Darum braucht WoW wieder mehr Grusel und Horror

Darum braucht WoW wieder mehr Grusel und Horror

Ist World of Warcraft der Grusel abhanden gekommen? Wir erinnern uns an Zonen, die das besser gemacht haben!

Obwohl World of Warcraft ein Spiel ist, das von einer liebevollen Comicgrafik lebt, ist nicht immer alles rosig in Azeroth. Es gibt jede Menge grausame Quests, schreckliche Geschehnisse und schlimme Kriegsverbrechen. Allerdings hat sich das Spiel in den letzten Erweiterungen an eine Thematik kaum noch herangetraut: Horror- und Gruselelemente sind nur noch in sehr kleinen Anteilen vertreten.

WoW Duskwood Darkshire

Doch das war mal anders. Gerade die klassischen Zonen hatten oft eine bedrückende Atmosphäre. Nicht bedrückend-trist wie die Verheerte Küste, die einfach von Dämonen überrannt wurde. Sondern bedrückend im Sinne von einer nicht ganz klar definierten Gefahr, die irgendwo in den Tiefen eines Waldes lauern kann.

Der Dämmerwald – Klassischer Grusel-Horror-Mix

Nehmen wir als Beispiel Duskwood (Dämmerwald). Die ganze Zone roch förmlich nach Verzweiflung und Angst. Die Dorfbewohner aus Dunkelhain hassten den Ort und wollten weg – aber sie konnten es nicht. Überall streifen Worgen, Zombies, riesige Spinnen und schlimmeres Getier durch die Wälder. An jeder Ecke blinken finstere Augen aus den Büschen und die Bäume spannen ein so dichtes Blätterdach, dass die Sonne verdunkelt wird.

Das Gebiet hatte sogar einen kleinen „Mini-Dungeon“ auf dem Friedhof von Rabenflucht. Die Katakomben gehen weit unter die Erde und wer hier gequestet hat, der war sicher 10-15 Minuten im unterirdischen Gewölbe unterwegs. Man war von Zombies umringt, mit ihrem gruseligen Stöhnen, geisterhaften Totenbeschwörern und anderen scheußlichen Kreaturen.

Hinzu kamen Questreihen, die oft eher Detektivstories glichen. Wer genau ist für die Schrecken in Duskwood verantwortlich? Wer sind die dunklen Reiter? Was hat es mit Mor’ladim auf sich?

WoW Duskwood Catacombs

Und auch das war noch nicht alles. Duskwood hatte jede Menge Orte, die man „einfach so“ erkunden konnte. Es gab keine Quests, die dorthin führten. So gibt es ein gruseliges Grab, das von Statuen umgeben ist, wie man sie sonst nur von den Altären der Stürme kennt. Oder das Portal zum Smaragdgrünen Traum, das in einem „Krater“ mittig im Gebiet sitzt. Dazu die vielen leerstehenden Hütten, all die Gräber – es spielten sich sofort Hunderte schaurige Szenarien im Kopf ab, ohne dass etwas explizit erwähnt wurde.

WoW Duskwood Ravenhill

Auch andere Zonen fingen diese Stimmung ein. In Tirisfal, dem Startgebiet der Verlassenen, herrschte stets eine düstere Stimmung. Immerhin war man gerade gestorben und wurde nun zwanghaft zurück in das Unleben gerissen, mit all den pervertierten Gestalten und ihrer finsteren Alchemie, die einstmals Menschen waren. Das zieht sich auch noch bis in den Silberwald und verliert erst im Vorgebirge des Hügellands dann an Kraft.

Legion und Warlords – Kein Platz für gruseligen Horror?

All das konnten die Zonen von World of Warcraft Legion und auch Warlords of Draenor nicht erreichen. Sicher, das Schattenmondtal war atmosphärisch und schön – aber nicht gruselig. Val’Sharah ist vom Smaragdgrünen Alptraum verseucht worden, aber ebenfalls nicht gruselig, weil alle Fakten von Anfang an auf dem Tisch liegen.

WoW Argus Title Creatures

Die Gebiete von Legion sind abwechslungsreich und im Fall von Argus und der Verheerten Küste auch wirklich „erdrückend“ – aber nicht gruselig. Mit den neuen Kreaturen wie den Ur’zul, Dämonen, die aus Seelen und Körper gefallener Draenei zu neuen Dämonen geformt wurden, wagte man bereits einen guten Schritt.

Aber ich habe Sorge, denn die „Leere“, die zu Beginn etwa durch die Klinge Xal’atath richtig gruselig dargestellt wurde, verliert jetzt schon wieder ihren Schrecken. Wenn ich mir die schwarzen Farbkleckse im Westen von Mac’Aree anschaue, dann fürchte ich die Leere nicht.

Wenn die Gerüchte und Spekulationen zur nächsten Erweiterung stimmen, und danach sieht es gegenwärtig aus, dann handelt das kommende Addon von den Alten Göttern. Und wo könnte man besser gruseligen Einfluss durch Einflüsterungen und schaurige Geheimnisse nach bestem Vorbild von Lovecraft einbauen?

Ich zumindest hoffe, dass WoW wieder ein bisschen gruseliger und mysteriöser wird. Doch wie seht ihr das? Wollt ihr mehr schaurige Momente? Oder wären euch Knuddelwohlfühlzonen lieber?


Passend dazu: Habt ihr schon die 5 merkwürdigsten Orte in World of Warcraft besucht?

Quelle(n): reddit.com/r/wow/
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Nirraven

Zu diesem erdrückendem Gefühl gehört, wie hier schon erwähnt wurde, eben auch dazu das die Welt an sich gefährlicher ist. Wenn es mir egal ist ob ich querfeldein laufe, wie soll man da Spannung aufbauen, dann nimmt man eh viel weniger wahr wenn man nicht aufpassen muss!

