Gestern hatten wir eine kleine News zum neuen League of Legends-Champion Kindred, der von der Community freudig erwartet wurde. Das Prinzip von “zwei individuelle Charaktere in einem” ist allerdings nicht neu, auch wenn es nun so von LoL-Spielern gefeiert wird. Mindestens ein anderes Spiel (und sicher viele, die ich nicht kenne) hatte so einen Charakter bereits – und der ist schon mehrere Jahrhunderte alt. Die Rede ist von Hel aus Smite, einer nordischen Göttin der Unterwelt.
Hel – Die Tochter des Schwindlers
Hel ist definitiv eine der interessantesten Göttinnen, die uns aus der nordischen Mythologie überliefert sind. Sie ist die Tochter von Loki, dem großen Schwindler und damit ohnehin ein Monster (wie alle seine Kinder). Doch damit nicht genug: Sie ist auch noch mit dem Wahnsinn von zwei Persönlichkeiten bestraft und kümmert sich um jene Menschen, die nicht nach Walhalla einkehren können. Die “helle” Hel sorgt sich um Kranke und Alte, während die “dunkle” Hel alle schlechten Menschen aussortiert und in die Unterwelt befördert. Aber wofür mache ich mir die Mühe, wenn dieses Video sie doch so viel besser erklären kann:
Im Gegensatz zu Kindred streitet sich Hel sehr oft mit sich selbst – denn das bringt ihre Persönlichkeiten zum Ausdruck. Sicher ist nicht alles davon ernst und vieles nur alberne Spielerei, doch wenige Sätze reichen schon, um zu wissen, dass die “helle” Hel und die “dunkle” sich nicht verstehen – außer, wenn sie eine Seele in die Tiefen der Unterwelt führen oder töten.
Was macht zweigeteilte Charaktere so beliebt?
Ich kann nur Vermutungen anstellen, warum diese Charaktere so beliebt sind. Genau darum mache ich es mir einfach und schließe dreist von mir auf andere: Die meisten Helden in Mobas sind nicht mit ihrer Spielwelt verbunden. Sie sind Puzzleteile, die irgendwie mit den anderen Puzzleteilen funktionieren müssen. Aus diesem Grund sind Dialoge – wenn sie überhaupt vorhanden sind – zwischen den Charakteren sehr selten und kratzen oft nur oberflächlich an der Hintergrundgeschichte. In Heroes of the Storm etwa beleidigen sich einige Helden untereinander. Achtet man aber genauer auf die Worte wir schnell klar, dass sie so gewählt sind, dass sie auf mehrere Widersacher zutreffen. Die Individualität, die Seele der verschiedenen Charaktere leidet darunter.
Zweigeteilte Wesen, wie Kindred oder Hel können aus dieser Falle ausbrechen. Sie können ihre eigene Geschichte erzählen, ohne auf andere Spieler angewiesen zu sein. Die Figuren können miteinander streiten, sich aufmuntern odee verspotten. Sie können tiefe, bedeutsame Dialoge führen oder einfach herumalbern.
Das klingt vielleicht abgehoben oder unrealistisch, aber ich glaube, Menschen sehnen sich nach Geschichten und vor allem Zusammenhang – und das geben diese Charaktere auf einem sehr niedrigen Level. Sie sind keine Neuerfindung und auch nicht innovativ, aber sie geben uns ein bisschen mehr Story und ein bisschen mehr Unterhaltung, als alle anderen Charaktere. Außerdem sind sie verdammt knuffig.
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Das ist doch nicht nachgemacht. Guckt euch mal das Spotlight von Kindred an! Nur weil sie eine Helle und eine Dunkle seite hat heisst das nicht, dass Kindred von Smite geklaut ist! Die erinnert mich eher an Nidalee mit den Attacken
“Achtet man aber genauer auf die Worte wir schnell klar, dass sie so
gewählt sind, dass sie auf mehrere Widersacher zutreffen. Die
Individualität, die Seele der verschiedenen Charaktere leidet darunter.”
Zumindest in League of Legends ist es häufig nicht mehr so, es gibt viele Sachen die ein ( neuer ) Champion nur gegenüber bestimmten Champions sagt, oder er gewisse items kauft. Tham Kench hat zum Beispiel über 100 Zitate für diverse Champions. Manchmal werden dadurch sogar Lore-Sachen oder Theorien enthüllt ( Yasuo – Riven ).
Auch ist das Konzept von “2 individuellen Charakteren in einem” selbst in LoL nicht neu, sprich Quinn & Valor. Valor ist zwar nurn Vogel, bekommt aber trotzdem etwas Charakter.
dazu kommen die einzigartigen rivalitäten zwischen kha’zix/rengar, thresh/lucian, cait/vi usw. diese fjeljord (oder wie das heisst xD) “quests” gibs dann u.a. auch noch.
Cait und Vi sind keine RIvalen – sie arbeiten zusammen. Jinx und Vi sind Rivalen 🙂
Ich muss sagen, ich fand die Überschrift ein wenig irreführend, bzw. zumindest verwirrend, als ich dann den Text gelesen habe.
Beim Lesen der Überschrift sind mir schon tausend Gründe im Kopf rumgeschwirrt, warum sich Hel und Kindred so stark voneinander unterscheiden. (So von wegen Skillset und Rolle im Team usw)
Ich finde die Ideen zu den zweigeteilten Charakteren interessant, aber ich glaube nicht, dass sie deswegen so beliebt sind, falls sie das überhaupt sind.
Ich hab beispielsweise nicht das Gefühl, dass Hel mehr gespielt wird als andere Götter.
Vielleicht liegt es ja auch daran, dass Doppelhelden oft auch Fähigkeiten mit mehreren Effekten haben, bzw. stances zwischen denen man switchen kann, wie bei Hel und die den Helden dadurch interessanter, abwechslungsreicher und komplexer machen?