Auf der Ubisoft Developer Conference in Montreal hat das Unternehmen eine künstliche Intelligenz vorgestellt, die Programmfehler aufspüren soll, noch bevor sie entstehen. Weitere Systeme wurden unter anderem schon bei Watch Dogs 2 und dem kommenden Far Cry 5 eingesetzt.
Ubisoft stellte unlängst die KI Commit Assistant vor, die Entwicklern in Zukunft helfen könnte, Fehler in der Software zu vermeiden. Das Ziel ist es, Bugs zu erkennen, noch bevor sie in den Code eingepflegt werden.
Die Technologie stammt von der Forschungs- und Entwicklungsabteilung La Forge von Ubisoft Montreal, die unter anderem mit den örtlichen Universitäten McGill und Concordia zusammenarbeitet. Die Forschung der Abteilung will den Bereich der künstlichen Intelligenz als Ganzes fördern, nicht nur innerhalb der Spieleindustrie.

Bugs aus zehn Jahren Code
La Forge fütterte die KI Commit Assistant mit etwa zehn Jahren Code aus der Ubisoft-Softwarebibliothek. So sollte das Programm lernen, wo Fehler begangen und welche Korrekturen angewendet wurden. Damit soll die KI voraussagen können, wann ein Coder einen ähnlichen Fehler begeht. Inzwischen soll das System bereits sechs von zehn typischen Bugs erkennen und darauf hinweisen können, jedoch auch noch zu rund 30 Prozent falscher Alarme führen.
Ubisoft hofft, künftig einen der teuersten und arbeitsintensivsten Aspekte des Spieldesigns reduzieren zu können. Die Beseitigung von Fehlern soll massive Teams erfordern und bis zu 70 Prozent der Entwicklungskosten verschlingen.
KIs als Entwicklungshelfer
Neben Commit Assistant arbeitet Ubisoft noch an weiteren KIs, die spezifische Aufgaben in Spielen übernehmen sollen. So wurde einem Programm mittels Verstärkungslernen, einer Form des maschinellen Lernens, beigebracht, dass es seine virtuellen Ziele effizienter erreichen konnte, indem es die Regeln der digitalen Straße befolgte, etwa mit dem Bremsen. Diese Methode wurde später in Watch Dogs 2 eingesetzt, was die Darstellung von San Francisco realistischer machte und die Anzahl an zufälligen, virtuellen Unfällen reduzierte.
Im kommenden Far Cry 5 hat Ubisoft eine virtualisierte Version von Maslows Hierarchie der Bedürfnisse, eine psychologische Theorie der motivierenden Faktoren für menschliches Verhalten, für NPC-Charaktere implementiert.
Die KI soll den Charakteren im Spiel Beweggründe für ihre Aktionen geben, die weitgehend auf den Selbsterhaltungsschichten von Maslows Pyramide – physiologische Bedürfnisse, Sicherheitsbedürfnisse, soziale Bedürfnisse, Individualbedürfnisse und Selbstverwirklichung – basieren.
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Warum entwickelt die KI nicht gleich das Spiel selbst?! Skynet incoming 😉
30% false positives machen das System leider quasi unbrauchbar… jeder der in der Entwicklung arbeitet weiß, dass die meisten Entwickler nach dem 2. Fehlalarm anfangen das System zu ignorieren… unabhängig davon finde ich die Idee ganz interessant.
PS: Ich würde “reinforcement learning” im Zusammenhang mit KI nicht übersetzen. Das wird in allen wissenschaftlichen Dokumenten die ich kenne als Eigenbegriff gesehen.
Einfach noch ne ki dazu die erkennt ob die andere falsch liegt 😀
Operation Health lässt grüßen