Warframe: Käse-Pizza, Dracoville und mehr – 10 Punkte stehen auf der To-Do-Liste

Der kanadische Entwickler Digital Extremes präsentierte auf der diesjährigen Pax East in Boston kommende Inhalte ihres Online-Weltraum-Shooters Warframe. Dabei war mehrfach die Rede von der sogenannten „Bourbon Liste“. Worum es sich dabei handelt und ob ihr davon vielleicht auch Kopfschmerzen bekommt, erfahrt ihr im Folgenden.

Permanente Veränderungen

Seit mehr als drei Jahren schon dürfen Shooter-Freunde im Warframe-Universum gegen unzählige geklonte Grineer, raffgierige Corpus und todbringende Befallene antreten, sich im Void verlieren, oder gegenseitig das Leben schwer machen und dabei versuchen, ihre Herkunft zu klären, um zu erfahren, was sich tatsächlich hinter dem Begriff „Tenno“ verbirgt.

Mit der Zeit bereicherten neue Spielmodi wie Ausgrabung, Rettung und Spionage, neue Levelumgebungen, Charaktere, Pets und unzählige Waffen das zu Beginn noch recht spärliche Angebot des Free-To-Play Titels. Zwischenzeitlich wurden verschiedene Systeme oder Modi wie etwa der Nahkampf oder Reaktorsabotage komplett überarbeitet, um den Spielern mehr Varianz bieten zu können.

Und genau darauf ist ein Free-To-Play Spiel angewiesen: Dass es sich konstant weiterentwickelt, neue Inhalte bietet und sowohl Anfänger wie auch Veteranen bei der Stange hält. Stillstand bedeutet oftmals das Aus.

Dieser andauernde Prozess der Veränderung ist grundsätzlich in vielen MMOs vorzufinden. Beispielsweise schraubt man in Destiny alle 3 Monate an der Waffenbalance, selbst oder gerade wenn Contentflaute herrscht, sodass die Spieler sich mit anderen Waffen auseinandersetzen können und vielleicht sogar neue Lieblinge in ihr Arsenal aufnehmen.

Die Bourbon Liste bei Warframe

Nun kam es im Zuge der Präsentation kommender Zusätze des Online-Shooters Warframe immer wieder zur Nennung der „Bourbon Liste“. Allerdings ließ man die neugierigen Spieler zu diesem Zeitpunkt noch im Dunkeln, um was es sich dabei handelt.

Doch im darauffolgenden Developer-Stream Nummer 73, welcher letzten Freitag stattfand, gab Entwickler Digital Extremes den vielen Fragen der wissbegierigen Tenno nach und stellte die Kopfschmerzen-bereitende Liste im Detail vor.Hierbei handelt es sich um 10 Punkte, die grundlegende vorherrschende Spielmechaniken und -systeme betreffen. Solche Dinge zu verändern kann schnell ein Schuss ins eigene Bein bedeuten, da es etwa um das Farmen von Gegenständen, das Erhalten von Erfahrung und den damit verbundenen Fortschritt sowie verschiedene Charakter- und Waffenbuilds geht, welche einen Boss mit einem Schuss ins Nirwana befördern können. Bei Letzterem handelt es sich im Übrigen um Punkt 2, die Käse Pizza.

Das Ganze im Detail

„Onboardin’“ etwa betrifft die erneute Überarbeitung der Sternenkarte, welche sich an der alten Anordnung und Aufmachung orientiert. Diese soll neuen Spielern bei ihrem Start helfen und einige Fragen zum allgemeinen Fortschritt beantworten. Dazu zählt auch ein Wächter für neue Space-Ninjas, der sich noch in Arbeit befindet.

Beim dritten Punkt, „Grindin’“, handelt es sich um die Void-Missionen, welche durch ihren jeweiligen festgelegten Droptable schnell eine gewisse Eintönigkeit hervorrufen können. Versucht man beispielsweise sämtliche Einzelteile von Saryn Prime zu erhalten, so spielt man permanent die gleichen 4-5 Missionen, da eben nur dort entsprechende Blaupausen zu bekommen sind.

Trotz des Systems, dass sich ein kompletter Level grundsätzlich aus einem Pool von einzelnen Umgebungen zufällig zusammensetzt, trifft man doch immer auf die gleichen Gegner. Dies soll sich in Zukunft etwas variantenreicher gestalten, da man verschiedenen Gegnergruppen entgegentreten und sich in unterschiedlichen Umgebungen bewegen wird.

„Samey-Same“ und „Gang of New ‚Yolk’“ sind schnell erklärt. Diese beiden Punkte befassen sich mit den teils etwas vernachlässigten Dojos, Dark Sectors und Levelgestaltungen, welche in absehbarer Zeit erweitert werden.

Im Falle der derzeit stillgelegten Dark Sector Clan-Kämpfe ist man dabei, das komplette System zu überarbeiten. So wird es sehr wahrscheinlich nur noch einen einzigen Dark-Sector geben. In welcher Weise allerdings die Clans um die Vorherrschaft kämpfen werden, wurde noch nicht weiter konkretisiert.

Den Musikbegeisterten unter euch könnte die Anspielung an den alten Simon & Garfunkel Titel „The Sound of Silence“ aufgefallen sein. Doch beschäftigt man sich hier nicht etwa mit der musikalischen Untermalung, sondern betrachtet die Zeiträume zwischen den Updates und Events.

