Razers Blackwidow V4 Pro ist im Test eine tolle Tastatur, aber nicht für tippfreudige Multiplayer-Fans

Razers Blackwidow V4 Pro ist im Test eine tolle Tastatur, aber nicht für tippfreudige Multiplayer-Fans

Ergonomie und Tasten

Ergonomie: Die Blackwidow V4 Pro ist eine Fullsize-Tastatur. Alle 104 Tasten + Sondertasten lassen sich gut erreichen. TKL-Tastaturen sind aber etwas bequemer, da sie kleiner sind und mehr Platz und Spielraum für Arm und Hand lassen, die die Maus halten. Die Tasten sind leicht schräg auf der Tastatur montiert.

Die Handballenauflage aus Kunstleder fühlt sich angenehm weich an, hat aber in den ersten Tagen noch mit einem leichten, künstlichen Geruch zu kämpfen. Dieser verfliegt aber ziemlich rasch. Die Hände liegen beim Tippen und Gaming schön sanft und in Kombination mit den Standfüßen auf der Unterseite der Tastatur befinden sich die Hände auch auf der richtigen Höhe. Einziger Nachteil: Nach einiger Zeit werden meine Handballen von unten recht warm. Ein ähnliches Gefühl, wie wenn ihr etwa ein Headset mit Kunststoffpolstern tragt.

Die Tasten: Die Blackwidow V4 Pro setzt auf grüne Switches. Diese zeichnen sich durch einen spürbaren Widerstand und hörbares Klicken aus. Das bedeutet, bei jedem Tastendruck hört ein leises, mechanisches Klicken und das muss man mögen. Der Lautstärkepegel ist ziemlich hoch, für ein leises Büro dadurch nur bedingt geeignet. 

Falls ihr gern mit offenem Mikrofon spielt oder neben dem Match noch für Discord-Nachrichten auf die Tastatur einhämmert, dann ist die Blackwidow V4 Pro definitiv nichts für euch.

Das Klickgeräusch der Tasten ist auch nicht einheitlich und gleichmäßig und das stört mich am meisten: Die Leertaste und Backspace klicken sehr hoch, während die Buchstaben eher dumpf klicken. Zeitweise spiele ich gefühlt eher ein Instrument als an einer Tastatur.

Razer Blackwidow V4 Pro Switches grün
Razer Blackwidow V4 Pro: Die Switches sind laut und klapprig.

Das Schreibgefühl hingegen ist richtig gut. Die Tasten (bzw. die Switches) reagieren sehr schnell und erinnern stark an blaue Switches. Der Betätigungspunkt ist der gleiche (50 Gramm), der Gesamtweg der Tasten ist ebenfalls identisch (4 mm). Der Auslösepunkt ist jedoch geringer (1,9 mm vs. 2,2 mm bei blauen Switches), was die Tasten etwas flotter und auch reaktionsschneller macht.

Ein echtes Highlight ist für mich übrigens der „Command Dial“: Mit einem Klick wechselt ihr die Funktion des Drehreglers und könnt dann verschiedene Funktionen nutzen. Das wirkt gut durchdacht und wirklich intuitiv. Beim Wechsel der Features leuchtet der Drehregler in der passenden Farbe auf.

Die Tastatur bietet Razer übrigens auch mit gelben Switches (“yellow switches) an. Diese orientieren sich eher an die Cherry MX Speed Silver und sind noch etwas schneller als die grünen Switches: Der Auslösepunkt ist geringer (1,2 mm) und auch der Betätigungspunkt liegt mit 45 Gramm niedriger. Obendrein sind sie linear und es entfällt daher das “Klicken” wie bei den grünen Switches. Sie bieten daher auch eine angenehmere Geräuschkulisse.

Razer Blackwidow V4 Pro Command Dial
Der “Command Dial” ist echt genial und intuitiv.

Fazit: Tolle Tastatur, aber mit hoher Geräuschentwicklung

Für rund 230 Euro gibt es eine hochwertige Tastatur mit etlichen Features und Einstellungsmöglichkeiten. Seid ihr Enthusiast oder Gamer, der solche Optionen schätzt und liebt, dann bekommt ihr eine tolle Tastatur mit enormem Umfang. Allein die Verarbeitung kann sich wirklich sehen lassen.

Reinen Multiplayer-Fans, die viel und gern mit offenem Mikro spielen, würde ich die Tastatur nicht empfehlen, dafür ist sie einfach zu laut. Eine Alternative ist hier jedoch, zu den gelben Switches von Razer zu greifen, die eine etwas geringere Geräuschkulisse liefern.

Wenn ihr obendrein auf viele Features der genannten Features eher verzichten könnt, wie etwa die Multimedia-Tasten oder den USB-Anschluss, dann solltet ihr zu einer günstigen Tastatur greifen. Insbesondere der Vorgänger, die V3 Pro, ist immer noch ein starker Tipp, wenn ihr eine Wireless-Tastatur sucht. Ein Feature, welches die V4 Pro nicht mehr bietet.

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Welche Alternativen gibt es?

