Review: Hori Edge 101 und Edge 201 im Test – Mechanische Tastatur samt Maus

Review: Hori Edge 101 und Edge 201 im Test – Mechanische Tastatur samt Maus

Der für seine hochwertigen Prügelspiel-Kontroller bekannte Hardware-Hersteller Hori schickt sich mit dem mechanischen Keyboard Edge 201 und der zugehörigen Maus Edge 101 an, auch den PC-Markt zu erobern. Klappt dies?

Die japanische Firma Hori war bis vor kurzem vor allem bei Prügelspiel-Enthusiasten bekannt, denn die Fight-Sticks der Firma gehörten mit hochwertigen Mikroschaltern und der massiven Konstruktion zu den Top-Geräten auf dem Markt. Außerdem versuchen sie sich auch an Konsolen-Peripherie, wie dem TAC Pro.

Seit Anfang 2016 drängen die Japaner auf den PC-Markt und haben mit dem mechanischen Keyboard Edge 201 sowie der Maus Edge 101 erste Modelle vorgestellt, die auch hohen Ansprüchen genügen sollen. Doch taugt Horis erster Vorstoß auf dem PC-Markt etwas?

Edge 201 – Kompromissloses Keyboard ohne Schnickschnack

Das Edge-201-Keyboard ist ein wahrer Hingucker! Das Keyboard ist  mit Aluminium verkleidet und dadurch entsprechend massiv und belastbar. Ebenfalls positiv: Die Tastatur ist kompakt gehalten und dank der verwendeten Slimline-Tasten (bekannt von Laptops) flach.

Trotz der Metall-Oberfläche ist das Edge 201 leicht und wiegt nur 950 Gramm. Die Mikroschalter der Tastatur sind Eigenentwicklungen von Hori und ähnlich hochwertig wie die in den Fight-Sticks verbauten Modelle. Angenehm: Die Tasten-Anschläge sind zwar – wie bei mechanischen Tastaturen üblich – hörbar, aber insgesamt leise genug, um nicht zu stören.

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Die Mikroschalter der Tasten sind direkt in der Metall-Oberfläche verbaut und scheinen daher – abhängig vom Blickwinkel – über dem Aluminium zu schweben. Zur Reinigung lassen sich die Tastenkappen vom Schalter lösen und problemlos wieder einsetzen. Eine blaue Leuchtdiode unter jeder Taste sorgt für Beleuchtung, die aber bei großen Tasten wie „Enter“ oder „Strg“ nicht ganz das vollständige Wort ausleuchtet.

Ihr könnt außerdem nur die Helligkeit der Tasten einstellen, andere Farben sind leider nicht möglich. Außerdem beschränkt sich die Tastatur nur auf die typischen Tasten eines PC-Keyboards. Weitere Knöpfe, wie beispielsweise Multimedia-Tasten, fehlen. Ebenso hat das Keyboard keine eigenen USB- oder Kopfhörer-Anschlüsse.

Die Features des Keyboards Edge 201

  • Massive Verarbeitung, trotzdem leicht
  • Hochwertige Mikroschalter aus eigner Entwicklung mit flachen Slimline Tastenköpfen
  • Vollständig programmierbar
  • Hintergrundbeleuchtung in Blau
  • Keine Zusatz-Tasten
  • Keine USB- oder Audio-Anschlüsse

Edge 101 – Die Maus für echte Kerle!

Die Maus Edge 101 ist ein ordentlicher Brocken. Sie ist für große Männerhände gebaut und entsprechend dimensioniert. Die Tasten sind schön groß und lassen sich auch farblich anpassen. Insgesamt verfügt die kabelgebundene, optische Maus über 11 Tasten sowie ein Mausrad. Die Tasten sind programmierbar. Über einen speziellen Knopf lassen sich verschiedene DPI-Zahlen einstellen.

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Löblich: Die Maus ist symmetrisch aufgebaut und daher haben Rechts- wie Linkshänder alle Tasten zur Verfügung. Die Maus ist massiv verarbeitet und schwer. Sie liegt mit ihren 130 Gramm daher gut in der Hand. Wem das zu wuchtig ist, der kann eine unten angebrachte Metallplatte entfernen und so das Gewicht um gut 25 Gramm reduzieren.

Die Kufen der Maus sind ebenfalls aus Metall. Damit gleitet sie problemlos und präzise über gängige Mousepads. Die Oberfläche der Maus ist jedoch aus Plastik und nicht gummiert. Daher kann sie bei feuchten Händen etwas rutschig werden.

