Neues TMORPG auf Steam ist hübsch und innovativ – Aber leider auch total erfolglos

Neues TMORPG auf Steam ist hübsch und innovativ – Aber leider auch total erfolglos

Am 11. Oktober 2021 erschien die „Early Access“-Version von dem neuen TMORPG Book of Travels auf Steam. Es bezeichnet sich selbst als „lebendige, märchenhafte Welt“ und erntete sehr positive Reviews, jedoch blieb der große Erfolg bisher aus. Nun meldeten sich die Entwickler „Might and Delight“ von Book of Travels zu Wort. Sie haben vor Weihnachten keine frohe Kunde zu verbreiten.

Was ist Book of Travels? Das TMORPG – „Tiny Multiplayer Online Role Play Game“ – setzt auf Erkundung und spannende, märchenhafte Erlebnisse in der frei erkundbaren Welt. Dabei können sich etwa 30 Spieler mit euch in der Welt des Spiels tummeln, aber treffen tut ihr diese wohl nur selten. Deswegen das „Tiny“ anstatt des typischen „Massively“ vor „MORPG“.

Wenn ihr auf andere Spieler trefft, könnt ihr zwar mit ihnen interagieren, aber nicht mit ihnen chatten. Das Zusammentreffen soll etwas Besonderes sein und keine alltägliche Situation.

Weiterhin könnt ihr euch frei in der Welt von Book of Travels bewegen: Keine Quests oder Storys beschränken euren Erkundungsweg. Ihr müsst euren eigenen Weg in der handgezeichneten Umgebung finden, keiner nimmt euch dabei an die Hand. Zudem solltet ihr darauf achtgeben, wie ihr euer Abenteuer gestaltet – eure Charaktere sind nicht unsterblich.

Neues MMORPG auf Steam geht eigenen Weg – Will klein, kuschlig und für Rollenspieler sein

Studio muss 25 von 35 Mitarbeitern entlassen

Obwohl es von einigen Spielern als „das Spiel des Jahres“ bezeichnet wurde und bisher sehr positive Rezensionen auf Steam bekam, bleibt der Erfolg bis jetzt leider aus. Das Studio „Might and Delight“ hinter Book of Travels verfasste am 21. Dezember einen Post an die Community und beschreibt darin ganz offen die Probleme des Studios (via Steam).

Might and Delight beschreibt das Erlebnis mit dem Release des Early Access von Book of Travels als emotional, faszinierend und einzigartig. Der Early Access wurde immerhin mehrere Male verschoben, da das Spiel, während der Beta-Zeit, immer wieder Feedback und Reports bekam. Das Studio wollte einen Early Access liefern, zu dem sie stehen konnten.

Nachdem am 11. Oktober 2021 dann der Early Access auf Steam erschienen war, gab es zwar einige Spieler, die Book of Travels wahnsinnig lobten, jedoch reichten die Verkäufe bisher nicht aus: Might and Delight musste sich von 25 Mitarbeitern trennen.

Das klingt jetzt zunächst nicht viel, aber stellt für so ein kleines Studio eine große Belastung dar. 10 Mitarbeiter verbleiben nach der Entlassungs-Welle, was Might und Delight als den „schwersten Test in ihrer 11-jährigen Karriere“ betitelt.

Außerdem schildert das Studio, dass die Entwicklung natürlich dadurch beeinträchtigt und länger dauern wird. Aber sie verfolgen trotzdem weiterhin das Motto:

Überleben und den bestmöglichen Inhalt ins Spiel bringen.

Gründer Anders, Jakob & Entwickler-Team

Might and Delight beschreibt sich als zielstrebig und sie möchten ihr Möglichstes tun, um Book of Travels weiter voranzutreiben.

Die Entwickler veröffentlichten zuletzt den Soundtrack des Spiels und haben zudem den „Cup of Kindness“ (via Steam) erstellt. Für 1,59 Euro kann man das „DLC“ für Book of Travels kaufen, das praktisch aber nichts enthält. Ihr unterstützt die Entwickler lediglich dabei, das Spiel weiterentwickeln zu können, wenn es euch gefällt.

