Twitch-Streamer versteht nicht, warum er einem Mitarbeiter so viel von seinem Geld geben sollte

Twitch-Streamer versteht nicht, warum er einem Mitarbeiter so viel von seinem Geld geben sollte

Im deutschen Twitch gibt es eine heftig geführte Debatte darum, was die wichtigsten Mitarbeiter von Twitch-Streamern verdienen sollten, wenn der YouTube-Kanal, den sie betreuen, viral geht. Der Streamer Trymacs erklärt, warum er Cutter zwar prozentual an seinem Erfolg beteiligt, aber eben nur bis zu einem gewissen Grad, dann muss das gedeckelt werden. Als sich ein Cutter darauf nicht einlassen wollte, habe er sich eben einen neuen gesucht.

Das ist die Grundlage der Debatte: Eine Vielzahl von Content-Schaffenden – ob MontanaBlack, Trymacs oder Asmongold – verdienen heute auf eine etwas seltsame, zweispurige Art ihr Geld. MontanaBlack hat mal aufgeschlüsselt, wie genau er sein Millionen Euro im Jahr verdient:

Die Streamer selbst sind großteils auf Twitch aktiv, in langen Livestreams, in denen sie mit anderen Content-Creator oder dem Chat interagieren. Sie reagieren auf Videos, spielen Games oder chatten einfach.

Das eigentliche Geld verdienen sie aber nicht auf Twitch, sondern auf YouTube, wo Werbung viel mehr Geld wert ist.

Andere Leute, Cutter, schauen sich ihre Twitch-Streams an, machen daraus Videos oder Clips und laden diese dann selbstständig auf YouTube hoch. Das Geld durch diese Videos, meist die Haupteinnahmequelle, bekommt dann der Streamer.

Der Streamer macht aber auch spezielle Videos nur für YouTube, die der Cutter dann ebenfalls aufbereitet. Hier sind häufig sogenannte Placements, direkt geschaltete Werbung, enthalten.

Mein Cutter wird nicht mehr verdienen als ein Chefarzt in Deutschland

Das ist die entscheidende Szene, um die es geht: Die aktuelle Diskussion im deutschen Twitch löste eine Szene aus, in der über das Gehalt eines Cutters gesprochen wurde.

Laut Max Schradin, der noch relativ neu auf Twitch ist, dürfe ein Cutter nicht mehr verdienen als ein Chefarzt in Deutschland. Der Cutter solle zwar fair und sehr gut bezahlt werden, man könne aber einem Cutter nicht 30 % eines gut laufenden Kanals abgegeben. Das seien dann ja 40.000 € im Monat.

Der erfahrenere Twitch-Streamer Trymacs begrüßte es, dass Schradin das so klar geregelt habe. Genau dieser Punkt, eine nach obene offene prozentuale Beteiligung eines Cutters am Gewinn, sei etwas, wo es häufig zwischen Influencer und Cutter kracht.

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Cutter machen die Rundumbetreuung eines Twitch-Streamers

Das ist die Aufgabe eines Cutters: Ein „Cutter“ ist in der modernen Welt von Twitch viel mehr, als jemand, der nur „Cuts“ setzt und ein Video zusammenstellt, indem er alle unwichtigen Passagen rausschneidet. Im Prinzip sind Cutter die Redakteure, Produzenten und Videobearbeiter der Twitch-Streamer:

  • Der Twitch-Streamer selbst ist auf Twitch aktiv und produziert dort das „Roh-Material“, den Content.
  • Der „Cutter“ sichtet diese unbearbeiteten Video-Blöcke, schneidet daraus ein Video, macht das Titelbild dafür sowie den Titel und lädt das dann auf YouTube hoch.
  • Teilweise gibt der Cutter auch Themenvorschläge rein und sucht dem YouTuber Videos raus, auf die der reagieren kann.

Der Begriff „Cutter“ hat sich in Deutschland für den Job als Beschreibung etabliert. In den USA spricht man vom „Editor“ – hier wird eher die redaktionelle Arbeit betont.

Wie wird der Cutter dafür bezahlt? Das ist grade die Debatte. Es gibt verschiedene Modelle, so können Cutter:

  • fest eingestellt werden und ein festes Gehalt beziehen – das lohnt sich eigentlich nur für professionelle Streamer
  • können einen Stundenlohn erhalten
  • pauschal pro Video bezahlt werden
  • oder sie werden prozentual am Gewinn eines Kanals beteiligt – das ist der spannende Punkt

Prozentuale Beteiligung am Gewinn für Cutter bringt große Vorteile für Streamer

Diesen Vorteil hat die Beteiligung: Ist ein Cutter am Gewinn eines Kanals beteiligt, bietet das zwei Vorteile für den Streamer:

  • Der Cutter ist wahrscheinlich hochmotiivert, dass der Kanal wächst.
  • Wenn der Kanal nicht läuft, kostet der Cutter auch fast nichts, der Twitch-Streamer trägt also kein Risiko.

