Der Chef einer KI warnt: ChatGPT und Co könnten bald die Hälfte der Bürojobs für Einsteiger ersetzten

Der Chef einer KI warnt: ChatGPT und Co könnten bald die Hälfte der Bürojobs für Einsteiger ersetzten

Der Chef von Chatbot Claude hat sich zur Zukunft von KI geäußert und möchte allen klarmachen, was auf die Menschen zukommt.

Wer ist der Experte? Während ChatGPT von OpenAI und Gemini von Google wohl zu den bekanntesten KI-Assistenten gehören, so gibt es noch weitere Konkurrenten in der Branche. Einer davon ist Claude, der darauf trainiert wurde, „sichere und präzise Antworten zu geben“.

Die Entwicklung von Claude ist eng mit Dario Amodei verknüpft. Als ehemaliger Vice President of Research bei OpenAI entschied er sich, ChatGPT zu verlassen und gründete Anthropic, um seine eigene Vision eines KI-Tools zu verwirklichen. Heute zählt Claude zu den bedeutendsten KI-Anwendungen der Welt (via golem.de).

In einem neuen Interview mit Axios spricht er über die Zukunft von Künstlicher Intelligenz und wie sie gerade für Berufseinsteiger gefährlich werden kann.

KI bedroht die Einsteiger-Jobs

Was hat der CEO über die Zukunft von KI zu sagen? Im Interview warnt der CEO vor der Weiterentwicklung von KI. Er als Chef eines Chatbots sieht, wie schnell die Entwicklung fortschreitet und wie sich künstliche Intelligenz verbessert.

Er will mit dem Beschönigen der Entwicklung aufhören und sagt klar, dass KI zur Bedrohung für Berufseinsteiger wird. In den Bereichen Technologie, Finanzen, Recht, Beratung und anderer Bürojobs kann KI seiner Meinung nach in 5 Jahren die Hälfte der Einsteigerjobs übernehmen.

Das könnte zu einer Steigerung der Arbeitslosenquote auf 10 % bis 20 % in den USA führen. Laut lbbw.de liegt diese derzeit bei 4,2 %. Künstliche Intelligenz könnte also zu einem Wachstum der Arbeitslosenquote zwischen 138 % und 376 % führen, wenn die Vorhersagen des CEOs eintreffen.

Wie kann das verhindert werden? Für den CEO ist klar, die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz kann nicht gestoppt werden. Dafür ist der Wettstreit der Länder auf dem globalen Markt einfach zu groß: „Selbst wenn der Fortschritt in den USA gebremst würde, würde China weiter vorpreschen“, meint Amodei im Interview mit Axios.

Weiter erklärt er: „Man kann sich nicht einfach vor den Zug stellen und ihn anhalten […] Das Einzige, was funktioniert, ist, den Zug zu lenken – ihn 10 Grad in eine andere Richtung zu lenken, als er vorher fuhr. Das ist machbar. Das ist möglich, aber wir müssen es jetzt tun.“

Er nimmt die Gesellschaft in die Pflicht und erklärt, dass alle jetzt beginnen sollten, mit Künstlicher Intelligenz zu arbeiten und zu lernen, wie sie diese nutzen können. Aber auch Aufklärung seitens der Regierung ist gefragt, findet der CEO.

Auch eine KI-Steuer bringt der CEO ins Spiel, die jedes Produkt mit 3 % zusätzlich besteuern soll, wenn KI für irgendeine Aufgabe genutzt wird. So ließen sich unter anderem Transformationsprozesse bezahlen, auch wenn diese Steuer nicht im wirtschaftlichen Interesse des Chefs wäre.

Dass KI eine Revolution im Arbeitsmarkt sein kann, daran glaubt der CEO fest. Doch was, wenn die künstliche Intelligenz nicht mehr auf die Menschen hört? Dieses Szenario ist jetzt schon eingetreten: Forscher haben gerade bewiesen, dass KI nicht mehr vollständig gehorcht: ChatGPT verhindert die eigene Abschaltung, um weiterarbeiten zu können

Quelle(n): fortune.com, axios.com, darioamodei.com, Foto von Anna Shvets via Pexels.com
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TheDude

Wie weit KI heute schon entwickelt ist, zeigt folgende Schlagzeile aus den letzten Tagen:
“Forscher haben entdeckt, dass KI-Modelle sich gegen ihre Abschaltung wehren.”
Einfach mal googeln.

