Neues Survival-MMO auf Steam spricht alle an, denen Stardew Valley zu leicht ist

Neues Survival-MMO auf Steam spricht alle an, denen Stardew Valley zu leicht ist

Mit CryoFall feiert ein neuer Survival-Titel den Release auf Steam und kaum jemand hat ihn auf dem Schirm. Schade eigentlich, denn der Ansatz ist ziemlich gut – findet zumindest MeinMMO-Autor Benedict Grothaus. Allerdings muss man sich mit CryoFall auch anfreunden wollen.

Bereits seit April 2019 ist CryoFall im Early Access auf Steam spielbar. Seitdem ist es in stetiger Entwicklung und die Devs arbeiten immer wieder an neuen Inhalten, Features und Systemen. Jetzt, am 29. April 2021, feiert CryoFall offiziellen Release.

Das Survival-Spiel stammt vom Studio AtomicTorch und wird vertrieben vom deutschen Story-Spezialisten Daedalic aus Hamburg. Daedalic ist eigentlich bekannt für hervorragende Point&Click-Adventures wie Edna bricht aus, The Whispered World und die Deponia-Reihe.

Damit bedienen die Hamburger eher eine Nische von treuen Fans und auch CryoFall ist eher ein Liebhaber-Spiel. Der Ansatz ist eigen und versucht, eine Route zwischen Casual und Hardcore zu nehmen, was sich jedoch als schwierige Mischung erweist.

Diese Mischung  macht jedoch den Reiz des Survival-MMOs aus. Im Rahmen von Find Your Next Game wollen wir euch CryoFall genauer vorstellen.

Isometrisches Survival mit gemischten Reviews

Was ist CryoFall? Ihr spielt in CryoFall einen Überlebenden einer Katastrophe in ferner Zukunft. Auf einem fremden Planeten landet ihr quasi nackt und sollt die Zivilisation wieder aufbauen.

Ihr spielt auf offiziellen oder privaten Servern mit bis zu 200 Spielern entweder im PvE, gänzlich ohne Feindkontakte mit anderen Spielern, oder im PvP als Wettbewerb ums Überleben. Neben dem eigentlichen Überleben stellt CryoFall es ins Zentrum, ein eigenes Haus und sogar Industrie aufzubauen, ähnlich wie in Factorio.

CryoFall kommt dabei in einer isometrischen 2D-Perspektive daher („schräg von oben“) und bietet eine zeitlose Comic-Grafik. Gameplay und Grafik erinnern ein wenig an einen Mittelweg zwischen RimWorld oder Stardew Valley und Conan Exiles oder ARK.

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An Stardew Valley etwa erinnern vor allem die Optik und die verschiedenen Bau-Systeme wie Landwirtschaft und Handel. CryoFall mischt diese jedoch mit Hardcore-Survival-Elementen, die in Stardew Valley fehlen.

Dabei bietet das Survival-Spiel hohe Modifizierbarkeit und einen eigenen Map-Editor. CryoFall ist zu 100 % Open Source, sodass jeder frei seine Mods erstellen und zur Verfügung stellen kann.

Wie kommt CryoFall an? Die Bewertungen auf Steam sind „gemischt“ bis „größtenteils positiv“. Über alle Rezensionen hinweg kommt das Spiel immerhin auf 79 % positive Bewertungen. In den letzten 30 Tagen sind es jedoch nur noch 69 % (Stand 29. April, via Steam).

Die Spielerschaft ist dabei relativ klein. Im März 2021 spielten im Schnitt 177 Spieler CryoFall, in der Spitze 385 (via steamcharts). Da 200 Spieler auf einen Server passen, ist die Besiedelung dünn.

Das typische Survival-Problem: Zu wenig PvE?

Das wird kritisiert: Ein großer Kritikpunkt an CryoFall war bisher, dass PvP zu sehr im Vordergrund stand. Etwas, das vielen Survival-Games häufig vorgeworfen wird. Loggt man sich etwa aus, bleibt man in der Welt und „schläft“, was es Trollen leicht macht, andere Spieler zu überfallen.

Zudem soll der PvE-Inhalt recht karg gewesen sein. Es habe wenig zum Erkunden gegeben und das Wildleben und die Gegner waren anfangs entweder gar nicht oder zu aggressiv, sodass wenig Atmosphäre entstand.

Der Steam-Nutzer SirArghAlot beschreibt die PvE-Server sogar als „Demo“ und es gibt Kritik an einem fehlenden Solo-Modus für Spieler, die lieber alleine die Welt erkunden wollen.

