Nutzer findet zerstörten Gaming-PC mit altem Top-Prozessor auf dem Müll – Baut System, das nach 20 Minuten stirbt

Nutzer findet zerstörten Gaming-PC mit altem Top-Prozessor auf dem Müll – Baut System, das nach 20 Minuten stirbt

Ein Gamer findet einen kaputten Computer mit einem AMD Ryzen 9 3800X auf dem Müll. Er will die Überreste retten und baut aus den Komponenten ein funktionierendes System. Nach 20 Minuten ist dann aber schon Schluss. Doch der Nutzer will dran bleiben.

Ein Nutzer hat auf dem Schrott einen völlig zerstörten Computer gefunden. Mit einem Ryzen 9 3800X von AMD ist durchaus hochwertige Hardware verbaut gewesen, die man auch heute noch zum Highend zählen kann. Doch kann man aus einem kaputten System wieder einen Gaming-PC bauen, mit dem man tatsächlich spielen kann?

In einem ersten Test funktioniert die Hardware tatsächlich. Doch bereits nach 20 Minuten stürzt ihm das System ab. Er glaubt aber, dass es nicht an der Hardware liege, sondern an fehlender Wärmeleitpaste. Denn die gefundene Hardware ist auch 2023 noch durchaus leistungsfähig.

Ob ihr so stark kaputte Hardware noch nutzen oder sogar reparieren könnt, lest ihr am Ende unseres Artikels. Und ihr lest auch, wovon ihr auf jeden Fall die Finger lassen solltet.

Highend-Prozessor und Einsteigergrafikkarte liegen auf dem Müll

Welche Hardware steckt in dem System? Auf den Bildern, die der Nutzer von dem kaputten System gepostet hat, kann man die verbauten Komponenten noch halbwegs gut erkennen (via reddit.com):

  • Ryzen 9 3900X (Prozessor)
  • MSI MPG Gaming Plus X570 (Mainboard)
  • RX 580 4 GB (GPU)
  • Eine WLAN-Karte von Gigabyte
  • 16 GB Arbeitsspeicher

Mit dem Ryzen 9 3900X befindet sich eine Top-CPU von AMD im System, die ursprünglich 2019 auf den Markt kam. Der Prozessor gilt aber weiterhin als leistungsstark und die GameStar zählt in ihrem Test den Ryzen 9 3900X zu den schnellsten Prozessoren.

Aktuell müsst ihr für den Prozessor rund 400 Euro zahlen, für 350 Euro bekommt ihr mittlerweile jedoch mit dem AMD Ryzen 7 5800X3D eine deutlich modernere CPU.

Die Radeon RX 580 aus dem Jahr 2017 ist mittlerweile eher im Einsteigerbereich zu verordnen, insbesondere weil es sich hier um das 4-GB-Modell handelt. Mittlerweile wurde die alte Polaris-Architektur auch mehrfach abgelöst.

Wie ist der Zustand der Komponenten? Das Überraschendste ist, dass der Prozessor noch ziemlich gut aussieht, denn alle Pins auf der Rückseite sind noch vorhanden und es ist auch keiner davon verbogen.

Der CPU-Kühler hingegen ist stark verrostet und die Backplate der Grafikkarte durch die Temperaturschwankungen ziemlich verzogen. Die WLAN-Karte ist ebenfalls stark verbogen und hat schon bessere Tage gesehen. Das Mainboard ist leicht verschmutzt, der Arbeitsspeicher sieht hingegen noch verwendbar aus.

Das Gehäuse hingegen ist völlig zerstört gewesen und wurde nicht wiederverwendet.

Die Hardware vom Müll funktioniert tatsächlich, wenn auch nur 20 Minuten

Funktioniert die Hardware? In einem neuen Post erklärte der Nutzer, dass die Hardware tatsächlich funktioniert. Nachdem er alles gesäubert und zusammengebaut hatte, schaffte er es auf der Hardware Ubuntu (Linux) ans Laufen zu bringen.

Nach rund 20 Minuten ist aber bereits Schluss. Der Nutzer vermutet, dass es an fehlender Wärmeleitpaste liegt, weswegen sich das System wegen Überhitzung abschaltet. So erklärt er selbst:

Ich habe alles gesäubert und zusammengebaut, es hat es geschafft, ins Bios zu booten und dann Ubuntu von einem Flashdrive für etwa 20 Minuten laufen zu lassen, bevor es während der Installation abgestürzt ist. Ich vermute eine Überhitzung aufgrund von fehlender Paste auf der CPU und fehlenden Wärmeleitpads und getrockneter Paste auf der GPU.