Für den Cutter bietet das Modell einen großen Vorteil: Sollten der Streamer und dessen Kanal wirklich viral gehen und unverschämt gut laufen, dann verdient auch der Cutter unverschämt viel Geld.

  • Aus der Sicht des Cutters ist das auch gerechtfertigt. Denn er trägt ja das Risiko, mies bezahlt zu werden, wenn der Kanal schlecht läuft.
  • Aus Sicht von Trymacs ist das aber nicht gerechtfertigt. Denn den Job könnten ja auch andere übernehmen, die dafür viel weniger Geld nehmen.

Trymacs hat seine Cutter entlassen, als sie zu viel Geld wollten

Kommt so ein Fall denn vor? Bei dem relevantesten deutschen Twitch-Streamer MontanaBlack war es so, dass er seine eigenen Reaction-Kanäle auf YouTube nicht selbst aufgebaut hat, sondern das waren Teenager (Die Crew und Richtiger Kevin), die er letztlich dazu „überredet hat“, ihn am Gewinn zu beteiligen.

Nachdem sie die Kanäle aufgebaut haben, hat MontanaBlack einen Deal mit ihnen geschlossen, wodurch er 50 % der Einnahmen bekommen hat. Vorher hatte er nicht von diesen Kanälen profitiert. Er hätte die Kanäle aber jederzeit auf YouTube schließen lassen können, es sind ja seine Inhalte, an denen er die Rechte hat, die in den Videos verarbeitet werden.

Doch als die Kanäle weiter wuchsen, entschied sich MontanaBlack, den „50-%“-Anteil der Cutter herunterzuschrauben auf 40 % oder 30 % – das ist nicht genau bekannt. MontanaBlack machte aber klar, dass die Cutter hier keine andere Wahl hatten. Er könne jederzeit jemanden finden, der es für viel weniger Geld macht.

Auch Trymacs war wohl in einer ähnlichen Situation: Als sein Kanal durch die Decke ging, bot er seinem Cutter einen Fixbetrag an. Doch der Cutter wollte weiter am Gewinn prozentual beteiligt sein und sich nicht auf einen Handel einlassen.

Trymacs sagt:

Dann wollte er aber was Fünfstelliges haben und dann wurden auch Placements blockiert und nicht geschnitten und mehr oder weniger erpresst … und dann hab ich gesagt: Diggah, das geht nicht. Und hab mir einen neuen Cutter gesucht.

Trymacs will Cutter am Erfolg beteiligen – außer es ist zu viel Erfolg

Das Modell sieht Trymacs vor: Für Trymacs ist im Gespräch mit Max Schradin ein Modell ideal, bei dem ein Cutter prozentual am Erfolg eines Kanals beteiligt ist, aber nur bis zu einem gewissen Grad, dann muss ein Deckel drauf.

Er begründet das mit „Angebot und Nachfrage“: Für das, was ein Cutter leisten muss, kommen in Deutschland einige infrage. Denen sei er bereit, ein „gutes Gehalt“ zu zahlen, aber auch keine Irrsinns-Summe.

Nur wenn er extrem hohe Ansprüche hätte, die nur begnadete Cutter wie Jules oder die Leute von Simplicissimus erfüllen könnten, wäre er bereit, auch 15.000 oder 20.000 € monatlich für einen Cutter zu bezahlen. Aber das, was er brauche, könnten sich auch 18-Jährige in ihrer Freizeit draufschaffen. Die würden dann mit 18 eben 5.000 € bekommen. Damit sollten sie zufrieden sein, das sei schon irre viel Geld.

Das ist die Gegenposition: Der Cutter tim0cy erklärt:.

  • Wenn Cutter am Aufbau eines Kanals beteiligt sind und der überragend läuft, sollten auch sie überragend verdienen.
  • Wenn Cutter 30 % bekommen und der Kanal eben irre viel Geld einspiele, dann bekämen Cutter dann eben auch „30 % von irre viel Geld“.

