Mein-MMO fragt: Sollten Spieler untereinander Handel betreiben können?

Mein-MMO fragt: Sollten Spieler untereinander Handel betreiben können?

Neuere MMOs wie The Division oder Black Desert haben in den letzten Wochen verkündet: Bei uns gibt es keinen Spielerhandel. Was haltet Ihr davon? 

Wieder einmal haben wir eine Woche erfolgreich hinter uns gebracht und starten in die drei schönsten Tage durch. Womit lässt sich die Zeit entspannter vertreiben, als mit ein paar Stunden gemütlichen Farmens, um anschließend einige Waffen, Rüstungen oder Taschen für den lieb gewonnenen Charakter herzustellen?

Doch wenn man das bereits erledigt hat, sollte man die Waren dann handeln können? Oder sollte Handel in MMOs sogar zwingend notwendig sein, um an bestimmte Ressourcen kommen zu können?

Die Funktionen des Handels

Handelssysteme können viele Funktionen erfüllen:

  • In erster Linie ermöglichen sie es, vom Glück begünstigten oder besonders fleißigen Spielern, ihre überzähligen Gegenstände zu verkaufen. Es ist also eine indirekte Belohnung.
  • Gleichzeitig kann so ein System auch zur Regulation dienen, denn wer nicht alle Items selber sammeln kann, der wird im Zweifelsfall länger brauchen, um an die begehrten Rüstungsteile zu kommen.
  • Zuletzt ist da noch die soziale Komponente: Handel erfordert immer ein Mindestmaß an Kommunikation zwischen den Spielern – in einigen Spielen sogar Vertrauen.
Wow Auctionhouse selling
Handel kann viel bringen – das Auktionshaus ist eine vereinfachte Form davon.

Auf der anderen Seite kann erzwungener Handel die Spieler aber auch unter Stress setzen. Nicht alle wollen ihren persönlichen Fortschritt von anderen Spielern abhängig machen und wer einmal in die Fänge eines Spielers geraten ist, der ein Monopol auf bestimmte Ressourcen errichtet hat, kennt die Frustration.

Die die meisten Handelssysteme haben ohnehin Einschränkungen, um mögliche Nachteile zu eliminieren: Starke Gegenstände können nur selten direkt getauscht und gehandelt werden. Die soll man dann doch lieber selbst finden, sonst wäre die Motivation zu schnell weg. Meist lassen sich nur Verbrauchs- oder Handwerksgegenstände untereinander tauschen.

Was haltet Ihr von einem Handelssystem? Gehört es zur Pflicht in jedem MMO oder könntet Ihr Euch eine (virtuelle) Welt ohne so einen Güteraustausch vorstellen?

Cortyn meint: Für mich ist das Handeln ein essenzieller Bestandteil von MMORPGs. Das Aufkaufen und Verkaufen von Ressourcen in einem Auktionshaus von Star Wars: The Old Republic gehört für mich genauso zum Spiel, wie das direkte Anhandeln eines Verzauberers in World of Warcraft, damit er die Waffe im Handelsfenster zum Leuchten bringt (weiß eigentlich noch jemand außer mir, dass das geht?).

World of Warcraft

Erst die Möglichkeit des Handels gibt mir auch ein wirkliches Gefühl des “Miteinanders”. Denn wenn ich Mitspielern nicht unter die Arme greifen kann, fühlt es sich eher an, als würde man ein Singleplayerspiel spielen, bei dem alle parallel mitzocken. Nur der Handel gibt mir die Gelegenheit, auch auf die Charakterentwicklung der anderen Spieler einzugehen. Hinzu kommt die Möglichkeit Geschenke zu verteilen – mit kaum einer anderen Geste lässt sich das virtuelle Eis so schnell brechen, wie mit einer kleinen Aufmerksamkeit.

Aber genug von mir – was für ein Handelssystem habt Ihr gerne in euren MMOs? Ist das ein unverzichtbares Feature oder wollt Ihr lieber eigenständig alles erreichen können? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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MMO fan

Ich sage nur Metin 2. Deren Handelsystem ist einfach cool.

Sebastian Haderer

Pro: Ich kann für meine Klasse/Spezialisierung etc. “nutzlose” Dinge sinnvoll an andere Spieler weitergeben, die genau dieses oder jenes brauchen.

Contra: Farmbots und dergleichen machen es für Gelegenheitsspieler schwierig, für eine ihnen zur Verfügung stehende Zeit vernünftig (Aufwand/Nutzen) entlohnt zu werden.

Aber in einem Online-spiel gehört für mich Tauschen/Handeln absolut dazu. 🙂

echterman

In einem MMORPG ist meiner Meinung nacht Handel unter den Spielern absolute Pflicht. Muss ja nicht mit aller Gewalt ein Auktionshaus sein wie man es kennt. Es reicht ja das man untereinander handeln kann und sich über den Handelschat verabredet.

Das jeweilige Handelssystem muss natürlich zum Setting passen. In ein The Division würde zum Beispiel kein Auktionshaus passen, weil Resourcen knapp sind. Da passt kein riesiger Markt der überquillt vor Waren. Hier würde das Handeln der Spieler untereinander also “Player to Player” gut passen.

