MMO auf Kickstarter verspricht „unendliche Open World“ – Wird zum Riesen-Fiasko

MMO auf Kickstarter verspricht „unendliche Open World“ – Wird zum Riesen-Fiasko

Das ambitionierte MMORPG-Projekt Dreamworld versprach in seiner Kickstarter-Kampagne massig tolle Features, darunter eine Vielzahl von Genres und eine offene Welt ohne Ende. Doch es scheint einiges im Argen zu liegen.

Was ist Dreamworld? Dreamworld soll laut der Beschreibung auf Kickstarter das „letzte Spiel sein, dass du spielen wirst“. Das Projekt vereint laut den Gründern so ziemlich jedes Genre in sich und soll die absolute Freiheit bieten. „Denkt an Minecraft oder Roblox“, heißt es hier.

Dazu soll es noch mehr tolle Features geben:

  • Multiplayer-Population in der Größenordnung einer echten Stadt
  • Voll interaktive Umgebung, in der man alles Mögliche anstellen kann
  • Man soll alles bauen können
  • Es sollen sogar 3D-Modelle von überall her übernommen werden können

Alles in allem soll hier also ein gewaltiges Spiel entstehen, das als eine Art Utopia des Gamings alles bisher Dagewesene in sich vereinen soll.

Dazu haben die beiden Gründer Garrison Bellack und Zachary Kaplan 64.706 US-Dollar auf Kickstarter eingenommen. Das sei aber nur eine kleine Summe, um das Projekt zu beginnen. Außerdem habe man Support der Investorenfirma Y Combinator, die schon vielen Start-ups zu einem erfolgreichen Start verholfen habe.

Probleme mit Dreamworld – Vetternwirtschaft, geklaute Assets und unsicherere Server

Was sind die Probleme von Dreamworld? Allerdings sieht es gerade nicht sonderlich gut für das ambitionierte Projekt aus. Diverse MMO-Experten haben sich die Sache angesehen und sind auf zahlreiche Alarmsignale gestoßen, die eher den Eindruck erwecken, dass Dreamworld ein gigantisches Fiasko werden wird.

Durch die Recherchen des Freelancer-Entwicklers Callum Upton und den MMO-Streamern KiraTV und Josh Strife Hayes kamen diverse Vorwürfe ans Licht:

  • Die Entwickler seien alles andere als Profis
  • Viele Assets wären wohl nicht von ihnen entwickelt
  • Vetternwirtschaft beim Investor
  • Sicherheitsprobleme beim Game-Server

Alles in allem wittern die Kritiker hier Betrug und Abzocke.

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Kritiker schreien laut “Betrug!”

Was hat es mit den Vorwürfen auf sich? Diese Vorwürfe wurden von den Experten Upton, Kira und Hayes im Detail erklärt. Upton und Hayes sind vor allem dafür bekannt, in ihren Videos Kickstarter Projekte kritisch zu prüfen. So fängt schon alles damit an, dass die beiden Gründer Bellack und Kaplan laut den Kritikern nicht unbedingt bekannte Top-Entwickler sind.

Während Bellack, der wohl für die technische Umsetzung verantwortlich ist, angibt, zumindest bei Google, Facebook und Apple gearbeitet zu haben, erstreckt sich die Game-Design-Erfahrung von Kaplan auf ein paar Flash-Games und etwas „Arbeit in der Unity-Engine“. Zumindest letztere Engine kommt bei vielen erfolgreichen Games, wie zuletzt Valheim, zum Einsatz. Was genau Kaplan aber gemacht hat, ist nicht bekannt.

Das steckt hinter dem Vorwurf der Vetternwirtschaft: Dazu kommt eine Anschuldigung, die vom freischaffenden Entwickler und Dreamworld-Skeptiker Callum Upton kommt. Der will herausgefunden haben, dass man dieses Projekt nur deswegen beim Investor Y Combinator durchgewunken habe, weil Entwickler Bellack dort einen sehr guten Freund in hoher Position habe.

Anders sei nicht zu erklären, wie dieses Projekt, das kaum etwas am Demo-Tag vorzuweisen gehabt habe, so schnell Unterstützung bekam. Das, so Upton, soll ein Mitarbeiter bei Y Combinator ihm im Vertrauen verraten haben.

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Außerdem soll der Code nur geklaut sein. Der Streamer und MMO-Experte Kira hat sich das Spiel und die bisher gezeigten Videos angesehen und sagt, das es ein riesigen Mischmasch an Unreal-Engine-Assets sei, die ohne jedes eigene Zutun zusammen gebastelt wurden.

