Die Dive-Meta beherrscht nun schon seit geraumer Zeit die meisten Matches in Overwatch. Immer häufiger sind allerdings auch andere Kompositionen zu sehen – insbesondere in der Overwatch League. Vorne dabei ist die “Quad-Tank”-Strategie. Erwartet uns ein Wechsel der vorherrschenden Strategie in Overwatch?
Welche Strategie in Overwatch im Moment am stärksten ist, wird durch die sogenannte Meta diktiert. Sie gibt an, welche Zusammenstellung an Helden die größten Chancen auf Erfolg hat und ist zugleich die am häufigsten gespielte Kombination.
Lange dominierte die Dive-Meta. In der Overwatch League, in welcher aktuell die besten Spieler der Welt gegeneinander antreten, sieht man jedoch auch viele andere Kompositionen immer häufiger. Hat das möglicherweise generelle Auswirkungen auf die Meta?
Die Dive-Meta in Overwatch setzt auf schnelle Positionswechsel
Seit einiger Zeit dominieren die Dive- und die Support-Meta nun das Ranked-Spiel von Overwatch.
Die Kern-Helden der Dive-Meta sind
- Winston,
- D.Va,
- Genji,
- Zenyatta,
- Mercy
- und Tracer.
Allesamt können schnell die Position wechseln oder aus großer Distanz heraus unterstützen und so die gegnerische Formation aufbrechen und teilen, was der Meta ihre Stärke verleiht.
Obwohl die Dive-Meta die Overwatch League nicht so fest im Griff hat wie andere Bereiche des kompetitiven Spiels, kommt sie dennoch häufig zum Einsatz. Dabei gibt es jedoch Alternativen, um dem Gegner zu antworten, wie etwa Widowmaker, Junkrat oder McCree anstelle von Tracer.
Anti-Dive kommt schon auf, befestigt Schlüsselposition
Solche Anpassungen, die je nach Situation die Lage drastisch verändern, erfordern Antworten. Beliebt geworden ist deswegen eine schwer einzunehmende Stellung an Schlüsselpositionen, die verteidigt wird – eine sogenannte Anti-Dive-Composition.
Die Anti-Dive-Composition setzt auf Helden wie
- Orisa
- Widowmaker
- Junkrat
- und D.Va
Schon dadurch hat sich etwas im Spiel verändert, das so bisher nicht oft zu sehen war: Statt darauf zu vertrauen, dass man besser spielt oder Fehler beim Gegner sucht, reagieren die Spieler. Es gibt nun Alternativen, die mehr Abwechslung ins Spiel bringen.
Eine Siegesgarantie ist das aber nicht – wie Boston Uprising hier eindrucksvoll beweist. Das Spiel zu beherrschen, ist immer noch die beste Taktik.
Übrigens: Eine besondere Variante des Anti-Dives ist das sogenannte “Pirate Ship“, also Piratenschiff, das gerne auf Junkertown gespielt wird. Eine Kombination aus Orisa, Roadhog, Bastion und Mercy setzt sich auf de Fracht fest, unterstützt von Widowmaker und Hanzo aus Krähennestern, und schippert fröhlich ballernd ins Ziel. Solange diese Kombination nicht koordiniert zerschlagen wird, ist sie schwer zu aufzuhalten.
Die Tanks kehren zurück – “Quad-Tank” als offensive Defensive
Eine weitere Strategie, die häufig benutzt wird, ist eine Komination aus vier Tanks und zwei Heilern. Diese durchbricht sowohl die Dive-Meta, als auch die Anti-Dive-Komposition durch einen vollkommen neuen Ansatz:
Durch einen Speed-Boost von Lucio und Heilung von Moira zwängen sich gleich vier Tanks an den Gegnern vorbei – oder einfach durch diese hindurch – zum Zielpunkt, um sich dort festzusetzen. Besonders auf der Mondkolonie Horizon ist diese Taktik sehr beliebt.
Die Quad-Tank-Meta besteht in der Regel aus:
- Reinhardt
- Zarya
- Roadhog
- D.Va
- Lucio
- und Moira
Diese Kombination funktioniert, weil das verteidigende Team so zur Aktion gezwungen wird, was es aus seiner Position heraus nicht will. Während vier große Ziele auf dem Zielpunkt sitzen und abwarten können, muss von den Verteidigern genügend Druck kommen, um sie wieder zu vertreiben.
Die Kollegen von Overwatch Central bezeichnen das Aufkommen dieser Taktik als “Schere, Stein, Papier”-Prinzip, da diese Strategie besonders gegen immobile Barrikaden wie die Anti-Dive-Comp effektiv ist. Auch hier zeigt sich, dass Bewegung in die Meta kommt.
Was bedeutet das für uns?
Generell wird sich die Meta nicht über Nacht von “Dive” zu “Quad-Tank” ändern. Wie Overwatch Central richtig herausstellt, kommt eine Komposition immer am besten in bestimmten Situationen und auf bestimmten Karten zu tragen.
Mit dem Nerf von Mercy ist allerdings das Auftreten von mehr Tanks in der Meta recht wahrscheinlich. Sie ist für solche Zusammenstellungen nicht notwendig, was andere Heiler brauchbar macht und so mehr Möglichkeiten eröffnet.
Overwatch Central sagt voraus, dass eine Tank-Meta wie im letzten Jahr nicht auftreten wird, was vermutlich auch stimmt. Allerdings wird eine ähnliche Taktik vermutlich bald stärker, als die Kollegen es vermuten. Ein Blick auf die Overwatch League zeigt die steigende Beliebtheit, auch schon auf Kontrollpunkt-Karten.
Fest steht: Dive ist nicht mehr die allein stärkste Taktik.
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Bei der Dive-Meta wurde Lucio vergessen, der oft Dreh- und Angelpunkt von Dive-Pushes ist. Aber ich denke nicht, dass Quad-Tank “die” neue Meta wird, momentan ist es in der OWL auch nur eine von vielen Strategien. Wenn’s so bleibt, wär’s doch gut.