Wie viele Spieler hat Book of Travels denn? Die Zahlen sehen wirklich schlecht aus: Seinen Höhepunkt hatte das Spiel im Dezember 2018, hier erreichte man einen Peak von 2000 Spielern – durchschnittlich waren vor 3 Jahren etwa 610 Spieler online.

Aber die Mehrzahl dieser Spiel war rasch weg. Bereits im März 2019 hatte das Spiel nur noch 99 Spieler im Schnitt gleichzeitig online, in den Jahren danach sank die Zahl weiter.

In den letzten 30 Tagen waren 27 Spieler im Schnitt gleichzeitig online, der Peak betrug gerade Mal 120 Spieler. Das ist offenbar zu wenig, um die volle Belegschaft weiter zu beschäftigen.

Wie geht es jetzt weiter? Die Zukunft von Book of Travels ist nun ungewiss. Might and Delight wollte eigentlich nur etwa 2 Jahre in der „Early Access“-Phase verweilen, allerdings könnte es durchaus sein, dass die Phase sich jetzt deutlich verlängert.

Was haltet ihr von dem TMORPG? Habt ihr es schon mal gezockt oder wollt es in Zukunft? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.

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Die Ideen klingen (ohne das ich mich mehr mit dem Spiel beschäftigt hätte) an sich sehr charmant.

Ich finde die Idee eines kleinen MMOs, bei dem jeder Spieler eines Servers wichtig ist, super. Nur: Das man andere Spieler kaum trifft und DANN nicht mal chatten kann – wozu dann? Um einen Daumen hoch zu schicken und dann zusammen zu tanzen?

Klar, ein Chat bringt wieder anderen Probleme mit (Moderation), aber irgendwie klingt das Konzept nur auf dem Papier gut, glaube ich.

Nyan-chan

Und genau hier sehen wir den Teufelskreis: Entwickler klagen über zu wenig Early Access Käufer und sorgen in der Konsequenz erst Recht für weniger Early Access Käufer.

Das Problem mit E.A. und warum viele Gamer diesem generell eher misstrauisch gegenüber stehen, ist ja nicht nur die Anfälligkeit gegen Missbrauch: Die Käufer treten allgemein in Vorausleistung, aber keiner weiß wie lange die Entwickler das Spiel wirklich unterstützen, ob die Versprechen eingehalten und die Roadmap weiter verfolgt wird. Keiner weiß welches Endprodukt er am tatsächlich irgendwann erhält, er kann nur vertrauen und hoffen. Und diese News hier bestätigt dieses Misstrauen ja auch: Die Leute sind in Vorausleistung gegangen, haben das Spiel bereits gekauft und jetzt verkündet das Team mal eben die Entlassung vieler Mitarbeiter, kündigen dadurch Verschiebungen an, Features müssen vermutlich gestrichen werden und die Käufer müssen sich ernsthaft sorgen machen, ob das Spiel am Ende tatsächlich noch fertig wird oder nicht.Wie gesagt: Hier unterstreicht der Entwickler quasi die Gründe, warum man den E.A. eventuell nicht wagen sollte.

Generell sollte man auch nicht vergessen das E.A. zwar eine Finanzierungsmöglichkeit ist, ähnlich wie Kickstarter oder Patreon, Crowdfunding etc., aber man da in den meisten Fällen noch keine Verkaufszahlen und Umsätze wie bei einem Fullrelease erwarten kann und darf. Gründe stehen oben. Mit dem Hauptgrund, dass das Spiel eben einfach nicht fertig ist. Das sieht man auch bei Book of Travels. Viele Skills im Spiel haben noch gar keinen Sinn, etliche Reviews raten dazu noch zu warten mit dem Kauf. Es ist unfertig und voller Probleme. Nur natürlich das sich damit nicht jeder herumschlagen und auch noch dafür bezahlen will um Beta-Tester zu werden.

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Nyan-chan
Todesklinge

Ohne neue Spiele und damit verbundenen Risiken, gäbe es nur noch die gleichen 20 Spiele in XYZ Zahlenfolge.

Noch dazu kommt das die Spieler immer mehr verwöhnt werden und Bugs übersensibel behandeln.

