Mecker Mittwoch: Pre-Order DLCs

Mecker Mittwoch: Pre-Order DLCs

Mittwoch. Meckerzeit. Gnaaaa!

Wisst ihr, ich habe eine echt gespaltene Meinung zu DLCs. Ich sehe die positiven Seiten, aber auch die schlechten. Und wisst ihr, welche Seite die schlechteste von allen ist? Pre-Order-DLCs. Gerade neuste Kandidaten wie “Borderlands: The Pre-Sequel” bringen mich im wahrsten Sinne des Wortes mal wieder auf die Palme. Warum? Das will ich euch nicht vorenthalten…

DLC: Meine Definition

DLC Evil

Im Laufe der Jahre hat sich die Definition von “DLC” stark verändert. Früher ging ich, naiv wie ich war, davon aus, dass DLCs immer kostenlos bleiben würden, wie etwa neue Karten bei Shootern oder neue Gebiete in MMOs.

Irgendwann kam jemand auf die Idee (und mein Gefühl sagt mir, dass es EA gewesen sein muss) für diese Erweiterungen Geld zu verlangen. Das war schon ein harter Schritt, hatte ich DLCs doch bisher immer als nette Dreingaben gesehen, als Zugeständnisse an die Fans, als Lockmittel, um auch spätere Versionen des Produkts noch zu kaufen (wie etwa den 40. Call of Duty-Teil). Gut, in unserer Welt dreht sich leider immer noch das meiste um Geld, von daher ist es nur logisch, irgendwann zu sagen: Wer mehr will, der muss auch mehr bezahlen. Die Kuh muss gemolken werden, bis nur noch das Skelet im Gras liegt.

Mal wieder bitte ich euch, mich nicht komplett falsch zu verstehen. Ich halte DLCs im Grunde für nichts Schlechtes, sind sie für mich doch nur “kleinere Addons”. Es gibt einige Titel, bei denen ich gerne an diese Bonusinhalte denke und auch fand, dass sie ihr Geld wert waren. “Shadowbroker” aus Mass Effect 2 ist so ein Fall gewesen, genau so wie “Tiny Tina’s Assault on Dragon’s Keep” in Borderlands 2, wo ich am Ende wirklich glücklich und zufrieden war und es nicht bereut habe, noch ein paar Euro mehr investiert zu haben.

Mass Effect 2 Shadowbroker
Mass Effect 2: Shadowbroker. Ein DLC, das jeden Cent Wert war.

Einmal kassiert, doppelt abgezockt

In den letzten Jahren hat sich dann ein neues Übel kristallisiert: “Pre-Order DLCs”. Nicht nur, dass Pre-Order-Kunden den Entwicklern eigentlich einen “Vertrauensvorschuss” zahlen, da man noch keine abschließenden Bewertungen zu dem Spiel gesehen hat, sie werden auch noch zusätzlich mit Inhalten geködert, die alle anderen nicht oder nur gegen Aufpreis bekommen. Besonders absurd sind solche Titel, in denen unterschiedliche “Boni” beworben werden, je nachdem wo man das Spiel kauft.

Was aber genau heißt das eigentlich? Schlicht und einfach: Man beschneidet das fertige Spiel, nennt den beschnittenen Teil “DLC” und verkauft ihn als supertollen Zusatzinhalt. Ein weiteres grandioses Beispiel war Mass Effect 3, das direkt einen “Day 1 DLC” hatte. Die Begründung dafür war, dass ein “anderes Entwicklerteam” für den DLC zuständig war und “ganz zufällig” noch rechtzeitig fertig geworden ist. Klar. Oder auf Deutsch: Veräppeln kann ich mich alleine, aber danke, dass ihr helfen wollt. Gebt mir einfach ein vollständiges Spiel.

DLC

Ich schaue ziemlich traurig in die Vergangenheit zurück, wo Spiele noch mit vielen Nebenquests daher kamen. Ein paar Spiele tun das auch heute noch, aber immer mehr gehen dazu über, alles, was nicht direkt mit der Haupthandlung zu tun hat, in DLCs zu packen und die Spieler noch einmal zur Kasse zu bitten. Ein paar besonders dreiste Entwickler grenzen sogar bestimmte Zielgruppen bewusst aus, wie etwa die Spieleserie “Heileen”. Ein Kernpunkt der Spielereihe waren immer die unterschiedlichen Romanzen, in denen das Spiel enden konnte – im neusten Ableger der Reihe ist das wieder so, allerdings kann man ausschließlich mit den männlichen Charakteren anbandeln. Wer sich eine holde Weiblichkeit anlächeln will, der muss – richtig geraten – einen DLC kaufen, welcher das freischaltet.