Cryofall monster
Schicke Monster, mit denen jedoch früher zu wenig passiert ist.

Das macht CryoFall besser: Wir haben den Entwicklern im Vorfeld einige Fragen geschickt, die sie uns beantwortet haben. Darunter die Frage nach den Änderungen, die CryoFall erhalten hat. Seit dem Early-Access-Release 2019 kamen etliche neue Inhalte und Features dazu, wie etwa:

  • ein Elektrizitäts-System
  • Fahrzeuge
  • Fraktionen
  • eine völlig überarbeitete Map mit Ruinen zum Erkunden
  • Welt-Events und Bosse
  • Angeln

Damit soll vor allem der PvE-Content angereichert werden, der zuvor als zu dünn galt. Laut den Entwicklern gibt es sogar etliche Spieler mit weit über 1000 Stunden in CryoFall, die offenbar genug zu tun finden.

Alles, was ein Survival-Game braucht

Das sind die Features des Spiels: CroFall spielt insbesondere damit, dass ihr euch durchgehend einen Fortschritt erspielt. Den großen Kern des Spiels machen deswegen Forschung, Crafting und Industrie aus.

Ihr fangt als „primitiver“ Spieler an und erlebt eine Entwicklung bis hin zum Technologie-Stand der Science-Fiction mit Exo-Suits, abgefahrenen Waffen und kybernetischen Bio-Implantaten. Diese Features erinnern stark an RimWorld, nur dass ihr hier einen einzelnen Charakter steuert und keine ganze Kolonie. Dabei verbessert ihr nicht nur euren Charakter, sondern baut auch eure Basis aus:

  • ihr beginnt mit einem einfachen Haus
  • später versorgt ihr euch über Landwirtschaft selbst und sichert so euer Überleben
  • mit Industrie und Produktionsketten feuert ihr technischen Fortschritt an
  • Wissenschaften wie Chemie, Physik und Medizin machen euch dann zum futuristischen Übermenschen

Dazu gibt es auch die klassischen Survival-Aspekte wie Hunger und Durst, die jedoch durch haufenweise Status-Effekte erweitert werden. Ihr müsst nicht nur auf Essen und Trinken achten, sondern auch auf Strahlung, Gift und Verletzungen. Für jeden Status-Effekt gibt es jedoch auch Items, die diese kontern.

Cryofall Medizin und Statuseffekte
In CryoFall gibt es haufenweise Status-Effekte mit entsprechenden Gegenmitteln.

Was macht CryoFall besonders? Das Alleinstellungsmerkmal des Survival-Spiels ist, dass es sich Elemente sowohl aus Casual-Spielen als auch aus Core-Games nimmt und sie zu etwas eigenem vermischt. CryoFall versucht in allen Aspekten, einen Mittelweg zu gehen:

  • die Grafik ist hübsch und detailreich, aber trotzdem in 2D gehalten und simpel
  • Gegner sind tödlich, zugleich könnt ihr ihnen leicht aus dem Weg gehen
  • die Systeme sind komplex, aber intuitiv zu erlernen und sie bauen aufeinander auf
  • verschiedene Status-Effekte schwächen euch, können aber durch richtige Vorbereitung vermieden werden
  • loggt ihr euch aus, könnt ihr noch immer getötet werden, aber seid im eigenen Haus geschützt

Damit geht CryoFall aber einen schwierigen Weg. Für den Survival-Casual könnten die Systeme zu hart sein, während sie dem Überlebens-Profi zu lasch erscheinen. Genau diese Verflechtung aus verschiedenen Systemen macht jedoch den Reiz aus und lädt dazu ein, sich genauer mit dem Spiel zu befassen.

Für wen lohnt sich CryoFall?

Wenn ihr Stardew Valley oder Terraria gespielt habt, aber dort nichts mehr zu tun findet oder mehr Herausforderung sucht, solltet ihr CryoFall einmal eine Chance geben. Der MMO-Aspekt hebt das Survival-Spiel noch einmal von Stardew Valley und Terraria ab, bleibt aber in Bedienung und der Oberfläche recht ähnlich. CryoFall liefert allerdings keine Story wie es Stardew Valley bietet.

Ebenso eignet sich CryoFall, wenn euch Hardcore-Survival-Games wie Rust oder Conan Exiles zu hart sind, ihr aber trotzdem einen gewissen Grad an Schwierigkeit sucht. CryoFall bietet einen etwas leichteren Einstieg und verzeiht Fehler deutlich besser.