Spiele ohne “early access” sind fast unmöglich zu realisieren, aber die Spieler verlangen das.
Spiele sollen immer mehr Inhalte bieten, für weniger Geld und möglichst fehlerfrei. Paradox.

Dann noch die Konkurrenz im nacken!

McPhil

Early Access soll doch dabei helfen mehr Feedback zum Spiel zu bekommen und nicht um Geld reinzuholen damit man seine Belegschaft nicht feuern muss.

Daniel

Man frage sich was die Entwickler erwartet haben!? Man begegnet kaum jemanden, kein roter Faden im Spiel und dazu kann man tatsächlich sterben.
Nicht mal solche großen Spiele wie New World, schaffen es die Leute zu begeistern. Und die haben alle die Standard kost, so extravagantes schaut sich kaum einer an. Viel zu kompliziert und man muss selber nachdenken. Tut mir leid, aber früher vor 15 Jahren hätten die mit sowas erfolg gehabt. Heute fangen die meisten schon an zu heulen, wenn es kein Autorun was dem Pfad folgt im Spiel gibt. Ein Spiel was nicht innerhalb von Max 2-3 Tagen durch ist (MMO), ist grundsätzlich heutzutage Schlecht. Dann soll man noch seine Quest selber suchen? Um Gottes Willen.

Todesklinge

Leider ist das so.
Die Spieler wollen nichts neues und aufregendes spielen, sondern nur das immer gleiche. Daher sind die ganzen MMO/RPGs identisch.

Die Frage ist ob man 1 Käufer für ein gutes Spiel bekommt oder 10.000 Käufer für ein durchschnittliches Spiel.
Die 10k sind eben lukrativer… dafür kann man kein gutes Spiel machen. Ausnahmen gibt es natürlich, zum Glück.

Zord

Bei solchen Spielen frage ich mich immer ob ein reines Single Player Spiel nicht sinnvoller gewesen wäre. Der Multiplayer Part kostet einfach Geld das dann an anderer Stelle fehlt.

Misterpanda

Stimmt, allerdings finde ich dass es ohne Chat natürlich gerade den Reiz ausmacht, dann doch mal anderen Spielern zu begegnen und darauf zu reagieren.

Damian

Das Game sieht so innovativ und interessant aus, habe es mir direkt gekauft. Kostet ja bloß 20€! Hatte vorher noch nie etwas davon gehört…

Hammerschaedel

und wie fandest du es? ich fand es langweilig.. einmal gespielt und danach nie wieder..

Damian

Ja, ging mir leider auch so, dabei mag ich das Artdesign sehr…

Andy

Ich habe es schon länger auf meiner wunschliste,aber da ich generell keine EA Spiele anfasse wollte ich eben den realen Start abwarten und dann erst noch mal paar Monaten abwarten EA spiele ist immer so eine Sache,vioele Titel sind so schlecht dass die es eh nie aus dem Ea schaffen.
Medieval Dynastie ist da eine von wenigen Aussnahmen, warte allerdings sehnsüchtig auf den 3rd Person Update

SoulPhenom

Das Spiel sieht einfach Total Langweilig aus

Kenne und verfolge das Studio tatsächlich schon eine Weile, weil ich das erste, aber auch das zweite Shelter total toll fand. Allerdings waren die Bewertungen zu Teil 3 so bescheiden und mein Geldbeutel so leer, dass ich sogar als großer Fan nicht zum 3. Teil gegriffen habe. Kann mir vorstellen, dass dieser Flop auch noch seinen Teil zu beigetragen hat. Kam auch erst in diesem Jahr raus.
Zudem lassen sich die Spiele schlecht “zeigen”, denn die Spiele haben alle einen sehr eigenwilligen Look. Meadow was auch schon ein “Tiny MMO” von Ihnen war fand ich super, aber dieser Titel wirkt auf mich zu künstlerisch.
Ach Mensch, trifft immer die Falschen, denn auch wenn die letzten Projekte nicht meiner Vorstellung entsprachen hätten sie wirklich mehr Erfolg verdient.
Vllt. schau ich mir im Sale doch nochmal den ein oder anderen liegen gelassenen Titel von ihnen an. 🙂

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Flo
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