WoW: Die Legion – Arrogant und unbekannt – Ein langweiliger Feind?

WoW: Die Legion – Arrogant und unbekannt – Ein langweiliger Feind?

Das Addon Legion von World of Warcraft ist gut – aber warum ist die „Die Brennende Legion“ so ein langweiliger Widersacher?

Wenn man sich die Kritiken im Forum zu World of Warcraft anschaut, dann sind sich die meisten Spieler darüber einig, dass Legion die beste WoW-Erweiterung seit langer Zeit ist.

Zwar gibt es hier und da ärgere Ausbrüche über das RNG oder das Farmen von Artefaktmacht, doch generell ist Präsentation und Langzeitmotivation auf einem Hoch. Aber genau eine Sache wurmt die Spieler an Legion immer mehr – die Legion selbst. Diese ist nämlich nicht der Feind, der sie eigentlich sein sollte.

Ich versuche in diesem Beitrag ein bisschen aufzuschlüsseln, warum die Dämonen der Legion hinter den Erwartungen bleiben, die man in sie als Feind gesteckt hat.

Keine Hinweise zu den unterschiedlichen Spezies

WoW Hearthstone Succubus

Was mich persönlich am meisten stört ist das große Rätsel der einzelnen Völker der Legion. Im Grunde weiß man sehr wenig über die einzelnen Spezies, die zusammen die Brennende Legion bilden. In was für einer Kultur leben die Sukkubi? Wie kamen die Wichtel zur Legion und welches Ursprungsvolk waren sie? Wenn die Shivarra Priesterinnen sind, woran „glauben“ die Anhänger der Legion dann noch?

Von Blizzard wurde im Vorfeld versprochen, dass wir „mehr“ über die Legion lernen und vermutlich habe ich in das Statement einfach zu viel hineininterpretiert. Aber wenn es um die einzelnen Völker geht, dann bin ich in vielen Punkten noch genau so klug wie vorher. Und das wurmt mich sehr.

Was ich wirklich „mehr“ über die Legion weiß, das kommt zu großen Teilen aus den Chronicles-Büchern. Dass die Legion eigentlich nur der Vernichtung durch die Leerenfürsten zuvorkommen will, das wird im Spiel nicht deutlich.

Keine emotionale Bindung zu den Feinden

Ein großer Punkt ist auch, dass man zu den Dienern der Legion keine wirkliche Bindung aufbaut.

wow garrosh pandaria

Nehmen wir als gutes Gegenbeispiel Garrosh. Der wurde über mehrere Erweiterungen aufgebaut. Egal ob man Allianzler oder Hordler war, man baute eine emotionale Bindung zu ihm auf. Entweder man hasste ihn für das, was er tat oder man mochte ihn, weil er endlich mal ein Orc war, der die Horde wieder zu ihrem aggressiven Ursprung verhalf und richtig auf Krawall gebürstet war. Garrosh brachte das „War“ in Warcraft zurück.

Die Legion – Arrogant, aber erfolglos

Bei der Legion ist das anders. Kaum ein Diener der Legion scheint uns wirklich ernst zu nehmen, selbst wenn wir die „Helden“ sind, welche die Eiserne Horde aufgehalten und schon viele Konflikte mit der Legion vereitelt haben. Immer wieder wird man nur angschrien:

  • „Sterbt, Insekt! Brennt im Feuer von Argus, der mächtigsten aller Welten im großen Dunkel!“
  • „Elender Sterblicher! Mein Supderduperzauber der Vernichtung wird dich… vernichten!“

Die Legion nimmt uns – in sehr weiten Teilen – nicht ernst.

WoW Varimathras

Das mag für einen übermächtigen Feind ein durchaus logisches Verhalten sein, aber wenn man bereits zwei Invasionen erfolgreich abgewehrt hat, dann würde ich doch etwas mehr taktisches Kalkül und etwas mehr emotionalen Zorn erwarten.

Es gab eine Handvoll cooler Ansätze, wie etwa die Wichtelmutter Agatha. Diese hatte in Gestalt eines Sukkubus eine untote Magierin durch Geborgenheit und Zuneigung verführt und sie letztendlich dazu gebracht, verdorbene Dämonenmagie zu nutzen. Das war intrigant. Das war cool. Das ist es, was ich von hochintelligenten Dämonen erwarte und kein „Roaaaar, stirb Schwächling!“-Kriegsgebrüll ohne Sinn und Verstand.