Zyrock9

Handelssysteme sind eine zweischneidige Sache. Eigentlich finde ich sie toll, weil sie Zeit und Nerven sparen können und gleichzeitig eine Möglichkeit sind, nicht benötigte Waren loszuwerden und damit anderen eine Freude zu machen. Gerade bei instanziertem Loot ist es doch toll einem Gruppenmitglied was geben zu können, was man selbst nicht braucht.
Auf der anderen Seite habe ich nie ein Spiel gespielt, bei dem ein Handelssystem nicht früher oder später dafür gesorgt hat, dass Waren und gerade auch High-Level-Items für Echtgeld bei eBay angeboten wurden. Und das ist P2W und macht Spiele kaputt.

Plague1992

Handel war für mich eines der wichtigsten Argumente damals. Mit Materialien handeln, stundenlang über die Preise zu diskutieren und dich auf teilweise unkonventionelle Ergebnisse zu einigen. Es erinnerte mich immer ein wenig an Sammelkarten tauschen auf den Schulhof: “ich gebe dir für deine ganz seltene Karte, diese zwei und noch die eine oben drauf! Wie du willst noch die andere zusätzlich? Dann musst du wiederrum etwas drauf legen!”

Etwas was dem ganzen überhaupt nicht entgegen kommt ist ein Auktionshaus, sowohl auf sozialer als auch mechanischer Sicht. Ein einzelner Markt wo +100k Spieler binnen weniger Mausklicks “handeln” können wirkt einfach nur toxisch. Gold bleibt die Hauptwährung, die eigentlich nur dem Mittel zu Zweck dient. Und auch muss man das Auktionshaus gezwungener Maßen ins gameplay mit einbeziehen. So Sachen wie benötigte Materialien werden ins unermessliche verlangt, da man sie ja sonst binnen weniger Minuten kaufen könnte ( statt längere Zeit gezielt zu Farmen ). Auch wirkt es ein wenig sinnlos sämtliche Mats zu Farmen, statt einfach nur das was am teuersten ist und sich alle anderen doppelt so schnell einfach zu kaufen. Man spürt deutlich dass mittlerweile ein Auktionshaus zu große Auswirkungen hat.

Flipping und der Komfort sind auch wieder Sachen. Anstatt das Spiel als solches zu spielen sind in 90% aller MMOs Spielereien mit den Auktionshaus am rentabelsten. Man spielt kaum noch das eigentliche Spiel. Ich konnte den Shitstorm gegenüber den D3 Auktionshaus durchaus teilen. Allerdings frage ich mich dann was mit den 100ten anderen Titeln ist die selbe Mechaniken besitzen. ( wo ich zudem noch der Meinung bin dass der komplette Wegfall des Handelns das Grundprinzip eines D3 fast noch mehr zerstörte ).

Perfekt hat es meiner Meinung Ragnarok Online gemacht. Extra einen Händler aufn Markt hingestellt und jeder musste sich selbst alles zusammensuchen. Es hatte auch noch was atmosphärisches ( manuelles ). Außerdem kam der Handel zwischen den Spielern dank umfangreicher itemwahl nie zum Erliegen. Wo ich in RO “trotz” Marktfunktion fast täglich mit anderen Spielern handelte … Kann ich mich in 3 Jahren GW2 nicht einmal erinnern dass das jemals der Fall gewesen wäre. Traurig.

Fr34k

Als Spieler von Ragnarok Online gehört der Handel sogar essentiell zum Spiel dazu. Es gab sogar Phasen in denen ich gar nicht aktiv gespielt / gelevelt habe sondern nur meinen Händler-Charakter mit seinem 12 Slots umfassenden Shop aufgestellt habe um Stunden später zu sehen ob denn jemand in meinen Shop geschaut und etwas gekauft hat.

Ein harter Verhandlungsmarathon inklusive feilschen kann genauso befriedigend sein wie Boss xy zu legen. Der Boss dropt halt vielleicht ein gutes Item, ich habe mir in der Zeit ein tolles Item zu einem guten Preis erhandelt.

Ich kenne auch kein anderes Spiel, dass soviel Aufwand beim handelns erfordert – sehe das aber nicht als Nachteil. (Es geht schon bei genormten Auktionshäusern ein Teil verloren – man muss sich zB nicht mehr selbst schlau machen was denn der Wert eines bestimmten Items ist – man scrollt einfach runter/hoch und klickt das günstigste Angebot an…)

mmogli

Ich Handel gern in Wildstar 😉 sowas gehört einfach in einem MMO !

Chris Utirons

Bei manchen Spielen lebt das Spiel auch nur vom Handel unter Spielern EVE Online oder Albion Online. Bei anderen Spielen funktioniert es auch ohne Destiny und The Division möchte auch ohne auskommen.

Ich denke es kommt auf das Spiel an und wenn muss man die Goldseller in den Griff bekommen. Ein gutes Handelssystem hab ich Path of Exile gesehen, da gibt es kein Gold sondern nur crafting Material und alles davon konnte man irgendwie brauchen.

