Heroes & Generals: Was taugt der Free2Play-Shooter im Jahr 2017?

Heroes & Generals: Was taugt der Free2Play-Shooter im Jahr 2017?

Seit knapp einem Jahr ist der Free2Play-Shooter namens Heroes & Generals aus der „Early-Access“-Phase raus und hat sich bis heute immer weiter entwickelt. Unser Gast-Autor Dennis Zühlke hat sich das Spiel mal angesehen.

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Im letzten Jahrzehnt tauchten haufenweise Spiele mit dem zweiten Weltkrieg als Setting auf. Ich persönlich habe damals noch auf der Playstation 2 verschiedene Shooter-Reihen – wie zum Beispiel „Call of Duty“ oder auch „Medal of Honor“ – gespielt. Nach immer neuen Vertretern dieser Serien kam irgendwann das große Gähnen auf, ständig Spiele mit derselben Thematik zu sehen.

Da ich mit dem Spielen auf dem heimischen Computer erst spät angefangen habe, sind einige Spiele des zweiten Weltkriegs an mir vorbeigegangen. Vielleicht waren da ja noch Titel dabei, die sich lohnen?

Also habe ich einfach mal die Steam-Charts angeschaut und Heroes & Generals entdeckt.

Strategisch vorgehen oder doch lieber rein in die Action?

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Wer Heroes & Generals zum ersten Mal sieht, denkt an einen typischen Shooter, aber das Spiel wartet mit einem Mix aus zwei großartigen Genres auf. Nach ein paar anfänglichen Baller-Passagen könnt ihr entscheiden, ob ihr lieber weiter als Held mitten in die Schlacht zieht oder als General das Spiel aus dem Kommandanten-Sessel überwacht und verschiedene Befehle ausführt.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich so ein Konzept mit der Mischung aus FPS und RTS (Real-Time-Strategy) selten gesehen habe und das Ganze trotz des altbackenen Szenarios für frischen Wind in der Spiele-Welt sorgt.

Schießen oder Planen?

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Für die Shooter-Fans bietet das Spiel alles, was man als eingefleischter Gamer braucht. Ihr könnt zu Fuß mit der dicken Maschinenpistole feindliche Soldaten umnieten oder verschiedene Fahrzeuge wie Panzer oder Flugzeuge steuern. Diese müsst ihr aber erst separat freischalten. Dazu später mehr.

Als General wiederum verteilt ihr Truppen und Fahrzeuge auf der riesigen Karte und läutet somit den darauffolgenden Kampf ein. Treffen dann zwei Generäle mit ihren Truppen aufeinander, geht es auf ins Gefecht mit den mitgelieferten Ressourcen.

Die Klassen – Drauf losballern oder doch lieber im Flieger sitzen?

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Heroes & Generals wartet mit einigen Klassen auf. Zu Beginn eurer Karriere startet ihr mit dem Infanteristen, welcher das Rückgrat der gesamten Armee bildet. Hier habt ihr verschiedene Möglichkeiten, mit eurem Soldaten vorzugehen. Wollt ihr lieber mit einem Karabiner aus sicherer Deckung schießen oder mit einer Maschinenpistole auf Gegner-Jagd gehen? Für jeden Spieltypen ist was Passenden dabei.

  • Die Panzerbesatzung agiert in ihrem dicken Tank und räumt feindliche Hindernisse aus dem Weg, kann aber auch richtig ausgerüstet zum Infanterie-Jäger werden. Denkt daran, dass ihr als Panzerfahrer ein großes Ziel für feindliche Soldaten werden könnt, also operiert am besten aus der Deckung wie zum Beispiel große Büsche oder Mauern und nimmt vor allem Vehikel ins Visier.
  • Es gibt auch Piloten, welche mit ihren Flugzeugen aus der Luft heraus angreifen. Allerdings muss man ein wenig Übung haben, die Flugzeuge richtig steuern zu können. Ein guter Pilot kann mit seinen Bomben eine Runde entscheiden, also trainiert vorerst in den inszenierten Kämpfen.
  • Wer Feinde gerne überrascht und agil auf der Karte sein möchte, sollte den Fallschirmjäger genauer unter die Lupe nehmen. Diese Soldaten-Klasse lehnt sich sehr an den Infanteristen an, hat aber einige Besonderheiten. Wenn es um den Einstieg geht, könnt ihr auf einen beliebigen Punkt auf der Karte landen und so den einen oder anderen Feind in seinem Grabennest überraschen.
  • Auf dem letzten Platz haben wir den Aufklärer, der klassische Scharfschütze, welcher mit einer Tarnkleidung und seinem Karabiner hinter den feindlichen Linien vorrückt und bestimmte Schlüssel-Charaktere gezielt ausschaltet.

