Fortnite: Richterin sagt, Epic wäre zu Apple einfach „nicht ehrlich“ gewesen

Fortnite: Richterin sagt, Epic wäre zu Apple einfach „nicht ehrlich“ gewesen

Der Rechts-Streit zwischen Epic Games und Apple bezüglich des Online-Shooters Fortnite geht vor Gericht weiter. Die zuständige Richterin sagt nun, Epic wäre in der Handlung gegen Apple einfach “nicht ehrlich” gewesen. Ein endgültiges Urteil gibt es jedoch weiterhin nicht.

Was ist da zwischen Epic und Apple los? Nachdem Epic Games den Kauf der Ingame-Währung “V-Bucks” per Update direkt ermöglicht hatte, um die App-Store-Gebühren von Apple zu umgehen, warf Apple Fortnite aus dem Store. Google zog nach.

Daraufhin verklagte Epic Games Apple und Google. Es folgte ein Streit, bei dem Apple drohte, alle Entwickler-Accounts von Epic-Enwicklern zu schließen und dies schließlich durchführte. Dadurch schnitten sie die Entwickler von den iOS- und Mac-Tools ab, was zu katastrophalen Folgen für Spiele mit der Unreal Engine führte. Ein Gericht entschied zwar, dass Apple die Zugänge wieder freigeben musste, doch Fortnite bleibt nach wie vor aus dem App Store ausgeschlossen.

Laut Epic führt dieser Ausschluss aus dem App-Store zu massiven Spielerzahl-Einbrüchen bei Fortnite. Deshalb baten sie das Gericht, den Bann aus dem Apple-Store aufzuheben.

Fortnite vs apple
Laut Epic sorgt der Ausschluss aus dem App-Store für massive Einbrüche bei Fortnite

Kein guter Tag für Epic

Das sagte die Richterin jetzt zu der Situation: Obwohl noch kein Urteil gesprochen wurde, wie es jetzt mit Fortnite und dem App-Store weitergehen soll, wurden harte Worte an Epic gerichtet.

Im Wesentlichen geht es dabei um die Art, wie Epic ihr Spiel Fortnite veränderte, um den App Store zu umgehen. Apple warf Epic vor, die hätten per Hotfix eine neue Version von Fortnite, wie ein “trojanisches Pferd”, eingeschleust, um da die Sicherheitsmaßnahmen von Apple zu umgehen. In dieser neuen Version von Fortnite konnte man dann direkt V-Bucks bei Epic kaufen. Diese Version soll spät nachts aufgespielt worden sein.

Richterin Yvonne Gonzalez Rogers sagte jetzt laut CNN.com, Epic wäre einfach nicht ehrlich mit Apple gewesen, als sie das Update mit dem Direktankauf von V-Bucks einführten.

Sie haben etwas gemacht. Sie haben gelogen, in dem Sie es einfach nicht mitgeteilt haben. Das ist das Sicherheitsproblem! Es gibt eine Menge Leute da draußen, die Sie als Helden für diese Handlung sehen, aber Sie waren trotzdem nicht ehrlich.

Richterin Yvonne Gonzalez Rogers zu Epic

Epic erklärte, man wolle gegen den Monopolisten Apple vorgehen, die den Entwicklern 30 % ihrer Einnahmen abknöpfen. Das wäre der ursprüngliche Grund gewesen, weshalb Epic den Direkteinkauf durch Fortnite ermöglichte.

Das steckt hinter Fortnite 1984, dem Angriff auf Apple und #FreeFortnite

Die Richterin Gonzales Rogers sieht den Einspruch von Epic jedoch ein wenig anders. So sagte sie:

Geschlossene Plattformen/Systeme existieren schon seit Jahrzehnten. Nintendo hat so ein System. Sony hat eines. Microsoft hat es ebenfalls. Was Apple da macht, ist nicht wirklich anders. Es ist schwer, das Wirtschafts-System der Industrie einfach zu ignorieren, was aber genau das ist, was Sie von mir verlangen.

Richterin Yvonne Gonzalez Rogers zu Epic

Beobachter sagten, die Anhörung wäre für Epic “brutal” gewesen. Die Richterin habe auf die Argumente von Epic sehr skeptisch reagiert (via twitter).

Fortnite-Apple
So stellte Epic den Konzern Apple in einem Fortnite-Clip dar, das Millionen sahen.

Es gibt noch kein Urteil für diesen Fall. Es sieht auch nicht so aus, als würde ein Entschluss bald folgen: Die Richterin erwähnte, dass durch ihren Zeitplan ein Termin im Jahr 2021 infrage kommen könnte.

Nicht nur Epic selbst ist von diesem Zustand betroffen, denn immerhin können alle iOS-Fortnite-Spieler ihr Spiel immer noch nicht auf die neueste Season updaten. Während sich die meisten Spieler schon ein Urteil über Season 4 in Fortnite machen, haben iOS-Spieler diese noch gar nicht erlebt.

Quelle(n): PC Games, Venturebeat
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Nokiezilla

In dieser neuen Version von Fortnite konnte man dann direkt V-Bucks bei Epic kaufen. Diese Version soll spät nachts aufgespielt worden sein.”

Was für widerliche Ratten.

Moast

Gut, dass Sweeney und sein Epic in die Schranken gewiesen werden.

Selbst mit Exklusivdeals versuchen Kunden in ihren Shop zu “locken”, aber dann vor Gericht ziehen, weil sich Apple auf dem eigenen Betriebssystem, im eigenen Shop exklusive Rechte herausnimmt.

Einfach verlogen sowas.

N0ma

Hört sich für mich nach Voreingenommenheit an. Wahrscheinlich zu Hause nur Apple Geräte.

