre, das meine Liebe zum Gaming erst richtig entfacht hat. Ich weiß noch, dass ich damals einen Freund an seinem Geburtstag davon überzeugt hatte, sich doch von seinem Geld Final Fantasy IX zu kaufen – was wir dann gemeinsam im Verlauf von einer Woche durchgezockt hatten. Seitdem gab es viel Auf und Ab bei dem Genre und abgesehen von einigen Highlights konnte die Freude nicht mehr so stark aufleben.

Zum Glück ist Tales of Arise so ein Highlight.

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Tales of Arise hat coole Charaktere – und eine fesselnde Story.

Dabei nimmt Tales of Arise zu Beginn so ziemlich jedes abgedroschene JRPG-Klischee mit. Natürlich leidet der Held unter Amnesie und selbstverständlich ist die Protagonistin ziemlich heiß, unnahbar und wärmt erst im Laufe der Geschichte ganz langsam auf. Das junge Mädchen hat natürlich verheerende magische Kräfte und überhaupt wirkt alles auf den ersten Blick direkt in „gut“ und „böse“ eingeteilt.

Als JRPG bedient sich Tales of Arise aber auch jeder Menge Anime-Klischees. Die übertriebene Dramatik muss man mögen, genau so wie die mitunter ausufernden Zwischensequenzen mit jeder Menge Dialog. Doch nach rund 10 Stunden wandelt sich das. Die Geschichte wird vielschichtiger, die Motivationen der Charaktere werden langsam offenbart und wer zu Beginn noch ein dummer, selbstverliebter Feind war, wird plötzlich nachvollziehbar.

Dazu kommt ein durchaus actiongeladenes Kampfsystem mit einstellbaren Schwierigkeitsgraden, die von „Das Spiel spielt für mich, lol“ bis hin zu „Ich muss jeden taktischen Befehl manuell eingeben, sonst sind wir alle tot“ reicht.

Wer auf genau so etwas abfährt, bekommt mit Tales of Arise eine Geschichte mit jeder Menge spannender Wendungen präsentiert, in der am Ende doch nicht so viel schwarz und weiß ist, wie man sich das zu Beginn vielleicht noch dachte. Feinde und Helden sind nachvollziehbar und überzeugend – eine Seltenheit, vor allem bei Bösewichten in den letzten Jahren.

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Tales of Arise ist perfekt, um sich einfach mal wieder gemütlich in eine Fantasy-Welt fallen zu lassen, in der man viele Dutzende Stunden verbringen will, nur um mit der nächsten Cut-Scene und noch einem kleinen Story-Detail mehr belohnt zu werden.

Tales of Arise erfindet das JRPG-Rad nicht neu, aber es bietet exakt das, was ein JRPG bieten muss, um in Erinnerung zu bleiben und nach dem Spielen das befriedigende Gefühl von „das war eine schöne Spielerfahrung“ zu hinterlassen.

Back 4 Blood – Der beste Shooter im Koop

Ja, Back 4 Blood ist eines dieser Spiele, das die Community spaltet. Entweder man hasst es, weil es nicht exakt so wie Left 4 Dead ist und einen sehr hohen Schwierigkeitsgrad hat.

Oder man liebt es, weil es der perfekte Spaß für eine Freundesgruppe aus 4 Leuten ist, der immer wieder neue Herausforderungen beschert und sich auch bei 10. Durchlauf noch frisch anfühlt.

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Coole Charaktere und fiese Zombies – in Back 4 Blood gibt’s einiges davon.

Back 4 Blood ist ein kooperativer Zombie-Shooter. Anstatt aber einfach nur nach den Waffen zu greifen und sich gemeinsam durch die Horden von Zombies und Spezial-Zombies zu schnetzeln, benötigt es ein bisschen mehr Taktik und Planung.

Das Spiel besitzt nämlich ein „Deck-System“, bei dem alle Spieler sich verschiedene Karten-Decks basteln können. Das sind im Grunde aber nur Perks, die ihr im Laufe der Partien der Reihe nach zieht.

