Killers of the Flower Moon ist der stärkste Film des Jahres, weil er auch nach einer Woche noch schmerzt

Killers of the Flower Moon ist der stärkste Film des Jahres, weil er auch nach einer Woche noch schmerzt

MeinMMO-Chefredakteurin Leya Jankowski hat Killers of the Flower Moon vor einer Woche im Kino gesehen. Seitdem lässt sie der neue Film von Martin Scorsese nicht mehr los. Seitdem tut er weh.

Wenn ich an die Vertreibung der Ureinwohner Amerikas denke, habe ich ein grausames und primitives Bild vor Augen. Sie wurden überfallen, ermordet, vergewaltigt, ihres Besitzes beraubt.

Nachdem ich Killers of the Flower Moon gesehen hatte, wurde mir klar, dass meine Gedanken über diese Taten zu einfach und zu simpel waren. Allein das macht den Film wertvoll. 

Er konnte meinen Horizont erweitern und mich tiefer in eine dunkle Ecke der Menschheit eintauchen lassen, um sie besser zu verstehen.

Ich kann euch jetzt schon sagen, dass ihr den Film nicht mit einem guten Gefühl verlassen werdet. Mich zumindest hat er nachdenklich und traurig gemacht. 

Vor genau einer Woche habe ich Martin Scorseses Film im Kino gesehen und seitdem ist kein Tag vergangen, an dem ich nicht wieder an das Schicksal der Osage gedacht habe. Der indigene Stamm, um den es geht.

Mafiöse Strukturen, die keiner gut verstecken muss

Obwohl Killers of the Flower Moon eine Gesamtlänge von dreieinhalb Stunden hat, war ich die ganze Zeit über gefesselt von dem Drama, das sich vor mir abspielte. 

Die Geschichte basiert auf den Osage-Morden, die sich zwischen 1910 und 1930 im Zusammenhang mit dem Öl ereigneten, das dem Stamm einen erstaunlichen Reichtum bescherte.

Die nüchternen Fakten sind bekannt.

Scorsese erzählt die Geschichte jedoch aus der Sicht der Mörder und der Opfer des Osage-Stammes. Er gibt den historischen Figuren eine Gefühlswelt, Gespräche und Handlungen, die man sich heute nur vorstellen kann. Die Nachfahren der Opfer selbst haben eng mit Scorsese zusammengearbeitet, um ein authentisches Bild ihres Stammes und der Ereignisse zu kreieren.

Wenn ihr mehr Hintergründe zur Entstehung des Films erfahren möchtet, kann ich euch den Podcast zu Killers of the Flower Moon von meinen Kollegen Yves Arievich und Marco Risch von Nerd & Kultur empfehlen.

Der Fokus liegt darauf, wie niederträchtig die Osages ihres Besitzes und ihrer Identität beraubt wurden. Durch Heiratsschwindel und eine Mordserie, die schätzungsweise mehr als 70 Menschen das Leben kostete. Dank seltsamer neuer Gesetze, die dazu führten, dass volljährige Osages einen Vormund brauchten, um an ihr Geld zu kommen.

Der Film zeigt, wie offensichtlich und tölpelhaft die Verbrechen begangen wurden. 

Ob jemand ein ganzes Haus mit gigantischer Sprengkraft in die Luft jagt, was definitiv kein einfaches Gasleck gewesen sein kann. Ob ein Mord als Selbstmord mit Pistole „getarnt“ wird und das Einschussloch in einem Winkel liegt, aus dem sich niemand selbst in den Kopf schießen kann.

Gerichtsmediziner, die diese Verbrechen mit einem Achselzucken quittieren. Aber ach, sie waren ja auch involviert.

Nichts musste gut getarnt sein. Niemand musste besonders raffiniert handeln.

Weder die mafiösen Strukturen, die den Betrug ermöglichten, noch die direkten Verbrechen. Es interessierte schlicht niemanden, weil die meisten von den Morden der Osage profitierten.

Martin Scorsese selbst sagte zu Killers of the Flower Moon: “It’s not a whodunit. It’s a who-didn’t-do-it.” 

Es geht nicht darum, wer es getan hat. Es geht darum, wer es nicht getan hat.

Quelle(n): History Channel, The Oklahoman
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Lyonesse

Dicaprio bietet in dem Film jedenfalls die perfide Charakterstudie
eines Helfershelfers, der in seiner Verkommenheit nur noch von
seinem Onkel getoppt wird – kein Wunder, dass ihn die Fliegen nie
in Ruhe lassen. Hier wird deutlich gezeigt, wie skrupellose Verbrecher
sich ohne Maß in einem quasi rechtsfreien Raum, der noch dazu durch
strukturellen Rassismus unterfüttert wurde, gerieren, wenn man sie lässt.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Lyonesse
TiDAL

den werde ich mir sicherlich auch noch ansehen, bestimmt sehr toller film. ubd ich mag lange filme generell, solange die gut sind.

mein highlight für 2023 war allerdings bereits spiderverse 2, echt klasse was da abgeliefert wurde.

TiDAL

ja, war definitiv was fürs auge und die ohren. auch die handlung fand ich ziemlich gelungen für nen superhelden-film.

dann die verschiedenen farb-stile,welten, charakter, etc. hab den film einmal normal geschaut und einmal (nachdem die akustik verbessert wurde) im imax im OT. das war wirklich der hammer, jeder zeit gerne mehr davon.

auch wenn es halt grundsätzlich schade ist, dass marvel und sony bezüglich spiderman etwas probleme haben.

ja hatte auch einige highlights, aber fand das kinojahr etwas mager. barbie muss ich mir mal noch geben.

und dicaprio, de niro, fraser in einem scorsese-film kann ja eigentlich nur gut werden. da bin ich deiner meinung leya.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von TiDAL
TiDAL

haha. geil. hätte mich direkt angeschlossen! =)

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