Forscher haben eine KI vorgestellt, die Verbrechen vorhersagen können soll. Das erinnert an Filme und Bücher, die damit bald Wirklichkeit werden könnten.
Was ist das für eine KI? Das südkoreanische “Electronics and Telecommunications Research Institute” hat „Dejaview“ vorgestellt – ein KI-System, das Videoüberwachungsaufnahmen analysiert, um Straftaten zu erkennen und möglicherweise zu verhindern.
Das erinnert an Filme wie Minority Report, wo Verbrechen ebenfalls in der Zukunft erkannt werden soll. In dem Science-Fiction-Thriller von 2002 spielte Tom Cruise die Hauptrolle. In Minority Report ging es aber um Visionen und nicht um KI.
Einen Roboter, der Verbrechen bekämpft, hatte Amazon vorgestellt. Seine Herstellung wurde mittlerweile eingestellt:
KI setzt auf Prognosen und Rückfallprognosen von Straftätern
Wie funktioniert die KI? Dejaview nutzt maschinelles Lernen, um Muster zu analysieren und Anzeichen für bevorstehende Straftaten zu erkennen. Insgesamt soll man mehr als 30.000 Datensätze verarbeitet haben.
Dejaview berücksichtigt Faktoren wie Tageszeit, Standort, frühere Vorfälle und andere Variablen, um das Risiko eines verdächtigen Vorfalls zu bewerten.
Laut Berichten soll die KI aus zwei Komponenten bestehen (via techspot.com):
- Zum einen gibt es ein zeit- und raumbasiertes Prognosemodell, das Elemente wie die Frage auswertet, ob ein Verbrechen zuvor in einem abgelegenen Gebiet spät in der Nacht stattgefunden hat.
- Zum anderen gibt es eine sogenannte „individualzentrierte Rückfallprognose“. Sie konzentriert sich auf Personen, bei denen ein hohes Risiko besteht, dass sie dieselben Straftaten wiederholen. Durch die Verfolgung ihrer Bewegungsmuster kann die Technologie analysieren, ob ihr Verhalten darauf hindeutet, dass sie bald ein weiteres Verbrechen begehen könnten.
Bei ersten Tests stellte man fest, dass das raumbasierte Prognosemodell überrascht gut funktioniert. In Feldtests, die mit den Daten der Stadt Seocho durchgeführt wurden, erreichte dieses System zur vorausschauenden Verbrechensbekämpfung eine Genauigkeit von 82,8 %.
Wann kommt die KI zum Einsatz? Angeblich soll die KI bereits eingesetzt werden, aber auf öffentliche Sicherheitsinfrastrukturen wie Flughäfen, Energieanlagen, Fabriken und die Überwachung nationaler Ereignisse beschränkt sein. Die kommerzielle Nutzung für spezialisierte Sicherheitsdienste wird für Ende 2025 erwartet.
Ob die KI jemals nach Europa oder Deutschland kommen wird, ist noch fraglich. Denn spätestens beim zweiten Punkt, der „individualzentrierten Rückfallprognose“, dürfte der Datenschutz eine wichtige Rolle spielen.
Mehr zu künstliche Intelligenz: Im Bundesstaat Texas sollen mehr als 4.000 Stellen durch eine KI ersetzt werden. Damit will man Geld einsparen und die Arbeit vereinfachen. Doch die Begeisterung hält sich in Grenzen, denn bisher scheint die Software noch fehleranfällig zu sein: KI macht gerade mehr als 4.000 Menschen arbeitslos, weil man so 20 Millionen Euro pro Jahr einsparen kann
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Da kennt aber jemand nicht die hervorragende Serie Person of Interest. Das spielt exakt mit diesem Problem.
Minority Report hat da mehr mit Hellseherei zu tun, dank den Drillingen.
Minority Report basiert dabei auf eine Geschichte aus dem Jahr 1956(!!!) von Philip K. Dick.
Philip KIndred Dick 🙂
Akte X Titelmusik
Derselbe Philip K. Dick, der übrigens “Träumen Androiden von elektrischen Schafen?” geschrieben hat, welches die Romanvorlage für “Bladerunner” ist. Außerdem “The Man in the High Castle” (die Vorlage für die Amazon Serie), eine Kurzgeschichte mit Namen “We Can Remember It for You Wholesale”, welche die Vorlage für “Total Recall” ist, etc.