Das Online-Action-RPG The Division hat das Herz unseres Autors Schuhmann erreicht, aber irgendwie auf ungewohnte Weise.
Es ist ein bisschen, wie wenn man in eine Pizzeria geht und eigentlich Lust auf die Pizza hat und dann schmeckt einem ausgerechnet das Brot so gut. So geht es mir mit The Division: das Füllmaterial ist ausgezeichnet.
Riesige Parallelen von The Division zu Assasin’s Creed Syndicate
Ich hab in meinem Leben einen anderen Ubisoft-Titel gespielt, das war „Assasin’s Creed Syndicate.“ Hab ich mir nicht gekauft, sondern vor ein paar Monaten zu der Grafikkarte dazubekommen, die ich mir ironischerweise besorgt habe, um sowas wie „The Division“ zu spielen.
Und wenn man nur die beiden Spiele von Ubisoft kennt, sieht man riesige Parallelen. Die Welt ist in kleine Portionen eingeteilt und dort gibt es im Prinzip dasselbe zu tun.
Es gibt „kleine Missionen“, die nach den immer gleichen Mustern ablaufen, dann gibt es mittlere Missionen, die nach anderen, aber immer gleichen Mustern ablaufen und es gibt die Story-Missionen: Die sind abwechslungsreich, da hat man sich was einfallen lassen.
Und dann gibt es in diesen Offenen-Welt-Spielen nach der Ubisoft-Formel „Collectibles“, das sind kleine Fetzen, die man aufsammeln kann. Meist sind die ein bisschen versteckt und sollen den Spieler dafür belohnen, sich wirklich in der “Offenen Welten” umzusehen.
Gut, das Spiel folgt einer Formel … aber das tun ja eigentlich alle
Die Dinger haben eigentlich einen ziemlich schlechten Ruf: Das seien halt so „Filler“, so Füllmaterial, um die Welt voll zu machen, sagt man.
So wie auf einer CD neben den Hits halt noch andere Song sind und wie es zu einem Steak als Sättigungsbeilage Kartoffeln gibt, enthält das Spiel neben den “spannenden Hauptmissionen” noch lauter Kleinkram, damit die Spieler was zu tun haben. Es soll am Ende keiner sagen: “20 Missionen? Damit war ich in 4 Stunden durch? Das ist mir das Geld nicht wert!”
Diese ganze „Ubisoft“-Formel wird ziemlich kritisch gesehen. Dieselbe Mission wird 8-mal wiederholt, in jedem Bezirk musst du ein Gebäude auf Viren durchsuchen, ein Kopfgeld in der immer gleichen Form einsammeln und so weiter. Das kriegt ja jeder, während er spielt, mit, dass diese Formel darauf abzielt, aus einem eigentlich kurzen Spiel (die Hauptmissionen) ein langes Game zu machen (wenn man alles aufsammelt, fertig macht, überall 100% erfüllt).
Ich als MMOler hab damit jetzt nicht so ein Problem, weil – Hand aufs Herz – dieses System haben RPGs und später MMORPGs erfunden. Bis du zum nächsten Teil der Hauptstory kannst, musst du erstmal hier 300 Viecher umbringen, damit du stark genug bist, um weiterzumachen.
Böse könnte man sagen: Die meisten MMORPGs bestehen nur aus diesen Fillern. Die Mechaniken wiederholen sich spielübergreifen. Ob ich jetzt 15 Viecher für einen Quest-NPC töte und dann wieder zu ihm zurückkehre oder exakt 4 Wellen von Gegnern an 3 verschiedenen Punkten in einem Areal abwehren muss, das ist bei Lichte betrachtet so ziemlich dasselbe. Ich bin eigentlich ziemlich immun gegen dieses “Füller-Material.”
Aber dieses Sammeln von jeder Winzigkeit, jedem Fetzchen noch hinterherhechten, um im richtigen Moment von genau dem „Draht springen“, dass ich dann von unten den geheimen Punkt treffe – das ging mir bei Assasin’s Creed auf den Geist und hat mich da genervt. Soweit geht mein Drang, Balken bis ganz zum Rand auszufüllen, jetzt wirklich nicht.