Mit diesen Perks lässt sich euer Charakter ziemlich stark individualisieren. So könnt ihr etwa einen Fokus auf Maschinengewehre legen und mit einer extrem kurzen Nachladezeit gleich mehrere Zombies gleichzeitig über den Haufen schießen. Oder ihr fokussiert euch auf Scharfschützengewehre und verursacht krassen Schaden an Schwachpunkten, bewegt euch aber langsamer. Oder ihr schnetzelt im Nahkampf zuverlässig alle normalen Zombies weg, während euer Team sich um die Spezial-Zombies kümmert.

Einmal darin versunken, bietet das Deck-System nahezu zahllose Möglichkeiten und immer wieder etwas Neues, das ausprobiert werden kann.

Doch auch abseits davon ist der Wiederspielwert hoch. Denn auch der „AI-Director“ hat unterschiedliche Karten. Das sind negative Effekte, die in jeder Partie zum Tragen kommen. Mal sind die Zombies schneller, mal liegt eine Map in tiefer Dunkelheit und mal gibt es zusätzliche Bosse oder einen Timer, der das Herannahen besonders starker Zombies ankündigt.

Die Kombination dieser Effekte sorgt dafür, dass meine Gruppe auch nach über 150 Stunden noch immer hungrig auf das Spiel ist und die Kampagne wieder und immer wieder spielt.

Allerdings sei hier gewarnt: Back 4 Blood ist etwas für Gruppen. Wer alleine losziehen oder auf die Hilfe von Randoms vertrauen will, der wird keine Freude mit diesem Spiel haben und sollte lieber einen weiten Bogen darum machen.

Back 4 Blood verspricht „neuen Spielmodus“ – Wird’s doch Versus-Co-Op?

Succubus – Ein grausames Kunstwerk

Ich musste ein wenig darüber nachdenken, ob ich dieses Spiel wirklich in die Liste aufnehme, denn es ist so „anders“ als alle anderen Spiele, die ich gespielt habe. Aber eigentlich ist genau das schon ausreichend Grund, um das Spiel zumindest zu erwähnen.

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Eien Sukkubus, von der man besser nicht träumt – sonst war es der letzte Traum.

In Succubus spielt ihr den namensgebenden Dämon in der Hölle, der auf Rache sind und sich in einem endlosen Exzess aus Blut und Sex durch die Horden der Unterwelt arbeitet.

Dabei verdient sich Succubus seine „FSK 18“-Bewertung bereits nach wenigen Sekunden. Vollkommene Nacktheit der dämonischen und menschlichen Körper, jede Menge Splatter-Action in den Kämpfen und eine Grausamkeit in der Darstellung, die seinesgleichen sucht.

Allerdings: Succubus ist kein „AAA-Titel“ und das merkt man dem Spiel an vielen Stellen auch an. Besonders das Kampfsystem ist ein bisschen umständlich und fühlt sich nicht immer flüssig an. Das ändert jedoch nichts daran, dass Succubus eine durchaus runde Spielerfahrung ist, die einfach neue Grenzen austestet – im Guten, wie auch im Schlechten.

Mir hat Succubus einige der schockierendsten und denkwürdigsten Augenblicke verpasst, bei denen ich sogar entsetzt das Spiel pausieren musste. Was genau es damit auf sich hat, habe ich in der genaueren Spielvorstellung von Succubus ausführlicher erklärt.

Succubus ist nicht unbedingt als ein tolles Spiel zu begreifen, in dem man sich tagelang verlieren kann; es ist nach einigen Stunden durchgespielt. Allerdings zeigt Succubus auf, wie düster und von den gängigen Klischees ein Spiel abweichen kann, wenn man sich als Entwickler einfach keinerlei moralischen Fesseln unterwirft.

Succubus erinnert mehr an ein Kunstwerk, das Fragen nach moralischen Bedenken aufwirft und sie im gleichen Atemzug wieder einreißt. Wie viel Grausamkeit darf man eigentlich zeigen? Wie böse wäre eine Hölle, wenn sie nicht so romantisch verklärt wäre?

Es ist ein einzigartiges Erlebnis und eignet sich für alle, die einen starken Magen haben – oder etwas verdrehte Vorlieben.

Habt ihr auch Spiele, die euch im Jahr 2021 komplett überrascht und begeistert haben? Unerwartete Highlights, die viel besser waren als ihr ursprünglich dachtet? Berichtet mir gerne davon – ich bin gespannt.

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