Blizzard feuert über 20 Mitarbeiter nach Skandal, stellt 19 für Gleichberechtigung neu ein

Blizzard feuert über 20 Mitarbeiter nach Skandal, stellt 19 für Gleichberechtigung neu ein

Bei Blizzard findet aktuell offenbar eine größere Umstrukturierung statt. Laut Berichten sollen beim Macher von World of Warcraft über 20 Mitarbeiter entlassen worden sein, gegenüber 20 weitere laufen Disziplinarmaßnahmen. Im gleichen Zug werden neue Stellen für andere Abteilungen geschaffen.

Das ist die Situation:

  • Seit Juli 2021 ist Activision Blizzard in einen enormen Sexismus-Skandal verstrickt – das Unternehmen soll eine toxische „Frat Boy Culture“ gepflegt haben
  • Viele namhafte Mitarbeiter verließen daraufhin das Studio, darunter der Blizzard-Chef J. Allen Brack und zuletzt der Diablo-4-Chef Luis Barriga
  • Blizzard arbeitet seitdem daran, interne Missstände zu bekämpfen und entfernt nach und nach Anspielungen auf Mitarbeiter oder sexuelle Handlungen aus den Spielen
  • Jetzt ist bekanntgeworden, dass 20 weitere Mitarbeiter gekündigt und 19 neue dafür eingestellt wurden

Was passiert gerade bei Blizzard? Nachdem das Unternehmen aktuell offenbar dabei ist, „aufzuräumen“, mussten laut einem Bericht der Financial Times 20 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen (hinter einer Paywall, via TheVerge.com).

Bereits im Juli kündigte der CEO Bobby Kotick an, dass es zu Entlassungen kommen wird.

Gegen 20 weitere Mitarbeiter seien Disziplinarmaßnahmen eingeleitet worden. Die Aktionen folgten den bereits zahlreichen Rücktritten anderer Mitarbeiter. Namen wurden keine genannt. Es seien sogar einige Führungskräfte gekündigt worden, allerdings niemand sonst aus dem Vorstand.

In einem offenen Brief spricht Fran Townsend, die Vorsitzende für innere Angelegenheiten, davon, dass zugleich 19 weitere Stellen geschaffen wurden. Diese seien im Team für „Ethics & Compliance“ angesiedelt, also bei der Abteilung für Gleichberechtigung und Unternehmenskultur.

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Fran Townsend, Executive Vice President für Corporate Affairs bei Blizzard

„Egal, welche Position du hast – Bei Fehlverhalten agieren wir“

Das sagt Blizzard dazu: Im Interview mit der Financial Times ging Townsend auf die Maßnahmen ein, die nun bei Blizzard durchgesetzt werden sollen. Dort heißt es:

„Es ist egal, welche Position du hast oder was dein Job ist. Wenn du dir irgendein Fehlverhalten leistest oder ein Teamleiter bist, der eine Kultur toleriert, die nicht zu unseren Werten passt, werden wir agieren.“

Townsend selbst war in der Vergangenheit bereits in die Kontroverse verstrickt. Als ehemaliger Executive Sponsor des Frauennetzwerks bei Blizzard hatte sie das Unternehmen offenbar verteidigt. 3.000 Mitarbeiter forderten deswegen ihren Rücktritt aus dieser Position, welchen sie auch kurz darauf bekanntgab.

Wie ist der aktuelle Stand? Seit Beginn des Skandals haben etliche namhafte Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, offenbar im Zusammenhang mit den Vorwürfen. Darunter ist auch der ehemalige Chef von Blizzard, J. Allen Brack.

Nach dem Abgang von Brack trat ein neues Führungs-Duo an die Spitze von Blizzard: Jen Oneal und Mike Ybarra sind nun verantwortlich und stehen für eine gänzlich neue Richtung in Sachen Gleichberechtigung.

Vor allem Ybarra gilt als beliebt in der WoW-Community, da er selbst ein eingefleischter Gamer ist. Allerdings machte auch er sich zuletzt etwas unbeliebt durch seine Art zu spielen.

Zudem ist Blizzard aktuell dabei, etliche Anspielungen aus den Spielen zu entfernen, etwa McCree aus Overwatch oder anzügliche Witze aus World of Warcraft. Das kommt jedoch nicht bei allen Fans gut an. Sie sehen es als Zeichen, dass gerade an der falschen Stelle gearbeitet wird. Auch MeinMMO-Dämon Cortyn findet den aktuellen Weg nicht gänzlich richtig:

Über Blizzard und World of Warcraft zu schreiben ist nur noch eine Qual

Quelle(n): Blizzard, Financial Times, The Verge
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Osiris80

19 Frauen ? 😂

ShadowStrike1387

Und wenn es 19 Frauen sind, die Blizzard einstellt… Dann bitte. So kommen wenigstens ein paar mehr weibliche Mitarbeiter zum Unternehmen von Activision Blizzard👍🏻.

Aber reden wir doch Mal Tacheles: Die Hauptsache ist doch, dass die Null-Toleranz-Politik bei Blizzard für jeden Mitarbeiter gelten wird, egal welches Geschlecht sie repräsentieren und es ist dabei auch egal, ob er/sie schon langjähriger Mitarbeiter bei Blizzard ist oder nicht.

Kurzgefasst kann man sagen, es läuft seit 3 Monaten (mit Beginn des Sexismus Skandals) eine Umstrukturierung bei Activision Blizzard, bei der man gespannt sein darf, wie sich der Zustand der Firma entwickelt, ob zum Positiven oder Negativen. Ich würde gerne auf Ersteres hoffen, aber ob sich das Unternehmen fängt, kann nur der Zahn der Zeit zeigen.

Und nebenbei dürfte es dabei nicht gerade von Vorteil sein, wenn die Community einen Riesenaufstand um D2 Resurrected macht. Ich lenke aber ein und stimme zu, dass die Community Recht hat, was das Spiel angeht… nur fördern und unterstützen sie damit das Unternehmen nicht gerade. Gewiss, einige werden sagen, sie haben Activision Blizzard unterstützt, indem sie das Spiel schon gekauft haben. Aber die Wahrheit ist doch: So ein Spiel, das übrigens fern jeder Realität ist, wird immer noch von Entwicklern gespeist und versucht gefixt zu werden, die gerade sehr realitätsnahe Probleme haben.

Und Real Life hat für jeden von uns doch immer noch Vorrang vor dem Zocken, finde ich😎👍🏻.

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