Die Collectibles, das Füllmaterial, ist richtig gut erzählt
Bei „The Division“ ist genau das wirklich gut. Denn die Collectibles sind wunderbar mit der Story verknüpft. Besonders die Telefonauszeichnungen sind echt großartig. Das kann man sich so vorstellen wie eine Kurzgeschichtensammlung, voll vertont, in denen man winzige Blicke auf die Menschen während der Katastrophe werfen kann.
Hier sind alle Telefonanrufe in The Division:
Zum Teil stehen diese Geschichten für sich, zum Teil sind ein miteinander verknüpft. Das sind mitunter herzzerreißende Stories. Eine Frau ruft ihre Mutter an, hat mit dem Lebenabgeschlossen und gesteht Ihr unter Tränen, dass sie lesbisch ist. Sie will das vor ihrem baldigen Ende von der Seele haben. Ein Vater ruft seine Tochter an und erklärt Ihr, wie sie sich um seine Bienen kümmern soll. Man hört raus: Darum drehte sich sein Leben die letzten Jahre. Soll das jetzt alles anders sein? Zwei Hockey-Fans sind völlig fassungslos, dass wegen dieser lästigen Pandemie das Eishockey-Spiel nun ausfällt.
Es ist wie ein Überraschungsei, man weiß nie, was für eine Story man jetzt bekommt, aber sie sind großartig gemacht und schmecken jedes Mal. Sie überdrehen nicht, sie respektieren die Situation, sie fragen sich „Wie würden Menschen wirklich mit sowas umgehen?“ Und das hilft – viel mehr als die Missionen selbst – dem Spiel eine Tiefe und Würde zu geben. Übrigens: Das gilt für die englischen Stimmen. Die deutsche Synchro kann da, was ich bislang gehört hab, vom Schauspiel-Aspekt nicht mithalten – aber das ist ein anderes Thema.
Die deutsche Übersetzung kann nicht so richtig mithalten:
Die eigentliche Story mit markigen Sprüchen und „zynisch-harten“ Charakteren hat auch ihre Glanzlichter: Wenn der bärbeißige Ultraliberale etwa erklärt, dass „The Division“ eine absolute Scheiß-Idee sei, welcher Vollidiot könne so eine Elite-Einheit denn außerhalb des „Check and Balances“-Machtgleichgewichts einführen, dann hinterfragt das clever die eigentlich absurde Macht-Phantasie hinter dem Spiel. Aber zu oft wird genau diese Macht-Phantasie ja voll erfüllt, die leisen Brüche, die man manchmal spürt, reichen da nicht aus.
Tatsächlich sind es die sonst so lahmen „Collectibles“, die der Welt von The Division eine Wärme und Spannung geben. Und das ist wirklich eine Menge wert.
Zum Thema passend:
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Funktioniert aber genauso gut 😉
ja, die Telefonaufzeichnungen sind toll, bringen echt Leben rein. Man sieht auch je, nach dem wo man es gefunden hat, was das so passiert ist. “Daddy, ich hab jemanden umgebracht” “dir gehts gut? bleib wo du bist”, da kann man richtig ablesen in welchem Stadium die Protagonisten sich gerade aufhalten.
Ich sag nur “400$ game box” … ein sehr geniales Telefonat 😉
Aber das sind die eigentlich alle.
Mal ne Frage, gibt es irgendwo eine Übersicht wo ich überblicken kann was welche Händler haben? Damit meine ich auch die Händler in den Safehouses. Ich habe eigentlich keine Lust die immer abzuklappern… suche nämlich ne ne geile AUG auf lV30.
Also ich finde die Telefonaufzeichnungen richtig gut. Die kann man nebenher laufen lassen und man bekommt ein Gefühl, wie es zum Ausbruch gekommen ist und wie es auf den Straßen zugegangen ist. Gefällt mir so viel besser als zB die Grimour Karten.
Und noch OT, ich muß sagen ich finde Division sauschwer – was sehr gut ist. Da ich momentan nicht so viel Zeit hab komm ich auf ca 7 Stunden pro Woche und bin jetzt Level 15. Wenn man jetzt zB die Hauptquests macht und diese nur eine Stufe über dem eigenen Level sind, sind die Endgegner eigentlich nicht zu besiegen. Ich hab vorige Woche mit Level 13 die Mission mit dem Helikopter zum Schluß gespielt (Level 14-16). Die 2 Endbosse hatten eine Sniper und ich war Onehit down, da hast du keine Chance. Zu viert gings dann aber ich find das echt spaßig dann weiter zu leveln und dann wieder zu kommen – also Schwierigkeitsgrad für mich ist spitze!
