Nach Lootbox-Ärger: ESRB will Sticker für Spiele mit InGame-Käufen

Nach Lootbox-Ärger: ESRB will Sticker für Spiele mit InGame-Käufen

Mikrotransaktionen und Lootboxen wurde der Kampf angesagt. Die ESRB hat nun erste Änderungen beschlossen. Wir erklären, was das für die Spiele bedeutet.

Der Streit rund um Lootboxen und Mikrotransaktionen hat in den letzten Wochen und Monaten immer höhere Wellen geschlagen. Fans fühlen sich zunehmend von den Publishern ausgenommen, wenn sie bei einem Vollpreistitel noch zusätzliches Geld zahlen müssen, um im Spiel verschiedene Dinge freischalten zu können.

Besondere Negativpreise dürften dabei wohl Star Wars: Battlefront 2 und Metal Gear Survive bekommen, letzteres verlangte sogar für einen zweiten Speicherslot 10€.

Overwatch Lootbox Gambling

Jetzt gibt es erste Schritte, zumindest vom Entertainment Software Rating Board (ESRB), die Computerspiele nach deren Eignung für Jugendliche und Kinder einschätzt.

Neues Label warnt allgemein vor InGame-Käufen

Künftig gibt es ein neues Label, das auf alle Videospiele gedruckt wird, die InGame-Kaufoptionen anbieten. Dabei unterscheidet die ESRB nicht zwischen den verschiedenen Systemen. Egal ob es um den Kauf einer kompletten Erweiterung, einer Lootbox oder einem kosmetischen Rüstungsset geht: sobald InGame-Käufe möglich sind, werden die Käufer mit einem Sticker davor gewarnt.

Die neue Aufschrift richtet sich dabei vor allem an Eltern, die auf einen Blick erkennen sollen, ob ein Spiel die Möglichkeit bietet, innerhalb des Games weitere Käufe zu tätigen. Eine weitere Differenzierung, was man genau im Spiel kaufen kann, findet nicht statt.

Overwatch Lootbox Datamining Titel

„Eltern brauchen einfache Informationen. Wir können sie nicht mit vielen Details überhäufen. Wir haben herausgefunden, dass Eltern zwischen den verschiedenen Mechaniken nicht differenzieren.“

Für Deutschland hat dies allerdings gar keine Auswirkungen, da die ESRB hier keinen Einfluss hat. Allerdings wäre es durchaus möglich, dass die USK oder PEGI nachziehen, ähnliche Kriterien bewerten und stärker auf InGame-Käufe hinweisen.

Was haltet ihr von diesem Schritt? Sollten alle Beteiligten schnell über InGame-Käufe informiert oder gar davor gewarnt werden? Sollte es gar strengere, staatliche Regeln geben oder solche Spiele nur für Volljährige zugänglich sein?

Quelle(n): kotaku.com
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Ectheltawar

Immer toll wenn sich Menschen, die vermutlich kaum einen Schimmer von der Thematik haben, hinsetzen und dann eine Lösung präsentieren, die im Grunde nur einem zugute kommt, der Wirtschaft. Letztere kann sich jetzt mit ruhigem Gewissen von allem freisprechen, so lange sie eben ein Label drauf setzen.

Ein Label das im übrigen keinerlei Aussagekraft für Eltern besitzt. Sollte es Eltern geben die ihren Kindern fortan keine Spiele mehr kaufen, mit solchen Aufklebern, bedeutet das im Umkehrschluss, das Eltern quasi gar keine mehr kaufen. Da keinerlei Unterschied gemacht wird ob es sich um ein Story-DLC handelt, ein “abzockendes Glückspiel-Lootboxen-System” oder halt Speicherplätze für X Euro.

Im Grunde soll die Markierung etwas gegen das System machen, wird selbiges aber nur noch verstärken. Als Anbieter habe ich nun die Möglichkeit gänzlich auf solche Microtransaktionen zu verzichten und damit den Aufkleber zu vermeiden. Da die Microtransaktionen jedoch dafür dienen, den Preis im Laden stabil zu halten, müssen diese nun eben genau diesen anheben. Natürlich können sie auch weiterhin bei den besagten Microtransaktionen bleiben und den Ladenpreis niedrig zu halten. Letzterer könnte jetzt sogar noch sinken, da man sich erstmal weniger über ein faires System Gedanken machen muss. Letztlich wird man mit fairem System genauso “abgestraft” wie eben einem System das man allgemein als “unfair” erachtet.