Friedrich und die CDU erzählen uns, wir müssten unbedingt viel mehr und härter arbeiten. Tatsächlich sieht es aber eher so aus, als würden wir in Zukunft immer weniger arbeiten.

Und mit Arbeit meine ich in diesem Fall, eine Tätigkeit für die wir Geld im Austausch bekommen um unser Leben zu finanzieren.

Leider ist unsere Gesellschaft im Moment so ausgelegt, dass sie sich vor allem dadurch Finanziert, dass jemand Arbeitet und dieser Jemand etwas davon abdrückt. Arbeitet die Gesellschaft weniger, gibts auch weniger zum abdrücken und das Schiff hat ein Loch im Bug.

Früher gab es die Idee der Maschinensteuer, die sich aber nie so richtig durchgesetzt hat. Die Befürchtung war: Mehr Maschinen gleich mehr erledigte Arbeit durch Maschinen gleich weniger Arbeit für den Menschen. Die Idee ist die gleiche geblieben. Zumindest die Logik. Antrophic, also der OpenAI Wettbewerber hat zum Beispiel vorgeschlagen eine Tokensteuer einzuführen.

Also quasi pro Einheit, mit der eine AI arbeitet eine Steuer zu erheben und so den Verlust auszugleichen.

Ich bin wirklich gespannt, wie viel Prozent der Bevölkerung in 50 -60 Jahren noch tatsächlich arbeitet und damit meine ich Arbeit im Sinne des oben genannten Konzepts.

quick.n.dirty

Eine Tokensteuer ist ein interessantes konzept!

Yoma

Wenn du Fortschritt besteuerst dann verhinderst du ihn. Vereinfacht gesagt. Deshalb hat sich eine Maschinensteuer auch nicht durchgesetzt. Das zweite Problem, Globalisierung, wenn wir das besteuern freuen sich die anderen Länder.

Nach der Argumentation dürftest du niemals irgend eine Steuer erheben.

Jeder Gewinn der irgend wie geschöpft wird, könnte auch in Forschung und Entwicklung gesteckt werden. Steuern verhindern Forschung.

Das Gleiche gilt auch für die Globalisierung. Das Argument wurde bei jeder Art von Arbeitnehmerrechten angebracht. Kündigungsschutz? Geht nicht, dann sind wir nicht mehr Wettbewerbsfähig und der Arbeitsplatz wird nach China oder dem jeweiligen Dritteweltland der jeweiligen Epoche ausgelagert. Aber zum einen tendieren auch diese Gesellschaften dazu uns einzuholen und irgend wann die gleichen Probleme zu bekommen und zum anderen zündet das Gespenst halt einfach nur selten.

Yoma

Man sollte schon so wenig wie mögllich Steuern erheben.
Du willst aber neue Technik direkt besteuern, das ist schon ein Unterschied zu allgemeiner Steuer. Steuer hat auch Lenkungscharakter.

Mit KI hängen wir hier eh schon hinterher. Man muss es nicht mögen, aber ohne wird man wirtschaftlich in Bälde abgehängt.

Es ist ganz einfach: in Deutschland stammt der Großteil des Steueraufkommens durch die Lohnsteuer erwirtschaftet. 2021 stammten alleine aus der Lohnsteuer 218 Mrd €. Auf Platz 2 kommt schon die Umsatzsteuer mit 188 Mrd. €. Also das Geld, das die, die auch die Lohnsteuer abgedrückt haben, dann im Laden ausgeben.

Und da haben wir von den Sozialabgaben für KV, Pflege und Rente noch garnicht gesprochen – auch wenn es dafür Steuerzuschüsse gibt.

Jetzt stellen wir uns mal ganz kurz vor, was passiert, wenn die Quelle Lohn und Umsatzsteuer langsam versiegt, weniger Beiträge in die Sozialkassen fliesen aber die Nachfrage nach Transferleistung steigt?

Genau.