Genau dieser Collectible Wahn hat mich schließlich von Assassins Creed fortgetrieben. Bei Unity haben sie es echt übertrieben. Sogar mit Kisten, die man nur öffnen konnte, wenn man irgendeine Ubi Club App hatte (sic!). Seitdem rühr ich kein AC mehr an.
Aber bei Division störts mich jetzt ned so, is noch im Rahmen und durch das Setting glaubwürdiger.
Agent ……… teleportiert Sie! Ja, die Übersetzung ist einmalig.
Genau was Schuhmann da beschreibt macht die Faszination des Mittendrinn -Gefühls aus. Es ist eine Art & Weise ne Hauptstory & viele kleine Geschichten zu erzählen, die ungefähr einer Detektivarbeit gleichkommt. Leider wissen das viele Spieler nicht zu schätzen. Mir persönlich gefällt das ausgezeichnet. Die ganzen kleinen Geschichten sind einfach mit viel Liebe ins Spiel integriert, die Telefongespräche teils zum schießen — alleine das Mutter – Tochter – Sohn Gespräch um den Hamster Raymond 😀
Die deutsche Vertonung ist ausgezeichnet, ich habe mehrere Profi-Sprecher erkannt die man als Synchro-Stimmen von bekannten internationalen Stars kennt. Hierzu eine Mini-Anekdote, während man immer wieder hört & liest wie schlecht die deutsche Vertonung in Games so ist ( persönlich kann ich das in sehr vielen fällen wie auch hier nicht unterschreiben ) und deswegen viele deutsche Spieler lieber auf Englisch umstellen, kenne ich eine US Amerikanerin die hervorragend deutsch spricht und die spielt viel lieber alles auf deutsch, weil sie die Vertonungen meist gleichgut und desöfteren auch besser findet.
Gruß.
Die deutsche Synchro ist großartig mut sehr bekannten Synchrobsprechern! Ansonsten stimme ich dem Artikel voll und ganz zu. Die Telefonate sind der Hammer!
Ich hab an der deutschen Synchro nix auszusetzen. Manche Telefonanrufe gehen auch da unter die Haut. Unter den Sprechern sind auch viele bekannte Stimmen. Wer hat Darth Vader als Endboss der Napalm-Story wiedererkannt? 😀
Ist der Charakter oben der Freund von dem Village People Polizisten? Krasser Look.
Das ist tatsächlicher meiner. Am Freitag 30 geworden und seitdem noch nicht viel gemacht – Black Desert und Marvel Heroes gespielt. 🙂
Wie heisst das schwarze Outfit?
Wie hieß die bar in Police Academy?
Du hast dir schwer den Kopf gestoßen, oder ?^^
Wiedermal ein Kommentar von @kalkethar welches vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen ist und NICHTS mit dem was der OP geschrieben hat zu tun hat…
Kann ich so unterschreiben. The Division macht bereits in der Vanille Version sehr viel richtig und fesselt mich aktuell ungemein. Gerade das erwähnt Füllmaterial trägt bei mir absolut zur Motivation bei. Diese Art von Content kann man super alleine zocken! Wenn dann die Kumpels online kommen, gehts in die DZ oder es werden die Daylies gemacht. Sollte Ubisoft gut nachlegen, werde ich wohl noch viel Zeit in dieses Spiel stecken… *Daumen drück*
Vielleicht mutiert ja das Virus und lässt die Menschen in Z…. verwandeln^^, ein bissel Last of Us oder I am Legend, wäre cool.
Das Spiel hat soooviel Potenzial, man könnte Kanäle in die PvE- Zonen einführen, wo maximal 30-35 Spieler sein können. Eventsystem ala GW2, Weltbosse, mehr Rarbosse, Elite-Gebiete mit Gruppenquests, mehr Animationen wie Schleichen, Roben, Springen, ein Fernglas einfügen, Nahkampf mit einem Messer, richtige Raids, ach es wäre so schön.^^
Ps:.Romane wie Tagebuch der Apokalypse, Unter Toten oder 900 Meilen+900 minuten, The Walking Dead, kann ich nut empfehlen.
