In einem Blog-Eintrag hat Discord angekündigt, dass die beliebte App in 2019 ihren Store ausweiten wird. Es soll zu einer “Game Publishing Platform” aus geweitet werden, die Steam und dem neuen Epic-Store Konkurrenz machen will.
Was ist passiert? Nachdem Discord sich die Dominanz im VOIP-Bereich gesichert hat, startet es nun in die nächste Offensive. In 2019 will die Firma ihren Store weiter, zu einer Game Publishing Platform ausbauen und den Entwicklern eine Möglichkeit bieten, ihre Games dort zu veröffentlichen.
Dabei hat Discord auch Seitenhiebe gegen den momentanen Monopol-Besitzer Steam ausgeteilt. So heißt es im Blog-Eintrag: “Wir haben uns viele Fragen gestellt. Warum kostet es 30% der Einnahmen, um Spiele zu veröffentlichen? […] Es stellte sich heraus, […] das tut es nicht”.
Das bietet Discord den Spiele-Firmen an
Was wird der Discord-Store bieten? Nachdem Epic mit ihrem neuen Store den Entwicklern einen Prozentanteil von 88% ihrer Einnahmen durch den Spielverkauf versprochen hat, geht Discord noch einen kleinen Schritt weiter.
Die Firma verspricht den Devs eine 90/10 Aufteilung der Einnahmen, ganz unabhängig davon, ob sie Indies sind oder große AAA-Konzerne.
Dabei sollen die 10%, die an Discord gehen werden, nur dazu dienen die Betriebskosten zu decken. In Zukunft will die Firma daran arbeiten diese Zahl noch weiter zu senken, indem sie effizienter arbeiten und bessere Tools fürs Publishing entwickeln.
Das sagen die Discord-Entwickler: Discord macht sich auch Mühe im Kontakt mit den Spielern aus ihrer Community zu bleiben. In dem Diskussions-Thread zu dem Store auf Reddit sind mehrere Entwickler und Mitarbeiter von Discord unterwegs und beantworten Fragen der User.
Hier sind einige Beispiele:
- Es werden laut der Aussage des Product Designers “Daniel-at-Discord” auch iOS- und Linux-Systeme von dem Store unterstützt
- Die Rückerstattungen der Spieler sollen schnell und einfach funktionieren, ohne Angaben der IP oder den Zwischenschritt über Support
- Da der Store bereits in die Discord-App implementiert ist, werden die Spieler sich nicht noch einen weiteren Launcher runterladen müssen
- Der Patcher und Downloader des Stores soll äußerst CPU-effizient sein, sagt Co-Entwickler “ReallyAmused”
- Die Download-Server für das Patchen werden von dem System so ausgewählt, dass sie für den User am besten geeignet sind.
- Um zu vermeiden, dass Discord durch die neuen Features zu sehr “aufgebläht” wird, wird der Store als eine Art “App innerhalb der App” behandelt. Das bedeutet: Solange der User sich nicht explizit in dem Store-Bereich befindet, wird er davon nichts mitbekommen. Weder visuell, noch performance-technisch, weil es von dem PC nicht geladen werden muss.
Mehr Details dazu sollen bald in offiziellen Ankündigungen folgen.
So reagieren die Spieler
Was sagen die Gamer? Auf Reddit ist die Ankündigung ein großes Thema. Während im Discord-Subreddit die Nachricht über den Store sehr positiv empfangen wurde, sind die Gamer in /r/games eher vorsichtig mit ihren Erwartungen.
Einer der User sagte dazu: “Ich wette, ihr Store läuft gerade nicht so geil wie sie erwartet haben, trotz der exklusiven Verträge wie bei Epic.”
Viele sind aber auch erleichtert, dass damit nicht noch ein zusätzlicher Launcher kommen wird, sondern nur eine Erweiterung für die bestehende Discord-App. Insgesamt hält sich der Hype aber eher in Grenzen, obwohl die Leute es doch gut finden, dass mittlerweile mehr Firmen das Monopol von Steam herausfordern.
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Für den User hört sich 30% unglaublich viel an. Für den Publisher ist dies aber einkalkuliert. Wenn der User sich tatsächlich scheinheilig empören muss dass es eine Abgabe von 30% gibt, müssten sie auch vermeiden ihre Spiele im Einzelhandel zu kaufen, da hier die “Abgabe” wenn ich es ausnahmsweise so nennen darf bei weit über 30% liegt.
