Deutscher Rennfahrer wird gefeuert, weil er Gamer in der Formel E für sich fahren ließ

Deutscher Rennfahrer wird gefeuert, weil er Gamer in der Formel E für sich fahren ließ

Der 27-jährige deutsche Rennsport-Profi Daniel Abt wurde Dritter in einem virtuellen Rennen der Formel E. Das Problem: Er ist gar nicht selbst gefahren, sondern hat einen Gamer angeheuert, für ihn anzutreten. Das flog auf.

Das ist die Situation: Die Formel-E ist eine Rennserie für Wagen mit Elektromotor. Normalerweise rasen die über Stadtkurse. Durch die aktuelle Situation um das neuartige Corona-Virus sind die tatsächlichen Rennen vor Ort aber ausgesetzt, stattdessen wird eine virtuelle Rennserie „Race at Home“ abgehalten.

Das fünfte Rennen dieser Serien fand auf dem virtuellen Kurs von Berlin-Tempelhof statt.

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Der deutsche Pilot Daniel Abt holte sich auf dem Kurs den 3. Platz – eigentlich eine tolle Leistung. Abt ist nicht nur Rennfahrer, sondern betreibt YouTube-Kanäle und inszeniert sich auf Instagram als jemand, der auch zu Hause seine Rennen fährt und dabei Spaß hat.

Gamer verbarg Kopf beim Rennen hinter Mikrofon-Arm

Das ist das Problem: Wie nachher bekannt wurde, saß Daniel Abt gar nicht selbst zu Hause und steuerte seinen virtuellen Rennwagen, das übernahm ein Gamer für ihn, der österreichische E-Sport-Profi Lorenz Hörzing.

Der Zweitplatzierte des Rennens, der Belgier Stoffel Vandoorne, äußerte schon nach dem Rennen Zweifel daran, ob Daniel Abt da wirklich selbst gefahren ist:

  • Abt hatte während eines Interviews die Videokamera ausgeschaltet
  • zudem verbarg der Fahrer sein Gesicht, während das Rennen lief, hinter einem Mikrofon-Arm – das war dann wohl doch zu auffällig und sah irgendwie bescheuert aus
Daniel-Abit-Mikrofon-Arm Pfeil
Der Mikrofonarm war schon besonders schlecht positioniert, um das Gesicht zu verdecken. (Quelle: YouTube)

Das ist die Konsequenz: Daniel Abt wurde disqualifiziert, hat all seine Punkte aus der Serie verloren und wurde dazu gezwungen, knapp 10.000€ an eine wohltätige Organisation zu spenden.

Hörzing, der E-Sport-Profi, wurde in seiner Klasse bei der „Race at Home“-Challenge ebenfalls disqualifiziert.

Das sagt der Rennfahrer: Abt bittet für seine Tat um Entschuldigung. Er sagt, er „habe das nicht so ernst genommen, wie er es hätte nehmen sollen.“

Dabei tue es ihm besonders leid, weil so viel Arbeit in das Projekt geflossen ist. Abt sich sich darüber bewusst, dass sein Verstoß jetzt einen bitteren Beigeschmack hat, aber das sei nie böswillig geschehen.

Audi feuert Daniel Abt

Update 16:19 Uhr: Audi hat am Dienstagnachmittag ein Statement veröffentlicht. Im Statement heißt es, dass Integrität, Transparenz und die ständige Einhaltung der Regeln wichtig für Audi sind, das gelte für alle Bereich der Marke.

Daher hat man sich dazu entschieden, Danit Abt mit sofortiger Wirkung zu suspendieren (via the-race).

Abt hat auf Twitter angekündigt, um 18 Uhr ein Statement seinerseits abzugeben.

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Hier im Video sieht man die Highlights des Vorfalls.

Professionelle E-Sportler wie Hörzing sind in den virtuellen Rennen schneller unterwegs als tatsächliche Rennfahrer. Die können hier nicht mithalten.

Tatsächlich ist Sim-Racing in Deutschland seit 2018 ein offizieller Motorsport.

Das Titelbild stammt von Instagram-Account von Daniel Abt.

Quelle(n): BBC, sportbild
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Hisuinoi

Bei ein sinnfreien Virtuellen Rennen so drastische Mittel und das bei ein Fahrer der eigentlich richtige Rennen fährt. Und das obwohl er dazu gezwungen wurde eine größere Summe zu Spenden.