Außerdem wurde die Herkunft dieser Assets nirgends erwähnt. Laut dem Kritiker Callum Upton seien 90 Prozent der genutzten Assets schon seit Monaten kostenlos verfügbar gewesenen und keinesfalls das Original-Werk der Entwickler.

Die bisher spielbare Alpha sei ebenfalls extrem dürftig. Laut Callum Upton wären nur ein paar Gebäudeblöcke vorhanden, von denen nur einer wirklich Wände habe. Außerdem wäre die Server-Sicherheit ein Witz. Er hatte kein Problem, den Server zu hacken und so ziemlich alles zu machen, was er wolle.

So hat er beispielsweise Tausende von Paprikas fröhlich in die Gegend gesetzt, oder eine 3.000 Meter hohe Streitaxt erschaffen. In einem anderen Fall hat er einfach das Wetter-System gehackt und so lange Wolken erschaffen, bis das Spiel überall abgestürzt ist.

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So schlimm soll es in Dreamworld zugehen.

Das sagen die Entwickler zu den Vorwürfen: Laut Upton und den Streamern sei Dreamworld einfach eine Katastrophe und womöglich ein einiger Fall von Betrug und Abzocke. Sie warnen vor dem Projekt.

Die Seite PCGamer kontaktierte daraufhin die Entwickler und befragte sie zu den Vorwürfen. Als Antwort kam schlicht nur:

Bedauerlicherweise profitieren diese Leute [die Kritiker wie Upton und Kira] von dieser üblen Nachrede. Wir ignorieren sie weitgehend und konzentrieren uns darauf, Dreamworld für unsere echten Spieler so gut wie möglich zu machen.

Weitere Fragen wurden dann ignoriert.

Freilich sind diese Anschuldigungen nicht in Gänze beweisbar und es kann durchaus sein, dass die Entwickler wirklich mit vollem Eifer an der Fertigstellung des Projekts arbeiten. Doch andererseits gibt es schon mehrere Fälle, in denen gutgläubige Backer viel Geld in Projekte investiert hatten, die am Ende wohl einfach zu gut klagen, um wahr zu sein.

Ein besonders prominentes Beispiel ist hier das MMORPG Chronicley of Elyria, das stark startete und am Ende völlig unterging, auch wenn der Chef immer noch weitermacht.

Quelle(n): PCGamer
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mambojambo

Hab mir das Video angeguckt wo seine EX über ihn spricht und da hat sie mehr oder weniger bestätigt das der Mann ein notorischer Lügner & Betrüger ist.

Nicht sehr schlau was der Mann sich da geleistet hat immerhin wäre es ein leichtes hier zu beweisen das der Tatbestand des Vorsatzes vorhanden ist, also gezielter Betrug.

Kickstarter hat das Projekt nicht eingestellt sondern sich “distanziert” und es weiterlaufen lassen. Hier wurde weder selber recherchiert seitens Kickstarter als das Projekt hochging noch wurde eingegriffen als klar wurde das es sich hier um Betrug handelt.

Das sind ja eindeutig mafiöse Strukturen vorhanden in diesem Schuppen.

Den ihr “Spiel” ist quasi ein Vollbild-Editorfenster von Unity mit ein paar plugins…

Das einzige Spiel, dass mit dem Versprechen “unendliche Welten” nicht vollständig untergegangen ist, ist NoMansSky.
Nur ist es da auch, was “unendlich” angeht, so eine Sache. Unendlich viel von immer gleichen ist langweiliger, als wenig von wirklich abwechslungsreichem.

Zord

Bei den Versprechen und dem wenigen Geld was per Kickstarter angestrebt wurde, kann das nichts werden. Sowas kostet Millionen, kann mir nicht vorstellen das hier ein Geldgeber sowas im erforderlichen Rahmen unterstützt wenn nicht mal eine sechs stellige Summe per Ground Founding zusammen kommt. Guter Freund oder nicht, da werden keine unmengen an Geld vom Investor kommen. Verstehe nicht warum da Spieler unbedingt ihr Geld mit solchen Projekten verbrennen wollen

GGGN

ich denke solange kein Fakt besteht sollte man derart “Gerüchte” nicht in die Welt setzen bzw. nicht auf unsere Community bei MeinMMo vorstellen. Das würde unnötig nur schlechte Laune verbreiten, die evtl nicht angebracht ist. Hoffe das beste für die MMO welt.

malo

Nun,schwere Vorwürfe. Mal schauen wie es weitergeht.

