Der durch League of Legends bekannte Streamer Trick2g hat einen Jubiläums-Stream mit einer inszenierten SWAT-Attacke beendet. Bei Twitch hat man für sowas kein Verständnis.
SWATs sind Spezial-Eingreiftruppen der amerikanischen Polizei. „Swatten“ ein äußerst unappetitliches Phänomen, bei dem diese Truppe unter der Vorspiegelung falscher Tatsachen angefordert wird, um einen Streamer vor laufender Kamera festzunehmen. Da die Polizisten glauben, da sei ein bewaffneter Geiselnehmer oder eine andere brandgefährliche Person in dem Haus, das sie da stürmen, entsteht jedes Mal eine hochbrisante Situation und es ist ein traumatisches Erlebnis für die Betroffenen
Der Streamer Trick2g hat jetzt einen „Fake-Swat“ auf sich selbst inszeniert. Zum Ende eines Jubiläums-Streams zu 800.000 Followern ließ er sich von zwei Bekannten „überfallen“, die „Police!“ riefen, ihn überwältigten und in Handschellen abführten.
Der Streaming-Dienst Twitch bannte ihn daraufhin für unbestimmte Zeit, wollte dies gegenüber US-Medien aufgrund der Firmenpolitik nicht kommentieren.
Die Managerin von Trick2g gab reichlich Interviews und bezeichnete den Fake-Swat als „Entertainment“ und als „Comedy.“ Die Reaktion von Twitch sei ein Zeichen all dessen, was gerade in den USA schief liefe und warum es dem Land so schlecht gehe. Man habe Angst, kontroverse Themen zu beleuchten. Es sei klar erkenntlich, dass es ein Witz war, manche seien da wohl übersensibel.
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In wie fern wird das Thema denn durch diese Aktion “beleuchtet” ?
Hinter der Aktion steht keinerlei gesellschaftskritische Aussage. Ziel des Ganzen war es lediglich Publicity für den Streamer zu erzeugen.
Beim Swatting stehen Menschenleben auf dem Spiel. Twitch ist dabei Teil dieses Problems. Da dürfte es durchaus klar sein, dass die da keinen Spaß verstehen.
Das ist schon immer das Problem mit Satire.
Satire darf alles, Satire ist Kunst, Satire muss sich an keine Regeln halten. Das erklärte Ziel von Satire ist es, Leute wachzurütteln, sie aus ihrem Trott zu reißen, sie auf etwas aufmerksam zu machen, sich gegen die “Mächtigen” aufzulehnen, als Norm geltende Ansichten anzugreifen.
Und das ist dann auch immer ein Schutzschild für Leute, die mit krassen Aktionen Aufmerksamkeit wollen, zu sagen: Das war Satire.
Und Teil der Satire ist es auch, dass der Künstler sagt: Das ist Satire. Und niemand sonst, denn sonst wären das wieder Regeln, die “Mächtige” aufstellen.
Ich halte die Form der Satire auch für wichtig. Es ist aber leider auch die Kunstform, die am häufigsten als Schutz-Mantel von Leuten gebraucht wird, die keinerlei künstlerische Absichten, sondern kommerzielle haben.