Guild Wars 2: Diese Inhalte braucht die neue Erweiterung, wenn sie überzeugen soll

Guild Wars 2: Diese Inhalte braucht die neue Erweiterung, wenn sie überzeugen soll

Das MMORPG Guild Wars 2 hat vor allem im letzten Jahr mit einigen Problemen zu kämpfen gehabt. Trotzdem soll es noch langfristig weiterentwickelt werden, denn eine 3. Erweiterung mit dem Namen “End of Dragons” wurde angekündigt. Doch diese muss einige Inhalte abliefern, um zu überzeugen, meint unser Autor Alexander Leitsch.

Update 26. August: Inzwischen sind der Name und ein erster Trailer zu Erweiterung “End of Dragons” veröffentlicht worden. Mehr Details dazu findet ihr hier.

In welcher Situation befindet sich GW2 derzeit? Das MMORPG von ArenaNet ist Anfang 2020 in einer sehr gemischten Position.

Im letzten Jahr gab es Massenentlassungen, Content-Dürren und die eigentlichen Köpfe des Spiels verließen das Studio. 2019 war das schwierigste Jahr für das Studio, gab auch ein Entwickler zu.

Auf der anderen Seite stehen regelmäßige, monatliche Updates, die seit September erscheinen, darunter:

Zudem gab es für jedes Quartal eine Roadmap und eine dritte Erweiterung wurde angekündigt.

GW2 Erweiterung 3 Cantha
Das Teaser-Bild zur 3. Erweiterung von GW2

Darum ist die Erweiterung so wichtig: Zwar gibt es für die neue Erweiterung noch keinen Release-Zeitraum, aber viele Spieler haben dadurch die Hoffnung, dass es mit dem MMORPG noch lange weiter geht.

Außerdem brachten Erweiterungen immer wieder neue und alte Spieler zurück zu Guild Wars 2 und sorgten auch für bessere Einnahmen. Für das Studio ist ein erfolgreicher Release also ebenso wichtig, wie für die Spieler selbst.

Doch was braucht die Erweiterung, um wirklich erfolgreich zu sein? Meine Sicht der Dinge dazu werde ich euch jetzt verraten.

Elite-Spezialisierungen oder eine neue Klasse

Was ist damit gemeint? Die beiden vorherigen Erweiterungen Heart of Thorns und Path of Fire boten beide neue Spezialisierungen. Dabei handelt es sich um Eigenschaften und Fertigkeiten, die jede Klasse um einen neuen Spiel-Stil ergänzt haben.

Der Waldläufer wurde so beispielsweise zum Druiden und lernte nützliche Buff- und Heilfertigkeiten. Der Elementarmagier hingegen wurde zum Weber und konnte mehrere Elemente miteinander verweben und so neue Fertigkeiten kreieren.

Heart of Thorns brachte zusätzlich eine neue Klasse, den Widergänger. Dieser nutzte die Fertigkeiten und Besonderheiten bereits besiegter Helden oder Schurken der Vergangenheit.

GW2 Widergänger Shiro
Der Widergänger mit der Shiro-Legende.

Was wünsche ich mir? MMORPG-Spieler sind es gewohnt, über Jahre die gleichen Klassen und Fertigkeiten zu nutzen. Trotzdem ist frischer Wind wichtig.

Ich habe mich in jeder Erweiterung darauf gefreut, eine neue Seite an meinem Waldläufer zu entdecken. Auch das Leveln und Lernen einer neuen Klasse hat viel Spaß gemacht.

Ich persönlich fände eine neue Art von Weiterentwicklung cool. Ich würde mir wünschen, dass sie 2-3 komplett neue Waffen ins Spiel bringen und diese auf die verschiedenen Klassen verteilen. Das hätte gleich mehrere Vorteile:

  • Jede Klasse bekäme neue Fertigkeiten, obwohl man das alte Muster durchbrechen würde.
  • Es könnten haufenweise neue Skins ins Spiel kommen, von einfachen Waffen bis hin zu ganz verrückten.
  • Man hätte gleichzeitig etwas Ausrüstungs-Progress, weil eine neue Waffe auf der höchsten Stufe erstmal hergestellt werden müsste, von Legendarys mal abgesehen.

Wenn ArenaNet keine Erweiterungen des Klassen-Systems bringt, dann spielen sich auch neue Inhalte irgendwie gleich. Außerdem haben sie mit den letzten beiden Addons Erwartungen aufgebaut, die sonst enttäuscht würden. Deshalb ist Klassen-Progress ein Muss für jede Erweiterung.