Der YouTuber verdiene ja auch viel zu viel Geld, daher sei das nur fair. Trymacs, der so viel Glück im Leben hatte, solle es doch auch anderen Leuten gönnen, auch so viel Glück in ihrem Leben zu haben. Für Cutter sei die prozentuale Beteiligung ohne einen Deckel nach oben die einzige Chance, auch so reich zu werden (via YouTube).

Wie wird das kommentiert? In den Kommentaren wird Trymacs schon dafür kritisiert, das Problem offenbar nicht zu verstehen, oder dafür, sich nicht auf die Argumentation des Cutters einzulassen.

Einer sagt: Fast alle Arbeiter hassen ihre Chefs für Aussagen wie “Ich krieg auch jemanden, der es für weniger machen würde” – Die Leistung des Arbeitnehmers werde hier nicht gewürdigt.

Trymacs wird auch als Kack Chef bezeichnet.

Cutter und Influencer haben verschiedene Eigen-Interessen und der Influencer sitzt am langen Hebel

Das steckt dahinter: Es sind verschiedene Interessen, die hier verfolgt werden: Trymacs findet die Idee irre, einem Cutter 50.000 € zu zahlen, nur weil er selbst 150.000 € verdient.

Schlicht, weil er nicht so viel zahlen muss.

Trymacs wendet hier eine Logik von „Angebot und Nachfrage“ an, ohne die „historische Leistung“ des Cutters zu belohnen, durch dessen Leistung der Kanal erst so weit gewachsen ist, dass es jetzt so viel Geld hat, das verteilt werden kann.

Trymacs denkt betriebswirtschaftlich. Er zahlt das, was er zahlen muss, um die Leistung X zu bekommen, die er benötigt.

Wenn ihn ein Cutter an die Spitze gebracht hat, dann will er diese Leistung im Prinzip nicht belohnen, sondern er sagt: Das sei wie bei VW. Nur weil das Unternehmen um das 30-fache gewachsen sei, verdiene ein Mitarbeiter ja auch nicht das 30-fache.

Der Mitarbeiter verdient eben das, was er über „Angebot und Nachfrage“ wert ist.

Trymacs sieht nicht ein, warum er mehr von seinem Anteil abgeben sollte, als es notwendig ist. Er zahle ja schon gut. Immer wieder sagt er: Er verstehe gar nicht, warum Leute seine Position nicht verstehen, es sei doch verrückt, wenn Cutter so viel Geld bekämen wie ein Chefarzt.

Letztlich ist das Problem hier. Cutter und Influencer arbeiten gemeinsam am Erfolg – aber der Influencer ist klar der Chef und in der Machtposition. Alle Rechte liegen bei ihm. Auch wenn der Cutter vielleicht das Gehirn der Operation ist, so ist der Influencer doch das Gesicht – der Cutter ist austauschbar, der Influencer nicht.

Wenn diese ganzen Deals ohne wirkliche Verträge abgeschlossen werden und auf Kuss geht raus-Basis laufen, dann können so leicht Konflikte wie bei Trymacs entstehen, nämlich, dass der erfolgreiche Cutter vor die Tür gesetzt wird, wenn der Kanal eine bestimmte Summe überscheitet.

Trymacs nimmt die Position ein: Das muss vorher nur alles abgeklärt sein, dann ist es okay. Aus Sicht von anderen geht Trymacs hier aber durch die goldene Tür in die Welt des Reichtums, macht hinter sich, für den Cutter, aber die Tür zu.

In der Tat wären wohl nur wasserfeste und verbindliche Verträge, die klar den Cuttern einen gewissen Teil des Kanals als dessen Besitz zusprechen, eine mögliche Lösung für das Problem.

Übrigens hat Trymacs offenbar kein Problem, von seinem Reichtum ordentlich Geld abzudrücken, wenn der Staat es denn will oder eine Firma: „Ist verjährt, krieg ich nicht wieder“ – Trymacs fällt nach 3 Jahren auf, dass ihm Unternehmen 240.000 € schulden

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K-ax85

Man merkt, bei solchen Themen kickt der Narzissmus der Berufs-Selbstdarsteller richtig hart. Der Streamer sagt, ein Cutter dürfe nicht so viel verdienen wie ein Chefarzt – die Berufe könne man ja gar nicht vergleichen. Aber er selbst darf mehr verdienen als ein Chefarzt?! In welcher Welt wäre das “fair”? Nur in einer, in der man selbst der Mittelpunkt des Universums ist.