Das Grabmal des Sargeras – Wen töte ich da eigentlich?

Ein gutes Beispiel für die Belanglosigkeit der einzelnen Dämonen ist der aktuelle Raid, das Grabmal des Sargeras. Bei 7 von 9 Bossen (alle außer dem Avatar und Kil’Jaeden) ist man sich als Spieler gar nicht so ganz bewusst: Wer ist das eigentlich? Ist das nun eine wichtige Gestalt der Legion? Oder einfach NPC Nummer 75239?

WoW Grabmal des Sargeras Alle 9

Nein, die Bosse des Grabmals wurden – vor dem Raid – nicht gut präsentiert, man hat keine Bindung zu ihnen aufgebaut – es gibt keinen Grund, sie zu hassen, abgesehen davon, dass sie halt felgrün leuchten und Loot abwerfen.

Das konnte Blizzard schon besser

In der Vergangenheit hatte Blizzard das klüger gelöst. Vor der Höllenfeuerzitadelle erfuhren wir in verschiedenen Questreihen, wer alles zur Eisernen Horde übergelaufen ist und warum etwa die Arakkoa nun einen Pakt mit Gul’dan hatten – es wurde Stück für Stück aufgebaut. Beim Grabmal des Sargeras fehlt das einfach komplett.

Ein noch besserer Vergleich lässt sich wohl nur mit Suramar und der Nachtfestung herstellen. Die ganze Suramar-Kampagne, die über Wochen und Monate an Fahrt aufnahm, endete letztlich in der Eroberung der Stadt und dem Sturm auf die Nachtfestung.

WoW Legion Suramar Thalyssra Rebellion

Jede Woche gab es neue Storyinhalte, neue Veränderungen – das war geschickt. Beim Grabmal des Sargeras gab es lediglich jede Woche eine „Töte mal wieder 100 Dämonen, weil wegen ist wichtig“-Mission. Die war langweilig und der Tragweite des Grabmals einfach nicht gerecht. Und viel schlimmer: Sie enthielt nicht einen Funken Story.

Das Addon „Legion“ ist mit seinen Spielideen, den jüngsten Story-Entwicklungen und der generellen Präsentation wohl einer der Höhepunkte von World of Warcraft. Doch die brennende Legion mit ihren namenlosen Dämonenscharen wird einfach nicht der Rolle gerecht, die sie eigentlich im Warcraft-Universum haben sollte.


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Habt ihr schon das Abschluss-Cinematic vom Grabmal des Sargeras gesehen? Das liefert eine interessante Story-Wendung!

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cyber

Vorsicht Spoiler zu Grabmal des Sageras – Hörspiel!
Das Hörspiel zum Start von Legion. Ist eigentlich der einzige Punkt an dem ein Diener der Legion (Guldan) respekt vor den Spielern hatte und zwar als er gegen Kathgar und Maev Kämpfte. Vorsicht Spoiler!

Er hätte beide besiegen können doch wunderte er sich über ihre Zähigkeit. Er fand den Grund seiner Selbstzweifel und erkannte dass es nicht nur die beiden gab die er bezwingen musste sondern auch die “Anderen” die immer wieder und wieder für Azeroth kämpften und sich nicht mal vor Archimonde fürchteten. So entschloss er sich sich nicht von der Legion zu lösen sondern sich mit ihr gemeinsam den Spielern zu stellen. Wir Spieler sind Quasi der Endboss aus Sicht der Legion.

Und wie Cortyn richtig meinte, wird das in keinster weise im Spiel deutlich.

Jyux

Ist leider echt so. Es fühlt sich alles so verdammt belanglos an. Ich hab eh langsam die Schnauze voll von den ganzen Dämonen. Davon gabs ja in Dreanor auch schon genug.
Genauso wie das neue T-Set ein Reskin von T6 ist und halt garnicht zu Legion passt.