Gruppen-Inhalte

Was ist damit gemeint? Unter Gruppen-Inhalten verstehe ich Dungeons, Fraktale und Raids, also Instanzen, aber auch Aufgaben in der Offenen Welt. Gerade in Guild Wars 2 sind Weltbosse und große Meta-Events sehr beliebt.

Ein Highlight ist für viele Spieler noch heute ein Run im Widerstand des Drachen. Die gesamte Karte dreht sich um den Kampf gegen einen Alt-Drachen, den man mit mindestens 60 weiteren Spielern bestreitet. Ein atemberaubendes Gefühl, vor allem beim ersten Mal.

Trotzdem sollte auch der Hardcore-Content nicht komplett vernachlässigt werden.

Guild Wars 2 Mordrem
Die Diener von Mordremoth aus dem Widerstand des Drachen.

Warum ist das wichtig? Während man die Story meist alleine und recht schnell durchgespielt hat, bieten genau diese Gruppen-Inhalte langfristige Aufgaben, sofern sie korrekt designt sind.

Mit den richtigen Herausforderungen und Belohnungen sorgen sie dafür, dass Veteranen Wochen oder Monate mit ihnen zubringen, statt den Inhalt nur einmal in 2 Stunden durchzuspielen.

Deshalb wünsche ich mir mindestens ein Gebiet wie den Widerstand des Drachen, wo wir von vorne bis hinten ein großes, aber auch belohnendes Meta-Event mit speziellen Skins haben. Und neue Raids wären natürlich super.

Eine neue, zusammenhängende Story

Was ist damit gemeint? In der dritten Erweiterung geht es wahrscheinlich nach Cantha, einem Kontinent aus Guild Wars 1. Mir persönlich gefällt das nicht, denn in der derzeitigen Lore schottet sich der Kontinent von allen nicht menschlichen Wesen ab. Doch das lässt sich natürlich umschreiben.

Viel wichtiger ist mir hier, dass wir keine unvollständige Geschichte bekommen, wie es bei beiden bisherigen Erweiterungen der Fall war. Zwar hatten diese immer Anfang und Ende, aber man merkte, dass in der Mitte Inhalt gekürzt wurden, die ursprünglich da sein sollten.

Guild Wars 2 Heart of Thorns
In Heart of Thorns wurde ein ganzer Geschichtsteil um die Sylvari entfernt. Das war schade.

Was wünsche ich mir? Eine Erweiterung erzählt meist einen Geschichtsstrang, der ein Ende haben sollte, auch wenn es ein bisschen offener ist und es noch Luft für eine Fortführung gibt.

Für mich als Lore-Fan ist es schwierig, wenn eine Geschichte in sich nicht schlüssig ist oder in einer Erweiterung nicht zu Ende erzählt wird. Das trübt meinen Spaß an der kompletten Erweiterung.

Deshalb wünsche ich mir nicht nur einen sauberen Übergang zum Story-Strang nach Cantha, sondern auch eine klare und sinnvolle Geschichte für die Erweiterung selbst.

Nicht nur Fan-Service

Was ist damit gemeint? Die Erweiterung Path of Fire führte bereits in die Kristallwüste und nach Elona, zwei Regionen, die bereits in Guild Wars 1 spielbar waren.

Dort wurden viele Eastereggs eingebaut, um die Spieler des Vorgängers zu begeistern. Manche Geschichten, die dabei erzählt wurden, waren jedoch sehr merkwürdig, wie die Begegnung mit Kormir, die viele nicht für nötig hielten.

Einiges war dabei reiner Service für die Fans des ersten Teils.

Was wünsche ich mir? Wenn wir schon nach Cantha reisen, dann darf sich der Kontinent gerne stark verändert haben. Vereinzelte Eastereggs und das Wiedererkennen von besonderen Orten ist natürlich gewünscht.

Aber 250 Jahre, eine strenge Regierung und die Vereinigung aller Menschen-Stämme sollten ihre Spuren hinterlassen haben. Und ich möchte nicht plötzlich auf alte Charaktere treffen, die eigentlich längst tot sein sollten, nicht wahr, Koss?

Etwas einzigartiges

Was ist damit gemeint? Dieser Punkt ist mir persönlich am wichtigsten. Jede Erweiterung braucht etwas Einzigartiges:

  • Heart of Thorns führte die Beherrschungen ein. Durch sie gab es vertikale Progression, in Form von Gleiten, Sprungpilzen, neuen Sprachen und Belohnungen.
  • Path of Fire nutzte das System, um verschiedene Reittiere einzuführen.

