Der Fast-Food-Riese Burger King macht aktuell fleißig Werbung auf dem Streaming-Portal Twitch. Dafür nutzen sie einen Trick, der sie nur wenige Dollar kostet. Die Streamer sind sauer.
Das macht Burger King: Die Werbeagentur Ogilvy führt gerade eine umstrittene PR-Aktion für Burger King durch. Sie spenden auf Twich kleinere Beträge. Diese werden dann von Computer-Stimmen im Stream vorgelesen.
Im Donation-Text steht dann sowas wie “Ich habe 5 Dollar gespendet, denn du bekommst in der Burger-King-App einen Whopper, Pommes und ein kleines Getränk für nur 5 Dollar”.
Diesen Text hört dann jeder Zuschauer des Streams und auch der Streamer selbst. Burger King wirbt also so vor tausenden Zuschauern, muss allerdings nur 5 Dollar zahlen.
Streamer sauer: “Macht das nie wieder”
Warum wirbt Burger King auf diesem Weg? Für Burger King ist das eine große Werbefläche, die man kostengünstig nutzen kann:
- Twitch-Streamer werden von tausenden Zuschauern gesehen – Teilweise schalten sogar über Hundertausende ein
- Die Werbung ist günstig – Man zahlt nur 5 Dollar und erreicht alle Zuschauer
Auf Twitter zeigt die Werbefirma Ogilvy nochmal ihre Strategie dahinter. Sie zeigen, dass Streamer ziemlich überrascht über die Spenden sind und sich zahlreiche Streamer sogar für die Spende bedanken. Es wird also als etwas Positives dargestellt. Die Streamer selbst verpixeln sie dabei:
So kommt die Marketing-Kampagne an: Viele Streamer und Zuschauer sind sauer über diese Aktion. Dahinter stecken mehrere Gründe:
- Streamer generieren viele Einnahmen durch Werbung – Hier bieten sie eine große Werbefläche aber werden nur durch kleine Eurobeträge bezahlt
- Die Werbung kommt ungefragt. Der Streamer weiß nichts von der Werbung und unterstützt möglicherweise das Unternehmen gar nicht
- Ohnehin sei Burger King ein millionenschweres Unternehmen – So günstig Werbung zu machen sei doch überhaupt nicht notwendig
Der australische Streamer Ross “RubberNinja” O’Donovan war vor einigen Wochen ebenfalls von der Werbe-Masche betroffen. Ihm schauen oftmals über 1000 Zuschauer gleichzeitig zu (via Sullygnome). Seine Reaktion auf die Spende war allerdings nicht im Werbe-Video von Ogilvy zu sehen. Deshalb teilte er sie auf Twitter:
Darin macht er sich dann über die Werbung lustig und sagt, dass er doch viel lieber zu einem anderen Burger-Laden geht und die Burger dort liebt. Auf Twitter sagt er dann noch: “Dieses Marketing ist verdammt schrecklich, macht das nie wieder.”
In einem Gespräch mit Kotaku bekräftigt der Streamer nochmal seine Aussage und bestätigt, dass er vorher nicht von Burger King oder Ogilvy angeschrieben wurde. Es passierte ungefragt.
Danach teilte er nochmal ordentlich gegen diese Aktion aus: “Ich denke, sie sollte zur Rechenschaft gezogen werden, und dies sollte eine Fallstudie für Marketing-Studenten in der Zukunft sein, dass dies absolut unethisch ist. Ich bin schockiert, dass jemand grünes Licht dafür gegeben hat.”
Twitch ist eine riesige Plattform und immer wieder kommt es dort zu Skandalen, weil große Unternehmen und sogar das Militär die Plattform für Werbung nutzen.
Die E-Sports-Organisation der US-Army streamt regelmäßig auf Twitch, doch standen sie in Kritik, als man auf die Kriegsverbrechen der USA angesprochen wurde.
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Arme Streamer…
Nur 5€ fürs rumsitzen? Blasphemie!
5 Dollar ist aber ganz schön teuer für den Dreck. Ich wunder mich eh warum da überhaupt noch Leute essen gehen. Inzwischen sollte doch etwas mehr Aufklärung herrschen durch das Internet. Außerdem kann man ja in jeder mittelgroßen Stadt relativ schnell einen Burger bekommen der aus Fleisch besteht.