Und nun ein rauswurf? Das ist einfach lächerlich.
Die Coronakrise nagt an jedem und deswegen der Rauswurf.
Also ich bin von Audi schwerst enttäuscht.

Das Verhalten zum vom Rennfahrer kann ich sogar nachvollziehen warum soll ein Fahrer der richtige Rennen fährt aufeinmal Virtuelle Rennen fahren. Die sind grundlegend unterschiedliche Elemente und anders zu steuern.

vanilla paul

Der Rauswurf ist meiner Meinung nach lächerlich.
Audi macht hier einen großen Fehler, wenn man bedenkt was die Familie und Firma Abt bisher für Audi geleistet hat. Die Fa. Abt hat immer die Audi Flagge hochgehalten. Außerdem haben sie sowohl in der Formel E als auch in der DTM den Weg für Audi geebnet.
Durch den Rausschmiss Abts haben jetzt auch ein paar Rennfahrer angekündigt ihre Twitchstreams einzustellen.
Abt hat klar einen Fehler begangen, aber Audi macht den noch viel größeren mit weitreichenden Folgen.

N0ma

Davon mal abgesehen, zeigt wie sinnfrei virtuelle Rennen sind.

Mc Fly

Was genau ist denn an virtuellen Rennen sinnfrei?
Und welche virtuellen Wettbewerbe (Shooter, Fussball ect pp) sind denn sinnvoller und warum?

N0ma

Immer ruhig Blut. Es geht um den Ersatz von echten Rennen durch virtuelle und nicht um Gaming generell.

Mc Fly

Ich bin tiefenentspannt (was man eigentlich auch der normalen Frage auf dein statement entnehmen kann 🤷).
Ändert aber nix an der Frage, da es auch zu der Zeit Turniere der Profis im Fussball, Tennis ect. gab (zur Freude ihrer Fans…..)
😊
Was ist denn an einem virtuellen Rennen der sinnfreier, als an virtuellen Madrid Open der Tennisprofis 🤔

http://www.eurosport.de/tennis/atp-masters-madrid/2020/coronakrise-alexander-zverev-meldet-fur-virtuelle-madrid-open_sto7728526/story-amp.shtml

Ich versteh’s halt nicht, von daher frag ich 🤷

N0ma

“Ich bin tiefenentspannt ” das schonmal gut 🙂
Es ist halt kein echtes. Der Ausgang hat nichts mit einem echten zu tun, der schlechteste im RL kann der beste im Virtuellen werden usw. Wie man im Artikel sehen kann ist auch tricksen leicht möglich. Also wozu soll ich mir dann sowas anschauen?

Mc Fly

BVB-Verteidiger Achraf Hakimi hat gegen Schalke-Talent Nassim Boujellab bei der Bundesliga Home Challenge 0:8 verloren.
Im RL wohl eher nicht, aber es war ein Spaß zuzusehen….
Falls du jetzt verstehst was ich meine ?

ironhunt3r

Ist/War der nicht Werksfahrer für Audi?

ZerberusAC

Nicht nur Werksfahrer…der Name Abt ist im deutschem Motorsport und international eng mit Audi verbunden. DTM, 24 Stundenrennen, Formel E…

Audi setzt momentan im Motorsport sehr viel auf die Formel E. Da ist es zwar konsequent, aber auch erstaunlich das man seinen Stammfahrer vor die Tür setzt…auch wenn sein Vertrag wohl eh Ende des Jahres ausläuft.
Zeigt aber doch wie ernst Audi das nimmt bzw. wie sehr im Blickpunkt der E-Sport hier ist.

Das ist auch eben das Problem womit die ESports Szene zu kämpfen hat:

Das sagt der Rennfahrer: Abt bittet für seine Tat um Entschuldigung. Er sagt, er „habe das nicht so ernst genommen, wie er es hätte nehmen sollen.“

Dabei tue es ihm besonders leid, weil so viel Arbeit in das Projekt geflossen ist. Abt ist sich darüber bewusst, dass sein Verstoß jetzt einen bitteren Beigeschmack hat, aber das sei nie böswillig geschehen.

Seither

Na, über die Konsequenzen hätte er sich schon vorher im Klaren sein müssen.
Ob er – und all die anderen, die sich ähnlich leichtsinnig verhalten – wohl aus der Erfahrung lernt/lernen? Ich habe da meine Zweifel …

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