Der bekannte deutsche Regisseur und Produzent Uwe Boll möchte nur zu gern eine Film-Fortsetzung zur Videospiele-Adaption Postal von 2007 umsetzen. Das Geld sollte über eine Crowdfunding-Kampagne reinkommen, die jedoch bereits nach wenigen Tagen beendet werden musste.
Was muss ich zu Postal wissen? Die Videospiele-Reihe von Running with Scissors nahm 1997 ihren Anfang und machte sich vor allem durch die Gewaltdarstellung und den anarchischen Humor einen Namen. Postal 2 von 2003 ist bis heute in Deutschland indiziert.
Im Oktober 2007 landete mit Postal die gleichnamige Videospiele-Verfilmung in den Kinos. Verantwortlich für den Streifen war ein gewisser Uwe Boll, der sich zu dem Zeitpunkt bereits an diversen anderen Game-Adaptionen versucht hatte – etwa „House of the Dead“, „Alone in the Dark“ oder „BloodRayne“.
Zum Cast gehörten unter anderem Zack Ward, Ralf Moeller, Michael Paré, J. K. Simmons und Uwe Boll selbst. Der Lohn der Mühe: Die Goldene Himbeere 2009 in der Kategorie „Schlechtester Regisseur“ sowie eine Sammlung mauer Bewertungen, etwa 0,5 von 5 Sternen bei den Kollegen von Filmstarts. Dennoch zählt Postal rückblickend sicherlich zu den besseren Filmen aus der Vita des deutschen Regisseurs.
Wenn ihr eine gute Videospiele-Adaption in Film- oder Serienform sehen möchtet, gebt euch das:
Crowdfunding für Postal 2
Was war für Postal 2 geplant? Zwar ist die letzte Videospiele-Adaption von Uwe Boll (Schwerter des Königs – Die letzte Mission von 2014) bereits einige Jahre her, doch liegt das nicht daran, dass der Regisseur die Lust am Genre verloren hat. So besaß er zwischenzeitlich etwa die Rechte für Fear Effect und Baldur’s Gate, doch wurde aus diesen beiden Projekten letztlich nichts.
Vor wenigen Tagen versuchte es der Regisseur andersherum: Er ließ über seinen Podcast- und Dreh-Partner Gary Otto auf indiegogo.com eine Crowdfunding-Kampagne für Postal 2 starten. Das Ziel: 2,255 Millionen Euro. Was Boll offenbar jedoch nicht hatte, das waren die Rechte für die Verfilmung.
Vince Desiderio, seines Zeichens CEO bei Running with Scissors kommentierte die Kampagne via X wie folgt: „Die offizielle Position von RWS ist, dass wir dieses Crowdfunding NICHT unterstützen. Ich habe nicht einmal den Hauch einer Ahnung, wer dieser Gary Otto überhaupt ist.“
Verärgert zeigte sich Desiderio nicht nur darüber, dass RWS im Vorfeld nicht kontaktiert wurde. Er kritisierte auch das Kleingedruckte in der Crowdfunding-Kampagne.
Boll und Otto gaben nämlich an, dass sie das gespendete Geld für die Umsetzung von „California Fried Movie“ (eine Fortsetzung von Bolls ersten Film „German Fried Movie“ von 1991) nutzen möchten, wenn die finale Summe nicht zusammenkommt oder ein anderes, unvorhersehbares Hindernis auftauchen würde.
Als Kirsche auf der Sahne erklärte Uwe Boll auf X, dass die 2,2 Millionen Euro für die Umsetzung von Postal 2 eigentlich gar nicht reichen würden. Er würde nach Beendigung der erfolgreichen Kampagne weitere 2,2 Millionen Euro auftreiben, damit der Film richtig gemacht werden kann. Woher das Geld kommen sollte, erklärte der Regisseur aber nicht.
Wie ist der Status quo der Kampagne? Die Verantwortlichen von RWS dürften auch im Hintergrund entsprechend reagiert haben. Nach nur wenigen Tagen veröffentlichte Gary Otto eine Erklärung, dass man von Postal 2 offiziell auf „California Fried Movie“ umschwenken werde. Kurz danach wurde die Kampagne komplett eingestellt und ihr Name in „Cancelled all pledges refunded we had no choice“ geändert.
Die bis dato zusammengekommenen 767 Euro sollen laut Otto an die 16 Unterstützer zurückgezahlt werden. Offenbar gab es im Anschluss aber auch über die sozialen Medien Kritik an der ganzen Aktion. Sowohl der X-Account von Gary Otto als auch der X-Account des Podcast-Projekts von Boll und Otto sind nicht mehr erreichbar.
Uwe Boll kommentierte das auf YouTube wie folgt: „Wir mussten die Kampagne abschalten, sie ist es einfach nicht wert. Ich denke, vor allem auf Twitter sollten sich einige Leute entschuldigen, die Gary Otto beleidigt haben, der alles getan hat, was er tun musste, basierend auf meinen Anweisungen an ihn. […] Jetzt gibt es nur noch mich auf Twitter.“
Zu guter Letzt erklärt Uwe Boll, dass er trotz dieses Rückschlags gern ein Postal 2 drehen würde. Dazu passt ein abschließender Satz von Vince Desiderio: „Fürs Protokoll, ich mag Uwe und sehne den Tag herbei, an dem unsere Fans einen neuen Postal-Film sehen können, aber nicht auf diese Art finanziert.“
Würde euch eine Fortsetzung für Postal interessieren? Verratet es in den Kommentaren! Es ist noch gar nicht lange her, da war es Uwe Boll, der mit einiger Häme auf eine missglückte Videospiele-Adaption heruntergeschaut hat: Deutscher Trash-Regisseur blickt mit Schadenfreude auf Borderlands-Film: „Jetzt wünscht ihr, ich hätte Regie geführt“
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Ein Postal 2 Film wäre schon ein Schmackofatz. Er muss aber von Uwe Boll sein. Postal ist neben Tucker and Dale vs Evil, Idiocracy und Spaceballs einer meiner Lieblingsfilme in der Richtung Verarsche/Komedie/Unterhaltsamer Trash.