Mich erinnert das Spiel irgendwie immer an Watch Dogs, fehlen nur noch die hackerminispiele und fahrbare Autos ^^
Sie ist eine formelle Ansprache, da du das nicht weißt gehe ich einfach mal davon aus das du auf einer Schule bist an der man seine Lehrer nicht “Sie’zt” und das du keine Ausbildung machst oder Arbeiten gehst.
Das war hart ^^
Warum :D? Kann doch sein 😀
Ein ständiges “Sie”, wenn ein “Du” üblich ist, ist aber mindestens genauso unhöflich, wie ein ungefragtes “Du”, wenn ein “Sie” angebracht wäre.
Jeder hat seine präferenzen was das an geht, generell gilt für die meisten aber ein “Sie” bei einer “fremden” Person und ein “du” bei einer bekannten Person die keine respektsperson ist wie zB Lehrern, Chefs etc. Darum ging es mir aber nicht sondern um diese Stelle: “wtf genderlike”, das und “Naja halt neudeutsch.” ist komplett aus dem Zusammenhang gerissen. OP siezt ja nicht wegen irgendeinem “genderwahn/genderlike” sondern weil er eine für ihn fremde Person wahrscheinlich meistens mit “Sie” anspricht.
Wenn ich mir so die ganzen Grammatik- und Rechtschreibfehler in Deinem Kommentar so anschaue, dann warst Du bestimmt auch nicht auf einer Schule 😉
Höchstens auf einer Baumschule vielleicht…
Zwischen Rechtschreibfehlern und Anreden als “Genderwahn” ab zu stempeln ist ein großer Schritt. Ausserdem hab ich nie seine Schulbildung angezweifelt, es gibt viele Schulen an denen Lehrer und Schüler ein Verhältniss pflegen bei dem nicht gesiezt wird.
Sie haben im ihrem Leben erst einen einzigen anderen Ubisoft-Titel gespielt?
Die Frage sollte auch nicht etwa bissig wirken. Mich würde nur interessieren, ob der Herr Schumann (oder auch der Gerd meinetwegen^^) wirklich noch nie irgendeinen weiteren Ubisoft Titel, also auch beispielsweise keinen aus dem Might & Magic Universum seit Übernahme des Franchises durch die Franzosen, gespielt hat. Aus dem Kontext des Artikels könnte man nämlich auch schließen, dass er lediglich die typischen Open-World Produkte wie Assassin’s Creed, Far Cry oder Watch Dogs meint.
Uh, ich hab vorhin mal geguckt und hab Imperialism II gesehen – das hab ich gespielt, aber das ist schon ewig her. “Heroes of Might and Magic” hab ich früher tatsächlich gespielt, aber das ist sicher schon mehr als 10 Jahre her.
Genau, von diesem Assasin’s Creed, Far Cry, Watchdog, hab ich noch nix gespielt. Das war auch der eigentliche Punkt.
Ich hab das auch nicht als aggressiv empfunden. Ich bin seit mehr als 15 Jahren wirklich MMOler. Da spielt man einfach ein Spiel für relativ lange Zeit. Dann hat man mal ne Phase, wo man “frei” ist und dann mal links und rechts mehr Spiele sich anschaut. Und dann hat man wieder mal ein Jahr, wo man im Prinzip 2 Titel spielt. Ich glaub das können MMO-Spieler nachvollziehen.
Jetzt im dem Job, seit 2 Jahren, spiele ich deutlich mehr Spiele – aber eben auch im Genre.
Ja, das kenne ich auch. In den Jahren 2005 bis 2008 habe ich lediglich Guild Wars 1 und später Herr der Ringe Online gespielt. Sonst nichts.
Ich finde das hier ein gelungenes Spiel am Markt ist 🙂
Kurz etwas OT: ist es Absicht das auf hier auf der Seite oben der Division Link fehlt?
Danke fürs einfügen 🙂 das ging aber prompt *daumen hoch*
Sehr gut auf den Punkt gebracht….verflucht gutes Spiel!