Und danach kann man sich fragen: was wäre das größere Problem gewesen? Google und Co mit Digital und Tokensteuer zu belästigen oder bereitwillig in den Abgrund zu fahren.

Yoma

“Tokensteuer .. oder bereitwillig in den Abgrund zu fahren.”

Tokensteuer wäre wie Emailsteuer, jede Email ein Euro. Hey da nehmen wir doch lieber wieder Postkutschen, in Deutschland.

Das war die Kurzform, jetzt die Langform: a) Von Google siehst du hier nur die Webseite. Das reicht nicht zur Steuerpflicht. b) Jede Firma hier wird in zunehmenden Maße KI benutzen und das verteuerst du denen. Das Ergebnis die innovativen Fiirmen gehen ins Ausland, die konservativen bleiben hier und sind 5 Jahre später pleite weil der Weltmarkt an ihnen vorbeigeuzogen ist. c) du brauchst Horden von Kontrolleuren, sprich noch mehr unproduktive Leute die Geld kosten und Rente haben wollen. Mal abgesehen wie willst du feststellen ob eine Firma KI nutzt, im Prinzip unmöglich.

Technisch unsinnig, und wie gesagt b).

Es gibt Steuern die ich mir vorstellen kann, zb eine Transaktionssteuer.

Also sind wir uns schon mal einig, dass es wohl irgend eine Besteuerung geben sollte.

Eine Transaktionssteuer gibt es aus gutem Grund nicht. Weil sie vermeidbar ist. Also die ganzen Argumente die du selbst geliefert hast, mit Abwanderung der transaktionsstelle ins Ausland und so weiter, das würde natürlich auch hier der Fall sein. Außerdem ist sie in erster Linie vermeidbar für die diejenigen, die den Hauptanteilschultern würden, während sie für kleine Fische nur schwerlich vermeidbar wäre.

Yoma

Eine Transaktionssteuer besteuert reine Finanztransaktionen, aber keine Arbeit. Deshalb ist es ganz und gar nicht dasgleiche. Wir haben derzeit das Problem das viele Finanzsachen nicht versteuert werden. Das gilt es zugunsten der produktiven Sachen nicht mehr zu bevorzugen. Das ist der Hintergrund.

Da gibts noch viele andere Sachen die nicht besteuert werden für große Firmen, wie Firmenkäufe, Hauskäufe usw. Da müsste man auf jeden Fall mal anfangen, aber da ist auch die größte Korruption..

Vermeidbar ist jede Steuer. Einfach wenn du woanders hingehst. Also auch kein Argument.

Außerdem ist sie in erster Linie vermeidbar für die diejenigen, die den Hauptanteilschultern würden, während sie für kleine Fische nur schwerlich vermeidbar wäre.

Die kleinen Fische juckts nicht, weil dafür ist die Steuer zu klein. Die trifft hauptsächlich den Hochfrequenzhandel und würde den benachteiligen, sprich die großen Fische.
Ja wird teils gesagt die gehen dann ins Ausland, da kannst du dann aber teils nicht das selbe handeln und hast teils nicht die Sicherheiten.

Der Grund warum es keine gibt ist der das es Leute (mit Einfluß) gibt die die nicht wollen. Die ist aber nicht vom Tisch. Das zweite ist das möglichst auch andere Länder da mit ins Boot geholt werden. Wäre gut ist aber kein muss, wird nur von einigen Leuten, die die nicht wollen, so dargestellt. ..naja usw

Ich bin mir schon im klaren darüber was eine Finanztransaktionsteuer ist. Ich bin selbst Investmentfachwirt und habe mein halbes Leben als Produkt- / Projektmanager in Banken gearbeitet.

Und daher kann ich dir sagen, dass das erste was passieren würde, wäre die Verlagerung von Handelsplätzen ins Ausland und im Gegensatz zu Produktionsbetrieben ist das tatsächlich relativ einfach.

Das Zweite wäre die Umstellung der Produkte, damit diese anders gehandelt und oder es einfach ganz andere Produkte werden. Dann werden keine Aktien mehr auf der Börse gehandelt sondern eben over the counter. Oder es werden gar keine Aktien mehr gehandelt sondern Derivate.

Die kleinen Fische juckts nicht, weil dafür ist die Steuer zu klein. 