Auch wenn’s bei vielen Spielern verhasst ist, war für mich Mists of Pandaria einfach das beste Addon.
Das war mal was anderes und da hat irgendwie fast alles gestimmt. Die Welt, die Lore, die Raids, das komplette Design war einfach super (Bis auf die Pandas. Die hätte es als spielbares Volk echt nicht gebraucht).

Ectheltawar

Dem kann ich nur zustimmen, was die Gestaltung und Story angeht, halte ich Pandaria bis heute für das Beste was WoW hervorgebracht hat. Man konnte richtig in die Welt eintauschen und es hat einfach Spaß gemacht. Man konnte mit den einzelnen Protagonisten entweder mitfiebern, oder sie so richtig hassen lernen.

Legion ist technisch sicherlich ein tolles AddOn, aber mit Ausnahme des ganzen Suramar-Teils steht es für mich weit hinter MoP. Seid 7.2 steht es zumindest im Bezug auf Story nun hinter allen vorherigen AddOns. Zumindest bei mir wurde nicht die Lust geweckt ins Grabmal zu gehen um….genau…um was eigentlich zu tun. Klar wird das alles irgendwie nebenher erklärt, aber so wirklich springt es nicht über.

PetraVenjIsHot

Das sehen wir mittlerweile immer öfter, dass auf ne sinnvolle , kontextsetzende Hintergrundgeschichte verzichtet wird. Ich weiß gar ned, haben die Entwickler nun echt so ein zynisches Bild von der Masse der Gamer à la “Die wollen nur ihre Loot und gut is”. Die gibts bestimmt und das is auch okay, aber das kann doch ned der Anspruch der Entwickler sein ?!?

Oh Mann, jetzt habe ich echt in nem WOW Artikel kommentiert und hab das Spiel noch nie gespielt 😀

Cukky

Bis 7.2 ein Klasse Add on .
Ab da eine Katastrophe.
Time Gating , schlechte Story bzw gar keine .
Mounts auch so lala .

Xehanort

Nun das war aber schon seit warcraft 3 so, die Legion wurde von anfang an als charakterlose Masse der Vernichtung beschrieben.

Cortyn

Das stimmt nicht. Gerade mit den Schreckenslords hatte die Legion echt einige “coole” Bosse. Zumindest habe ich das damals so wahrgenommen.

Corbenian

“Schreckenslord, nicht Schecktransport!”

Koronus

Also ich fand die Schreckenslords recht langweilig.

Nirraven

DSA hat gute Demonenlore 🙂

Dave

Nicht zu vergessen, dass die Set-teile fast 1 zu 1 von alten Raiddungeons (Black Temple, Hyjal) übernommen wurden.
Hab seid der eher langweiligen verheerten Küste das Gefühl, dass sollte alles schnell fertig werden.

Joachim Werner

Das stimmt, aber fairerweise ist das auch die Setoptik über die es seit Jahren in den Foren heißt. “Das sah noch geil aus, das wollen wir wiederhaben, alles danach war Rotz!!” 😉

Longard

Müsste dieses Jahr nicht noch das nächste Addon vorgestellt werden was nächstes Jahr erscheinen soll? So langsam sollten dann doch mal die beliebten Leaks purzeln oder?

Jigi

Legion mit eins der besten Addons? Öhm nein, das war Burning Crusade, ab da ging es nur noch bergab.

terratex 90

falsch ab cata gings bergab, wotlk haben noch sehr viele genossen

Jigi

Achja bei Wotlk war ja noch der Ulduar Raid dabei, mein Lieblingsraid. 🙂 Dann stimm ich dir zu und lass Wotlk noch gelten. ^^

doc

ICC war doch auch noch Bombe 🙂

Xehanort

Wow war nach Vanilla tot
wow war nach BC tot
wow war nach Wotlk tot
Wow war nach Cata tot
wow war nach MoP tot
wow war nach Wod tot
wow ist durch Legion tot

jaja haben wir alles schon gehört

Jigi

Wer hat hier was von tot gesagt? Es ging um das beste Addon, Brille Fielmann, keiner hat was von tot gesagt.

Jarbur

Es heißt aber auch “die beste Erweiterung seid länger Zeit” und nicht das Legion die beste Erweiterung ist ????

Corbenian

Sehr schöner Artikel! Es wird sehr treffend beschrieben, was an der Legion und den Dämonen nicht rund läuft…

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