Wenn hier Leute mit “freier Wirtschaft” argumentieren, bekomme ich so einen Hals. Wer so etwas sagt, hat keine Ahnung von freier Wirtschaft. Ein aufstrebender Streamer ist wie ein Start-up: In den meisten Start-ups werden die Mitarbeiter mit Anteilen bezahlt. Wenn die Firma bzw. der Streamer später viel Wert hat oder viel Geld abwirft, lohnt sich das auch für die Mitarbeiter, die von Anfang an dabei waren und den Erfolg maßgeblich mitverantwortet haben. So funktioniert freie Wirtschaft in Wahrheit. Wer für gewissenlose A-Löcher arbeiten möchte – bitte. Nötig hat das aber niemand.

Sariuzz

Trymacs hat halt nicht ganz Unrecht. Die redaktionelle Arbeit und insbesondere das Schneiden von Videos sind kein Hexenwerk, das Wissen dazu kann sich wirklich jeder 18-Jährige recht schnell aneignen. Die verdienen da schon ganz gut. Aber klar, wenn der Chef Multimillionär ist, hätte man gerne etwas vom Kuchen ab.

Roan

Die Arbeit ist deutlich anspruchsvoller als er das darstellt. Von einem guten Cutter hängt maßgeblich der Erfolg der YouTube Videos ab. Es geht ja nicht nur ums schneiden, teilweise wichtiger noch ist es einen guten Titel und Thumbnail zu haben. Denn wenn diese nicht gut sind, wird das Video gar nicht erst angeklickt. Da kann auch noch so toll geschnitten sein, das sieht eben niemand wenn das Video nicht angeklickt wird. Und hier zeigt sich eben ob man einen guten cutter hat oder nicht. Staiy sagt auch ganz deutlich, dass er ohne seinen Cutter längst nicht so erfolgreich auf YouTube wäre. Er zahlt btw keinen prozentualen Anteil, das liegt aber daran dass er das Risiko des Erfolgs nicht auf die cutter übertragen will (denn prozentualer Anteil bedeutet ja, wenn der Kanal schlecht läuft dann bekommt der cutter auch nichts). So hat er für seinen Kanal Meinungsmache dem cutter schon mehrere Monate vernünftig bezahlt, bevor der Kanal überhaupt was abgeworfen hat.

Einem muss ja klar sein, dass man diese Regelung mit dem prozentualen Anteil üblicherweise zu einem Zeitpunkt macht, wo es noch nicht so gut läuft. Da bekommen dann die cutter auch fast nichts, wenn der Kanal z.b. 1000 Euro im Monat abwirft, bekommt der cutter dann 300, was ja nie fürs Leben reicht. Aber das Versprechen ist ja, wenn der Kanal erfolgreich wird, dass man dann ebenfalls die 30 % bekommt. Es ist einfach nur richtig daneben, dass man den cutter erst für wenig Geld arbeiten lässt, weil man selbst halt noch nur wenig hat, aber sobald dann der Erfolg gibt setzt man einen Cut, obwohl es bei der Abmachung mit den 30 % ja darum geht, dass man bei Erfolg entsprechend viel bekommt. Dann sollte man von vornherein einfach eine faire Bezahlung vereinbaren ohne Gewinnbeteiligung, ist ja auch möglich. Aber erst Gewinnbeteiligung versprechen und dann nur bis zu einem bestimmten Betrag ist einfach sehr daneben.

Finde den Vergleich mit VW auch bescheuert, also dass dort ja die Mitarbeiter auch nicht das 30fache erhalten wenn der Gewinn entsprechend gestiegen ist. Sicher das ist korrekt, aber zum einen erhöht sich bei den meisten Unternehmen bei steigendem Gewinn die Zahl der Mitarbeiter, zum zweiten handelt es sich um Arbeitnehmer, was sowieso nochmal ganz anderes Vertragsverhältnis ist und zum dritten müssen diese Mitarbeiter weiterhin das vereinbarte Gehalt bekommen wenn es mal nicht so gut läuft. Arbeitnehmer bekommen ein festgelegtes Gehalt und dieses ist unabhängig vom Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens, da Arbeitnehmer nicht das Risiko eines Unternehmers tragen müssen. Ein Cutter ist aber kein Arbeitnehmer sondern Unternehmer und bei einer Gewinnbeteiligung trägt dieser ja auch selbst eben ein Teil des finanziellen Risikos, dementsprechend sollte er auch bei finanziellen Erfolg entsprechend belohnt werden.

Achja und übrigens: so ziemlich keiner der Streamer hat diese Tätigkeit gelernt, auch diese machen kein Hexenwerk und in den allermeisten Fällen war es vor allem Glück dass man erfolgreich war, da man zur richtigen Zeit auf die richtigen Themen gesetzt hat. Soll YouTube da dann auch sagen, nee also mehr als 1 Millionen Euro geht ja gar nicht, dann bekommst du ja viel zu viel Geld, den Rest behalten wir für uns?