Nun benötigt auch die dritte Erweiterung etwas, was als Einstellungsmerkmal ist, ein Grund, warum sich der Kauf für jeden (ehemaligen) Spieler lohnt.

Guild Wars 2 Greif Titel
Der Greif, eines der Reittiere aus GW2.

Was wünsche ich mir? Diese Frage ist hier etwas komplizierter, denn es ist gar nicht so einfach, Alleinstellungsmerkmale zu finden:

  • Einige Spieler hoffen darauf, dass die Tengus (Vogel-Menschen, siehe Titelbild) eine spielbare Rasse werden. Den Wunsch teile ich nicht, aber ich verstehe die Idee dahinter.
  • Andere hoffen auf ein richtiges Housing-System, was durchaus einen Reiz hat.
  • Ich würde mir persönlich einen Solo-PvE-Inhalt wünschen, der immer schwerer wird. Vielleicht eine Prüfung, die endlos skaliert und an der ich mich austoben kann, bis ich an die Grenzen komme, verbunden mit täglichen oder monatlichen Erfolgen.

Eigentlich ist es mir ehrlich gesagt fast egal, was es ist. Ich hoffe einfach es beschäftigt mich langfristig und bringt etwas frischen Wind in Guild Wars 2.

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Zed

Ich finde GW2 super; was habe ich genossen, als Asura-Deadeye durch die Gegend zu gehen und Gegner abzuballern und zu -messern. (Dann kam Red Mage in FFXIV)

Das Problem an GW2 ist die wirklich katastrophale Engine. Eine auf Dual Core ausgelegte Engine im Jahr 2020 ist einfach nur Quark. Da ich (und nahezu jedes Programm) von Kernen und Threads profitiere, haben wohl alle eher Quad-, Hexa und Octacore CPUs. Die einzelnen Kerne sind aber wegen der Thermalleistung halt nicht so beefig. Und schon haben wir das Problem.

Ich habe auf meinem Ryzen 7 1700X gepaart mit einer GTX1080 dort auf 1080p Frames von 25-55 gehabt auf mittleren Settings.

In FFXIV z.B. habe ich auf 1440p (also ca. 1,8x FullHD) 55 (Stadt) -100fps (Dungeon) mit maximalen Settings – und G-Sync bügelt den Rest aus. Und selbst da labern noch einige, dass die Perfomance der (Crystal?)Engine nicht gut sei..

Sorry, mit einer einer alten Engine wie der von GW2 kann man keinen PC-Spieler mehr überzeugen. Es ist nicht die Grafik in meinen Augen, sondern die schlechte Performance. Deshalb muss ich da leider ablehnen; Ruckel-Feste bei mittelmäßiger Optik und mit deaktiviertem Schatten auf einem modernen Rig zu haben werde ich nicht unterstützen.

Threepwood

Schon bei der Ankündigung fragte ich mich, was das Addon bieten müsste, damit ich es überhaupt kaufen würde.
An sich schaffen sie das, indem sie ein Asuraportal hinstellen, was mich zum GW1-Cantha in neuer Grafik teleportiert. 😈

Okay, das wird nicht passieren. Klar. Aber ein wenig mehr Essenz aus Guild Wars 1, abseits vom Setting, würde ich mir wünschen. Beutejagd auf Farben und Skins hat dort so gut und über Jahre funktioniert, um eine Wirtschaft und aktives Spielen der Inhalte aufrecht zu erhalten. Das wäre DER Punkt, der GW2 für mich persönlich wiederbeleben könnte. Weg vom gefühlten Handy-Spiel und Währungs-Grind, hin zu richtigem Loot. Sowas überbrückt für viele, viele Spieler zudem auch Zeiten ohne neue Inhalte. Skins farmen hat sich in allen MMORPGs als wichtiger Inhalt etabliert.

Zudem bin ich Fan von Dungeons, die in der Welt auch verankert sind. Fraktale sind irgendwie die billo Version. Als Zusatz ganz nett, ich bin aber kein Fan von “hier Portal und dahinter kann alles sein”. Ist mir zu billig gelöst.

Ein neues Volk wäre für mich auch interessant und neue (Lauf)Animationen für humanoide Völker. Das sieht so schlimm aus. Charr und Asura wurden gut gemacht, alles andere sieht aus, wie ein unbetreuter Ausflug der Lebenshilfe.

