Twitch: Gronkh fragt, „Bin ich ein schlechter Mensch, wenn mir J.K. Rowling egal ist?“ – Trendet auf Twitter

Twitch: Gronkh fragt, „Bin ich ein schlechter Mensch, wenn mir J.K. Rowling egal ist?“ – Trendet auf Twitter

Der Twitch-Streamer und YouTuber Erik „Gronkh“ Range wird sich von Berufs wegen mit dem Spiel „Hogwart’s Legacy“ beschäftigen. Das Action-RPG spielt im Universum von Harry Potter und wird am 10. Februar für PC, PlayStation, Xbox und später auch für die Nintendo Switch erscheinen. Um das Spiel tobt seit Monaten eine Debatte, ob man es spielen und zeigen kann oder wegen Aussagen der Autorin J.K. Rowling boykottieren sollte. Gronkh hat für sich entschieden, diese Diskussion nicht zu führen. Das bringt ihm einen Platz in den deutschen Twitter-Trends ein.

Gronkh war in einem Twitch-Stream, der offenbar schon eine ganze Weile her ist. Dort äußerte sich der 45-Jährige zu „Hogwarts Legacy“ und wie er damit umgeht.

Auch wenn der Stream schon älter ist, wurde ein Clip daraus erst vor wenigen Tagen ausgeschnitten und auf Twitter verbreitet, wo er so heftige Reaktionen auslöst, dass der Hashtag „Gronkh“ am Morgen des 2. Februar im deutschen Twitter trendet.

Was hat Gronkh genau gesagt? Im Twitch-Clip, der zirkuliert, sagt Gronkh:

[Ich habe eine Mail bekommen, wo jemand] Argumente nicht gegen J.K. Rowling, sondern für [sie aufgelistet hat] – Und da ist eine ganze Liste mit Punkten, was sie wohl gesagt hat … Und es ist … es ist mir einfach egal. Darf es mir egal sein? Bin ich dann ein schlechter Mensch, wenn mir J.K. Rowling egal ist? Muss sie eine Rolle in meinem Leben spielen? Ist das wichtig für mich? Und schickt mir doch bitte keine E-Mails deswegen.

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Wie will Gronkh mit dem Spiel umgehen? Aus dem offenbar selben Twitch-Stream von Gronkh gibt es einen weiteren Clip, in dem Gronkh sagt, er werde „Hogwarts Legacy“ nicht boykottieren, sondern es spielen und zeigen.

Alle Spenden, die während der Streams hereinkommen, möchte er nutzen, um bestimmte Organisationen zu supporten. Das sei viel zielführender.

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Autorin von Harry Potter wird zur Reizfigur im Netz

Warum ist das Thema so heikel? Die Autorin von Harry Potter, J.K. Rowling, hat sich seit 2019 immer wieder zum Thema Transgeschlechtlichkeit geäußert:

  • Als Opfer von häuslicher Gewalt sagte sie, viele Transmenschen seien verletzlich und verdienten Schutz, aber trotzdem sei es unsicher, jeden Mann in Damen-Umkleidekabinen oder -Toiletten zu lassen, weil er sich als Frau fühle oder glaube, eine zu sein.
  • Sie sagte, wenn sie später geboren wäre, hätte sie vielleicht auch eine Geschlechtsangleichung in Betracht gezogen, um den Nachteilen zu entkommen, die mit der Rolle als Frau verbunden sind.
  • Sie warf Trans-Aktivsten vor, zu versuchen, die “Frau” als biologische und politische Klasse zu untergraben.

Diese Ansichten haben ihr scharfe Kritik von Teilen der Trans-Community eingebracht. Sie wird als “radikale transfeindliche Feministin” beschrieben.

In einem Essay aus dem Juni 2020 hat Rowling ihren Standpunkt dargelegt (via jkrowling): Sie sagt unter anderem, sie erhalte viel Zustimmung für ihre Ansichten, werde jedoch aufs Übelste beschimpft, wenn sie sich differenziert zu dem Thema äußere. Sie werde als transphob dargestellt. Viele Frauen hätten laut ihrer Ansicht mittlerweile Angst vor “Transaktivisiten.”

In den Monaten nach ihrem Esasy wurden ihre Äußerungen auf Twitter sichtbar provokanter.

Die GameStar hat sich mit dem Thema: “Wieso wollen manche Hogwarts Legacy boykottieren”ausführlich befasst.

Die Autorin von Harry Potter äußert sich bissig zur Forderung, das neue Game „Hogwarts Legacy“ zu boykottieren

Im März 2022 wurde Hogwarts Legacy bereits kritisch besprochen

Im März 2022 erschien auf der Seite GameSpot ein Artikel von Jessie Earl, der sich mit der „Anti-Transgender“-Haltung der „Harry Potter“-Autorin J.K. Rowling auseinandersetzte.

