„Es ist wichtig, Spieler nicht zu überfordern“ – Die Chef-Entwickler von Monster Hunter Wilds im Interview

„Es ist wichtig, Spieler nicht zu überfordern“ – Die Chef-Entwickler von Monster Hunter Wilds im Interview

Auf der gamescom 2024 stellte MeinMMO-Chefredakteurin Leya den Chef-Entwicklern von Monster Hunter: Wilds ein paar Fragen zum Action-RPG. Eine gute Spiel-Einführung spielt für das Team eine wichtige Rolle.

Auf der gamescom 2024 ist es erstmals möglich, den neuen Hauptableger von Monster Hunter in einer Demo anzuspielen.

Monster Hunter World etablierte 2018 die Franchise im Westen, mit dem Release auf der PS4, Xbox und dem PC. Vorher fristete Monster Hunter bei uns eher ein Nischen-Dasein auf den Handheld-Konsolen. Schon damals kam der Titel mit einigen Komfort-Funktionen, die man so nicht kannte. Sie alle machten den Einstieg in die Monsterjagd leichter.

Ich erinnere mich noch gut, wie einige Veteranen damals nicht zufrieden damit waren, da für sie die Herausforderung in allen Aspekten des Spiels schlicht dazu gehörte.

Beim Anspielen der Demo fiel mir sofort auf, dass direkt nochmal ein paar Komfort-Funktionen dazu gekommen sind. Ich befragte die Chef-Entwickler dazu und sprach mit:

  • Ryozo Tsujimoto – Producer
  • Kaname Fujioka – Executive Director und Art Director
  • Yuya Tokuda – Director

MeinMMO: Ich habe heute die Demo gespielt und es hat wirklich Spaß gemacht. Es war auch cool, dass wir im Mehrspielermodus spielen konnten. Eine Sache, die mir sofort auffiel, ist, dass es sogar ein bisschen einsteigerfreundlicher ist als Monster Hunter World wirkt. Ist das Absicht?

Ryozo Tsujimoto: Ja, das ist Absicht. Wir haben uns das Feedback von Monster Hunter World zu Herzen genommen und Dinge überarbeitet, von denen wir dachten, dass die Spieler sie als schwierig empfinden oder mit denen sie Probleme haben, weil die Karte jetzt so viel größer ist und man sich vielleicht leichter verlaufen kann.

MeinMMO: Sprichst du hier vom Autopilot des neuen Reittier-Monster Seikret?

Ryozo Tsujimoto: Man kann auf den großen Maps mit dem Monster navigieren, aber wie du gesagt hast, mit dem Autopiloten, wenn man zu bestimmten Orten mit den Monstern gehen will, kann man jetzt automatisch dorthin geritten werden. Das ist vor allem für neue Spieler, die sich verlaufen.

Neue Spieler sollen Hilfe bekommen

MeinMMO: Ich erinnere mich, als Monster Hunter World herauskam, gab es viele Diskussionen um die Käfer, die Spuren von Monstern zeigen und sie so leichter zu finden waren, als noch in den Vorgängern. Habt ihr Angst, dass Hardcore-Spieler dem Autopiloten kritisch gegenüber sein werden?

Ryozo Tsujimoto: Wir bemühen uns, die Benutzerfreundlichkeit und den Komfort zu verbessern, um neuen Spielern zu helfen, indem wir Optionen für die Deaktivierung [von etwa dem Autopiloten] oder Optionen für Spieler anbieten, die nicht mit der Serie vertraut sind.

MeinMMO: Was würdet ihr sagen ist vielleicht mehr für Fortgeschrittene Spieler? Ihr sagtet bereits, dass ihr den Autopiloten für Anfänger integriert habt.

Yuya Tokuda: Ich glaube nicht, dass Funktionen explizit nur für Anfänger oder für fortgeschrittene Spieler sind. Es ist einfach eine Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit, die allen zugute kommt, wie zum Beispiel der Autopilot.

Auch erfahrene Spieler werden davon profitieren. Es gibt ihnen zum Beispiel die Möglichkeit, sich während des Ritts auf andere Dinge zu konzentrieren. Also alle profitieren davon. Es kommt darauf an, wie man es nutzt.

MeinMMO: Ich könnte mir vorstellen, dass das vor allem im Koop entspannt ist. Man kann etwas quatschen, während das Reittier automatisch läuft und dabei etwa die Waffen austauschen.

Yuya Tokuda: Auf jeden Fall. Spieler können Ressourcen auf der Karte zu erbeuten, während sie auf dem Monster sind. Wenn man sich verlaufen hat, kann man leicht die Gruppe wieder finden. Niemand muss sich darauf konzentrieren, den Weg zu finden und hat Zeit für andere Sachen.

Ein Online-Service-Game soll Monster Hunter nicht sein

MeinMMO: Eine Sache, die ich mich immer bei Monster Hunter World gefragt habe, ist, warum ihr kein Service-Game daraus gemacht habt? Man hätte bei World bleiben und immer wieder neue Erweiterungen herausbringen können und die Spieler wären glücklich gewesen. Habt ihr jemals darüber nachgedacht?

Kaname Fujioka: Wir haben schon einmal ein Online-Service-Spiel gemacht. Es ist also nicht so, dass wir keine Erfahrung in diesem Bereich hätten. Aber ich denke, wenn man sich alle Monster Hunter anschaut, sind die Grundlagen ähnlich.