Das größte Alarmsignal für mich wäre da die Bewerbung mit “unendliche Open world”. Egal wann, egal wo, Spiele die so beworben wurden waren meistens schon 10Mins nach Release tod.
Und grad diese ganzen MMOs sind mittlerweile so ausgelutscht, alle dasselbe. Ob ich jetzt Black Desert Mobile oder einen der 1000 anderen zusammkengeklauten MMO abklatscher auf android spiele, oder Eso oder WoW am PC, die Spiele wirken heutzutage alle gleich auf mich wo ich sie gespielt hab. Nur die Grafik ist hier und da anders.

Ninotao

Sollte man bei einer objektiven Berichterstattung nicht auch erwähnen, dass sowohl Josh Strife Hayes als auch Callum Upton sich hauptsächlich damit beschäftigen Entwickler und MMOs sowie Kickstarter-Kampagnen “auseinanderzunehmen”? Im Artikel kommt es so rüber als wären sie wie zufällig über diese Probleme gestoßen. Dabei ist es deren Geschäftsmodell.

Wurde tatsächlich der Server gehackt? Das wäre eine Straftat. Würde mich als Leser ebenfalls interessieren, ob das nur eine Behauptung des vermeintlichen Hackers war und tatsächlich lediglich Befehle für eine in-game Konsole herausgefunden wurden o.Ä., oder ob auf ein fremdes Datenzentrum zugegriffen wurde.

Auch der Vorwurf mit den Assets ist etwas merkwürdig. Wenn sie kostenlos zur Verfügung standen sind sie nicht geklaut. Je nach Lizenz müssen die ursprünglichen Entwickler auch nicht genannt werden. Das ist ein ganz normaler Vorgang in der Entwicklung von Indie-Games.

Komplett schießen sie dann aber den Vogel ab mit folgender Einschätzung:
“[…] erstreckt sich die Game-Design-Erfahrung von Kaplan auf ein paar Flash-Games und etwas „Arbeit in Unity“, einer Engine, auf der vor allem Mobile-Games laufen.”
Unity ist eine der beliebtesten Engines für die Spieleentwicklung. Auch auf dem PC. Ein paar populäre Beispiele von Spielen die auf Unity basieren: Subnautica, Rust, Cities Skylines, Hearthstone, Risk of Rain, Cuphead, Pillars of Enternity 2, Valheim, Genshin Impact, Rimworld …

In welcher Hinsicht handelt es sich also um Experten? Was genau ist der technische Hintergrund der Kritiker?

Übrigens heißt das nicht, dass ich Dreamworld für ein gutes Konzept halte. Nichts auf deren Kickstarter-Seite konnte mich überzeugen. 🙂 Allerdings wirken die genannten Kritiker auch nicht eben professionell.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren von Nana

Alle Spiele, die bisher diese “unendlichen Möglichkeiten” versprochen haben, scheitern schnell. Nicht ohne Grund.

Was ist denn eigentlich aus SpatialOS geworden. War ja mal ein großes Versprechen, mittlerweile hört man nichts mehr von der “Wundertechnik”

Phear

Die “Wundertechnik” ist bei Scavengers im Einsatz. Da gibt es heute Abend sogar mal wieder ein Test mit bis zu 5000 Spielern auf einer Karte. Wie performant das ist, werde ich mir aber erst dann anschauen können. Es gab aber wohl schon Tests mit bis zu 9000 Spielern.
Mavericks als damals bekanntester Vertreter ist ja leider gescheitert. Das lag aber nicht an SpatialOS 😉

Alexthecat

Scavengers arbeitet mit spatialOS, ein Beispiel und das kann man bereits spielen.

Und da auch die nicht mit der Engine klar kamen, hat Improbable den Laden Midwinter gekauft.
Offensichtlich ist das Konzept für alle anderen Entwickler unbrauchbar oder unbezahlbar.
Oder warum springen alle ab?

Alexthecat

Keine Ahnung warum das beworbene Wunderwerk ist es mit Sicherheit nicht.

Mr.killpool

Wenn’s wirklich Mal rauskommt und tatsächlich so ist wie versprochen, würde ich es lieben. Tja , kann man nur hoffen das die das auch hinkriegen.

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