Wer überlegt sich solch einen Mist. Alles Spiele die ich zuletzt gekauft hatte, hatten ohnehin meist schon im Beschreibungstext eine Passage wie “es gibt zusätzliche InGame-Käufe” oder ähnlich formuliert. Wo genau stellt der neue Aufkleber da etwas “besseres” dar.

Von mir aus bringen sie den zusätzlichen Sticker, der auf jedes Spiel gehört das irgendwie Microtransaktionen anbietet. Jedoch sobald etwas wie Lootboxen im Spiel sind, bei dem ich durch den Einsatz von realem Geld nur die “Chance” auf etwas habe. Gehört eine zusätzliche deutliche Markierung auf das Spiel, das eben ein solches Glückspiel enthalten ist und obendrein gehören solche Spiele immer mit einer FSK18-Markierung versehen.

Als Anbieter würde ich persönlich jedes neue Spiel ohne Microtransaktionen starten, und diese dann über ein späteres “kostenloses” Update hinzufügen, sobald ich genug Einheiten über die Ladentheke abgesetzt habe. Wem will die ERSB eigentlich genau nun helfen mit ihrem Aufkleber?

Insane

Wie hast du es dir den gewünscht?

Ich kann schon verstehen, warum nicht ausdifferenziert wurde. Vermutlich würde man die Inhalte einfach umdefinieren und neu Etikettieren. Stellaris macht so etwas ähnliches schon jetzt. Da wird halt ein Paket geschnürt und das als XYZ Kosmetisches DLC bezeichnet.

Es ist halt oft nicht ganz so einfach, wie es im ersten Moment aussieht.

Ectheltawar

Hatte ich eigentlich etwas zu geschrieben:

Wenn ein Spiel zusätzliche Inhalte über einen InGameshop anbietet, sollte das deutlich ablesbar sein. Wobei das auch jetzt schon in den Beschreibungen von fast allen Spielen zu finden ist. Von mir aus bekommen solche Spiele dann aber einen kaum übersehbaren Aufkleber der das nochmals unterstreicht. Im Grunde also das was wir jetzt haben, bzw kommen soll.

Sobald wir aber Lootboxen oder ein ähnliches System haben, sollte das Spiel sofort wie ein Glücksspiel behandelt werden und eben auch genau diesen Gesetzten unterworfen sein. Ergo natürlich sofort eine FSK18-Kennzeichnung sowie eine deutliche Markierung das man hier ein Glückspiel in den Händen hält bei dem man nur gegen Einsatz von realem Geld die Möglichkeit erhält weitere Spielinhalte zu gewinnen.

Ich sehe das ausdifferenzieren dabei nicht mal als schwer und würde vor allem schon mal 2 Dinge ganz klar voneinander trennen:

1. Ich Kaufe Spiel A zu Preis B und für den gezahlten Preis steht mit der gesamte Umfang von Spiel A zur Verfügung. Das Spiel kann jedoch durchaus einen InGameshop anbieten über welchen weitere Spielinhalte gekauft werden können. Beispiel: Total War” Ich kaufe das Hauptspiel und kann für meinen gezahlten Betrag auch das ganze Spiel ohne Einschränkungen nutzen. Was im Shop angeboten wird, erweitert das Spiel, beschneidet aber keineswegs das Hauptspiel.

2. Ich kaufe Spiel C für Preis D. Jedoch erwerbe ich mit meinem Einkauf eigentlich nur das Recht das Spiel überhaupt spielen zu können. Im Grundspiel selber erhalte ich nicht direkt zu allem Zugang, da ich zB für das öffnen von Lootboxen noch weiteres reales Geld investieren muß. Ich denke was das angeht, haben wir hier ja zuletzt genug Beispiele gehabt, aber von mir aus nehmen wie einfach das umstrittene Star Wars Battlefront.

