Nvidia macht die RTX 3060 schlechter, aber das ist gut für euch

Nvidia macht die RTX 3060 schlechter, aber das ist gut für euch

Spieler und Miner wollen eine RTX 3060 kaufen. Doch mit einem Trick macht Nvidia den Minern jetzt einen Strich durch die Rechnung. Denn die neue RTX 3060 lohnt sich für Miner nicht wirklich. Das ist gut für Spieler, die nach neuer Hardware suchen.

Darum geht’s: Die RTX-3000-Grafikkarten (GPU) sind aktuell sehr begehrt und alle wollen die neuen Grafikkarten haben. Doch nicht nur Gamer wollen eine RTX 3060 kaufen, sondern auch Leute, die mit Grafikkarten Krypto-Währungen wie Bitcoin schürfen: die sogenannten Miner.

Doch Nvidia macht jetzt die GeForce RTX 3060 jetzt bewusst schlechter – zumindest für Miner.

Für Miner soll es sich in Zukunft nicht lohnen, RTX 3060-Grafikkarten zu kaufen, um damit Krypto-Währungen zu schürfen. MeinMMO erklärt euch, was sich Nvidia dabei gedacht hat.

Im Titelbild seht ihr als Ersatz die GeForce RTX 3060 Ti, da es von der RTX 3060 bisher kein richtiges Bild gibt.

Nvidia: “GeForce ist fürs Gaming gemacht”

Nvidia hatte in einem offiziellen Blogeintrag (via blogs.nvidia.com) erklärt, dass sich die GeForce-Grafikkarten vornehmlich an Gamer richten. NVIDIA-Grafikkarten lassen sich allerdings für viele verschiedene Zwecke nutzen.

Das macht Nvidia: Nvidia konfiguriert die Software für die Grafikkarten so, dass die Software bestimmte Mining-Algorithmen erkennen kann. Sobald die Software erkennt, dass die Leute damit Krypto-Währungen schürfen wollén, halbiert die Software die Hashrate. Die Hashrate ist fürs Schürfen enorm wichtig. Auf diese Weise wird die Effizienz um 50 % verringert.

Was ist eine “Hash Rate”? Vereinfacht gibt die Hash Rate an, wie schnell die vielen komplexen Rechenoperationen bei der Erschließung eines neuen Blocks durchgeführt werden. Je höher die Hash-Rate, desto schneller kann geschürft werden.

Ist Nvidia für Miner ab jetzt uninteressant? Um die jetzt enttäuschten Miner zu beruhigen, hat Nvidia mit CMP eine Grafikprozessor-Serie vorgestellt, die sich an professionelle Miner richtet. CMP steht für “Cryptocurrency Mining Processor.” Diese Prozessoren sind auf die Bedürfnisse von Minern zugeschnitten.

So verzichten diese Mining-Prozessoren auf Bildausgänge und haben eine niedrigere Spitzenspannung und -frequenz und setzen auf ein besseres Lüftungssystem. Das ist für Miner wiederum besser als mit hochtaktenden Gaming-Grafikkarten zu schürfen.

Wird die Verfügbarkeit dadurch schlechter? Nein. Nvidia hatte sofort erklärt, dass sich die neue Serie nicht auf die Verfügbarkeit auswirkt. So schreibt man im offiziellen Blogeintrag:

Sie (die Mining-Prozessoren) erfüllen nicht die Spezifikationen, die für eine GeForce GPU erforderlich sind, und haben daher keine Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von GeForce GPUs für Gamer.

Nvidia, Quelle: blogs.nvidia.com
Hier hat ein Autofahrer zum Mining RTX 3080-Grafikkarten in seinen BMW verbaut. Das finden viele User ziemlich seltsam.

Mining-Grafikkarten sind gut für uns Gamer

An wen richtet sich Nvidias Grafikkarte? Nvidia richtet sich mit der RTX 3060 klar an die Gamer der Mittelklasse. Damit sind Spieler gemeint, die bereit sind, mehr Geld für ihren Gaming-PC auszugeben, aber im Schnitt nicht mehr als 400 Euro für eine Grafikkarte ausgeben wollen.

Für viele Gamer dürfte die RTX 3060 auch das spannendere Produkt sein als etwa die RTX 3080. Denn die GeForce RTX 3080 ist teurer und bietet 4K-Leistung, die für viele Spieler wenig interessant ist. In unserer Analyse haben wir euch die beiden Grafikkarten noch einmal ausführlicher vorgestellt:

RTX 3080 oder RTX 3060: Für wen reicht Nvidias günstigere Grafikkarte?

Darum ist Nvidias Enscheidung richtig: Nvidias Schritt, die RTX 3060 für Miner unanttraktiv zu machen ist für viele Gamer eine gute Entscheidung. Denn damit fällt ein weiterer Konkurrent auf dem aktuell schwer umkämpften Grafikkartenmarkt weg.

Auch gibt es aktuell kaum Alternativen für Gamer, die eine Grafikkarte für Full-HD mit hohen FPS oder für WQHD (1440p) suchen.

Wirkt sich das überhaupt auf Deutschland aus? Wie stark diese Selbst-Sabotage von Nvidia den deutschen Markt betrifft, ist eine andere Frage. Denn in Deutschland spielt Krypto-Mining eine eher untergeordnete Rolle. Das liegt vor allem an den hohen Strompreisen.

In den USA oder in China hingegen ist das Schürfen nach Ethereum oder Bitcoin gefragt wie nie, sodass in China einige User auch dutzende Gaming-Laptops kaufen, weil es sich gerade lohnt:

Chinesen kaufen sich 50 Gaming-Laptops, schürfen damit nach digitalem Gold

Wie lange das Schürfen nach diesen Währungen in China noch erlaubt bleibt, ist unklar.

Denn die größte asiatische Volkswirtschaft überprüft gerade, ob man Mining in China nicht verbieten könne. Hier ist vor allem von hoher Umweltverschmutzung durch den hohen Stromverbrauch die Rede.

Aktuell gibt es kaum Alternativen zur RTX 3060

Welche Nvidia-Alternativen gibt es? Nvidia selbst hat zwei weitere Karten im Angebot, die jedoch nur schwer zu bekommen sind. Die GeForce RTX 3060 Ti ist kaum oder nur zu hohen Preisen erhältlich. So war die GeForce RTX 3060 Ti nach wenigen Minuten bereits ausverkauft.

Die RTX 2060 Super bietet auf dem Papier eine ähnliche Leistung. Doch auch hier gilt, dass man die Grafikkarte derzeit kaum bekommt, auch weil sie offiziell nicht mehr in großen Stückzahlen hergestellt wird.

Quelle(n): blogs.nvidia.com
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Daniel

Jetzt nur noch was gegen Scalper tun und unsere Gamer-Welt ist wieder in Ordnung. 🙂

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