Jedes Spiel der Serie, das man spielt, hat denselben Ansatz, aber es gibt einige Unterschiede in den Grundlagen. Ein neues Spiel erlaubt es uns, einige Änderungen vorzunehmen und andere Richtungen einzuschlagen, von denen wir nicht wissen, ob wir sie machen würden, wenn wir nur ein Basisspiel hätten.

Mit DLCs bekommt man natürlich neue Inhalte, aber man kann nicht mit den Grundlagen spielen und hier etwas Neues machen.

MeinMMO: Was sind dann die Fundamente von Monster Hunter Wilds?

Kaname Fujioka: Wir nutzen ausschließlich die Vorteile der neuesten Generation von Konsolen-Hardware und PC. Wir nutzen diese Technologie, um eine immersive Welt zu schaffen, in die die Spieler eintauchen können. Wir lassen den Spieler in die Welt eintauchen, und wohin er als Nächstes gehen will, bleibt ihm überlassen.

Monster Hunter wird größer, ist aber noch keine Open-World

MeinMMO: Geht ihr immer mehr in Richtung Open-World?

Yuya Tokuda: Wir haben uns nicht zum Ziel gesetzt, ein Open-World-Spiel zu entwickeln und natürlich ist die Definition eines Open-World-Spiels nicht festgelegt. Vielmehr wollen wir eine ununterbrochene Verbindung zwischen dem Camp und der Karte schaffen, um ein intensiveres Erlebnis zu ermöglichen.

Aber ja, vielleicht fühlt es sich so an, als würden wir mehr in diese Richtung gehen.

MeinMMO: Die Maps werden größer, aber wie vielfältig werden sie? Ich muss ehrlich sagen, als ich den ersten Trailer gesehen habe, dachte ich: „Oh nein, schon wieder Wüste“. Welche anderen Arten und Umgebungen können wir so erwarten?

Kaname Fujioka: Es gibt Dünen in der Wüste, aber sie besteht nicht nur aus Sand.

Es gibt auch eine große Vielfalt innerhalb des Wüstengebiets, zum Beispiel Höhlen, die man erforschen kann, Klippen und Savannen. Es gibt definitiv eine Variation innerhalb derselben Umgebung.

Die zweite Map, die wir die wir gezeigt haben, befindet sich in einem Wald, der natürlich eine ganz andere Atmosphäre bietet.

MeinMMO: Was ist mit Gebieten Unterwasser, in denen man kämpfen kann?

Stellt euch hier Gelächter vor, da Unterwasser-Kämpfe ein sehr spezielles Thema in der Monster-Hunter-Community sind.

Yuya Tokuda: Nein, es wird in Wilds keine Kämpfe unter Wasser geben.

MeinMMO: Wenn jetzt alles größer wird, dauert es dann auch länger die Kampagne zu spielen?

Yuya Tokuda: Wir wollen keine Stundenvergleiche anstellen, aber wir sind wirklich gespannt wie die Story ankommt. Was die Story angeht, wollen wir vor der Veröffentlichung natürlich nicht zu viel verraten, denn wir möchten, dass die Spieler sie selbst erleben.

Es ist immer wichtig, Spieler nicht zu überfordern

MeinMMO: Die Story ist ja auch ein Werkzeug, neue Monster einzuführen und sie vorzustellen.Man könnte das Gefühl haben, dass die Story hauptsächlich dafür da ist. Den Kommentar gab es auch bei World häufiger aus der Community. Möchtet ihr noch mehr aus der Story herausholen?

Kaname Fujioka: Ich denke, es ist immer wichtig, die Spieler nicht zu überfordern.

Ich denke, es ist ganz natürlich, dass die Progressionsstruktur dazu da ist, neue Monster einzuführen, aber auch den Spielern Informationen zu geben, die sie nutzen können.

Aber wir haben uns das Feedback von Monster Hunter World zu Herzen genommen und sogar eine Art immersiven Stil entwickelt, bei dem sich die Geschichte für den Spieler entfaltet.

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MeinMMO: Mir hat das Anspielen wirklich gut gefallen. Trotzdem habe ich aber einen Kritikpunkt, der mir am Herzen liegt. Ich finde es doof, wenn Palicos reden können und ich mag das Maunzen sehr gerne!

Yuya Tokuda: Keine Sorge! Du kannst im Spiel über die Audio-Einstellungen entsprechend die Miau-Miau-Sprache umstellen. Dann bekommst du Untertitel, die dir alle wichtigen Infos geben.

Palicos sind die intelligenten Katzen in Monster Hunter, die auf zwei Beinen laufen und Spielern mit tatkräftiger Hilfe zur Seite stehen. Normalerweise lassen sie das niedlichste Maunzen von sich, das man sich vorstellen kann. In Monster Hunter Wilds sind sie erstmals vollvertont.

Mit dieser Info war ich dann sehr glücklich. Hier endete das Interview jedoch nicht. Der erste – oder vielmehr der letzte Teil – ist bereits veröffentlicht. Das ist eine so niedliche Geschichte, dass ich ihr einen eigenen Artikel gewidmet habe:

Ich habe versehentlich die Chef-Entwickler von Monster Hunter: Wilds mit einer Frage auf der gamescom gebrochen

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Snake

Ich hätte da eine Frage und hoffe das die Antwort schon gegeben wurde oder man da genaueres weiß.

Wird es deutsche Stimmen geben wie in World oder nur Untertitel wie in Rise?

Snake

Klingt gut und wenn nicht ist auch nicht schlimm, wird dann wie bei Rise mit Japanischen Stimmen gezockt. Vielleicht gibt es dann auch ein ‘Ara ara’ wie bei Hinoa ^^

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