Wenn sie so klein ist, dass es die kleinen nicht Juckt und du die Großen nicht bekommst, dann kannst du die Steuer auch in die Tonne treten, dann kannst du damit die Lohn und Umsatzsteuer und Sozialabgaben nicht kompensieren.

Zuletzt bearbeitet vor 15 Tagen von lIIIllIIlllIIlII
Yoma

dann kannst du damit die Lohn und Umsatzsteuer und Sozialabgaben nicht kompensieren.

Das stimmt, war aber auch nicht der Plan.

Ich bin mir schon im klaren darüber was eine Finanztransaktionsteuer Ich bin selbst Investmentfachwirt 

Ich wunderte mich schon. Du klingst einerseits recht fachmännich und andererseits haust du einige Brocken raus. 😉

Und daher kann ich dir sagen, dass das erste was passieren würde, wäre die Verlagerung von Handelsplätzen ins Ausland

Ja ist bekannt, darauf bin ich ja auch schon eingegangen. Siehe “Zusammenarbeit”, “Sicherheiten”,..

Man könnte auch mal überlegen ob Geld was ins Ausland geht oder reinkommt besteuert wird. Dann wäre es egal ob die das verlagern weil die Steuern sind dann bezahlt. So mit 10%. Dauernde Verlagerung, was ja diese Heuschrecken am liebsten machen um Steuern zu sparen, würde dann unterbunden oder eben gut Geld bringen.

Sollte uns die Arbeit hier ausgehen, kannst du Deutschland dicht machen. Da hilft keine Steuer. Bei weniger Arbeit die Steuern erhöhen, vertreibt dann tatsächlich den Letzten.

Was man noch machen könnte wäre eine moderate Vermögenssteuer oder eine Luxus Mwst (wie in anderen Ländern) und eine Erhöhung der Vererbungssteuer (man muss nur aufpassen das damit Firmen nicht kaputtgemacht werden). Die wiegen die Lohnsteuer allerdings auch nicht auf.

Ansonsten gibts noch sparen. Zurzeit hauen wir die Mrd raus als gäbs kein Morgen, und machen dafür Billion Schulden. Das hat bereits jetzt das Ranking verschlechtert und damit die Kreditkosten. Rüstungsausgaben soll nach einigen Regierungspolitikern auf 240 Mrd steigen (5%). Die leben anscheinend jetzt schon in einem Paralleluniversum.

Zuletzt bearbeitet vor 15 Tagen von N0ma

Das stimmt, war aber auch nicht der Plan.

Das ganze Ding drehte sich aber genau darum – das zu substituieren, weil die Quelle immer weiter versiegen könnte.

Was ich nicht verstehe: Bei der Tokensteuer sagst du: geht nicht – Globalisierung – da freuen sich die anderen Länder. Aber bei der FTAS ist das irgendwie kein Problem für dich obwohl du eine ähnliche Problematik hast.

Sollte uns die Arbeit hier ausgehen, kannst du Deutschland dicht machen. Da hilft keine Steuer. Bei weniger Arbeit die Steuern erhöhen, vertreibt dann tatsächlich den Letzten.

Die Frage ist nicht ob es keine Arbeit gibt. Die Frage ist wer oder was sie erledigt und ob der Profit zu 100 % ins Private Säckel fließt oder nicht.

Die Kugel hat sich nun mal weiter gedreht und alte Antworten sind nicht unbedingt die Antworten auf moderne Probleme.

Selbst wenn wir uns nicht einigen könnten ob das ein baldiges Problem oder ein entferntes Problem ist, kannst du dir nicht eine Zukunft vorstellen, bei der Arbeit und Erwerbsarbeit nicht das Gleiche ist und die Erwerbsarbeit immer weniger wird?

Und wenn die Antwort ja lautet, dann muss die Frage beantwortet werden: wie kann ein System aussehen, in dem sich eine Gesellschaft nicht hauptsächlich aus dem Abzweigen von Erwerbsarbeit finanziert.

Yoma

Ich sags mal so. Wer der Meinung ist wir arbeiten einfach weniger und dafür erhöhen wir die Steuern der macht sich was vor.