Selbst für Quereinsteiger ist CryoFall einen Blick wert, etwa wenn ihr eher auf Strategie- und Verwaltungsspiele steht. Basenbau und Industrie in CryoFall erinnern ein wenig an Factorio oder Simulationen wie RimWorld.

Cryofall Basis
Der Basenbau erinnert ein wenig an RimWorld.

Sucht ihr jedoch ein chilliges Survival-Game zum Entspannen oder den absoluten Wettbewerb mit anderen Spielern, seid ihr bei CryoFall an der falschen Adresse.

Übrigens: Die Anforderungen von CryoFall sind äußerst gering. Mit gerade einmal 700 MB benötigtem Speicher, 3 GB RAM und einem 2.2 GHz Dual-Core-Prozessor reicht selbst ein alter Rechner mit schwacher Grafikkarte. Eine Auflösung von 720p ist bereits ausreichend.

Wenn ihr euch noch unsicher seid, bietet CryoFall sogar eine Demo. Die beinhaltet das vollständige Spiel, ist kostenlos und ihr könnt 8 Stunden lang zocken. Nutzt dazu den Button “Demo herunterladen” auf der Steam-Seite von CryoFall.

So geht’s mit CryoFall weiter

Die Entwickler verrieten uns von ihren Plänen für die Zukunft. Für die Modifizierungen könnte etwa der Steam Workshop implementiert werden, sodass es noch leichter wird, Mods für CryoFall zu bekommen und das Spiel anzupassen.

Ein großes Ziel ist, Einzelspieler- und Koop-Inhalte zu verbessern. Im Moment fehlt die Möglichkeit, CryoFall vollkommen alleine oder mit einem Freund zu spielen, ohne einen eigenen Server zu betreiben. Die Entwickler wollen eine Möglichkeit bringen, einen privaten Server direkt über das Spiel zu starten und so mit Freunden zu spielen, wenn alles klappt.

Auf die Frage hin, ob es einen Battle Pass, Addons oder DLCs geben wird, hieß es jedoch nur: „Das ist alles möglich, aber im Moment konzentrieren wir uns darauf, den Kern des Spiels zu erweitern. Es gibt noch ein paar andere Dinge, die wir in Erwägung ziehen, aber das würden wir gerne noch geheim halten bis wir uns sicher sind, dass wir es auch durchziehen können.

Nischen-Spiel mit Geheimtipp-Potential

Mit seinen verrückten Verflechtungen von Casual- und Hardcore-Elementen spricht CryoFall definitiv eine ganz spezielle Gruppe an Spielern an, bei der ich mir noch nicht ganz sicher bin, wer das eigentlich sein soll.

Bisher konnte ich nur wenig spielen, aber das, was ich gesehen habe, gefiel mir. Der Ansatz klingt wahnsinnig interessant und ich würde die Welt wirklich gerne weiter erkunden – Wenn denn nur die Mechaniken nicht so anstrengend aussehen würden.

Ich lese mich gerne in Systeme ein, aber CryoFall klingt für ein entspanntes Survival-Game etwas zu komplex. Es kann aber gut sein, dass das Verständnis beim Zocken einfach so kommt. Das Tutorial war auf jeden Fall schon einmal gut und ich kann jedem empfehlen, sich zumindest die Demo anzuschauen. Ich denke aber, dass man ein bestimmter Schlag Gamer sein muss, um in CryoFall wirklich zu versinken.

Nischen-Spiele sind an sich nichts Schlechtes. Studios, die wissen, dass nur eine kleine Gruppe an Liebhabern ihr Spiel zockt, können auch viel besser für genau diese Gruppe maßschneidern. Ich hoffe, dass genau das mit CryoFall passiert und denke, dass AtomicTorch mit Daedalic genau den richtigen Publisher an der Hand hat, der ihnen dabei helfen kann, dieses Ziel zu erreichen.

fragt meinmmo benedict

Benedict Grothaus
Freier Autor und Survival-Experte bei MeinMMO

Ob die Pläne der Entwickler funktionieren und wie die neuen Inhalte aussehen werden, muss sich noch zeigen. Es klingt jedoch so, als gäbe es genügend für das Studio zu tun, um CryoFall noch weiter zu verbessern. In unserer Liste findet ihr noch weitere Survival-Games, die einen Blick wert sind:

Die 25 besten Survival-Games 2021 für PlayStation, Xbox und PC

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Das Spiel gibts schon ewig, oder nicht?

Rahteklak

Laut Steam Shop “VERÖFFENTLICHUNGSDATUM FÜR EARLY ACCESS: 3. Apr. 2019”

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