Ich habe eine SSD bestellt, um Windows/Benchmarks dieses Wochenende zu testen, und ich habe neue Pads/Paste bestellt. Wenn ich alles zum Laufen bringe, werde ich einen abschließenden Update-Post machen, der den Aufbau zeigt.

Neu gekauft hat er übrigens für den Test nur ein neues Netzteil, um die Komponenten testen zu können.

Kann man stark beschädigte Hardware wieder reparieren?

Grundsätzlich kommt es dabei ganz auf den Zustand der Komponenten an. Kaputte Pins von AMD-CPUs kann man in einigen Fällen problemlos fixen, wie etwa der bekannte Tech-YouTuber JayTwoCents in seinem Video auf YouTube zeigt.

Alle Teile, die auf der Oberfläche montiert werden, etwa Widerstände, Kondensatoren, Induktoren, Spannungs- und Leistungsregler können in der Regel ersetzt werden. Seid ihr erfahrene Elektrotechniker und besitzt entsprechendes Equipment, dann könnt ihr mit der passenden Ausstattung durchaus kaputte Teile ersetzen und reparieren.

Bei bereits stark veralteter Hardware lohnt sich diese Mühe in den seltensten Fällen, da viele Hersteller für alte Generationen mittlerweile auch den Software- und Treiber-Support eingestellt haben. Oftmals kosten bei alter Hardware Ersatzteile mehr, als wenn ihr euch einfach neue Komponenten kauft.

Einige Personen verwenden übrigens andere Komponenten wie unreparierbare Grafikkarten als Ersatzteillager, nutzen dort vorhandene Kondensatoren und versuchen damit dann andere Teile zu reparieren.

Wann ist mit der Reparatur Schluss? Sollte der Grafikchip oder die Prozessoreinheit selbst beschädigt sein, dann könnt ihr davon ausgehen, dass die Schäden unreparierbar sind. Vor allem winzige Beschädigungen, die ihr mit dem bloßen Auge nicht sehen könnt, kann kein Techniker reparieren. Auch gebrochene PCIe-Schnittstellen lassen sich nur selten wieder zusammenflicken.

Von kaputten Netzteilen solltet ihr ebenfalls die Finger lassen. Im schlimmsten Fall bekommt ihr einen lebensbedrohlichen Stromschlag. Dann investiert lieber Geld in ein neues, funktionierendes Netzteil. Ein kaputtes Netzteil solltet ihr niemals öffnen.

Wie weit man übrigens mit gebrauchter Hardware kommt, hatte ein YouTuber getestet. Der hatte sich einen Gaming-PC für 600 Euro zusammengebaut, doch weit ist er damit nicht gekommen:

Tech-YouTuber kauft für 600 € gebrauchte Hardware – Baut einen Gaming-PC daraus, der nach 25 Minuten stirbt

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HerrDizlike

Für umme hätte ich das geholt was reicht, aber die hälfte zeigt, das er anscheinend keine Ahnung hat oder es nur eine Art Publicity war. Selbst ein Kind könnte das besser machen, als das da.

X2K

Von kaputten Netzteilen solltet ihr ebenfalls die Finger lassen. Im schlimmsten Fall bekommt ihr einen lebensbedrohlichen Stromschlag. Dann investiert lieber Geld in ein neues, funktionierendes Netzteil. Ein kaputtes Netzteil solltet ihr niemals öffnen.

Da würde ich nur bedingt mitgehen. Ich hab mein Netzteil zwei mal repariert. Die Aufforderung sollte eher lauten. : Benutzt euer Gehirn und lernt erst wie es geht, repariert solche Sachen erst wenn ihr wisst was ihr da tut. Oder lasst euch von jemandem helfen der es kann. Alles weg zu werfen schadet der umwelt mehr

K-ax85

Ich empfehle das auf “ehemalige High-End CPU” zu ändern, denn der 3900X ist mittlerweile 2 Generationen alt und im Juli 19 erschienen. Das ist immer noch ein okayer Prozessor für ein Budget-Build, aber weit entfernt von High-End.

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