Terzengel

Ach ja das klassische Kapitalismus Argument: Unendliches Wachstum, aber gedeckeltes Mitarbeiter Einkommen. Frei nach dem Motto ich Chef du nichts. Ich möchte Trymacs noch nie, jetzt noch weniger.

The Jackal

Trymacs ist eh hart unsympathisch. Kann weg.

Greenbeast

30% Anteil ist schon eine Menge. Wieviel Anteil will dann eine Seite wie Twitch haben? Auch 50% für normale Streamer. Dann wären “nur” noch 35% für den Streamer übrig.

Smeller86

Twitch hat null Anteil daran, was ein Streamer über seinen Youtube Kanal verdient.

GamesAreLegends

Alter, solche großen verdienen nicht nur 90.000-100.000 pro Monat sondern Teils pro Video/Stream, und dann hört man das manche zu geizig sind denen nen Monatslohn von 2000€ zu zahlen

EsmaraldV

2000 Euro???
Es wird oben mit 30% gerechnet – 30% von 100000 sind keine 2000 Euro…

DohNut1890

Ich sage ganz klar, die meisten content creator kommen ohne Cutter nicht mehr klar. Cutter sind das zentrale system eines Kanals. Ich mein ganz ehrlich, so ein trymacs oder Monte oder whatever welche creator noch… Alle verdienen sie richtig Geld mit zocken und IRL Videos. Aber die Cutter, welche anschließend Stunden Stunden alles an Bildmaterial durch schauen müssen um daraus ein Video zu machen, die haben wirklich Arbeit. Ohne solche Menschen, gäbe es so manchen Kanal vielleicht garnicht.
Daher ist meine Meinung, gebt den Cuttern das Geld was sie verdienen.
Man darf eines nämlich nicht vergessen, viele haben diesen Beruf gelernt, sie wissen was sie machen. Hat ein Streamer eine ausbildung in diesem Bereich gemacht? Ich denke nicht.
Aber so sind nunmal viele Streamer, Kohle machen ohne Ende.. auf dem Nacken ihrer Cutter, aber dann nichts wertschätzen.

aircraft93

Richtige Arbeit wird immer schlechter bezahlt als fürs nix tun und einem Hobby nachgehen.

Roan

Man darf eines nämlich nicht vergessen, viele haben diesen Beruf gelernt, sie wissen was sie machen.

Naja, das stimmt nicht so ganz, tatsächlich haben die meisten es sich erstmal selbst beigebracht und sind schon zum Ende ihrer Schulzeit damit angefangen. Sicher im Laufe der Zeit haben viele dann Schulungen belegt und sich besser ausgebildet, aber die wenigsten haben eine Ausbildung dazu gemacht. Cutter mit Ausbildung findet man meistens eher nicht bei Streamer, sondern in der Filmbranche.

Bort

Bei schradin wundert mich diese Einstellung nicht . Bei 9live oder wie der der Sender heisst mit seine Abzocker Formate . Wo er aktive beteilig war. Kommt halt schradin wahres Gesicht im Vorschein. Wieso ist so ein Typ so groß ? Die Leute wollen verarscht werden und mögen es ?

HendrikWagenhauser

Zu der Sache mit Trymacs Sichtweise zum Gehalt eines Cutters beziehe ich jetzt mal ganz klar Stellung. Den Cuttern den Erfolg nicht zu gönnen, wenn der Kanal richtig erfolgreich Geld abwirft, macht den Content Creator definitiv zu einem miserablen Chef. Ihnen aber nur bis zu nem gewissen Prozentsatz das Gehalt auszuzahlen und dann einen Riegel vorzuschieben, finde ich absolut respektlos. Und seine Cutter entlassen, weil sie mehr Gehalt fordern, als der Content Creator sich die Obergrenze gesetzt hat, erst recht. Wenn der Kanal so erfolgreich ist, dass die Cutter durchaus mehr bezahlt werden können, ist das doch gut. Aber das scheint bei Trymacs nicht durch zu dringen. Über kurz oder lang könnte es dazu führen, dass jemand wie Trymacs wegen dieser Sichtweise böse auf die Nase fällt.

