Paragon: Übers Ziel hinausgeschossen? Patch sorgt für Unmut und eine Spaltung der Community

Paragon: Übers Ziel hinausgeschossen? Patch sorgt für Unmut und eine Spaltung der Community

Spieler reagieren vermehrt verärgert auf eine kleine, aber bedeutsame Änderung des aktuellen Patches bei Paragon. Dabei geht es mal wieder um eine altbekannte Angelegenheit.

Das Thema: Spieldauer

Epic Games Moba Paragon, welches sich seit knapp über einem Monat in der Open-Beta-Phase befindet und für PC und PS4 entwickelt wird, brachte diese Woche mit einer kleinen Änderung die Gemüter vieler Spieler zum Kochen. Dabei handelt es sich um ein erneutes Absenken des Lebens des Prime Orb Wächters auf nunmehr 10 000 Punkte mit dem Hintergrund, die Match-Länge weiter zu verkürzen.

Doch wird dieses Ziel hierdurch überhaupt erreicht? Welche Probleme bringt die Änderung mit sich? Wie weit möchte man die Dauer noch senken? Und was macht ein Moba überhaupt aus?

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Twinblast kommt derzeit kaum zum Schuss

Schon länger steht die Dauer einer Partie in Epic Games Moba Paragon an oberster Stelle der Prioritätenliste. Anstreben möchte man laut Entwickler und Creative-Director Steve Superville einen durchschnittlichen Wert von 35 Minuten. Zwischenzeitlich war man schon bei 37 Minuten angelangt. Allerdings verändern neue Karten und Helden und die damit einhergehenden Mechaniken und Spielweisen den Spielfluss und die Dauer eines Matches immer wieder.

Dass es sich nicht als einfach gestaltet, hierbei immer direkt die perfekte Balance zu finden, ist allgemein bekannt. Vor allem im aktuellen Open-Beta-Stadium Paragons scheint dies aber immer mehr zum Problem zu werden. Viele Spieler sind ratlos und erbost, dass Entwickler Epic Games der Match-Länge so viel Aufmerksamkeit widmet und dabei andere Aspekte, die mit einer Verkürzung einhergehen, anscheinend aus den Augen verliert.

Ein Problem – Zwei Extreme

Mittlerweile wurde an vielen Ecken und Enden gedreht und geschraubt, vieles ausprobiert und teilweise revidiert, um das durchschnittliche Ziel von 35 Minuten zu erreichen. Allerdings werden nun mit der aktuellen erneuten HP-Reduzierung des Prime Orb Wächters die Stimmen laut, das genau dies entweder zu extrem kurzen Spielen im Bereich von 20 Minuten führt, oder eben das komplette Gegenteil zur Folge hat, nämlich Matches von über 60 Minuten. Sogar bis zu 2 Stunden und mehr werden erreicht, wenn Teams auf Augenhöhe sind und keines der beiden aufgeben möchte.

In beiden Fällen handelt es sich jedoch um ein Problem. Treten extrem kurze Matches auf, da ein Team klar überlegen ist, der Gegner durch das vorzeitige Verlassen eines Spielers in der Unterzahl ist, oder aus welchen Gründen auch immer, so mag dies zwar ein einfacher Sieg sein.

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Sevarog weist den Weg zum Problem

Jedoch kommt dadurch keine richtige Freude über den Erfolg auf, da man in dieser kurzen Zeit mit seinem Charakter gerade mal ansatzweise seinen Karten-Build aufbauen kann, um so irgendwann seine volle Stärke ausschöpfen zu können.

Ein weiterer negativer Faktor kurzer Matches ist die Belohnung, welche sich grundsätzlich nach der Länge einer Partie richtet und die demnach sehr gering ausfällt.

Fehlende Balance

Der entgegengesetzte Fall schier endlos langer Spiele ist allerdings ein ebenso großes Problem. Stehen sich zwei ausgeglichene Teams gegenüber, kann dies aufgrund der kurzen Respawn-Zeit des Prime Orb Wächters das Ganze in die Länge ziehen. Hierzu ein Beispiel:

Liegt ein Team zurück und hat mehrere, oder sogar sämtliche Inhibitoren verloren, kann es diese durch die Eroberung des Prime Orbs wieder herstellen, was das gegnerische Team und deren Minions erstmal ausbremsen sollte und vielleicht zum Turn-around führt.

