Das eigentlich für den westlichen Markt konzipierte Guild Wars 2 erobert China. Auf aktuellen Trend-Listen steht es hervorragend da. Außerdem erreichen die Streams von Turnieren viele Zuschauer und werden voll gefeaturet samt Preisgeldern und freizügiger Damen.
Es muss für westliche Augen schon ein seltsames Bild sein, wenn man sich die Präsentation eines Guild Wars 2 E-Sport-Turniers anschaut. Die Moderatorin des Events wird da auf ein Sofa in der Horizontalen drapiert und knabbert kokett am Zeigefinger. Offenbar waren die Hosen gerade aus. Aber wozu braucht man die schon als Moderatorin eines Live-Events?
Es ist eine fremde Welt, in die NCSoft da Guild Wars 2 entlässt. Doch hat man mit KongZhong einen starken Partner gefunden. Die planen zum größten Anbieter von „Wargaming“ in China zu werden, dem Genre und den Spielen der gleichnnamigen Firma. Die chinesische Version von World of Tanks wird von 40 Millionen Chinesen gespielt. Die Dominanz will man ausweiten: Mit World of Warships und Blitzkrieg 3 hat man gerade weitere heiße Eisen im Feuer. Doch steht das erste Halbjahr ganz im Zeichen des Guild Wars 2-Imports.
Laut den Zahlen des kürzlich erschienen Finanzberichts wurde GW2 550.00-mal verkauft, davon jedes fünfte Mal als Deluxe Edition. Eine Woche nach Release sind noch 70% Spieler aktiv dabei und auch die Bereitschaft, Geld im Ingame-Shop zu lassen, war höher als gewöhnlich. Auf einem Trend-Barometer steht man als höchstplatziertes MMO noch vor World of Warcraft auf einem fünften Platz.
Besonders erfolgreich ist GW2 im E-Sports-Bereich. Die Streams von den Turnieren erreichen hervorragende Werte. Das Preisgeld bei dem Turnier, für das die vorhin beschriebene Dame dort Werbung macht, liegt für den ersten Platz bei 6000 Yuan. Das entspricht laut reddit etwas mehr als einem durchschnittlichen Monatsgehalt in China. Kann sich also durchaus sehen lassen, auch wenn es natürlich gegen die großen Summen, die bei League of Legends oder DOTA 2 bezahlt werden, verblasst.
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