Besonders sauer aufstoßen musste ich bei dem Abschnitt, wo es um die 30% Verdienst beim Cutter ging. Warum sollte es einen Content Creator kümmern, dass der Cutter 30% der Einnahmen verdient, wenn für den Creator selbst noch 70% Verdienst übrig bleiben? Das ergibt für mich absolut keinen Sinn. Da kann ich nur hoffen, dass Schradin und Trymacs in dem Moment einen Aussetzer hatten. Anders wäre das nicht zu rechtfertigen.

Kommen wir jetzt aber mal zu dem Teil, den Max Schradin anspricht. Der Aussage von Schradin, dass Streamer nicht ersetzbar seien, die schon lange existieren, möchte ich entschieden widersprechen. Jeder YouTuber ist für den Konsumenten ersetzbar und wenn er auch jahrzehntelang schon existiert.

Klar würden langjährige YouTuber eine klaffende Lücke durch ihren nicht mehr existenten Kontent hinterlassen, wenn sie mit dem Streaming aufhören. Aber wenn es dazu kommt, dann sieht sich der Konsument halt eben nach einem geeigneteren (=noch aktiven) Streamer um. Und mit dieser Meinung stehe ich nicht allein da, auch der YouTuber Staiy spricht offen in einer Reaction auf das Video seines Cutters tim0cy darüber.

Und nun zum letzten und vielleicht wichtigsten Teil, auf den ich noch eingehen möchte. Sowohl TryMacs als auch Schradin haben durchblicken lassen, dass Cutter für sie ersetzbar sind und abgesägt werden, wenn die Situation nicht mehr den Wünschen des Creators entspricht.
Das ist einfach schlichtweg falsch. Wie im Artikel bereits angesprochen gibt es Kanäle auf YouTube, die von Cuttern betreut werden und die den Kanal managen. Und diese Cutter machen ihren Job nicht einfach amateurhaft, sondern sehr professionell. Da braucht es dann auch keine Ausbildung als Cutter, wenn man das schon jahrelang aus dem Effeff als Hobby macht (um nochmal am Rand auf Schradins Kommmentar einzugehen, dass Cutter keine Ausbildung hätten und das nur hobbymäßig machen würden). Würde so ein Kanal seine/n Cutter verlieren, wäre das mit ziemlicher Sicherheit das Aus.

Content Creator sind also sehr wohl von ihren Cuttern abhängig. Allein die Wahl des Thumbnails und die grafische Aufbereitung müssen wohl überlegt sein. Kein Konsument klickt auf ein Video, dessen Thumbnail und Titel er nicht ansprechend findet. Aber das scheinen Trymacs und Schradin komplett zu übersehen.

GamesAreLegends

Ich muss zugeben das die Amerikaner die du aufgezählt hast, bei denen muss ich nur den Kopf schütteln. Die sind schlimmer als die deutschen. Dieser iSpedd oder Dr Disrespect zum beispiel gehören zuschlimmsten, wie asozial und unzivilisiert will man eigentlich sein und die sind dann auch noch international mega erfolgreich.

Ich persönlich gucke nicht mal mehr viel Pietsmiet und Gronkh.
Schaue nur noch kleine wie hallo_alexa, SpeckObst oder Yokinassy und PandaAmanda.

Sowieso ist dieser Trymacs und Co mir so dermaßen unsympathisch ich kanns gar nicht beschreiben.
Vorbei sind die Zeiten die Gronkh damals eingeläutet hat mit Lets Play Together etc.

DohNut1890

Richtig. Genau so sehe ich das auch. Solche creator sollten von ihrem hohen Ross geholt werden. Bestes Beispiel ist shlorox, er bezahlt seine Mitarbeiter vernünftig und lässt ihnen zudem jegliche Freiheiten in der Gestaltung.

GamesAreLegends

Das Thema bezüglich Cutter ist schwierig weils dazu keine Ausbildung gibt, aber diese Leute sofort zu kicken wenn diese mehr Gehalt fordern darf doch auch kein Chef in ner Werkstatt oder dem Handwerk oder?
Ist das nicht gegen Arbeitswirtschaft oder so?

Ganz ehrlich die verdienen doch pro Video bestimmt 6 stellig, aber zu geizig ihre Cutter und Mods zu bezahlen.

Man kann denken was man möchte als Zuschauer aber ich bin froh das ich die nicht gucke.

Roan

aber diese Leute sofort zu kicken wenn diese mehr Gehalt fordern darf doch auch kein Chef in ner Werkstatt oder dem Handwerk oder?

Ist das nicht gegen Arbeitswirtschaft oder so?