Ayrony

“wie das direkte Anhandeln eines Verzauberers inWorld of Warcraft, damit er die Waffe im Handelsfenster zum Leuchten bringt (weiß eigentlich noch jemand außer mir, dass das geht?)”

Ging das früher (vor langer langer Zeit) nicht nur so?

Ansonsten ja, sehr Abhängig vom Konzept des Spiels. Hängt auch stark von möglichen Berufen ab und wie viel Gewicht man diesen zuteilen kommen lassen will. Ich finde es ‘ne tolle Sache, vor allem Dinge wie ein Auktionshaus…auch wenn sowas in die Hose gehen kann, siehe D3.
Auf die Spitze treibt es dann natürlich EVE Online. Wobei es da aber auch teilweise ausartet. Als jemand der sich nur als Trader betätigt besteht das Spiel neben dem eigentlichen Client aus unzähligen Excel-Sheets usw.

Sebastian Haderer

“Ging das früher (vor langer langer Zeit) nicht nur so?”

Du hast Recht. Die Verzauberungsrollen? wurden, soweit ich weiß, erst mit Cataclysm oder evtl. schon zu WotLK eingeführt.
Nervig, vorher den eigenen Twinks was zu verzaubern. Man war da voll auf fremde Vz.-ler oder Gildenmember angewiesen, wenn die das Rezept überhaupt hatten…

maledicus

Kommt doch irgendwie auf das spiel an, bei ausgwachsenen MMORPGs wie swtor, teso, wow etc. mit vielen unterschiedlichen resourcen und gegenständen aller art ist handel ein muß. Wobei es für entwickler wohl immer eine herausforderung sein wird handwerk-handel-Loot zu balancen.

Bei einem spiel wie destiny gibt es viel zu wenig gegenstände. Würde ein neuer spieler anfangen könnte ich ihn/sie praktisch mit allem sofort versorgen, jede exotische waffe, jedes exotische rüstungsteil .. und schwupps wäre doch der anreiz weg selbst zu spielen. Das hat einfach was mit dem konzept des spiels zu tun. Auch gegenstände aus den Raids, sollten sie handelbar sein wären ruckzuck im übermaß vorhanden.

Insofern .. ob fehlender handel bei division sinn macht können wir alle irgendwann auf stufe 30 im endgame feststellen, dauert also noch ein bischen bis darüber eine sinnvolle aussage gemacht werden kann.

Gruß.

Nirraven

Ein großer Nachteil vom Handeln was im Artikel nicht erwähnt wird, ist das Problem mit den Goldsellern… Die kommen bei beliebten spielen immer wenn man Handeln kann. Somit wird das Ganze dan wieder ein bisschen P2W.

Aber ein MMORPG ohne Handeln kann ich mir nicht vorstellen. Am Besten ist eine gut überwachte Wirtschaft von GM’s. Aber das kostet halt leider viel Geld.
Ich spiele MMO’s um mit anderen zu interagieren und nicht weil ich alles Alleine erspielen kann. Sonst kann ich gleich gute Singleplayer bzw. Koop-Spiele spielen.

Meiner Meinung nach hat kein Handelssystem zu viele Nachteile bzw. habe ich das noch nie gut umgesetzt gesehen.

Keragi

Ich bin gegen Handelssysteme, so muss jeder Spieler selber zusehen das er auch mal aktiv etwas macht, oft kommt es vor das dinge an Freunde verschenkt werden sodas diese kaum Aufwand haben und sich viel weniger mit der Spielwelt auseinander setzen (müssen) .

N0ma

Nichthandel hat seine Vorteile. jeder trägt nur dass was er selbst erspielt hat.
Auf der anderen Seite verzichtet man auf einen Spielerteil dem Handeln Spass macht.
Das nächste ist die Umsetzung. Beispiel GW1 konnte man gegenseitig handeln und feilschen, was viel Spass gemacht hat. In GW2 gabs nur ein automatisiertes System, das war öde.
Aus meiner Sicht muss das Gesamtsystem passen. Wenn es keinen Handel gibt muss zB auch das Handwerk dazu passen. Rezepte wo ich erstmal mehrere Stunden grinden muss, wären für mich das Ende des Spiels. (Ausnahme wäre für ein legendäres Rüstungsteil)

Fr34k

GW2.. Grinden.. legendär..
Hast du statt Stunden Monate schreiben wollen?

N0ma

ja ist nur ein Platzhalter gewesen 🙂

Koronus

Da ich seit Shadowrun Chronicles weiß, wie sich die Spieler in Destiny gefühlt haben, bin ich für ein Handelssystem. Außerdem ist es realistischer.

Keragi

Realistischer? In der Realität handeln leute an der Börse mit Geld was es garnicht gibt 😀

Koronus

Und du kannst deinen Freunden jederzeit Geld und Güter geben.

Keragi

Ja, aber warum sollte ich das tun? Entweder spielen sie mit mir oder nicht aber ich bin doch nicht die Tafel.

Koronus

Vielleicht du nicht aber andere sind vielleicht erfolgreicher und haben mehr Geld.

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