Sicher ist eine noch weitere und tiefergehende Differenzierung schwieriger, aber ich denke diese beiden Dinge lassen sich sehr einfach voneinander trennen. Der hier beschlossene Stempel, wirft jedoch beides in einen Topf und das halte ich für Grundlegend falsch. Ich sehe einen enormen Unterschied zwischen einem Titel der mir zusätzliche Inhalte für Geld anbietet, mein Hauptspiel aber in keinster Weise berührt, oder eben einem Spiel, das schon im Grundspiel für den Spieler Einschränkungen bereit hält, wenn er nicht nochmals in die Tasche greift.

Insane

Ich vermute du unterschätzt etwas die Kreativität von Produktmanagern und deren Fähigkeiten unliebsame Regelungen durch breite Auslegung, gebeugte Rechtsinterpretation, neudeklarierung oder schlaue Produktumstrukturierung zu umgehen.

Andreas Weise

“Im Grunde soll die Markierung etwas gegen das System machen, wird
selbiges aber nur noch verstärken. Als Anbieter habe ich nun die
Möglichkeit gänzlich auf solche Microtransaktionen zu verzichten und
damit den Aufkleber zu vermeiden. Da die Microtransaktionen jedoch dafür
dienen, den Preis im Laden stabil zu halten, müssen diese nun eben
genau diesen anheben.”

Ich bin jetzt nicht so der Computerspieler, sondern über Google-News auf diesen Artikel gestoßen. Was ich hier nicht verstehe: Wieso konnten die Spielehersteller denn früher ohne Ingame-Käufe und Lootboxen die gewünschten Umsätze erzielen? In den 90ern war es ja sogar so, da hatte fast niemand Internet. Da hat man einfach im Laden einen Karton mit ein paar Disketten oder später einer CD-ROM zu einem fixen Preis gekauft. Auch Eltern, die ihrem Kind z.B. zum Geburtstag ein Spiel geschenkt haben, wussten: Das kostet jetzt einmalig 50 DM und damit hat es sich. Und die Hersteller haben trotzdem überlebt. Deshalb ist es unverständlich, weshalb sie heute angeblich ohne diese Abzockereien nicht mehr auskommen. Von daher wäre es schon sinnvoll, wenn man Spiele mit InGame-Käufen und Lootboxen entsprechend kennzeichnen muss, und das dann zur Folge hat, dass dann tatsächlich wieder mehr die Spiele verkauft werden, die auf sowas verzichten.

Erzkanzler

Na da werden sich die Publisher aber freuen, die ESRB hat ihnen einen Freifahrtschein ausgestellt um jegliche Argumentation um dieses Thema zu entkräften. “Aber wir haben doch Aufkleber….”. Sinnlose PR-Aktion mit dem Wohlwollen der Big Player… Hier wurde einzig und allein der Publisherlobby ein Gefallen getan und eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema vorsätzlich erschwert.

Bissel so als würde man vorschreiben Kasinos müssten ein Schilf “Vorsicht, Glücksspiel möglich!” aufstellen.

Saigun

Gibt es Games die nicht solch einen Sticker bekommen?

Sevenghost

Hab, ich mich auch grad gefragt xD. Ist ja nicht so als ob jetzt jeder, dass Spiel nicht mehr kaufen wird. Sehe hinter dem Lootbox eher den zwang es zu kaufen um alles zu bekommen, als die InGame käufe ansich. Bin dafür Lootboxen komplett ab zu schaffen. Damals haben doch Normale Cash Shops und DLC ausgereicht und Trotzdem konnte man bessere AAA-Titel entwickeln, wie heute erscheinen. Ich glaub den Firmen nicht, das sie es Wirtschaftlich nötig haben bei den Lootboxen zu bleiben.

Steffen Kiky

Im Zeitalter wo ein 10 jähriges Kind problemlos ein Key für ein p18 Spiel kaufen kann, ist das für die Eltern sehr hilfreich. 90 % der Eltern wissen nicht was die Kinder auf ihren pc spielen. Es ist traurig aber es ist so. Ich repariere sei 15 Jahren PC’s………

SP1ELER01

“Egal ob es um den Kauf einer kompletten Erweiterung, einer Lootbox oder einem kosmetischen Rüstungsset geht”

Also bekommt jedes “AAA” Spiel so einen Sticker, da heutzutage noch vor dem ersten Gameplay Trailer mit einem season Pass geworben wird…
Ich finde da sollte man schon etwas unterscheiden.
Ist nämlich schon ein Unterschied ob ich mir eine Erweiterung der Story kaufe oder Päckchen, deren Inhalt ich nicht kenne.