Bei einem richtigen Arbeitsverhältnis wäre dies tatsächlich nicht möglich, man kann einen Arbeitnehmer nach der Probezeit nicht ohne weiteres kündigen. Aber bei den Cuttern liegt meist kein Arbeitsverhältnis vor, üblicherweise sind diese selbstständig tätig und der streamer ist quasi der Kunde von dem cutter. Und im B2B (Unternehmer für Unternehmer) gilt Vertragsfreiheit, wenn da nichts Näheres schriftlich geregelt ist kann halt jederzeit ein Vertrag gekündigt werden.

Ob es tatsächlich immer Selbstständige sind oder manchmal eine Scheinselbständigkeit vorliegt müsste im Einzelfall geprüft werden. Scheinselbständigkeit bedeutet, dass es im Grunde wie eine Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist, nur halt als selbstständig gehandelt wird um Lohnnebenkosten zu umgehen. Nach meinen Kenntnisstand arbeiten die meisten Cutter aber weitgehend unabhängig, von daher dürfte es üblicherweise keine Scheinselbständigkeit sein.

aircraft93

Da merkt man halt einfach wie dumm unsere Gesellschaft ist. Wir schieben einem Typen Geld in den Arsch, der durch Abos und Bits von Twitch versteuert wird, selber noch Steuern zahlen muss, dann noch einen Spenden Link wo er das auch versteuern muss, eine Amazon wish list wo man ihm Sachen kaufen kann und das auch angeben muss. YouTube Kanäle wie Sand am Meer, die auch noch Haufen Kohle abwerfen, weil ein Cutter seine Arbeit verrichten muss, weil er keinen Finger heben will. Dabei hat er angefangen als kleiner Lulatsch, der nix auf die Reihe bekommen hat außer sein Hobby durch uns zu Geld zu machen. Jetzt lebt er dort wo Politiker ihr Zelt aufbauen, wenn nicht sogar noch höher und wird überheblich, weil er eben den Reichtum besitzt. Siehe Macytv und Konsorten .Prost Mahlzeit

Zuletzt bearbeitet vor 13 Tagen von
Caljostro

Lustig. Vor zig Jahren (müsste noch vor der Seuche gewesen sein) gab es auf Twitch (World of Warships) einen (sehr) kleinen Streamer (der müsste inzwischen auf die 50 Jahre zugehen), der immer stolz erzählt hat, sein Sohn sei Cutter by Trymacs. Also falls das bis heute gehalten haben sollte, dann jetzt wohl nicht mehr.

MSW112

Achja der Trymacs und Schradin. An sich beschäftige ich mich mit Beiden mal so gar nicht, Ausnahme war hier dank Timo (Staiys “Hauptcutter”). Und ich kann den beiden genau sagen, warum keiner die Position versteht: Weil ihr konsequent alles durcheinanderschmeißt. Halbgare Aussage hier, blödsinniges Gelaber dort. Wenn ich die ganze Zeit bei einem Vortrag zwischen den Kapiteln hin und herspringe, kann das nicht funktionieren.

selas89

Also ist im Umkehrschluss das rumblöken in eine Kamera und spielen von Spielen mehr Wert als ein Chefarzt? Man lernt auch nie aus.

HendrikWagenhauser

Naja, das hängt halt vom Erfolg des Kanals ab. Wenn der Content Creator im Monat durchschnittlich – sagen wir mal – 10.000€ verdient, dann macht das nach Adam Riese für den Cutter bei 30% etwas um die 3.000 €.

Wenn aber jetzt so ein großer Kanal wie der von Monte, Trymacs oder Gronkh so erfolgreich ist, dass da weitaus mehr Verdienst rumkommt, dann ist es doch völlig okay, wenn ein Cutter sich auchbda 30% des Verdienstes einstecken darf. Wenn der Kanal also 150.000 € beispielsweise im Monat einspielen würde, dann wären 30% etwas um die 50.000€. Das geht dann aber auch NUR, wenn der Kanal diese Kontinuität weiter führen würde.

Und man darf halt auch nicht vergessen, dass Cutter auch nur normale Menschen sind und von ihrem Gehalt auch noch leben müssen. Wie tim0cy ja mal (wenn auch zahlentechnisch nicht ganz korrekt und von Staiy in seiner Reaction daher sofort korrigiert) in seinem Video an ein paar Ziffern genannt hat, die sonst noch so vom Gehalt abgehen… da bleibt nicht mehr viel über. Das betrifft ebenfalls die ganzen Programme, die aufgespielt werden müssen und die Zeit und den Aufwand, den es braucht, ein Video richtig zu schneiden. Wächst halt auch alles nicht auf Bäumen.