Die Features der 101

  • 50 bis 6.400 DPI – Anpassbar via DPI-Knopf
  • 11 frei programmierbare Tasten samt Mausrad
  • Hohes Gewicht kann dank abnehmbarer Metallplatte verringert werden
  • Große Maus für große Hände
  • Dank Symmetrie auch für Linkshänder problemlos nutzbar
  • Massive Verarbeitung

Edge 201 und 101: Tastatur und Maus im Praxistest

Die Edge 201 soll sich mit der robusten Verarbeitung und den schnellen Tasten-Anschlägen vor allem an Gamer und Vielschreiber richten. Dies gelingt ihr auch. Denn der Schreibkomfort auf der mechanischen Edge 201 ist ungleich besser als bei einer herkömmlichen Rubberdome-Tastatur.

Die Anschläge sind präzise und dank der kompakten und flachen Bauweise auch angenehm zu erreichen. Aufgrund der robusten Bauweise dürfte die Edge 201 auch lange halten. Der Hersteller spricht von mindestens 75 Millionen Anschlägen pro Taste, bevor diese den Geist aufgibt.

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Im Gaming-Bereich punktet die Edge 201 damit, dass man quasi alle 109 Tasten gleichzeitig drücken kann und alle auch im System registriert werden. Das so genannte „Ghosting“, also der Verlust von Signalen bei zu vielen gleichzeitigen Anschlägen, ist also bei der Edge 201 nicht zu befürchten.

Ob die Hori-Mikroschalter hinter den Tasten tatsächlich 25 Prozent schneller als die von Cherry oder Kailh sind, konnten wir zwar nicht prüfen, aber schnell sind die kleinen Racker definitiv! Die Tasten lassen sich leicht drücken und haben dank der Slimline-Bauweise nur einen kurzen Auslöseweg. Dadurch können flinke Finger hier tatsächlich schneller agieren als auf einer größer dimensionierten Tastatur.

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Die Maus Edge 101 beeindruckte uns im Test mit der hochwertigen Verarbeitung und dem hohen Gewicht. Gerade das hohe Gewicht sorgte dafür, dass der dicke Brocken gut in der Hand liegt und dank der Metallkufen gleitet die Maus präzise über das Mousepad.

Die DPI gehen bis zu einem Wert von 6.400 und lassen sich über einen speziellen Schalter auch während des Spiels in vier Stufen anpassen. Ideal für Shooter-Spieler, die als Sniper andere DPI brauchen, als wenn sie beispielsweise von Deckung zu Deckung hechten. Bei der Maus kann es aber aufgrund der fehlenden Gummierung tatsächlich zum Abrutschen kommen. Aufgrund der sonst so hochwertigen Verarbeitung fällt dieser Mangel umso mehr auf.

Software schafft Vielfalt

Die Edge 201 hat zwar nur 109 Tasten, kann aber mittels der unkomplizierten Hori-Software problemlos programmiert werden. Die meisten Tasten können auch doppelt belegt werden und auch Makros sind kein Problem.

Die fehlenden Media-Tasten können so ebenfalls einfach und bequem belegt werden, beispielsweise auf die F-Tasten, die dafür bereits einen entsprechenden Vordruck vorweisen. Außerdem könnt ihr verschiedene User-Profile einstellen und diese dann über die „FN-Taste“ jederzeit aktivieren und wechseln. Eine passende Software gibt’s auch für die Edge 101. Die Maus lässt sich ebenfalls frei programmieren und auch die allgemeinen DPI und die Intervalle des DPI-Schalters sind einstellbar.

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In der Software zum Keyboard könnt ihr alle Tasten programmieren.

Wer sich übrigens Sorgen darüber macht, dass die eng beieinander stehenden und direkt über der Oberfläche „schwebenden“ Tasten leicht verschmutzen, der kann beruhigt sein. Die Tastenköpfe lassen sich einfach mit leichter Kraftaufwendung vom Schalter ziehen und der darunterliegende Switch ist so gut verarbeitet, dass man ihn leicht säubern kann.

