Das Aushängeschild für toxische Männlichkeit ist enttäuscht von seinem reichen Schützling

Das Aushängeschild für toxische Männlichkeit ist enttäuscht von seinem reichen Schützling

Für einige junge Männer im Netz ist der Kickboxer und Influencer Andrew Tate (36) sowas wie ein Vorbild, wie man ein richtiger Mann ist, der richtig lebt und richtig männliche Männer-Sachen macht. Tate hat eine Art Mentoren-Beziehung zum ehemaligen Twitch-Streamer Adin Ross, der jetzt einen großen Deal mit Kick unterschrieben hat.

Was ist das mit Adin Ross und Andrew Tate?

  • Andrew Tate sieht sich als Mentor für den erfolgreichen Streamers Adin Ross. Die beiden kennen einander seit Mitte 2022, als Ross den ehemaligen Kickboxer in seinen Twitch-Stream einlud. Tate wird von manchen als Vorbild gesehen, wie ein Mann sein sollte. Er drängte Adin Ross dazu, zu trainieren, mehr aus sich zu machen.
  • Andrew Tate ist seit dem Spätsommer 2022 auf den meisten Plattformen im Netz gebannt und gilt durch seine viele Skandale und frauenfeindliche Aussagen als schwierige Person. Adin Ross gibt ihm aber eine Plattform und interviewt ihn. Wenn Adin Ross über oder mit Andrew Tate redet, erreicht er riesige Aufruf-Zahlen. Mittlerweile wurde Ross jedoch von Twitch permanent gebannt.
  • Im März 2023 hat Adin Ross einen großen Deal mit dem Streaming-Dienst Kick abgeschlossen, die ihm angeblich „den besten Deal aller Zeiten“ boten. Andrew Tate äußert sich jetzt dazu.

Was sagt Tate zu Adin Ross? Wie Sportskeeda berichtet, war Tate offenbar unzufrieden mit seinem Schützling. Er kritisierte ihn dafür, die Droge „Lean“ zu nehmen: eine Substanz, die entsteht, wenn man verschreibungspflichtigen Hustensaft mit einem Soft Drink mischt.

Offenbar ist Tate auch nicht sehr glücklich darüber, dass Adin Ross jetzt so viel Geld gemacht hat. Das widerspricht irgendwie der Philosophie von Tate:

Er ist ein sehr vom Glück begünstigter junger Mann. Er hat früh im Leben eine Menge Geld gemacht, was toll ist, aber es kann dich auch zerstören. Geld ist ein Verstärker.

Tate sagte zudem, er fühle sich für Adin verantwortlich, wolle „das Beste“ aus Ross herausholen.

„Nicht Manns genug, um so reich zu sein“

Was ist das Problem mit Geld? Tate deutet an, dass leicht verdientes Geld den Charakter verderben kann:

Geld wird nicht verändern, wer du bist. Es wird das verstärken, wer du bist. Ich bin nicht Top G oder irgendwer. Ich bin nicht der Mann, weil ich reich bin. Ich bin der Mann, weil ich der Mann war, als ich arm war, und dann wurde ich reich. Wenn du ein Depp bist und dann wirst du reich, bist du ein sehr reicher Depp.“

Laut Andrew Tate müsse Adin Ross erst durch einige Schwierigkeiten gehen und sie bewältigen, bevor er sich dem Geld würdig erweist.

Tate führt aus: Wer als junger Mann schnell reich werde, sollte in Panik verfallen und sich sagen: „Ich bin des Gelds nicht würdig. Ich bin nicht Manns genug für so viel Geld.“

Denn wer als junger und schwacher Mann reich werde, der werde auch zum Ziel, etwa von „Golddiggern“, also Frauen, die nur aufs Geld der Männer aus sind. Daher gelte es für Leute, die jung so viel Geld bekommen, rasch zum Mann zu werden:

Du musst erst stark werden. Du musst durch einige Täler gehen. Du musst erstmal Zeug bewältigen.

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Warum gilt Tate als so schwierig? Andrew Tate ist in der Vergangenheit immer wieder mit indiskutablen, frauenfeindlichen Äußerungen aufgefallen. Es kursieren zudem Vorwürfe, er sei an Menschenhandel und an der Gründung einer kriminellen Organisation beteiligt, die der sexuellen Ausbeutung von Frauen diente.

Tate bestreitet alle Vorwürfe.

Warum ist das spannend? Das Spannende an dem Fall ist, dass Andrew Tate trotz aller juristischen Probleme schafft, sich mit „Ich hab Fight Club gesehen und nicht verstanden“-Aussagen als Idol für eine Gruppe von jungen Männern im Netz zu inszenieren, die offenbar eine männliche Identifikation suchen und bei ihm gelandet sind.

Bei Tate dreht sich alles darum, „ein Mann“ zu werden oder „der Mann“ zu sein.

Die Seite Sportskeeda zitiert einige Aussagen dieser Fans, die sich darum drehen, dass Adin: Ross

  • sich „ändern müsse“
  • „ins Fitness-Studio gehen“ müsse
  • aufhören müsse, mit Losern wie „IShowspeed und Kai Cenat“ abzuhängen
  • eine Million US-Dollars an Andrew Tate zahlen müsse, damit er ihn trainiere

Offenbar ist genau das Leben, was Adin Ross oder xQc führen, das „verweichlichte Jungs-Leben“, das absolut gegen die Lehren von Tate spricht.

Da scheint sich eine Kultur um Andrew Tate zu formieren oder schon formiert zu haben, die von einem männlichen Ideal-Bild fasziniert ist, bei dem sich alles um Fitness, materiellen Erfolg und „der Mann sein“ zu drehen scheint.

Was dabei herauskommt, wenn man sich Tate in sein Leben holt, musste ein junger Fortnite-Spieler erkennen:

17-jähriger Fortnite-Profi holt sich Liebes-Tipps vom völlig falschen Mann auf Twitch

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