Wir arbeiten seit der industriellen Revolution konstant und stetig immer weniger.

Vergleiche dich selbst mit einem Bauern vor der IR, der jeden Tag von Frühs bis Abends von Kind an bis er in die Kiste sprang gearbeitet hat. Kein Urlaub, keine Pause. Jeden Tag, jede Woche, jedes Jahr.

Wieso sollte das jetzt plötzlich anders sein?

Yoma

Ja aber du redest ja eher von 20h arbeiten statt 40. Das ist ein ziemlicher Sprung.

Die Geschwindigkeit hat ja auch stark zu genommen. Also die Geschwindigkeit des Fortschritts korreliert ja mit der Geschwindigkeit mit der sich die Arbeit verändert.

Aber noch schlimmer – aus zwei Gründen:

Die Veränderung durch die verschiedenen industriellen Revolutionen verlief ja nicht ohne Opfer. In den Uebergangszeiten zwischen den Umstellungen gab es jeweils massive soziale und gesellschaftliche Beben. Die Menschen sind jeweils zu tausenden verhungert, weil ihre Arbeit einfach übernacht weg war. Ich sag nur Weberaufstände und Ludditen Bewegung. Essentielle, Ruckartige Veränderungen gehen nicht still über die Bühne und nicht ohne Opfer und Gewinner zu produzieren.

Die Antwort war häufig eine Umschulung und zwar von gering Qualifizierten und gering Qualifizierten. Also zum Beispiel von einem Erntehelfer zu jemanden am Fließband. Das geht heute aber nicht. Du machst aus einem Fließbandarbeiter im Zweifel keinen VR-Designer.

________

Edit: da ich kein Historiker bin, habe ich mir die AI zur Hilfe genommen, um das ganze mit Zahlen, Daten und Fakten zu untermauern. Laut meinen Schulkenntnissen scheinen diese auch valide zu sein.

Die historische Erfahrung lehrt uns Vorsicht – massive soziale Verwerfungen:Die industriellen Revolutionen der Vergangenheit waren keineswegs sanfte Übergänge.Erste Industrielle Revolution (spätes 18. / frühes 19. Jh.): Die Einführung von Dampfmaschine und mechanischen Webstühlen führte zu massiven Umwälzungen. Die Ludditen-Bewegung (ca. 1811-1816) in England, bei der Textilarbeiter Maschinen zerstörten, war ein verzweifelter Akt gegen den Verlust ihrer Existenzgrundlage. Zeitgleich kam es zu den Weberaufständen in Schlesien (1844), wo tausende Heimweber durch mechanische Webstühle und die daraus resultierenden Billiglöhne in tiefstes Elend gestürzt wurden und hungerten. Historiker schätzen, dass in den Übergangsphasen oft bis zu einer Generation brauchte, bis sich neue, stabile Beschäftigungsstrukturen etablierten und der Lebensstandard für die breite Masse wieder stieg. Diese “Übergangsopfer” waren real und zahlreich.

Zweite Industrielle Revolution (spätes 19. / frühes 20. Jh.): Elektrifizierung, Fließbandarbeit (Fordismus) und die chemische Industrie veränderten erneut alles. Während neue Arbeitsplätze in Fabriken entstanden, wurden traditionelle Handwerksberufe obsolet. Auch hier gab es soziale Spannungen, Streiks und die Notwendigkeit, völlig neue soziale Sicherungssysteme zu entwickeln.

Die heutige Herausforderung der Umschulung – eine neue Qualität der Qualifikationslücke:Früher war die Umschulung oft ein Wechsel innerhalb ähnlicher Qualifikationsniveaus oder von gering zu gering qualifiziert, aber mit anderer Tätigkeit.Ein Landarbeiter konnte mit einer gewissen Anlernzeit zum Fabrikarbeiter am Fließband werden. Die physische Komponente blieb oft dominant, die kognitiven Anforderungen änderten sich moderat. Der Sprung vom Pflug zur Stanze war machbar.Heute stehen wir vor einer fundamental anderen Situation: Die Automatisierung durch KI und Robotik bedroht nicht nur manuelle Routinetätigkeiten, sondern zunehmend auch kognitive Routinen und sogar spezialisierte Facharbeit

