In einem neuen Video spricht Marco Risch von Nerdkultur über den kleinen Horrorfilm The Substance, der als einer der wenigen eine Oscar-Nominierung für den besten Film erhalten hat. Dabei sei der Film eine Kritik an Hollywood selbst.
Wer ist Marco Risch? Seit 2015 beschäftigt sich Marco Risch auf seinem YouTube-Kanal Nerdkultur mit News, Analysen, Kritiken und Interviews zu aktuellen Filmen und Serien.
Zusätzlich dazu setzt er sich wöchentlich mit seinem Kollegen Yves Arievich zusammen und quatscht im Podcast Nerd & Kultur über popkulturelle Film-Themen wie Star Wars, Marvel und DC.
Sowohl der YouTube-Kanal als auch der Podcast sind Teil des Webedia-Netzwerks, zu dem auch MeinMMO gehört.
In einem aktuellen Video spricht Marco über den gefeierten Horrorfilm The Substance, der sich im Body-Horror-Genre über Hollywood und herrschende Schönheitsideale lustig macht.
Das Video von Marco könnt ihr hier sehen:
The Substance wird eine seltene Horror-Ehre zuteil
Was ist The Substance eigentlich für ein Film? In The Substance spielt Demi Moore die Schauspielerin Elisabeth Sparkle, die gerade 50 geworden ist. Dabei erfährt sie aber, dass ihre langjährige TV-Show abgesetzt werden soll, weil sie zu alt ist. Doch ein mysteriöser Stoff namens The Substance kann ihr helfen.
The Substance ist einer der 7 Horrorfilme in der Geschichte der Oscars, der eine Nominierung als Bester Film
bekommen hat. Damit reiht sich der Film zu Klassikern wie Der weiße Hai, Der Exorzist oder Get Out. Bei den kommenden Oscars hat der Film 5 Nominierungen, wie Marco erklärt. Demi Moore gilt sogar als Favoritin für die beste Hauptdarstellerin.
Marco erklärt, dass The Substance es schafft, als Horrorfilm von Hollywood geliebt zu werden, obwohl der Film die ganze Industrie eigentlich kritisiert. Der große Body-Horror ist versteckt. Marco selbst sagt sogar, dass bei seiner Vorführung des Films gelacht, gejohlt und geklatscht
wurde.
In dem Film verstecken sich wichtige Themen, die Hollywood seit jeher herrschen. Der Film ist eine Gesellschaftskritik über einige Aspekte der Traumfabrik:
- Druck der Gesellschaft
- Sexualisierung durch Medien
- Prostitution des Selbst
- Der Ekel vor sich selbst
Hierbei vergleicht Marco den Film mit einer sehr guten Folge von Black Mirror.

Gesellschaftskritik im Stile von Großmeister Stanley Kubrick
Marco erklärt, dass sich die Regisseurin Coralie Fargeat an Kubrick orientiert hat. Er nennt dabei diverse Aspekte, die man aus den Werken des legendären Regisseurs kennt:
- zentrische und symmetrische Perspektiven
- minimalistische Sets
- Suggestive Schnitte und Match Cuts
- nonverbales Storytelling
- wenige Handlungsorte
- große und surreale Bilder
Durch diese Techniken wird die Beziehung von Demi Moores Figur mit der von Margaret Qualley verdeutlicht. Sie sind große Unterschiede, aber eben ewig verbunden. Es geht um die eigene Identität und was man aufgeben würde, um Anerkennung zu bekommen.
In seinem Video bespricht Marco zum Schluss auch das Ende des Films, das vom Studio abgeändert werden sollte. Fargeat wollte das aber nicht, sie wollte kein Mainstream-Ende. Die Rechte des Films kaufte dann der Streaming-Anbieter MUBI, der vor allem für das Arthouse-Kino bekannt ist. Bei MUBI durfte der Film das Ende behalten.
Das lohnte sich für den Anbieter, denn der Film spielte das Vierfache des Budgets durch den Kinorelease ein. Auch diese Hintergrundgeschichte passt perfekt zur Gesellschaftskritik des Films. Zum Schluss seines Videos erklärt Marco dann noch einmal: The Substance ist auch ein Mittelfinger an Hollywood.


Wie viele Preise The Substance einheimsen kann, wird man im März sehen können. Einer der legendärsten Filme aller Zeiten ist Das Schweigen der Lämmer. In einem anderen Video sprach Marco auf seinem Kanal Nerdkultur über den Film und was ihn eigentlich so gut macht: Danach siehst du Das Schweigen der Lämmer mit anderen Augen
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Mir hat der Film nicht gefallen, im Gegensatz zur Black Mirror Serie mit ähnlichen Storys. Auf Google 72%, das ist unter Durchschnitt. Das Ende gar nicht mehr geguckt, war mir zu gruselig.
Er startet als Kritik und endet als platter Horror. Das ganze ziemlich überzeichnet, ok ist der Stil. Nur leider ist die Kritik auch noch falsch. Die Medien werden hier zum Bösen hochstilisiert, weil sie eine 60jährige im Aerobic Programm ersetzen wollen. Mit massenweisen sabernden alten weißen Männern, und einem sabernden jungen weißen Mann, Klischee hoch 3, dabei gehts eigentlich nur um den Egoismus des Menschen und wie weit der gehen kann. Denn kaum verjüngt schläft man dann mit 18jährigen, lässt sich feiern für seine Schönheit und quetscht sein anderes selbst aus. Für den eigenen Egoismus kann man schlecht Hollywood die Medien und die Gesellschaft kritisieren.
Mein Lieblingsfilm aus 2024!
Ich mochte Longlegs noch ein bisschen mehr als Horrorfilm, aber The Substance ist auch in meiner Top-5, bin auch froh, dass der so viele Oscarnominierungen bekommen hat
Definitiv! Auch das gerade Demi Moore das Schauspielert macht es perfekt. Sie selbst war/ist ja eines dieser du bist jetzt alt und nicht mehr sexy Opfer. Das macht den Film einfach noch geiler.
Ja sehe ich auch so. Heftig, dass sie durch The Substance erst jetzt Awards für ihre Leistung erhält, ich hoffe es wird mehr! Sie hat es verdient.