EsmaraldV

Bei diesen Summen und der damit entstehenden Gier wird mir einfach nur schlecht.
Fixer Betrag + eine festgelegte Gewinnbeteiligung von wenigen Prozent + mindestvertragslaufzeit wäre für mich die beste Lösung – aber eine perfekte Lösung wird man nicht finden, die findet man nie wenn die Gier größer wird als der Verstand.

MSW112

Ich war lang genug freiberuflich unterwegs um zu wissen, es gibt schon die “perfekte” Lösung, und das nennt sich Vertragsrecht. Vertrag ist bindend. Punkt.
Nur sollten beide Seiten verstehen was drinne steht, und welche Konsequenzen entstehen, wenn man sich nicht daran hält. Und gerade die “mächtigere” Seite neigt dazu, dann einfach auf stur zu stellen. Erfordert leider oft langen Atem, möglicherweise gerichtliche Entscheide usw. Und natürlich gibt es das Risiko sich in seiner Branche unbeliebt zu machen.

Ich hatte mal einen Auftrag wo ich in einem Monat gut 100 Stunden a 130 Euro Netto abgerechnet habe. Alle in Präsenz usw., keinerlei Anzweiflung möglich. Dem Geschäftsführer ist dann bei der Summe schwindelig geworden, und er wollte “nachverhandeln”, und wenn ich nicht einlenke, würde man den Auftrag stornieren und garnicht zahlen. Am Ende hat er fast das doppelte zahlen müssen, da Kostenübernahme Gericht, Zinsen usw. und ich hatte zwar einen Auftrag weniger, störte aber wenig. Zum einen arbeite ich nicht mit miesen Auftraggebern weiter, zum anderen ist die Auftragslage damals übervoll gewesen.

EsmaraldV

Interessanter Einblick – vertraglich hab ich oben auch erwähnt – natürlich bindend für beide Seiten, beim auslaufen kann nochmal neu verhandelt werden.

Yoma

Es gab hier aber keine Laufzeit. Damit passt dieser Vergleich nicht.
Es gab eine Vereinbarung die jederzeit geändert werden kann.
Klar könnte man auch einen Laufzeitvertrag abschliessen. Bei dieser sehr volatilen Situation keine gute Idee. Für beide Seiten nicht.

Zuletzt bearbeitet vor 13 Tagen von N0ma
Roan

Das Problem dürfte in dem Fall der Cutter oft sein, dass es meistens keine wirklichen Verträge gibt. Da wird einfach nur grob was per chat oder gar nur mündlich vereinbart und fertig. Viele dieser Cutter haben damit ja in relativ jungen Jahren angefangen und haben meist nichts groß von Betriebswirtschaft gelernt, also auch nicht wie wichtig vernünftige Verträge im B2B sind.

Davon abgesehen werden Verträge ja üblicherweise nicht für dauerhaft geschlossen, üblicherweise sind diese kündbar, vor allem wenn es um dauerhafte Leistungen geht. Es geht hier ja nicht um einmalige Aufträge (wo eine Stornierung üblicherweise etwas kostet), sondern um Dauerschuldverhältnisse, welche auf unbestimmte Zeit geschlossen werden. Da gibt es generell immer für beide Seiten Regelungen um diese zu kündigen, meist dann halt mit einer Kündigungsfrist. Somit würde auch ein Vertrag nicht sehr viel ändern, wenn es dem Streamer zu teuer wird kann er trotzdem den Vertrag kündigen und sich einen anderen Anbieter suchen.

MSW112

Genau deswegen sind Verträge ja wichtig, vor allem der Punkt “Nur sollten beide Seiten verstehen was drinne steht, und welche Konsequenzen entstehen, wenn man sich nicht daran hält“.
Beide Seiten müssen die Rechte und Pflichten verstehen und umsetzen. Sind entsprechende Klauseln drin, können und dürfen die genutzt werden. Alles feini. So ganz ohne Vertrag ist eben im Zweifelsfall … nicht schlau. Und führt natürlich zu einseitig nachteiligen Neuverhandlungen.

Natürlich ist die Branche noch jung und entsprechend naiv. Vielen ist gar nicht bewusst, das sie grundsätzlich einen Antrag auf KV bei der KSK stellen können, da diese explizit auch Cutter*innen mit einschließt.

Das gilt allerdings auch für viele Freiberufler an sich, die sehr naiv ihre ersten Aufträge annehmen. Ja im ersten Jahr ist alles schön und toll, und günstig, nur kommt ziemlich schnell das große Erwachen. Siehe Streamer*innen, siehe Dozent*innen in der Erwachsenenbildung usw.

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