Die Spielmodi – Von kleinen Grabenkämpfen bis hin zu großen Schlachten

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Heroes & Generals bietet eine breite Palette an verschiedenen Spielmodi. Diese werden in zwei Kategorien aufgeteilt: Zum einen die inszenierten Kämpfe, in der jede Fraktion die gleiche Anzahl an Ressourcen – wie zum Beispiel die Kampfeinheiten – hat.

In der zweiten Kategorie gibt es die Kriegskämpfe, in welchen die Generäle entscheiden, wie viele Ressourcen dem Kampf hinzugefügt werden. Um die riesige Schlachtkarte freizuschalten, müsst ihr erst einmal ein paar Level höher kommen. Wenn ihr den Shooter zum ersten Mal spielt, gibt es ein kleines Tutorial, das euch die Grundmechaniken eures Soldaten zeigt.

Danach habt ihr Zugriff auf den Modus namens Begegnung, der euch auf einer kleinen Karte um einen Kontrollpunkt kämpfen lässt. Das Team, welches den Punkt am längsten hält, gewinnt. Dieser Modus spielt sich recht schnell und ist ideal für Anfänger.

Mehr Erfahrung, mehr Schlacht

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Erreicht ihr mit eurem Soldat das zweite Level, dürft ihr an den Scharmützel teilnehmen. Hier sind die Karten im Vergleich zum ersten Modus deutlich größer und es wird nun jeweils um drei Punkte gekämpft. Auf diesen Karten habt ihr auch die Möglichkeit, mit verschiedenen Klassen neben dem Infanteristen zu spielen.

Außerdem werden hier Panzer gefahren oder ihr könnt per Transportflugzeug aus luftigen Höhen mitsamt Fallschirm abspringen. Runden dauern um die 10-20 Minuten, perfekt für den Casual-Spieler in der Mittagspause geeignet.

Die größte Version in den inszenierten Kämpfen nennt sich Sturm, in der man auf der Seite der Angreifer alle markierten Ziele einnehmen muss. Die Verteidiger beschützen diese Punkte und drängen die Angreifer auf ihrer Linie zurück. In Sturm hat man Zugriff auf alle Klassen, auch der Pilot kann hier endlich sein Talent beweisen und quer über die Karte düsen.

Krieg ist nichts für Anfänger

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Habt ihr euch ein wenig in den diversen Modi ausgetobt, stehen euch ab Erreichen der Stufe 10 die Kriegskämpfe zur Verfügung. Hier entscheiden die Generäle, wie viel Kampfeinheiten sowie Ressourcen mit in den Kampf geschickt werden.

Somit ist jede Partie anderes und kann manchmal ein unfair erscheinen. Ich empfehle euch dringend, erst eine Weile in den oben genannten Modi zu spielen und eure Soldaten mit passender Ausrüstung zu versorgen, denn hier mischen zum Teil eingefleischte Veteranen mit. Dafür verdient man mehr Erfahrung und kann somit schneller im Spiel leveln.

Free2Play oder Pay2Win?

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Kommen wir zu einem der wichtigsten Punkte: Ist Heroes & Generals fair oder nicht? Meine Antwort lautet JEIN. Im Spiel gibt es derzeit drei verschiedene Währungen. Zum einen die Credits, die wir durch aktives Spielen verdienen, zum anderen Gold, das wir durch Echtgeld erwerben. Zwar gibt es auch einige Möglichkeiten, im Spiel an Gold zu kommen, diese fallen aber relativ gering aus. Als drittes gibt es noch die Kriegsmittel, mit denen wir Kampfeinheiten kaufen können, die aber erst für Generäle interessant werden.

