Wie Hearthstone einen Glücksspielsüchtigen heilte

Wie Hearthstone einen Glücksspielsüchtigen heilte

Ein hochverschuldeter Zocker wurde mithilfe von Hearthstone von seiner Glücksspielsucht geheilt.

Dank Hearthstone von der Sucht befreit?

Kuriose Meldungen zu Videospielen gibt es immer wieder. Doch dass Blizzards Kartenspiel mit Suchtpotenzial jemanden von seiner Spielsucht geheilt haben soll, liest man nicht alle Tage. In einem ziemlich langen Post auf Reddit erklärte der Nutzer Lanztar, wie ihn Hearthstone von seiner Spielesucht geheilt habe. Die Kollegen von pcgamer haben ein Interview mit dem 27-jährigen Lanztar aus Louisiana geführt und seine ganze Geschichte noch mal aufgerollt.

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Dabei beginnt sein Werdegang als Glücksspielsüchtiger harmlos und doch so klischeehaft, wie man es sich nur vorstellen kann. Als Student, mit 21 Jahren, hatte er nicht viel Geld, aber ging doch regelmäßig mit seinen Freunden ins Kasino. Damals gab es noch klare Grenzen und mehr als 40 $ gab man nicht aus – mehr hatte er als Student auch nur selten zur Verfügung. Nach und nach stieg dieser Betrag dann immer weiter an, erst auf 100 $, dann auf 200 $ und auch die Art der Spiele änderte sich langsam.

Zu Beginn zockte Lanztar noch an Automaten, später stieg er auf Blackjack und Roulette um. Und genau da geschah der teuflische Moment: Er gewann zwei Stunden lang am Stück ohne Niederlage. In dieser Zeit erspielte er sich 2500 $ und genoss das Hochgefühl, den Jubel der anderen Gäste und die Euphorie, die er dabei empfand.

“Ich fühlte mich unbesiegbar. Und genau das ist die schlechteste Einstellung, wenn man Glücksspiele spielt.”

Der Hunger nach Erfolg blieb

Es kam, wie es kommen musste: Der Gewinn wurde in wenigen Tagen wieder verzockt, doch das Hungergefühl nach dem einstigen Gewinn blieb zurück. Lanztar verschuldete sich, konnte seine Miete nicht mehr zahlen und verlor, nachdem die Vermieterin ihm lange Aufschub gewährt hatte, seine Wohnung. Inzwischen war er mit 27.000$ bei verschiedenen Kasinos verschuldet und fürchtete “die Mafia oder Schlimmeres würde mich schnappen”. Doch er hatte noch einmal Glück: Seine Eltern halfen ihm beim Bezahlen der Schulden, wenngleich sie jeden Cent zurückhaben wollen.

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Und dann kam Hearthstone. Lanztar schloss mit seinen Freunden eine Wette ab, dass er keinen Cent in diesem Spiel ausgeben würde – und das hielt er bis heute auch ein. Die Erfolgserlebnisse halfen ihm dabei. Vor allem ging es aber darum, die Freizeit zu füllen – denn der Drang, einfach wieder ins Kasino zu gehen und dieses Mal “richtig abzusahnen” war groß. Wie hat Hearthstone das also geschafft?

“RNG in Hearthstone ist wie die magische Wesenheit, die mir gibt, was ich möchte, ohne dass ich in ein Kasino gehen muss. Wie ich bereits auf Reddit schrieb, befriedigt es mein Verlangen nach Action auf eine Art, die ich nur schwer beschreiben kann.”

Hinzu kam der Wunsch, immer neue Karten zu bekommen, allerdings ohne Geld auszugeben – das alleine reichte, um ihn viele Stunden an den PC zu fesseln und so vom Kasino fernzuhalten.

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Hearthstone fesselt für viele Stunden – das kann auch positiv sein.

Wichtiger als Hearthstone war der Wille, andere Menschen nicht wieder zu enttäuschen

Allerdings, das weiß auch Lanztar, ist Hearthstone sicher kein allgemeingültiges Geheimrezept. Auch in dem Spiel gibt es viele Suchtfaktoren und wer einmal in eine frustrierende Lage kommt, ist schnell den Schritt gegangen, sich ein paar Karten oder Arenarunden für harte Euros zu kaufen. Nein, was Lanztar letztlich geholfen hat, war der Wille, andere Menschen in seinem Umfeld nicht erneut zu enttäuschen. Hearthstone eignete sich aber hervorragend, um die Freizeit zu füllen, damit der Gang in das nächste Kasino nicht mehr so verlockend erschien.

Das vollständige Interview in englischer Sprache findet Ihr in unseren Quellen.

Quelle(n): pcgamer.com
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Koronus

Genau das machen auch Antisuchtmittel. Sie gaukeln dem Gehirn das entsprechende zu bekommen obwohl es viel sanfter und ungefährlicher ist.

xLorD

Von der einen Droge in die Nächste

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