Dumme Bots als Motivationshelfer in Shootern – Darum liebe und hasse ich es

Dumme Bots als Motivationshelfer in Shootern – Darum liebe und hasse ich es

Viele Shooter setzen zum Spielbeginn auf dumme Bot-Mitspieler, um die Motivation von Neulingen zu fördern. Das macht zwar Spaß, aber unserem Autor Jürgen Horn geht es auch ziemlich gegen den Strich. Warum dem so ist, erfahrt ihr hier.

Was hat es mit den Bots auf sich? Manche kompetitive Shooter bringen bei neuen Spielern oft in den ersten Runden vermehrt Bots als Mit- und Gegenspieler. Diese KI-Kameraden und Gegner spielen ausgesprochen schlecht und sind nur mit viel Pech eine echte Gefahr für einen menschlichen Spieler. Selbst der ungeschickteste Noob gewinnt normalerweise gegen solche KI-Nulpen. So erging es auch mir in diversen Games.

Ich und die Bots – Meine Hassliebe zu KI-Gegnern in Shootern

Das war mein erster Bot-Fight: Mein erster Kampf gegen Bots war im Spiel Paladins. Der bunte Hero-Shooter mit Fantasy-Flair verspricht spaßige Ballereien und als ich es auf Anraten der Kollegin Leya Jankowski erstmals spielte, war ich begeistert. Das Gameplay taugte mir gut und ich schien geradezu ein Naturtalent zu sein.

Denn die Gegner fielen wie die Fliegen und ich schoss alles und jeden über den Haufen. Am Ende jeder Runde war ich regelmäßig der MVP und meinen Kill-Zahlen waren phänomenal. Das freute mich ungemein, denn obwohl ich Shooter liebe, bin ich ein eher durchschnittlicher Spieler. In Paladins war dem aber wohl nicht so und ich war extrem glücklich.

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Meine Erfolge in Paladins waren alle nix wert!

Doch dann wurde ich plötzlich schlechter und die Kills und Siege flogen mir nicht mehr so zu. Ich klagte mein Leid und Leya sagte mir schon damals sinngemäß irgendwas wie „Du, ich glaube am Anfang spielst du meistens gegen Bots und erst später gegen echte Menschen.“ Das fand ich irgendwie doof und mein Interesse an Paladins nahm schließlich auch wieder ab und ich zockte lieber die gerade populär gewordenen Battle-Royale-Games.

Da gab‘s keine Bots und ich war von Anfang an meist erfolglos. Das war zwar auch nicht toll, aber wenigstens ehrlich. Wenn ich in PUBG einen Kill schaffte, dann war das ein Highlight!

So ging das Gebotte weiter: Doch PUBG bekam schließlich auch Bots und in einer meiner furchtbarsten Spielsessions teste ich das Spiel vor einigen Monaten für Stadia. Meine Fresse, war das schlimm. Nicht nur, dass gefühlt 90 Prozent der Lobby aus Bots bestanden, die strunzblöden KI-Kasper spawnten anscheinend auch noch nach Bedarf.

Dann rannten sie hirnbefreit durch die Gegend, sprinteten in Wände und gaben schon nach wenigen Schüssen die Verfolgung auf und rannten lieber wie digitale Deppen ums Haus. Solche Trottel umzunieten machte keinen Spaß und ich war echt froh, als die Runde endlich vorbei war. So schmeckt mir das Chicken Dinner nicht!

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PUBG auf Stadia war für mich die Seuche – Dank Bots!

Fortnite Comeback mit Bots ist auch doof: Ähnlich erging es mir später bei meinem Comeback zu Fortnite, wo ich dank Kollegin Eilyn Rapp nach einer an sich geilen Kill-Orgie mit den neuen Marvel-Helden ebenfalls bitter enttäuscht wurde. Meine Opfer – bis auf den Deadpool Typen am Ende – waren alles Bots. Daher war es auch kein Wunder, dass ich sie reihenweise umnietete, obwohl ich nach wie vor in Fortnite das Bauen verweigere.

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Der Deadpool-Typ war kein Bot, alle anderen davor schon …

Cod Mobile bringt die Bot-Dröhnung: Mein finaler Bot-Clash fand dann in CoD Mobile statt. Das CoD für Smartphones ist eigentlich das erste Game dieser Art, das mir Spaß macht. Das lag auch daran, dass ich echt reihenweise das Spiel dominierte. Stolz sagte ich dies den lieben MeinMMO-Kollegen. Die waren aber skeptisch und fragten sogleich „Das waren doch bestimmt wieder Bots, freu dich nicht zu früh“.

Doch dieses Mal war ich mir sicher: Spieler mit Namen wie „Kiwi_Ameise“ sind doch keine Bots. So nennt sich doch keine KI, das muss ein Spieler gewesen sein! Oder die ganzen Typen mit kyrillischen Buchstaben im Namen, die ich umgenietet hatte. Sicher sind das keine russischen Bots! Oder?

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Fast alle Spieler waren Bots, bis auf Yusuf!

Tja, am Ende stellte sich doch heraus, dass es Bots waren. Danke, Benedikt!