Und was sind in diese 30% drin, die man als Publisher und Entwickler abgeben muss? Einen stabilen Store, Performance-teschnisch einwandfrei, Community-Funktionen die Discord in den Schatten stellt, Cloud-Saving und mehr.
Was hat der Epic Store die schon in den letzten Tagen so oft auf Meinmmo und Gamestar als Steam-Killer beworben wurde? Für den Spieler nichts. Und Discord? Die App läuft noch nicht technisch einwandfrei. Bis auf Chats und Voice-Kanäle, der erstklassig ist und TS sowie Skype (bei Gamer) abserviert hat, bietet Discord nunmal nicht mehr.
Der eine oder andere sollte sich mal überlegen wovon er spricht, wenn es ihm scheinheilig nur um die “Denkt doch einmal jemand an die Kinder… Indie-Entwickler”-Sprüche geht. Als Programmierer und Indie-Entwickler hat es nur Vorteile, sein Spiel auf Steam zu veröffentlichen.
Völlig richtig. Aber da sieht man mal wieder das nur eins in den Köpfen der Leute rumschwirrt: “Billig will ick.” Welche Leistungen am Ende hinter der Aufteilung steht scheint offenbar keine Rolle zu spielen aber ja, Valve sind mit ihren 30% die gierigen…
Um fair zu bleiben solltest du aber die neuen Stores von Epic und Discord mit dem vergleichen was Steam am Anfang war, da war nämlich nix mit Performance-technisch einwandfreier Store, Cloud saving und was du noch so aufgezählt hast….was hatte Steam zu Beginn für die spieler?…nichts.Genau wie die neuen stores jetzt. Sollte sich einer davon in den nächsten Jahren neben Steam etablieren können, wird es interessant zu sehen wer dann mehr zu bieten hat.
“…solltest du aber die neuen Stores von Epic und Discord mit dem vergleichen was Steam am Anfang war”
Dann solltest du die PR-Aussagen von Epic und Co. dir genauer ansehen. Steam war nichts zu Beginn. Hat sich allerdings zu etwas großes aufgebaut. Die 30 % hatten sicherlich einen Teil dazu begetragen.
Epic & Co. verzichtet bewusst auf das, was bei Steam Selbstverständlich oder Gegenwärtig ist, und will somit ohne wirklichen Mehrwert gegen Steam vorgehen. Epic wird diese Funktionen niemals in Zukunft einführen. Das ist die Kernaussage – so kann man es in den vergangenen Artikel nachlesen, wenn du dir den Artikel durchgelesen hättest. Sonst hätte ich diesen Kommentar nicht verfasst. Hoffe du hast es nun verstanden.
Ich glaube eher wurde Steam so gross weil sie die ersten ihrer Art waren….das was sie heute sind, wären sie auch mit weniger geworden….
Nur die spiele zu verkaufen wird nicht reichen. 90 / 10 ist in dem Umfang was steam betreibt nicht möglich. Das kann nur steam Lite werden. Aber ein bissl Druck auf steam ist nicht verkehrt.
Diese ganzen Stores haben halt das Problem, das viele einfach nicht alle von denen installieren wollen. Darum bleiben sie dann doch bei Steam. Aber Discord? Das haben viele sowieso auf dem Rechner, die könnten eine echte Chance haben.
Für uns Verbraucher kanns nur besser werden.
Schön das dort etwas Bewegung in den Markt kommt!
ich kann da ehrlich gesagt gar nicht mitreden ich habe nur ts3 auf dem rechner, aber 90 zu 10 finde ich sehr löblich düfte sich steam so langsam auch ein beispiel dran nehmen
Ehrlich gesagt ich bleibe wenn möglich bei GoG und da Humble Bundle leider nur Steam liefert auch Steam weil dort habe ich schon so eine große Bibliothek und bislang überzeugt mich nur GoG.
Ja 10% (Discord) find ich ok, 30% (Steam) sind unveschämt, das sag ich mal als selbst Programmierer. Und Monopole sind ja bekanntlich immer schlecht für die Wirtschaft.
Wobei mirs lieber wäre wenn Discord nur Chat macht, aber Geld muss ja auch reinkommen.
Ich weiss nicht genau, aber hat Discord auch so ne art “Förderung” für kleine Firmen? Z.b. dieses Greenlight dingsbums von Steam?
Für kleine Firmen sind 30% evtl sogar noch ok, wenn die von der Werbung profitieren.
Aber generell machen ein paar Förderprogramme 30% nicht besser. Ich finde für alle gleiche Vorraussetzungen besser, grad auch für den Wettbewerb, sonst kommts immer zu Verzerrungen.