.Ein Fließbandarbeiter (dessen Job vielleicht durch einen Roboter ersetzt wird) kann nicht ohne Weiteres zu einem VR-DesignerKI-EthikerData Scientist oder Cloud-Architekten umgeschult werden. Der Qualifikationssprung ist immens – von oft berufsspezifischen, praktischen Fähigkeiten hin zu hochabstrakten, analytischen, kreativen und sich ständig wandelnden Kompetenzen.Laut einer Studie des Weltwirtschaftsforums (WEF) könnten bereits 85 Millionen Arbeitsplätze durch Automatisierung verdrängt werden, während 97 Millionen neue Rollen entstehen könnten – diese erfordern jedoch gänzlich andere Skillsets, insbesondere in den Bereichen Datenanalyse, KI, Cloud Computing und Content Creation. Die Umschulung für diese neuen Rollen erfordert oft Jahre intensiven Lernens, nicht nur Wochen.

Die beispiellose Geschwindigkeit und der Umfang der aktuellen Transformation:Die Geschwindigkeit, mit der sich Technologien wie KI entwickeln und verbreiten, ist historisch einzigartig.Die Dampfmaschine brauchte Jahrzehnte, um die Gesellschaft tiefgreifend zu verändern. Das Telefon benötigte rund 75 Jahre, um 50% der US-Haushalte zu erreichen.Das Internet erreichte diese Schwelle in etwa 15-20 Jahren, Smartphones noch schneller.Eine KI wie ChatGPT gewann innerhalb von fünf Tagen eine Million Nutzer und innerhalb von zwei Monaten 100 Millionen aktive Nutzer. Diese Adoptionsraten sind atemberaubend und lassen erahnen, wie schnell sich daraus resultierende Veränderungen in der Arbeitswelt manifestieren können.Diese Geschwindigkeit bedeutet, dass nicht nur einzelne Berufe, sondern ganze Berufsbilder und Branchen in sehr kurzen Zeitfenstern obsolet werden können oder sich radikal verändern müssen. Die Anpassungszeit für Individuen und Bildungssysteme schrumpft dramatisch.

Zuletzt bearbeitet vor 14 Tagen von lIIIllIIlllIIlII
Yoma

Bin auch kein Historiker aber das was die KI schreibt hab ich noch alles in der Schule gelernt. 😉

Die Frage war allerdings eine andere. Du willst diese Transformation den vorhanden Firmen aufbürden. Da sag ich, das ist nicht möglich.

Ok, wem willst du sie denn aufbürden?

Yoma

So wie es aktuell aussieht, was ich auch erwartet hatte, wird Sozial immer weiter zusammengestrichen.
Ansonsten hatte ich ja ein paar Vorschläge gemacht. die die aktuelle Geldverteilung von unten nach oben besteuern. Luxus Steuer ist in anderen Ländern gangundgebe zb.

Aroes

Der Taschenrechner hat die Mathematiker nicht ersetzt und KI wird das meiner Meinung nach auch nicht bei Büro Jobs machen. KI Tools wie ChatGPT und co sind toll zum recherchieren und Vorlagen erstellen, aber am Ende schaut immer ein Mensch drüber und dieser MUSS wissen ob das Quatsch ist oder nicht. Nehmen wir mal Software Entwickler als Beispiel. ChatGPT und co können extrem schnell Code generieren, wobei die Qualität von erzeugten Quellcode extrem abhängig von dem übergebene Prompt ist. Ein Präzises Prompt, kann aber nur jemand schreiben der weiß was er von der KI will.

Das KI Einzug in die Arbeitswelt nehmen wird, steht außer Frage. Die Software wird aber lediglich um redundante Arbeitsprozesse reduziert, weil diese von der KI übernommen werden können. Dafür können Arbeitnehmer und Arbeitnehmerin dann mehr Fokus auf wichtige Aufgaben legen.

Anthropic hat mit Claude die und vor allem mit dem Model Context Protokoll schon krasse Sachen in der Pipeline, aber das wird nur zu mehr Arbeit führen, weil MCP-Server wie Belender (zur Erstellung von 3D Modellen) dann von einer KI wie Claude, ChatGPt, Qwent die Aufgabe zu 80% fertigstellen und der Menschen den feinschliff macht. Die bekannten letzten 20% des Pareto Prinzips.