An sich ist das Spiel kostenlos spielbar und auch meine ersten Runden verliefen relativ gut. Dann kommt aber irgendwann der Zeitpunkt, diverse Ausrüstung, wie zum Beispiel neue Waffen oder Granaten, zu kaufen. Diese kann man mit Credits erwerben, bis Spieler aber diese Summe zusammen haben, vergeht schon eine Weile.

Was mich gravierend nervt: Fast alles, was man sich als Ausrüstung holen kann, kostet Credits. Seien es Waffen, Panzer oder diverse Modifikationen für Waffen, wie zum Beispiel Zielfernrohre. Mit dem Einsatz von Echtgeld lassen sich diese Sachen viel schneller erkaufen und so trifft man auf manche Soldaten, die von den Füßen bis zu den Ohren gut bewaffnet sind und euch sehr schnell vernichten.

Ein weiterer Punkt: Neue Klassen wie der Pilot oder der Aufklärer kosten ebenfalls Credits oder Gold und diese Preise sind an manchen Stellen ziemlich gesalzen. Wer in den Geldbeutel greift, hat hier leider einen gewissen Vorteil gegenüber Free2Play-Spieler.

Fazit

Heroes & Generals ist an sich ein gutes Spiel mit coolen Ideen wie zum Beispiel die Mischung aus Shooter und RTS. Das Ballern mit den Waffen macht Spaß und auf den Karten ist immer was los. Das Spiel wäre allerdings noch besser, wenn man zum Beispiel die Preise für Klassen sowie Ausrüstung ein bisschen runterschraubt, um sie auch für Neuankömmlinge schmackhaft zu machen.

Auch wäre es eine gute Idee, das System ein wenig umzukrempeln, sodass zum Beispiel weitere Klassen kein Geld kosten und diese erst für gewisse Ränge freigeschaltet werden.

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Neben den „Pay2Win“-Vorwürfen muss man allerdings sagen, das der Shooter stabil läuft und es immer wieder Spaß macht, feindliche Spieler auszuknipsen. Ein Tipp am Rande: Schließt euch am Besten einem Clan oder einer Community an und spielt zusammen per Voice-Chat.

Wer Bock auf einen Shooter-Mix im zweiten Weltkrieg und kein Problem mit dem Erfarmen von Ausrüstung hat, sollte sich den Shooter auf jeden Fall einmal genauer anschauen.

Hier könnt ihr euch für Heroes & Generals kostenlos anmelden und das Spiel herunterladen.

Der Text stammt von Gast-Autor Dennis Zühlke.


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TNB

Also ich spiele es seit der Beta immer mal wieder und habe bisher 20€ investiert.
Daher kann ich deinen Comment nicht bestätigen.

Das Spiel funktioniert wunderbar wenn man komplett F2P spielen möchte.

Lootziffer 666

ich werds heute mal ausprobieren. wenn leute p2w sagen, übertreiben die meisten sowieso. ma schauen 🙂

Comp4ny

Ich habe es damals noch in der Beta gespielt und auch aus dem Release heraus lange Zeit. Als dann ohne Ankündigung einfach gewisse Sachen gewiped wurden, dabei Dinge auf die man lange Gespart hatte und man sich so seine Waffen etc., seinen Fortschritt aufgebaut hatte. Für ein gutes Spiel oder ein Spiel was man gerne und häufig spielt gibt man auch gerne mal was aus, aber wenn auf einmal ein großer Spielfortschritt gewiped wird… bleibt ein fader Beigeschmack vorhanden.

Damals waren die Preisen sogar noch Fair und “günstig”, sowohl Ingame als auch gegen Echtgeld, aber was die Entwickler dazu geraten hat die Preise teils um bis zu 500% anzuheben… i don’t know. Eine Waffe die damals zb. “nur” 30-40 Tausend gekostet hatte, kostete auf einmal weit über 100 Tausend an Ingame-Währung.

Vom Echtgeld brauchen wir nicht reden… Wer Geld investiert, vor allem ggf. noch viel, der hat die besten Karten und kann sich alle besten Sachen sofort kaufen. P2W ist das Spiel leider Gottes was sehr schade ist. Spielvorteile oder komplette Klassen / Fortschritt wofür man Tage, Wochen oder Monate braucht, kann man einfach erkaufen.

max

Für das Spiel gilt 100%. Ohne Moos, nix los!

HP

Darum nix für mich.

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