Dahingehend soll eine bessere Verteilung gefunden werden, um möglichst längere aktionslose Phasen zu vermeiden. Den Anfang macht das aktuell laufende Event „Rathuum“, welches derzeit für PC-Spieler verfügbar ist.

Was den modrigen Geruch („Musty Smell“) angeht, so beschreibt dies die weitere Verzweigung und das vermehrte Auftreten der Fraktion der Sentients im Gesamtbild des Warframe-Universums. So ist bisher bereits bekannt, dass ein neuer Exosuit-Sentient demnächst die Bildfläche betreten wird, welcher nicht mit herkömmlichen Waffen bekämpft werden kann.

Gehört ihr zu den Warframe-Veteranen die nicht wissen, was sie mit den ganzen angesammelten Credits und Ressourcen machen sollen, so könnte euch Punkt 6 interessieren. Langzeitspielern soll eine Möglichkeit gegeben werden, ihre Treue zum Spiel auch entsprechend visuell ausdrücken zu können. So wurde beispielsweise die Idee genannt, mehr Möglichkeiten zu haben, sein Raumschiff zu individualisieren.

PC-Spieler mit High-End Equipment, welche Warframes Infrastruktur unterstützen wollen, könnten sich über die „Flies with Chopsticks“ freuen, da es sich hier um das zur Verfügungstellen dedizierter Server handelt. Sollte Entwickler Digital Extremes diesen Weg gehen, würden solche Spieler sogar für eine Bereitstellung und positive Serverbewertung anderer in gewisser Form dafür entlohnt werden.

Do you Draco?

Und schließlich „Dracoville“, der Dreh- und Angelpunkt des schnellen Auflevelns und Sammelns von Erfahrung und somit auch Fokuspunkten. Der Knotenpunkt Draco des Planeten Ceres ist sowohl den Entwicklern als auch manchen Spielern ein Dorn im Auge.

Diese Mission, bei der der Modus Abfangen gespielt wird, hat einen so hohen Gegnerspawn und -level, der es neueren Spielern mit schlechter Ausrüstung schwer macht, zu bestehen. Diese fühlen sich dadurch ausgegrenzt und benachteiligt, da ihnen eine solche schnelle Möglichkeit des Levelns fehlt.

Zwar ist es für fortgeschrittene Tenno je nach Wahl des Charakters und der Waffen mitunter ebenfalls herausfordernd, doch gibt es keinen vergleichbaren Knotenpunkt im kompletten Warframe-Universum, der einem in so kurzer Zeit so viele Widersacher entgegen wirft und folglich mit Erfahrung überhäuft.

Digital Extremes hat sich hierzu ebenfalls Gedanken gemacht und überlegt, warum Draco überhaupt so exzessiv gespielt wird. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass es zum einen die einfachste und schnellste Möglichkeit ist, die täglich zur Verfügung stehenden Fokuspunkte zu ergattern, sowie neues oder polarisiertes Equipment wieder auf das Maximallevel zu befördern.

Der Kreislauf der Eintönigkeitin Warframe

Um diesem Kreislauf des Auflevelns, Polarisierens (bei dem der Gegenstand wieder auf Level 0 gesetzt wird) und erneuten Auflevelns entgegenzuwirken, denkt man über eine weitreichende Veränderung nach.

So kann man sich vorstellen, dass ein Spieler, welcher Meisterschaftsrang 10 innehat, beim Abholen einer neuen Waffe aus der Schmiede diese direkt Level 10 besitzt. Genauso soll es sich beim Einsatz eines Forma verhalten.

Dadurch könnte die Waffe direkt mit 1-2 Mods ausgestattet und aktiv in Missionen benutzen werden und man fühle sich nicht dazu gezwungen, diese auf Draco einfach beiläufig aufleveln zu müssen, um sie dann erst benutzen zu können, so Digital Extremes.

Mit dieser Änderung würde man außerdem Warframe-Spieler mit mehr XP für den entsprechenden Gegenstand belohnen, welche diesen auch aktiv benutzen, anstatt ihn nur indirekt ausgerüstet zu haben.

Der derzeit maximal zu erreichende Meisterschaftsrang in Warframe ist 21. Falls sich diese Idee so durchsetzen sollte, hätten Warframe-Veteranen von Anfang an 21 Punkte für Mods zur Verfügung, was nahe an einem kompletten Build (der 30 beziehungsweise mit Orokin Beschleuniger 60 Punkte ausmacht) ist und einige Zeit beim Verbessern der Waffe sparen würde. Damit hätte auch endlich der Meisterschaftsrang eine gewisse Bedeutung; ein Problem, welches Langzeitspieler immer wieder anbringen.

Was denkt ihr über die Änderungen? Fändet ihr die Zeitersparnis gut, oder gehört ihr zu den Leuten, die der Ansicht sind, dass dadurch möglicherweise insgesamt weniger gespielt wird, da man schneller ans Ziel kommt?

Und falls euch dieser Einblick in Warframe zu tief war und ihr euch erst am Anfang eurer Reise befindet, so schaut doch mal in unseren Anfänger-Guide zu Warframe, der euch alles Wichtige für einen guten Start näher bringt!