Bin mal gespanntgespa die ersten Eltern verwirrt auf die Hülle blicken, wenn ein Singleplayer Spiel ohne microtransaktionen, aber mit storyerweiterung in der GOTY-Edition “Sticker-frei” ist, während das Grundspiel eben dieses besitzt.

vanillapaul

Sagen wir es mal so: Wenn Eltern sich vorab über ein Spiel informieren würden, bräuchte es solche Sticker nicht.

Bodicore

Macht besser einen Sticker für Spiele ohne ingamekäufe und rettet ein paar Bäume…

Plague1992

Wird wohl eher so ein Symbol werden wie die die auf “Sex, Gewalt, Drogen …” etc. hinweisen.

Vesuk

Hilft viel, auch wenn da +18 steht wird es gekauft und es spielen 13 Jährige .. einfach entfernen braucht keiner.

Cortyn

13-Jährige dürfen Spiele ab 18 spielen, wenn ihre Eltern das erlauben. Das ist kein Problem.

M.Z.

Das ist Blödsinn, da Eltern eine gewisse Sorgfaltspflicht gegenüber ihren Kindern haben, sie müssen darauf achten das eben genau diese 13-jährigen KEINEN Zugriff auf solche Inhalte haben! Soetwas zu erlauben fällt dann auch mal ganz schnell unter die Rubrik “Aufsichtspflicht verletzen/missachten”, diese Inhalte sind halt einfach nichts für Kinder und können deren Entwicklung (Ethisch/Moralisch/Soziales/Gewalt/Sexuell, etc.) drastisch beeinflussen.

Insane

Kannst du bitte aufhören, deine alternativen Fakten zu postulieren? Am Ende glaubt dir noch jemand.

Relevant sind der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag und das Jugendschutzgesetz. Nicht aber persönliche Meinungen.

Bei Filmen gibt es die “PARENTAL GUIDANCE” Regelung. Diese besagt, dass einem Kind in Begleitung eines Sorgeberechtigten auch Zugang zu Filmen gewehrt wird, die über der passenden Altersfreigabe angesiedelt sind. Zumindest bist FSK 12.

Bei Spielen gibt es diese Regelung nicht. Ein Kind darf ein Spiel welches über seiner Altersfreigabe liegt nicht erwerben und nicht öffentlich Spielen. Allerdings spielt das eher eine untergeordnete Rolle, da Minderjährige eh nichts ohne Erlaubnis der Eltern kaufen können, es sei den, es liegt im Rahmen des “Taschengeldparagrafen”.

In den eigenen 4-Wänden darf das Kind jedoch machen was es will, bzw besser gesagt was die Eltern wollen. In der Privatsphäre gilt das Erziehungsprivileg. Und erst wen eindeutig und nachhaltige Gefährdung des Kinderwohls vorliegt, wäre es Denkbar, dass ein Jugendamt aktiv werden könnte. Aber die Grenzschwelle hierfür liegt bewusst sehr hoch und ist nur in äußersten Grenzfällen anzuwenden.

Übrigends gilt das für Onlinegames in Form von Browsergames alles nicht. Da zählt nur der Staatsvertrag. Da ist alles ein bisschen lascher. Der Hersteller / Anbieter legt selbst fest für welche Zielgruppe das Angebot geeignet ist. Der Anbieter könnte aber, wenn er das wolle, Hilfe bei FSK-Online holen.

Cortyn

Ich kann mir einen langen Beitrag sparen, da Axiius das schon sehr schön zusammengefasst hat. Im eigenen Haushalt liegt das Erziehungsprivileg bei den Eltern. Wenn die befinden, dass ein “ab 18”-Spiel auch von einem 13-Jährigen gespielt werden kann, dann ist das in Ordnung.

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