Was ist eure Meinung zu DLCs? Wo fängt die Abzocke an und wo ist es vielleicht noch gerechtfertigt?

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Forwayn

Ich vermute, dass die Spieleentwicklung und die Verkaufsstrategien dorthin gehen, wo sich Drucker schon seit Jahrzehnten befinden:
Das Grundspiel kriegt man dann für ‘nen Appel und ‘n Ei hinterhergeschmissen, um für die DLCs später richtig zu löhnen. Ein unfertiges Grundspiel entspricht dann einem Drucker ohne, oder mit halbleeren Druckerpatronen.
Im Grunde genommen sind Pay2Play-Spiele wie WoW, TESO etc. ja auch kein anderes Bezahlkonzept. Ein Drucker kostet vielleicht 50 Euro= Grundspiel. Eine Patrone hält bei mäßigem Gebrauch vielleicht drei Monate und kostet ca. 40 Euro= 3 Monate Spielzeit.

CyniC

Übrigens kam nicht EA auf die bezahlpflichtigen DLC’s, sondern Bethesda/2K Games. Mit der völlig überteuerten und unnötigen Pferderüstung in Oblivion (ca. 3 Euro). War ausnahmsweise also nicht EA 😛

Aber ja, Day-One-DLC’s sind scheiße und eine Frechheit.

Zeekro

Meckern fetzt!
Ich denke auch das es EA war. Das erste Spiel mit DLCs an welches ich mich erinnern kann war Dragon Age Origins. Hat halt damals schon super funktioniert das System! 😀

N0ma

eine Grundregel des Verkaufens lautet aus dem Käufer möglichst viel Geld herauszuleiern
das war vor 1000 Jahren so und wird auch noch in 1000 Jahren so sein
seh da kein Problem
was anderes ist es wenn einem vorher mehr versprochen wird als dann drin ist
aber sowas nennt sich Betrug und kann rechtlich verfolgt werden
nur das ist ja hier nicht der Fall

für die Fälle im Graubereich hilfts vorher Videos zu schauen
gibt ja genug Infomöglichkeiten heutzutage
das war früher erheblich schwerer

Zeekro

Das ist wohl leider wahr. Jeder weiß das doch mit Destiny und so weiter. Aber tut es dem Erfolg einen Abbruch? Nein. Mann muss es eben so knallhart sagen: Solange die Leute so blöd sind und das Geld bezahlen wird es sich eben auch nicht ändern – im Gegenteil es wird sogar noch schlimmer werden. Ist beim Autokauf ähnlich. Da wird mit tollen Preisen geworben “neuer BMW schon ab 18.000€” und dann wenn man beim Autohaus ist stellt man fest, das gerade mal ein Sitz und ein Lenkrad drin ist. Dann noch ein bisschen Ausstattung dazu und schon ist man bei 24.000€. Viele kaufen trotzdem, weil man mit der Erwartung herangegangen ist heute noch ein neues Auto zu besitzen, auch wenn das Angebot dann nicht mehr ganz so attraktiv ist. Aber wer enttäuscht sich schon gerne selbst? Bei den Spielen sagen sich sicher auch viele “Jetzt hab ich einmal das Game gekauft, da kann ich auch nochmal 5€ für nen DLC ausgeben.” Gerade durch die relativ geringen Beträge denke ich das der Absatz viel höher ist, als bei einem “richtigen” Addon für 30-40€.
Problem ist auch das die Konkurrenz doch relativ gering ist. Klar gibt es zur Zeit mehr Indie-Entwickler als je zuvor, aber sind die wirklich eine “Gefahr” für die großen AAA-Macher? Ich glaube nicht… Der Markt wird weltweit immer größer weil Gaming populärer wird. Aber große Entwickler kommen keine neuen. Und wenn es an ordentlichen Alternativen mangelt dann gibt man als leidenschaftlicher Zocker auch gerne mal paar Euronen mehr aus.
Wenn ich ne PS4 und keinen PC hätte, hätte ich mir zu 99% auch Destiny geholt – würde mich tierisch über die DLC-Politik aufregen und dann…trotzdem kaufen! Wir sind einfach zu süchtig nach dem Scheiß 😀 und das nutzen die natürlich aus.