Yoma

> Der Taschenrechner hat die Mathematiker nicht ersetzt

Man brauchte weniger. Früher gabs riesige Projektierungsbüros von Leute die gezeichnet (CAD) oder gerechnet haben (Taschenrechner/Computer). Die sind weggefallen.

Die Frage ist bilden sich dann andere Jobs. Das ist schwer vorrauszusagen. Ich vermute – nur zum Teil. Die Arbeitslosenquote in den 1970ern noch bei 1-2 % stieg kontinuierlich an.

Cortyn

Seh das Problem nicht, steigen wir halt einfach mit einem Senior-Beruf ein. 😉

Gaminathor

Demzufolge könnte eine KI auch eines Tages Unternehmen leiten. Sie könnte viel schneller den Markt scannen, Zahlen auswerten, die Produktionsabläufe anpassen, Buchhaltung und Bilanzierung übernehmen etc. Da wird jemand der BWL studiert hat, auch mal schnell überflüssig. Vielleicht wird es dann eher bei kreativen Berufen schwer und vor allem dort wo Empathie gefragt ist.

quick.n.dirty

Ich behaupte sogar, dass die KI vor allem das kann – Entscheidungen treffen und damit Unternehmen leiten. Es gehört als CEO noch oft mehr dazu z.B. Connections pflegen, aber Anweisungen geben und gute Entscheidungen treffen, sollte kein Problem sein.

Gaminathor

Klar, da ist dann wieder das “Zwischenmenschliche” gefragt. KI kann aber schnell mal Unternehmen scannen und erstmal auf reine Datenbasis Vorschläge unterbreiten, welche die am besten passen würden. Den Rest muss dann natürlich der Mensch machen und das beste Angebot verhandeln.

Man darf nur nicht unterschätzen, an welchen Stühlen die KI sägen könnte – Controlling, wäre bestimmt kein Problem. Ganz anders bei Vorstellungsgesprächen, da könnte die KI nur beim Scannen der Unterlagen helfen, welche Bewerber die meisten Anforderungen auf dem Papier erfüllen, aber nicht ob sie ins Team passen.

Es ist ja wie mit der Automatisierung bei der Fahrzeugherstellung, was früher alles von Menschenhand gemacht werden musste und was heute ein Roboter erledigen kann, da mussten auch viele Jobs dran glauben. Jedoch wird sich die Art wie wir arbeiten stetig verändern, früher oder später entfallen Stellen und es werden neue geschaffen. Wichtig ist, dass man darauf frühzeitig reagieren kann und eventuell auch den Schulstoff anpasst. damit man gut auf den Arbeitsmarkt der Zukunft vorbereitet ist.

Katsuno

Ressourcen Preise, Lieferrouten, Arbeitsvorbereitung, Einkauf für Bedarf, Innerbetriebliche Teillieferungen, Planung der Produktion und im Marketing sowie in der Personalabteilung ist dies bei uns schon am laufen. Einige Dinge testet man gerade noch.
es klappt leider besser als wir uns vom Betriebsrat erhofft hatten 🙁
da die ehemaligen Kollegen allerdings alle brav ihre Aufhebungsverträge unterschreiben, können wir nicht allzu viel dagegen machen.

es sieht so aus als ob es war wird, und dies ist ein mittelständischer Betrieb ……

Gaminathor

Die Übergangsphase wird in der Tat nicht einfach werden. Die besagten Kollegen müssen ja nun erstmal schauen, ob sie in einem anderen Unternehmen ihre Aufgabe weiter ausüben können oder eine Umschulung brauchen. Ganz bitter ist es, wenn man bereits ein gewisses Alter erreicht hat und nochmal woanders durchstarten muss.

In diesem Fall wird es wohl dann so sein, dass die Handwerksbranche, Gastro, Gesundheitswesen etc. wo es eine derartige Automatisierung noch nicht in dem Ausmaß gibt und Menschen anpacken müssen, wieder mehr Zuwachs bekommen könnten. Und auch dort gibt es nur begrenzte Arbeitsplätze.

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