Was sollen diese Bots? Es scheint, dass echt viele Spiele mittlerweile auf Bots setzen, um Spieler zum Spielbeginn ein Erfolgserlebnis zu bieten. Das ergibt auch aus Marketing-Sicht Sinn. Denn wenn ein Spieler schon zu Spielbeginn reihenweise meist zum Opfer wird und nie was reißt, dann hat er womöglich bald keinen Bock mehr, das Spiel weiterzuspielen. Ein Kunde weniger.

Jürgens Fazit Bots sind für mich wie Cheating

Doch das ist für mich gerade der Knackpunkt. Ich will freilich gewinnen. Gegner fraggen macht so viel Spaß! Aber ich will diese Kills mir ehrlich verdienen. Ich will, dass jeder Kill und Sieg was wert ist. Wenn ich gegen KI-Deppen spiele, ist das billig und nichts wert. Da kann ich genauso gut ein Schießbuden-Game á la Moorhuhn zocken, dort wehrlose Gegner abknallen und mich dabei geil fühlen.

Ehrlich gesagt ist Bots killen für mich wie Cheating. Denn der Cheater ergötzt sich auch an Erfolgen, die ihm eigentlich nicht aufgrund seiner Skills zustehen, sondern die er nur durch technische Hilfsmittel erzielt. Seien es Cheats oder eben absichtlich schlechte KI-Mitspieler, die sich als Kanonenfutter anbieten. Daher motivieren mich all diese Spiele mit Bots nur sehr kurz, da sie mir langweilig werden, bevor das Matchmaking mich vermehrt zu echten Menschen in die Lobbys schickt.

Jürgen Horn
Redakteur bei MeinMMO

Doch genau von meinem Gemaule zum Thema Bots. Wie seht ihr diesen Trend? Motiviert euch das Bot-Gemetzel oder ödet es euch an?

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Chrisi_nice

Ich persönlich finde es sehr gut das es die bots und gibt. Spiele ohne die halten mich nicht lange bei der Stange. Ich möchte erstmal die Steuerung kennen bevor ich sterbe. Für mich fühlt es sich aber auch besser an bots weg zu klatschen als echte Spieler. Vorallem in Verbindung mit skill basiertes matchmaking. Ich möchte nämlich niemanden das Spiel verderben nur weil er etwas zu hoch einsortiert wurde

Mustafa Koc

Bots alleine find ich nicht so schlimm, aber in Fortnite gibt es Bots in Verbindung mit Skill-Based-Match-Making. D.h. erst trifft man auf Bots und dann auf Spieler die … sagen wir mal… auch nicht die Besten sind…. Ich hatte in der letzen Season daher ein Win-Rate von 35% und hatte keine Lust mehr. Bin mir aber nicht sicher, ob das nicht eher daran lag, dass ich soviele Season (seit S3) gespielt habe.

Aber umgekehrt bei Warzone gibt es zwar keine Bots, aber im Gegensatz zu Fortnite ist das Gewinnen viel zu schwer (selbst verglichen mit Fortnite ohne Bots). Das sieht man ja auch bei den Streamern. Das macht ehrlich gesagt auch keinen Spaß. Man ist ja überhaupt froh es in die Top10 zu schaffen.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren von Mustafa Koc
chris

ich spiele shooter generell nur im multiplayer, das tontaubenschiessen von früher (zeiten ohne internet) war echt genug….es ist schon nervig genug das man zwangsturtorials meistens nicht abbrechen kann
mich schreckt es auch schon ab 1 einzige runde im multiplayer mit bots zocken zu müssen
…..
das die koopstrategie endlich mehr aufmerksamkeit bekommt ist zauberhaft, hoffentlich bekommt magic arena iwann 2on2 <3

Saigun

Kann dir nur zustimmen. Seit es die Bots in Fortnite gibt habe ich mich dort nichtmehr blicken lassen. Wenn man sich bei jeden Kill fragen muss ob das nun ein Bot war, oder ein echter Spieler, dann stellt sich halt nie ein Erfolgsgefühl ein.

Koronus

Nun Jürgen da gibt es halt zwei verschiedene Gruppen und ich denke dort hat SC II CO-OP gezeigt, dass da ein großer Markt ist.
Während für die eine Gruppe wie du nur ein echter Sieg ist, wenn er gegen einen anderen Menschen ist, ist für die andere Gruppe wie mich einfach das wichtigste, dass man eine anspruchsvolle Herausforderung geschafft hat.
Denn für PvP muss man auch ein spezielles Mindset haben wo man bewusst wird, dass man irgendwann nur mehr maximal 50% Siege hat was auch der Grund ist, warum so viele Smurfs existieren.
Denn es ist nun mal ein entscheidender Unterschied, ob eine Herausforderung sich gut anfühlt denn wenn aus einem “Ja geschafft! Gewonnen!” ein “Puh. Dieses Mal nicht verloren.” wird, ist das weder gut für das Spiel noch für die Gesundheit des Spielers. Ladder anxiety ist da auch eine Sache weshalb es wichtig ist, ob die Herausforderung Eustress oder Distress verursacht was auch einer der Gründe ist, warum in FIFA dieses Niederlagenschutzsystem existiert. Deshalb denke ich wird das nächste große Ding die Arbeit an einer KI die genau den Schwellengrad erreicht wo die Schwierigkeit gerade richtig ist.
Vielleicht hat ja da sogar der Jürgen Fluch zugeschlagen und ist so dabei die Zuweisung von Mensch zu Mensch zu töten.

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