Gerd Schuhmann

Es ist halt auch noch relativ günstig immer. Wenn man das umrechnet in Stunden/Euro. Wenn du 12 Stunden aus einem 20 Euro DLC rauskriegst – jo mei. Im “richtigen Leben” – wie schnell sind da 20 Euro weg?

Das ist halt alles noch günstig, finde ich, bei MMOs. Außer wirklich diese Pay2-Win “Free2Play”-Spiele, wo man Kohle reinversenken kann, ohne Ende.

Aber Geld und Gaming. Das ändert sich ja auch alles. Heute ist ja Computerspielen keine Sache mehr, für die Leute nur ihr Taschengeld ausgeben, sondern das Gaming ist ein Phänomen geworden, das machen längst Leute in gut dotierten Jobs.
Ich hab unter meinen Bekannten viele, hier in den Kommentaren les ich das auch häufig, das sind Gamer, die schon ewig zocken, früher hatten sie viel Zeit und kein Geld. Jetzt haben sie so mittel Zeit, aber ordentlich Kohle. Die haben dann 8-Stunden-Jobs und als großes Hobby eben weiterhin Gaming (und das ist in Relation unheimlich günstig). Ich wunder mich da nicht, dass sich nicht mehr Leute über die Kosten aufregen und dass die Entwickler damit durchkommen – es tut den Gamern wahrscheinlich nicht mehr so weh wie früher, das Geld auszugeben. Und vielleicht ist auch bei den Eltern der Kinder und Jugendlichen eher die Bereitschaft da, denen Geld fürs Zocken zu geben im Vergleich zu früher. Weiß ich nicht, kann ich mir aber gut vorstellen, dass da ein Wandel stattfindet.

Was ich z.B. hier im Gegensatz zu den DLCs immer seh, was ich nicht verstehen kann, sind diese Collector’s Edition. Wo man oft 40 Euro mehr bezahlt für paar Kinkerlitzchen. Aber über so “Limited Ghost Edition Deluxe” da regt sich halt keiner auf, weil man da wieder das Gefühl der Exklusivität verkauft und den Spielern eine Wahl gibt.

Bei ArcheAge mit den Founder-Paketen – das hast du ja sicher auch mitbekommen … Mann, Mann, Mann.

Zeekro

Ja das stimmt. Einmal Paintball spielen, Disco oder essen gehen…da kommt man mit 20€ nicht sehr weit. Aber 20€ im Ingame Shop verblasen oder für 1-2 Monatsabos ausgeben? Ja da kommt wahrscheinlich mehr Spaß pro Euro zusammen. ^^

Also ich rege mich schon über Collector Editions auf! Kaufe sie dann aber trotzdem. 🙁 Früher habe ich das noch eingesehen – für Sammler halt, ne größere und schönere Packung, noch bisschen Schnickschnack dazu – ok wers brauch. Aber heute? Digitale Collectors Edition? Wtf?
Wobei ich aber sagen muss, dass ich bei AA jetzt nicht so recht verstehe warum sich alle so über die Founder Packs beschweren.

Bonebanger

Sign zu 100%, aber die Krönung ist dann das Early Access (Beta) DLC + Völlig unnötiger Bonus scheiß – Paket

Beispiel -> Destiny Digitale Hüter Edition
Beta, Spiel, 2 Dlc`s (welche ja nachweislich aus dem Game geschnitten wurden und schon als locked content auf der Disc bzw in dem Datensatz sind) und unnötiger Bonus scheiß z.b. ein Schiff welches ich exakt nach 3 Spielstunden aus na Kiste als anders tituliertes blaues Item gelootet habe …..

Macht dann 100€ bitte.

Ja ich habs gekauft und wenn ich recht drüber nach denke muss ich sagen vor dem Jahr 2000 hätte ich mir eher nen finger abgeschnitten als 200 Mark für ein Spiel auszugeben.

Abschließend meine Definition von DLC:

Disc Locked Content

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