Rhircyn

Da fehlen definitiv noch die westlichen wie östlichen Pestländer, die damals auch ihren Charme hatten und gerade zu Anfangs WoW Zeiten noch relativ.. questarm war und man sich viel zusammensuchen musste. Die Storyline um Horgus und Marduk Schwarzborn war damals klasse, als man die Schlacht um Darroheim nacherlebt hat.
Oder eben als Scholomance noch bockschwer war und es diese eine Questlinie dort gab, die es einem kalt den Rücken laufen lies.
Kann mich noch gut erinnern als ich das erste mal mit meinem Allianzmagier in die westlichen Pestländer gekommen bin, es gab anfangs nur das kleine Lager in der Nähe von Uthers Grab. Ein kleines Lager im Süden von Andorhal, das voll mit Untoten war und einem Lich in der Mitte .. und irgendwo auch Chromie.
Da hatte man noch Angst in die Stadt zu gehen, weil man nahe zu immer überrant wurde.

Ich weiss nicht ob es unbedingt mit dem heutigen Design zu tun hat oder ob man einfach abgestumpft in der Hinsicht ist .. man ist ja letztendlich der übermächtige Held, der schon allerlei Böses getötet hat. Ob das den Gruseleffekt generell nicht einfach abschwächt?

Dämmerwald war neben den Pestländern eine meiner Lieblingszonen zum gruseln, erkunden oder questen 🙂

Varoz

Alle 3 von dir genannten Gebiete gehören zu meinen lieblingsgebieten, ich mag die gruselige Atmosphäre dort, ausserdem sind die Gebiete nicht so überladen, das stört mich an den ganzen neuen Gebieten so, alles ist total überladen mit questgebern, Mobs, Kisten etc, an jeder Ecke ist irgendwas, ich finde ja Gebiete sollten wieder weitläufiger sein.

Keupi

Der Artikel spricht mir direkt aus der Seele. Genau so habe ich die Welt 2005 wahrgenommen. Und natürlich kann und muss es auch andere Stimmungen geben, aber dieses unterschwellige Gefühl irgendwo da draußen lauert eine Gefahr, war immer vorhanden.
Ich möchte das aber noch ergänzen. Und zwar gehört zu der Atmosphäre auch ein gewisser Schwierigkeitsgrad beim Questen. Man konnte Mobs noch nicht one- oder twohitten.

Guybrush Threepwood

Das stimmt. Kann mich daran erinnern zu Ende Vanilla einen Krieger begonnen zu haben. Ohne Level Gear oder sonstiges. 3er Gruppen musste man planen und war über jeden leicht besseren grünen Gear Drop echt erfreut. Etwas blaues aus den Instanzen blieb meist über mehrere Level an. Hat Spaß gemacht und Zeit gebraucht.

KohleStrahltNicht

Denke das es an den neuen Spieledesignern liegt , die die alten Gebiete nicht kennen und nicht mehr wissen wie man Atmosphäre aufbaut.

Cortyn

Ach… das glaube ich nicht. Die Spieldesigner kennen doch die alten Gebiete. Und Atmosphäre bauen sie ja auf Argus durchaus auch auf. Oder in Val’Sharah. Nur eben nicht diesen “erdrückenden” Grusel – der fehlt, aber das kann ja eine bewusste Entscheidung gewesen sein.

Nora mon

ich erinnere mich noch an die Ankündigung von einem Lichtlosen Dungeon in dem einem ständig tausende Augenbeobachten und man sich mit Hilfe von Geräuschen und kleinen Lampen zurechtfinden muss die ganze Sache war leider nur ein Aprilscherz

Culus

Was mich in WoW übels aufregt ist das Tag/Nacht Zyklus. Wenn ich die Woche nur jeden abend ab 20 Uhr spielen kann, bekomme ich nie das Tag zu sehen. Auch Wettereffekte sind mau. Wieso kann man nicht wie in anderen MMO das Tag/Nacht Zyklus wie in anderen MMO machen in Stunden takt oder so. FF14 und Teso lösen es viel besser. In WoW fehlt mir langsan die Atmosphäre und RPG gefühl. Es fühlt sich langsam an wie Diablo MMO

Koronus

Der Witz ist, du bist da ein Einzelfall. Früher ab Cata war es so, dass die Nacht nie wirklich Nacht aus genau diesem Grund war. Das hat die Spieler generft und so lange beschweren lassen, dass mit WoD wieder die Nacht Nacht wurde. Meine Idee wäre, dass die Kontinente Zeitversetzt sind. Also Kalimdor Amerikanische Zeit hat, Northrend und Pandaria Europäische Zeit und die Östlichen Königreiche Asia Zeit. Draenor und Scherbenwelt lokale Zeit.

Koronus

Nein braucht es nicht. Was WoW wieder braucht ist mehr RPG Gefühl.

Nookiezilla

Ansichtssache, wa?

Koronus

Jep jeder hat seine eigene Meinung.

Saigun

Damit mich eine Gegend gruselt muss sie gefährlich sein. Und zumindest Legion ist das an keiner Ecke, man pult Mobs bis sie weg laufen und lattet sie einfach um. So kann keine Stimmung aufkommen.

N0ma

das ist so jo

Guybrush Threepwood

Stimmt. Die genannten Gebiete gehörten zwar nie zu meinen Lieblingsgebieten(Ich habe Winterquell und das Brachland geliebt) aber es hatte früher etwas mehr klassische RPG Atmosphäre. Allerdings bringt mich das in einen Zwist. Ich hätte so gern eine echt tolle Troll/Piraten/Südsee Expansion 🙂

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