Wolve In The Wall

Ich gebe der Richterin grundsätzlich recht, wenn sie Epic für diese Aktion rügt und zurecht Unehrlichkeit vorwirft.
Aber dennoch ist ihre Aussage “Geschlossene Plattformen/Systeme existieren schon seit Jahrzehnten.” doch schon sehr fragwürdig. Das ist doch kein Argument sondern eben genau das Problem. Sie sagt man kann diese Wirtschaftssystem nicht einfach ignorieren, aber genau das ist es doch, was Regierungen, Justiz & Co. seit jeher tun und daher Teil des Problems. Online Märkte sind nicht wirklich ausreichend reguliert. Offenbar hat die Richterin hier das Problem nicht ganz verstanden. 🤔

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren von Wolve In The Wall
Wolve In The Wall

Hab erst gestern woanders gelesen, dass kürzlich auch Apple angehört wurde und u.a. begründen sollte, wieso 30% erhoben werden und nicht 10, 15, 20 oder was auch immer. Und Apple sagte wohl sinngemäß: “Machen halt alle so; Nintendo, Microsoft, Sony, Steam.”

.aber das kann doch nicht ernsthaft eine rechtlich verwertbare Argumentation sein um Richter zu dem Entschluss zu bringen: “Ach so, na dann ist’s ja wohl okay.”

Zord

Die Apple Anwälte wollen wohl eher verdeutlichen das sie nicht schlimmer sind als andere. Damit soll ausgesagt werden das ähnliche Tarife auch auf offenen Plattformen gefordert werden, damit die höhe dem Standard entspricht und eben nicht die Marktmacht von Apple ausgenutzt wird. Ich würde mich an Epic Stelle auch eher darauf konzentrieren das Apple es ermöglichen muss auch Apps aus anderen Quellen nutzen zu können. Da könnte Kartellrechtlich etwas zu machen sein, schon alleine weil Apple so viele Nutzer hat und hier faktisch ein Duopol bei Smartphones herrscht und es auch nicht so einfach ist von der Apple Welt auf andere Anbieter zu wechseln. Die Höhe der Gebühren sehe ich rechtlich nur schwer zu beanstanden.

Maledicus

Ich würde sagen die Frau hat bemerkenswert genau kapiert worin das Problem liegt, deswegen kann sie sogut argumentieren.

Nur weil einem diese quasi “Monopole auf einer Plattform” und deren Verträge nicht gefallen, bedeutet das nicht, das diese nicht rechtmäßig sind und man sich nicht dran halten muß. Bevor man irgendeine Aktion startet muß man die Unrechtmäßigkeit des Systems vor Gericht beweisen, nicht umgekehrt.

Das Ganze is natürlich für die Plattformbetreiber wie Apple die reinste Goldgrube, sie haben aufgrund ihrer Kundenzahl eine riesige Marktmacht, insofern verstehen wir wohl alle das dahinterstehende Problem. Aber das macht den Apple-Store und die Verträge nicht automatisch unrechtmäßig und zum Allgemeingut wo man an Apple & den Verträgen vorbei sein Ding machen kann.

Epic war hier von Anfang an auf einem sehr schmalen Grat. Das hätte man wissen können, das hätten auch deren Anwälte wissen müssen.

Gruß.

Scardust

Das Problem ist doch das Epic sich im nachhinein ärgert so viel Geld zahlen zu müssen.
Wenn man einen Service nutzen möchte gibt derjenige der diesen anbietet dir ein Angebot. Dann kann man verhandeln, wenn der Serviceanbieter dann halt dabei bleibt und sagt, 30% ist der Preis dann nimmt man diesen an oder lässt es bleiben. Zu versuchen das irgendwie heimlich zu umschiffen ist absoluter Mist.

Hätte Epic direkt eine Klage erhoben um eine generelle Regulierung zu erreichen hätten sie wesentlich bessere Karten gehabt. Das Argument, es machen alle so, ist aber nunmal auch gültig. Wenn die Firmen sich da nicht gegenseitig unterbieten hat man nunmal A. Pech oder B. sollte eine Regulierung anstreben weil es schon ein wenig was von einer Preisabsprache/Kartellbildung hat.

So wie Epic das versucht hat, musste es scheitern. Was haben die sich dabei gedacht? Das niemandem das auffällt das sie Vertragsbruch begehen? Und nun dagegen Klagen? Wie will man gegen etwas Klagen, wenn man selbst einen Bruch herbeigeführt hat? Ziemlich dämlich von Epic.

Belpherus

Das ding ist das all das Rechtens ist. Du kannst keinen Hersteller dazu zwingen seine Plattform zu öffnen. Warum sollte irgend eine Firma das wollen? Und auf welcher Rechtsgrundlage soll das laufen? Die Richtern weiß das auch anscheinend.

Das Wort Monopol wurde hier inflationär benutzt, aber anscheinend nicht verstanden. Apple hat kein Monopol, denn sie bieten nicht als einziger Smartphones an. Oder soll das ernsthaft ein Argument sein, das sie als einziger iOS und Iphones anbieten? Was für ein verkorkstes Argument ist das denn bitte? Soll Nintendo oder Sony auch dafür bezahlen, dass sie als einziger Playstation und Switch verkaufen? Das muss sich doch auch lächerlich für dich anhöhren.

CptnHero

“Beobachter sagten, die Abhörung wäre für Epic „brutal“ gewesen.”

Geht es da um die Anhörung? falls nich hätt ich das gerne noch mal von jemandem erklärt bitte

CptnHero

kein Problem^^

der Kontext wäre halt in dem Falle ganz anders, deswegen hat mich das verwirrt^^

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