  • Die Logitech G915 ist eine Empfehlung, wenn ihr gute Tasten, eine hochwertige Verarbeitung und eine Wireless-Tastatur sucht. Die Tastenkappen sind aber weniger wertig wie bei der V4 Pro.
  • Roccats Vulcan 121 ist ebenfalls ein Tipp, wenn ihr gute Switches sucht und auf ein starkes Design Wert legt. Mittlerweile bekommt ihr die Tastatur bereits für 100 Euro im Angebot.
  • Die SteelSeries Apex Pro ist ebenfalls eine gute Empfehlung für rund 200 Euro. Ein besonderes Highlight ist die anpassbare Betätigung von bestimmten Switches auf der Tastatur.

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Fazit & Bewertung
Die V4 Pro ist für mich im Vergleich zum Vorgänger Fort- und Rückschritt zugleich. Die Medientasten sind griffiger, die Handballenauflage ist noch besser als bei der V3 Pro und die zusätzlichen Makro-Tasten sind ebenfalls eine sinnvolle Verbesserung. Die Tastatur fühlt sich richtig wertig an und das gefällt mir richtig gut. Ebenso wie das neue „Command Dial.“

Richtig schade finde ich jedoch, dass Razer es bei so einer teuren Tastatur verpasst, richtige PBT-Tastenkappen zu verbauen. Die Doubleshot-ABS-Tasten sind immerhin besser als der Standard. Ärgerlich finde ich ebenfalls, dass Razer die Wireless-Verbindung ersatzlos gestrichen hat. Für die kabellose Verbindung hätte ich mir gern den zusätzlichen USB-Anschluss erspart.

Geschmackssache bleibt auch die hohe Lautstärke der Tastatur. Die Tasten und die Switches klacken und klicken laut und ungleichmäßig. Da ist meine Logitech G915 mit blauen „clicky“ Switches doch leiser. Mitspielern über Vociechat dürfte man damit definitiv keine Freude machen und empfindlichen Mitbewohnern genauso wenig.

Unterm Strich bekommt ihr mit der Razer Blackwidow V4 Pro eine hochwertige und leistungsstarke Gaming-Tastatur mit etlichen Features und sinnvollen Verbesserungen.
Pro
  • Hervorragende Verarbeitung
  • Doubleshoot ABS-Tastenkappen
  • alle Kabel abnehmbar
  • gute Ausleuchtung der Tasten
  • weiche, bequeme Handballenauflage
  • etliche Features zum einstellen
  • Command Dial ist intuitiv und einfach nutzbar
Contra
  • keine Wireless-Verbindung im Vergleich zum Vorgänger
  • sehr laute, grüne Switches
  • "nur" ABS-Tastenkappen
  • keine tauschbaren Switches (Hot swappable)
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Sascha

Hallo Benedikt, vielen Dank für deinen Artikel hier.
Muss sagen endlich mal ein Artikel der auch mal “Real” – Bilder zeigt den die Hersteller Bilder sind logischerweise ja auch immer Hochglanz da sie es ja auch verkaufen möchten.

Bezüglich der Lautstärker die du ja immer wieder erwähnst würde ich persönlich dann lieber zu den “gelben” Switches tendieren, so wie es auch bei meiner aktuellen Tastatur ist.
Persönlich gesehen mag ich das “Klicken” so wie so nicht, habe zwar für meinen Laptop eine TKL mit den grünen und da schaue ich dann darüber weg da ich diese dann meist so wie so mit Kopfhörern nutze, jedoch im Alltag so wie auch hier mal einen Betrag schreiben finde ich das Geräusch fürchterlich.

Aktuell habe ich die Blackwidow Elite im gebrauch, jedoch diese mit den “gelben” Switches und dem “DE” Layout zu finden war auch schon eine Kunst, habe sie mir dann Factory Refresh geholt da es weit und breit nur die mit den grünen gab.

Für mich wäre mal interessant zu wissen ob du die Makro tasten bei Spielen getestet hast?
Habe ich das richtig gesehen das an der Seite dann noch drei weitere Tasten sind?
Schätze mal das man dort dann bestimmt auch über Synapse z.b. ein Profil weiterspringen einstellen könnte.

Ich selbst spiele so Spiele wie FFXIV und WoW, da finde ich die Tasten recht cool, jedoch muss ich zugeben das ich selbst noch nie eine Tastatur mit den M-Tasten hatte, derzeit habe ich aufgrund dessen einen Tatarus V2 in gebrauch, doch mit so M-Tasten könnte ich den ja in Rente schicken.

Nun wäre meine Frage an dich oder auch in die Runde würde es sich lohnen der Umstieg auf die V4 Pro?
(Selbstverständlich mit den “gelben” Switches 😉)

Nyhraz

Vielen Dank für den ausführlichen Beitrag. Wiederholt wird die hohe Lautstärke im Beitrag erwähnt, findet sich darüber hinaus selbst in der Überschrift wieder. Aus meiner Sicht wäre es sehr interessant, wie es sich mit der Black Widow V4 Pro Yellow Switches verhält. Sind alle Eigenschaften identisch, nur leiser? Oder weichen Details, wie z.B. der notwendige Druck oder Höhe zum Auslösen der Tasten ab?

Beregass

Sehr schöner Beitrag zu der Tastatur!

Ein kleiner Punkt ist mir aber aufgefallen. Es wird 2 x erwähnt, dass die Tastenkappen aus ABS und nicht aus PBT sind. Zum einen unter “Verarbeitung” und zum anderen unter “Ergonomie und Tasten”
Nachvollziehbare Einteilung … jedoch liest es sich etwas komisch. Weiß nicht, ob das gewollt ist oder nur reingerutscht ist.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Beregass
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