Erzkanzler

Auch wenn es viele GW2 Spieler nicht gerne hören, aber Progression braucht GW2. Ich habe seit 2 Jahren alle 1-2 Monate mal eingelogt, und es gab mehr vom Gleichen… Es gab mal hier mal da nen neues Gebiet, unzählige unbedeutende Erfolge und Gebietserweiterung nach Gebietserweiterung. Aber nichts davon hat mich dazu anregen können, mal wieder einzusteigen. Nicht ein Abend, nicht ein Erlebnis, nicht eine Begegnung war von Bedeutung weder inhaltlich noch nominal. Nach 2-3 Abenden hatte ich die neuen Gebiete erkundet, nutzlose Erfolge und Beherrschungen, welche ich einzig für das soeben freigespielte Gebiet brauchen hätte können sind die einzige Innovation, die so innovativ nach der xten Wiederholung dann eben auch nicht mehr sind.

So sehr ich mich auch über neue Spezialisierungen oder eine neue Rasse freuen würde, es würde das Grundproblem nicht lösen, aktuell fehlt jegliche Charakterentwicklung. Ein Paragonsystem, mitlevelnde Waffen, instanzgebundener Loot… natürlich, GW2 hat sich bewusst gegen all diese Spielmotivationen gestellt. Anfangs hat man dies mit Kreativität und Content ersetzen können, doch je älter das Spiel wird, desto weniger motivierend werden immer gleiche abzuarbeitende Gebietserweiterungen die, abgesehen von einem Haken mehr hinter Erfolgen, kaum noch Bedeutung haben.

Dungeons, ganz klassische Dungeons oder vergleichbare Inhalte mit Gruppenspiel, Kisten am Ende und Items die man wirklich noch gerne haben möchte, abseits von “kann man im AH verkaufen”, wären erfrischend. Solang ich aber nach ca. 2 Jahren Pause einlogge und meinen Charakter nicht fühlbar verbessern kann, fühle ich mich nicht genug motiviert. Erst wenn spürbar Neues und, viel wichtiger, Relevantes Einzug findet, würde mich GW2 wieder fesseln. Und da sind Ideen wie etwa das Vermischen einzelner Klassen durch das Kombinieren mehrerer Spezialisierungen nur eine “funky” Idee… (ja liebe GW1-Spieler… ich weiß, gaaaanz ruhig alles wird gut.)

Und ja, mir ist bewusst, das es viele Spieler gibt, die GW2 mögen, weil es eben keine “Motivationsspirale” gibt, und ich gönne ihnen dieses entspannte Spielvergnügen auch aus vollem Herzen, Aber mit einer Evolution wird GW2 nur Bestandsspieler halten können, eine Revolution ist aber nötig um langfristig nicht an Spielerschwund zugrunde zu gehen. Ob es nun die gehasste Itemspirale oder eine andere Mechanik sein wird, bleibt abzuwarten. Aber ein zweites PoF wird wohl nicht ausreichen, das Spiel auch weiterhin über Jahre zu tragen.

Apo

GW2 hatte noch nie Progression im Sinne von Belohnungen wie EPIXXX. Am Anfang klang das cool, aber auch bei mir war da schnell die Luft raus. Es ist halt einfach “nicht diese Art Spiel” und zu verlangen, dass man es dazu macht ist glaube ich recht eindimensional und nicht besonders fair. Es würde nicht Weniger bedeuten als alles über den Haufen zu werfen, was GW2 Fans an dem Spiel schätzen nehme ich an. Es zu einem weiteren Themepark-Progression Klon zu machen kann da glaube ich nicht der Ansatz sein. Zumal ein solcher Wandel Jahre dauern würde mit dem Ergebnis am Ende vor einem Scherbenhaufen zu stehen weil bis dahin vermutlich MMOs draußen sind, die in der Hinsicht einfach besser aufgestellt sind…oder sagen wir “anders” aufgestellt sind.

Lootziefer

Würde mir persönlich Housing am meisten wünschen. Aber nicht instanziert für einen alleine, man sollte schon Nachbarn haben die dort auch im Gebiet rum laufen. Bei FF14 ist das so, bei HdRO auch und es fühlt sich sehr schön an. Gibt einen kleinen RP Touch.
Neue Waffen oder eine neue Klasse wäre auch super.

Tronic48

Kann dem ganzen Artikel nur zustimmen, als GW2 Fan sowieso.

Ich meine auch, es ist mir egal was da kommt, es soll nur sehr, sehr lange binden, und das über Monate.

Keine frage, ich Spiele nach wie vor GW2, bin immer mal wieder Online, nicht immer, das gebe ich zu, aber wenn ich dann mal Online bin, dann so lange das ich total die Zeit vergesse, weil es halt immer noch sehr viel Spas macht.

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