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Khaimera haut nicht nur Spieler im Alleingang um…

Nun spawnt besagter Prime Orb Wächter allerdings schon nach 6 Minuten erneut. Mit der derzeitigen Änderung auf nur noch 10 000 Lebenspunkte genügen schon relativ früh im Match 2 Spieler, um diesen in die ewigen Jagdgründe zu schicken, während die restlichen Mitglieder weiter pushen oder verteidigen können.

Mit zunehmender Dauer der Partie verdienen die Helden mehr Kartenpunkte, kommen ihrem Full-Build immer näher und werden stärker. Das hat aber zur Folge, dass der Wächter mittlerweile durchaus auch solo von manchem Charakter gelegt werden kann und somit sein wichtiger Buff mal schnell nebenher mitgenommen wird.

Hier werden Stimmen laut, welche eine Stärkung des Wächters fordern, um diesen wieder im Team angreifen zu müssen und damit wieder mehr Teamkämpfe an Ort und Stelle zu haben, was bei einem Verlust und Tod einer Seite größere Konsequenzen aufgrund des Todes-Timeouts mit sich bringt. Doch dazu kommt es derzeit aus zuvor genannten Gründen eher selten.

Was will man sein?

Nun spaltet sich die Community in zwei Lager: Solche, die eine weitere Matchverkürzung gutheißen und jene, die diese mit Argwohn betrachten. Dabei stellt sich eine Kernfrage: Was möchte Paragon sein?

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Auch Rampage bringt die Balance gehörig durcheinander

Will es ein Heldenshooter mit Moba-Elementen á la Battleborn sein, oder doch ein waschechtes Moba und sich neben Größen wie Lol und Smite platzieren? Die Antwort gab der Entwickler bereits mehrfach: Man möchte ein Moba sein. Und nicht nur irgendein Moba unter vielen, sondern DAS EINE, ein Vorbild (engl. „paragon“ = Vorbild) für andere.

Doch macht man sich dieses Ziel nicht durch die permanente Verkürzung der Partie-Dauer kaputt? Sind es nicht gerade die längeren Spiele, die einem nach einem harten Kampf ein gutes Gefühl geben, ein Match doch noch für sich entschieden zu haben? Gehören solche nerven-zehrenden Partien nicht untrennbar zu Mobas im Allgemeinen? Und sollte der Fokus des Entwicklers sich nicht besser der allgemeinen Balance widmen?

Der Autor meint:

Dass man als Entwickler auf die Dauer eines Matches ein Auge haben sollte, versteht sich von selbst und dass ein gewisser durchschnittlicher Wert erreicht und möglichst beibehalten werden sollte, ebenso. Dabei ist meine persönliche Meinung, dass 40-45 Minuten durchaus angemessen sind, es aber ab 60 Minuten etwas zäh wird.

Der Charakter benötigt Zeit, seinen Peak zu erreichen und das funktioniert, je nach Rolle, eben nur, wenn überhaupt die Möglichkeit besteht, genügend Erfahrung und Ressourcen zu sammeln, um allgemein Items zu kaufen und diese aufzuwerten. Doch genau dies gestaltet sich aktuell eher schwierig.

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Agoras Schlachtfeld – so ruhig wie nur selten

Gerade weil das Ziel des Entwicklers Epic Games für das noch junge und sich in der Entwicklung befindliche Moba Paragon ein ambitioniertes ist, wird vieles ausgetestet. Allerdings scheint man mit den letzten Änderungen eher das Gegenteil zu erreichen beziehungsweise ungewollt mehr Extreme hervorzurufen und die Spielbalance aus den Augen verloren zu haben.

Trotzdem bin ich guter Dinge, dass man diese Probleme früher oder später wieder in den Griff bekommt. Doch dazu benötigt es, ihr ahnt es sicherlich, Zeit. Daher bleibt abzuwarten, welche Schlüsse gezogen und Schrauben gedreht werden, um letztlich das gesetzte Ziel zu erreichen und Paragon zu einem wirklichen Moba-Vorbild zu entwicklen.

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Sebastian Sumnitsch

Die könnten ja einfach Modi einführen der eine mit längerer Spieldauer (sowies vor den Patch war) und einen mit kurzer Spieldauer bei dem man aber auch schneller auf Kartenpunkte kommt um seinen Build zu testen

Biggs

Heute der Prime Orb, als nächstes machen sie sich hinter den Travel Mode abschaffen, was in meinen Augen auch nicht wirklich zu einer gekürzten Spieldauer führt.. aber wir werden sehen! Danke für dne Beitrag

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