Shroud of the Avatar ist nun ein anderes Spiel – Warum das gut sein könnte

Shroud of the Avatar ist nun ein anderes Spiel – Warum das gut sein könnte

Das Selective Multiplayer RPG Shroud of the Avatar hat sich seit der Kickstarter-Kampagne geändert und unter Umständen könnte das sogar gut sein.

Ich war immer ein Verfechter der ursprünglichen Vision des Spiels, die während der Kickstarter-Kampagne ein storyfokussiertes Spiel versprach, das mehr einem Single-Player-RPG glich, bei dem man aber auch gemeinsam mit Freunden spielen oder in einem MMO-Modus mit vielen anderen interagieren konnte.

Man stelle sich eine Art Skyrim vor, bei dem man jederzeit einige Freunde für kooperatives Spielen einladen kann? Oder ein Spiel. bei dem man in eine Art MMO-Modus wechselt, um bei größeren Events mit vielen anderen Spielern teilzunehmen.

Shroud of the Avatar Diskussion
In SotA gehören hitzige Diskussionen fast schon zur Tagesordnung.

Shroud of the Avatar: Änderungen seit Kickstarter-Konzept – gut oder schlecht?

Allerdings hat sich das Spiel im Verlauf der Jahre verändert, daran gibt es keinen Zweifel. Der Fokus liegt mehr auf dem MMO-Part, es gibt aber noch immer die Möglichkeit, auch alleine oder nur mit Freunden zu spielen.

Die Story, beziehungsweise deren Präsentation musste aber an einige Einschränkungen angepasst werden, welche durch den Fokus auf den MMO-Part auftraten. Beispielsweise können keine Konsequenzen für die Handlungen und Entscheidungen der Spieler angezeigt werden. Damit rückt der Story- und Quest-Aspekt weg von dem eines Single-Player-RPGs.

Shroud of the Avatar Lighthouse

Ja, das ist schade, aber diese neue Ausrichtung von SotA mit Fokus auf soziale Interaktionen, einer spielergetriebenen Ökonomie, Housing und PvP könnte vielleicht der richtige Schritt gewesen sein, um Shroud of the Avatar zu einem Spiel zu machen, das lange Zeit gespielt wird.

Ein Single-Player-RPG legt man in der Regel weg, wenn die Story durch ist – es sei denn, es gibt Modding-Tools wie bei der The-Elder-Scrolls-Serie. Vielleicht kramt man ein Spiel auch nach einiger Zeit wieder hervor und spielt es erneut, die Langzeitmotivation ist aber meist nur bei Onlinespielen gegeben.

Onlinefokus für Langlebigkeit

Mit dem Fokus auf den MMO-Part bekommen Spieler in SotA die Möglichkeit, ein zweites Leben in einer Fantasywelt zu leben. Sie können sich maßgeblich daran beteiligen, die Wirtschaft am Laufen zu halten, sie können zu Meister-Craftern werden oder zu Minenarbeitern, zu Jägern …

Shroud of the Avatar Weltkarte

Sie können einen wichtigen Part in Städten einnehmen und eine Rolle spielen, mit der sie zufrieden sind. Hierbei ist auch PvP wichtig, da dies ein gewisses Risiko mit sich bringt. Sofern dies alles gut funktioniert, wird auf diese Weise eine Community aufgebaut, welche das Spiel belebt und eine lange Zeit “am Leben hält”.

Das ist wichtig für ein Onlinespiel. Wichtiger, als eine Geschichte zu erzählen, welche nach einigen Stunden zu Ende ist. Eine Story wird es ja nach wie vor geben mit Quests, doch hier darf man aufgrund des Fokus auf den MMO-Part einfach nicht damit rechnen, dass sich dies wie in einem Single-Player-RPG spielt.

Es hat einige Zeit gebraucht, bis ich dies verstanden habe. Ich war versteift auf die Ankündigung während der Kickstarter-Kampagne. Ich wollte eine Single-Player-Kampagne sehen, welche mit der anderer Single-Player-RPGs vergleichbar ist.

Shroud of the Avatar: Ein Hybridspiel, das es so noch nicht gab

Doch so langsam verstehe ich, warum einige Entscheidungen so getroffen wurden, wie Portalarium das getan hat. Shroud of the Avatar ist kein Single-Player-RPG und es ist auch kein MMORPG. Es ist eine Mischung aus beidem und dies bringt es nun mal auch mit sich, dass einige Kompromisse eingegangen werden müssen.

Aufgrund der erhofften Langlebigkeit des Spiels durch eine Online-Community wurden vielleicht einige Kompromisse mehr auf der Single-Player-Seite eingegangen, doch das muss man einfach akzeptieren. Vielleicht kommt am Ende ja ein interessantes Hybrid-Spiel heraus.

Shroud of the Avatar Daemon

Das Einzige, was mich nach wie vor stört ist, dass diese Änderungen einfach besser hätten kommuniziert werden sollen. Und auch jetzt noch von einem Rollenspiel mit “Single-Player-Erzählstruktur” sowie “Entscheidungen mit Konsequenzen” zu sprechen, ist eher fragwürdig. Damit wecken die Entwickler Erwartungen, die das Spiel aller Voraussicht nach nicht erfüllen kann.

Vielleicht wäre es an der Zeit, bei der Beschreibung des Spiels einige Änderungen vorzunehmen, sodass diese mehr dem entspricht, was SotA wirklich ist – ein Sandbox-MMO mit spielergetriebener Ökonomie, sozialen und RPG-Aspekten, PvP und einer Story.


Im Mai letzten Jahres dachte Andreas noch anders über dieses Thema:

Shroud of the Avatar: Vom innovativen RPG-Mix zum Standard-MMO

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Lorion

Mal von abgesehen, das ich nach wie vor schon noch gerne das Singleplayer-RPG mit optionalem Multiplayer hätte, das ich damals gebackt habe, krankt das Spiel letztendlich doch viel mehr an dem desolaten technischen Zustand.

Hatte vor 3 Monaten nach langer Zeit mal wieder reingespielt und war regelrecht entsetzt. Animationen furchtbar, grafisch insgesamt eher unterer Durchschnitt, Kampfsystem nach wie vor komplett unfertig, haklig und unspassig, Performance ist nach wie vor für die Füsse und die “selbst dekorierten” Häuser der Spieler vernichten dann auch noch den letzten Fitzel Atmosphäre.

Für mich ist das Spiel jedenfalls ein Totalausfall, der nur noch zu retten wäre wenn man alles bisherige verwirft, Garriot von der Entwicklung ausschliesst und mit nem komplett neuen Team nochmal von vorne anfängt. 😉

Quickmix

TESO ist super. Seit DAoC und Warhammer das beste MMORPG (vor allem auch im PvP).

Dave

Klingt wie TESO…
Ich finde solche Hybrid Versuche bringen es nicht. Solo Spieler sind abgeschreckt von anderen Spielern,MMO Veteranen sind die Solo Elemente zu wider. TESO hat es hin bekommen… mit viel viel Arbeit nach Release. SotA: Sie hätten ihre Niesche bedienen sollen, statt doch ein Stück vom grossen, umkämpften MMO Kuchen abbekommen zu wollen und vielleicht am Ende ganz hart zu landen. Man wird sehen müssen…

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