Ich kenne niemanden der zu BK geht, war da ein mal und naja, lecker ist was anderes.
Wenn ich wählen muss gewinnt BK haushoch gegen Mäcces. Allein das Aroma der Patties ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Es bleibt aber günstiges Fast Food. Richtige Burger-Restaurants spielen in einer komplett anderen Liga.
Naja “günstig” würde ich deren Fraß nicht grad nennen.
@Ohnehin sei Burger King ein millionenschweres Unternehmen.
Ich sage nur Geiz. Die Millionen werden auf dem Rücken der Mitarbeiter erwirtschaftet.
So wie in jedem anderen Betrieb ?
Naja in anderen Betriebe werden noch ordentliche Gehälter bezahlt, wie bei fast jeden Jobs, wo man auch damit leben kann ohne jeden Cent zu drehen. Aber gerade bei Dienstleistung Berufe werden Menschen ausgebeutet ob Burgerking, Mc Donald oder DHL .
Man braucht hier auch Gelbweste Proteste wie in Frankreich, aber dafür ist das Michel Volk zu brav.
Ja, da stimme ich zu.
Jedoch ist keiner gezwungen in solchen Betrieben zu arbeiten.
Ich weiß nicht, ob das nicht für den Werber nach hinten los geht. Wenn ich einen Streamer schaue, dann, weil ich ihn oder seinen Content mag. Wenn dieser dann sauer über diese Art der nicht abgestimmten Werbung ist, dann bin auch ich sauer und meide das verantwortliche Unternehmen. Das ist bei mir allgemein so, wenn mich eine Werbung nervt, ob durch die Art und Weise der Platzierung oder die Werbung selber, ist das Ergebnis, dass ich dann bei dieser Firma nur etwas kaufe, wenn ich keine Alternative habe. Und die gibt es für Burger King…
Ja, gerade bei größeren Streamern, die eine feste Fangemeinde haben, kann ich mir das gut vorstellen. Ich würde in so einer Situation aus Prinzip dort nichts mehr kaufen und wahrscheinlich noch meinem halben Freundeskreis davon erzählen ❓
Warum ist da vorher noch niemand drauf gekommen?
Tja so läuft das System. Verstehe die Aufregung nicht, bekommen doch 5$ was meckern die. Hoffe andere Unternehmen machen es auch ?
Der Witz ist nach Abzug von Twitch und Steuern kann man sich davon grade mal eine kleine Cola leisten
Wilkommen im Real live sag ich da.
Soll der Influenzer halt seinen Einfluss nutzen und Burger King gleich im Stream schlecht reden. Sorum funktioniert es auch. Aber das künstliche öffentliche Drama hilft natürlich beiden Seiten. Da kann man sich jetzt denken was man will.
Ich finde das eigentlich ziemlich clever statt dreist. Ist nicht verboten und die Twitch Community, die immer so auf irgendwelche Regeln von Twitch pocht, sollten das dann auch akzeptieren.
Wetten, wenn sie 100€ gegeben hätten, dann hätten sich die Streamer weniger beschwert? Diese Scheinheiligkeit wieder 🙄
das BurgerKing gerne spart ist doch nix neues…muss man nur mal die Verkäufer fragen
Ob wir wegen dieser Aktion auch wieder so ein cooles Entschuldigungsvideo bekommen wie damals?
nee ich glaub nich, aber lustig wärs
Also ich weiß nicht was da dreist sein soll.
Sie halten sich an die Regeln.
Es einmal zu machen hätte eh keinen großen Effekt.
Das muss schon mehrere male im Monat was kommen.
Und dann schaut die Summe dann bestimmt auch wieder anders aus.
Aber:
Der/Die Streamer sind dann auch noch so Blöd und machen jetzt daraus ein riesen Ding wodurch noch mehr Werbung gemacht wird/wurde.
Also kann man Bürger King zu diesem Schachzug nur Gratulieren.
Das finde ich schon richtig armselig wenn man die Donations als “Werbequelle” missbrauchen muss, zum einen dann aber richtig knauserig ist und zum anderen nicht mal vorher beim Streamer deswegen anfragt….
Wie kann man nur, das ganze Streaming Business läuft doch auf altruistischer Grundlage.
Ne, netter Trick 🙂