Edge 201 Pro und Contra

ProContra
Hochwertige Verarbeitung aus AluminiumKeine zusätzlichen Tasten
Futuristisches DesignKeine USB-Anschlüsse
Leicht zu säubernKeine Audio-Anschlüsse
109 frei programmierbare TastenNur blaue Beleuchtung möglich, kein Farbspektrum
Präzise Mikroschalter mit angehendem Tastenfeedback und hoher HaltbarkeitBeleuchtung bei großen Tasten nicht optimal
Slimline-Tasten mit geringer Drucktiefe für schnelle Anschläge Teuer
Verschiedene Nutzerprofile und Makros 
Geringes Gewicht 
Rutschfest 

Edge 101 Pro und Contra

ProContra
Groß und schwerFehlende Gummierung kann zum Abrutschen führen
Kann durch Abnehmen von Platte leichter werdenNur 6.400 DPI Maximum
Liegt gut in großen HändenFür kleine Hände möglicherweise zu groß
Ideal für LinkshänderNur Seitentasten sind beleuchtet
11 frei programmierbare Tasten 
DPI während des Spiels verstellbar 
Schnell und präzise 

Jürgens Fazit

Die beiden Geräte haben mir im Test gut gefallen und fielen durch die hohe Qualität der Verarbeitung und der Präzision auf. Gerade im Vergleich zu meinem alten Keyboard war das Edge 201 um Längen besser. Ich konnte schneller schreiben und auch beim Zocken waren die präzisen Tasten ein großer Vorteil.

Die hohe Qualität hat jedoch ihren Preis, denn das edle Aluminium-Teil kostet stolze 139 Euro. Für diesen hohen Preis hätte ich mir dann schon noch ein paar weitere Features gewünscht, beispielsweise einen Audio- oder USB-Anschluss. Man kann schließlich nie genug USB-Anschlüsse haben! Was mich wirklich stört, sind allerdings die fehlende Beleuchtungs-Optionen. Hori hätte doch locker noch andersfarbige LEDs verbauen können, als nur die vorhandenen blauen?

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Ansonsten bin ich aber mit dem Edge 201 vollauf zufrieden und wer ein hochwertiges, haltbares und leistungsstarkes mechanisches Keyboard ohne Schnickschnack will, der bekommt genau das! Das Gleiche gilt auch für die Maus Edge 101. Auch diese hätte meiner Meinung nach mehr farbliche Anpassungsmöglichkeiten verdient, aber für 59 Euro bekommt ihr hier eine wuchtige Maus, die auch bei Linkshändern und großen Pranken sehr gut in der Hand liegt und mit ihren 11 Tasten kaum Wünsche offen lässt. Hätte Hori jetzt noch eine gummierte Beschichtung draufgelegt, wär die Maus allerdings noch besser!

Das Keyboard Edge 201 sowie die Maus Edge 101 gibt’s übrigens unter den angegebenen Links auf Amazon.

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Nirraven

Kann mich hier nur wartog anschließen, bitte in Zukunft bei Mausreviews den Sensor angeben und evtl. ob dieser bei schon etablierten Mäusen in einsatz war.
Der bekannteste und aus gutem Grund beliebteste Sensor wäre ja der avago 3310 oder seit kürzerem auch sehr gute 3360. Der 3366 von Logitech ist auch nicht schlecht.
Bei der edge ist ein “PixArt SDNS-3988” verbaut welcher in etwa mit dem 3310 mithalten sollte.

Das die hori edge Tastatur um 25% schneller sein soll ist recht einfach erklärt, bei den häufig verwendeten Cherryschaltern ist ein hub von 2mm notwenidg um ein Signal auszulösen. Bei der edge nur 1,5mm, aber bei der edge gibt es soweit ich das gesehen habe nur eine typ von schalter welcher sich mit 55g Wiederstand drücken lässt. Hori sind hier aber nicht die ersten die nur 1,5mm Tastenhub haben, Steelseries hat das vorher auch schon mit der QS1 gemacht. Das man jetzt einen Cherry MX-Redschalter mit nur 45g wiederstand langsamer drückt muss auch nicht sein, da man ja weniger Kraft braucht um diese auszulösen. Am Ende muss so wie immer jeder selbst für sich entscheiden ob er nun lieber schwärgängige Tasten mit kurzem Hub haben möchte oder etwas leichtere mit etwas längeren Hub.

Für den Preis finde ich die edge maus sowie Tastatur eher mäßig, für das gleiche Geld gibt es schon was besseres. Alternativen sind reichlich vorhanden und der einzige Kaufgrund den ich hier sehe ist die optik.

wartog

Gut zu wissen wäre, was für ein Sensor in der Maus verbaut ist. Ohne guten Sensor kann sie noch so toll sein, am Ende kommts ja auf die Präzision bei der Umsetzung der Handbewegung an

Bodicore

Mir gefällt die Tastatur vom Design ganz gut, ist mal was anderes. Auf die zusätzlichen Tasten an der Seite darauf könnte ich auch noch verzicheten. Nicht aber auf die Daumentasten unter der Shifttaste, welche die Roccat MK PRO hat.
Ich hoffe, das das Potential irgendwann von anderen Firmen erkannt wird.

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