Im Artikel kam die Autorin zum Schluss, dass sie Hogwarts Legacy nicht unterstützen kann. Wenn man das Spiel kaufe, unterstütze man damit J.K. Rowling. Die Autorin lehnte es aber ab, zum Boykott von Hogwarts Legacy aufzurufen, weil auch das nur mehr Aufmerksamkeit auf die Autorin lenken würde.

In Deutschland wurde die Diskussion durch die Twitch-Streamerin Shurjoka vorangetrieben, die anlässlich des englischsprachigen Artikels auf Twitter zum Boykott von Hogwarts Legacy aufrief:

https://twitter.com/Shurjoka/status/1505607916841324549

Jetzt, wo der Release des Spiels näher rückt, wird das Thema wieder auf Twitter diskutiert und ist im Ton noch mal deutlich schärfer geworden.

Einige Twitter-Nutzer halten Aussage von Gronkh für “transfeindlich” und “ekelhaft”

Wie kommt Gronkhs Aussage an? Die Aussage von Gronkh wird von einigen Twitter-Nutzern scharf kritisiert.

Die Rede ist davon:

  • Gronkh handle transfeindeindlich, indem er sagt, es sei ihm egal. Sein Engagement, das Geld spenden zu wollen, wiege das nicht auf. Das sei kein Ablass-Handel. (twitter)
  • Andere sagen: Gronkh schaue dank seiner Privilegien als „nicht-trans Mann“ einfach weg. (twitter)
  • Gronkh habe eine „gottverdammte Verantwortung“ und diese Haltung sei einfach „ekelhaft“ (twitter)

Es fällt aber auf, dass all diese Tweets, die eine Ablehnung zu Gronkh signalisieren sollen, relativ wenig Zustimmung auf Twitter erhalten. Die Tweets haben 45 oder 64 Likes.

Eine deutsche Twitch-Streamerin ruft zum Boykott gegen Hogwarts Legacy auf

Große Twitch-Streamer verteidigen Gronkh

Viele Twitter-Nutzer, darunter auch einflussreiche Twitch-Streamer, verteidigen Gronkh, ihre Zustimmung erhält deutlich mehr Likes.

  • Tanzverbot sagt, die Debatte zeige nur, dass es Menschen darum gehe, sich über andere zu stellen und sie anzugreifen (twitter).
  • Rewinside sagt, man möge Gronkh in Ruhe lassen, er sei seine Kindheit (via twitter).
  • Die WoW-Legende Onkel Barlow sagt, es gehe nicht um Gerechtigkeit, sondern darum, sich selbst zu profilieren (twitter).

Vor allem YouTuber Dennis Werth spricht sich ausführlich für Gronkh und seinen Charakter aus. Er kenne Gronkh seit 13 Jahren, er sei weltoffen, setzte sich fürs Positive ein, mache mit Friendly Fire so ein wichtiges Projekt (twitter).

Viele Tweets der Influencer erhalten vierstellige Like-Zahlen und viel Zustimmung.

Twitch Streamer Shurjoka
Die Twitch-Streamerin Shurjoka.

Selbst Kritikerin sagt: Es sei absurd, Gronkh transfeindlich zu nennen

Was sagen die kritischen Influencer? Die Twitch-Streamerin Shurjoka tritt kritisch bei dem Thema Hogwarts Legacy auf (twitter) und spricht sich für einen Boykott von Hogwarts Legacy aus. Bei Gronkh kann sie Teilen der Kritik jedoch nicht zustimmen.

Sie sagt, es sei absurd, Gronkh zu unterstellen, dass er transfeindlich sei. Sie findet es aber nachvollziehbar, dass Betroffene aus der Bubble enttäuscht sind. Die Aussagen seien auch für sie schwer zu begreifen.

Shurjoka betont, die Kritik an Gronkh komme nicht von irgendwelchen Hatern, sondern von Teilen der eigenen Community oder Kollegen, die enttäuscht sind.

Ist das ein Shitstorm gegen Gronkh? Nein, das sieht nicht danach aus. Die überwiegende Mehrzahl der Kommentare unterstützt den Twitch-Streamer in seiner Ansicht.

Gronkh sagt: Er bekommt Drohungen – Kündigt Twitch-Stream an

Update 3,2., 9:09 Uhr: In einem Tweet am Donnerstagabend hat Grokh für Freitag, den 3.2., einen Stream angekündigt, in dem er in Ruhen ein bisschen reden möchte.

Er habe sich für zwei Tage von Social Media zurückgezogen und in der Zeit Drohungen und Beleidigungen aus seinem Postfach gelöscht.

Update 20:07 Uhr: Über den Stream von Gronkh berichten wir hier auf MeinMMO.

Twitch: 42.000 sehen, was Gronkh zu dem Shitstorm um „Hogwarts Legacy“ zu sagen hat

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